damit keine falschen Fragen auftauchen: Ich habe eingesehen, dass ich abhängig bin. Gibt es - und wenn ja - welche Medikamente helfen, wenn ein "Feierabend-Bier-Alki" auf Null kommen will?
Meine derzeitige Situation: Ich freue mich nicht auf das erste Feierabend-Bier. Bis es kommt, habe ich aber ab dem mittag/dem späten nachmittag - manchmal/schwankend - Schwindelgefühle.
Wenn ich ein paar Tage loszukommen versuche, habe ich 1. Schlafprobleme und 2. meine Stimmung sinkt auf den Nullpunkt. Nur ein blöder Anlass reicht, damit sich die Spirale von vorne dreht....
wieviel? jeden abend acht bier wo? nur zu Hause wie oft? täglich ab wann? nie vor sechs Uhr, tagsüber Ekel vor Alk was? nur Bier, kein Schnaps oder so was
P.S.: Wieso müssen ne Therapie und ein medikamentöser Entzug Gegensätze bilden?
"Nur Bier" ist auch Alkohol - und acht davon sind eindeutig zuviel. Das weißt Du sicher selbst. Das Schwanken - ich nehme an, Du meinst Unsicherheit im Gang, wenn man meint, die Füße gehen wie auf Watte - und Schwindelgefühle würde ich mal ganz klar als erste Entzugserscheinungen deuten. Ich weiß selbst, wie unangenehm das ist - habe diese Symptome lange Zeit irrtümlich für "Katerbeschwerden" gehalten. Bis dann die Angstgefühle und die Schlaflosigkeit dazukamen. Ich kann Dir mit dem Wissensstand, den ich mittlerweile habe, nur raten, zur Suchtberatung zu gehen. Dort weiß man auch, welcher Arzt sich am besten mit dem Thema auskennt und ob Dir eine Therapie anzuraten ist. Alles andere ist unnötige Selbstquälerei.
Erstmal ein "Willkommen" hier von mir, und ein für deine Einsicht ein Alkoholproblem zu haben. Das ist der erste Schritt, dann kommt natürlich die Entscheidung wirklich etwas ändern zu wollen.
Eins mal vorneweg : falls du körperliche Entzugserscheinungen hast, körperlich abhängig bis mußt du zuallererst einen körperlichen Entzug machen und zwar stationär. Da und nur da bekommst du Medikamente die vorbeugen sollen, daß du nicht in ein Delirium fällst und die Entzugssymtomatik lindern. Da diese Medikamente nicht ungefährlich sind und selbst sehr schnell abhängig machen können, werden sie auch nur im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes gegeben (auf einer Normalsstation oder in einer Suchtabteilung der Psychiatrie). Danach kannst du eine Therapie machen deiner Wahl (ambulant oder wieder in einer entsprechenden Einrichtung). Auch da hilft dir, wie Helena schon schrieb eine Suchtberatungsstelle. Auf alle Fälle ist es mit einem rein körperlichen Entzg nicht getan, du solltest dir von vorneherein schon Gedanken machen wie es weitergeht, sonst ist der Rückfall vorprogammiert, leider. Und es gibt noch SHG´s.
Aber das Allerwichtigste ist dein Wille aufzuhören. Nicht mehr um das Problem drumherumzuschleichen, mit "ja, aber .... ich trinke doch nur abends", etc. Ich war auch nicht körperlich abhängig, sehr wohl aber psychisch und trank anfallsmäßig auch oft deine täglichen Mengen an Bier. Bis ich die "Schnauze voll" hatte und sah wie ich mich nicht wirklich verändert hatte in all den Jahren und immer noch in meinem Jammertal saß.