also am Mittwoch habe ich meinen Termin bei der psychosozialen Beratungsstelle. Je näher der Termin rückt, desto unsicherer werde ich, ob ich sowas überhaupt brauche. Klar, lüge ich mir in die eigene Tasche, aber mir geht`s gut und ich mache mir viele Grdanken über die Gründe, die zur Sucht geführt haben. So komme ich zum Entschluß 1.: da ich unter MS leide, mir einen Neurologen zu suchen, habe nämlich keinen behandelden Arzt, der mich gegen das Fatigue Syndrom medikamentös behandeln kann 2.: kann mir denn eine "normale" Therapie nicht helfen, bzw. was ist der Unterschied zwischen spezieller Suchttherapie und Psycho? Also ich weiß, dass bei mir ziemlich viel vatermäßig im Argen liegt aus dessen Fängen ich mich immernoch nicht mit 38 Jahren und eigener Familie befreien konnte. Ein Mann, der bis heute solche Macht über mich hat und auf den ich solche Wut habe. ( gut, das gehört jatzt nicht hier her)
Also ich meine gibt es da Chancen vielleicht doch stationär zu therapieren, und wenn ja, welche Form der Thera? Klar, das sind schon Fragen, die ich am MIttwoch stellen werde, würde mich nur vorab mal interessieren, was ihr so darüber denkt.
Also was den Unterschied angeht, von Psycho- und Sucht-therapie. Ich habe viel und lange Therapie gemacht - eigentlich mein halbes Leben lang. Ich hatte einen sadistischen Vater, der sich öfter mal vergessen hatte, bzw. die Kontrolle über sich verloren hatte. Ob und wieweit mir da die Psychotherapie geholfen hat, kann ich schlecht beurteilen, weil ich nicht weiß ich wäre - ohne. Ich habe beides gemacht, ich bin in die Meetings und in die Therapie: Das eine für die Sucht das andere für das Seelenelend. Aber auf die Therapie bin ich latent sauer, weil erst hat ein PsychoDoc meine Sucht ignoriert und dann ein anderer meine Manie nicht wahr haben wollen. Vielleicht habe ich an die Profis auch überzogene Erwartungen gehabt, was die Heilung meiner Seele angeht.
Und vielleicht idealisier ich meine AA-Meetings auch etwas, weil die haben mir oft verständnislos aber geduldig zugehört, wenn ich meine Seelenprobleme über all die Jahre da hingetragen habe - aber es hat mir geholfen zu überleben. (das heißt nicht rückfällig zu werden und wieder mit dem trinken anzufangen),und schließlich konnte ich selber Teil einer neuen Familie werden. An dem Punkt glaube ich bin ich einigermasen gesund geworden
Was deine MS angeht. Das mit dem Neurologen ist sicher eine sehr gute Idee, w e n n er sich mit MS auskennt. Es ist erstaunlich, welche Wissensdefizite diese Medizinmänner zum Teil drauf haben. Es gibt doch auch eine ganz gut organisierte MS-Selbsthilfe. Ich denke die werden dir da sicher weiterhelfen können
was ich eigentlich sagen wollte, mit meinem Beitrag: Ich glaube dass man die Psychotherapie nicht recht steuern kann, man versucht halt, dass einem das Leben nicht mehr so weh tut.
Etwas gegen die Sucht tun, war, sozumindest meine Erfahrung nach etwas ganz anderes, das hatte ein Ziel und zu diesem Ziel gab es einen Weg. Diesen Weg Schritt für Schritt zu gehen habe ich in den Meetings gelernt. Gelernt habe ich dabei "Aushalten" und "Geduld". Das waren die beiden Eigenschaften dir mir ein trockenes Leben ermöglicht haben.
Das andere, das war ein eher wirrer Prozess... vielleicht ist das ein bischen klarer
Bin eigentlich nach wie vor nicht viel weiter. Wahrscheinlich liegt es nun an Ausprobieren, nur, ich kann mir nicht vorstellen abends Suchttherapie, mittags Psycho oder sonst noch was, nebenher Gruppen wegen MS und dann noch Familie. Im Moment erscheint mir das, wie ein Riesenberg vor mir, aber das kann auch daran liegen, dass ich einfach bei dieser Hitze und in der 31. Schw.woche eh mich schon so elend fühle und mir eigentlich nur Ruhe wünsche und ein angenehmes Klima. Habe mich übrigens auch das 1. Mal internetmäßig wegen der MS kundig gemacht und daurch auch festgestellt, dass der Weg mit evtl. Gruppe oder so nicht schlecht wäre, bis dato habe ich so Alles verdrängt, aber auch das will ich annehmen. Es tut einfach auch gut, Leute zu haben, die das Feeling nachvollziehen können. Auch da dachte ich immer, ich gehöre da nicht dazu, genauso wenig wie zu den Alkis. Wenn man endlich mal den mut hat, die Augen zu öffnen, schmerzt due Erkenntnis, aber man hat dann eher die Chance das Leben leben zu können. Also ich hoffe, der Termin am MIttwoch bringt mich wieder ein Stückchen weiter und werde mich danach nochmAL melden.
Immer nur langsam und eins nach dem anderen. Du mußt nicht alle Gruppen gleichzeitig besuchen. Schau doch mal, ob Du nicht Telefonnummern von MS-Leuten bekommst, dann kannst du schon mal von der Badewanne aus mit jemandem reden.
in der Suchtklinik in der ich war wurden sog."Begleiterkrankungen" auch solche die nicht unmittelbar mit der Sucht in Zusammenhang standen mitbehandelt. Es gab dort in der Klinik einen Arzt bei dem man sich jederzeit über den Therapeuten anmelden konnte. Bei akuten Zuständen hat einem dieser auch an Ärzte ausserhalb der Klinik überwiesen.
Und eine Suchttherapie ist auch eine Psychotherapie. In "meiner" Fachklinik fand 4 x die Woche Gruppentherapie statt, ausserdem konnte ich mir jederzeit bei meinem Therapeuten einen Einzeltermin holen. Denn natürlich gibt es seelische belastungen die man nicht vor der Gruppe ausbreiten möchte.
Übrigens habe ich meinen Therapeuten als sehr wohltuend empfunden, denn der lies mich mit meinen Problemen auf sich zukommen.Es ist ja nicht so dass man in der Therapie "genötigt" wird. Nur was der Patient selbst erzählt und gelöst haben will muss er dem Therapeuten gegenüber preisgeben, niemand wurde gezwungen etwas preiszugeben was er nicht wollte.Insofern bestimmst Du schon selbst wohin die Reise gehen soll.Auch Therapeuten sind keine Hellseher und was Du nicht von Dir preisgibst kann auch nicht bearbeitet werden.
Also ich habe meine LZT in positiver Erinnerung. Manches was ich vorher als unüberwindlich empfand vor der Therapie stellt sich nach der Therapie als durchaus lösbar heraus.
Aber wenn Du einen Antrag auf LZT stellst wird die Suchtberatungsstelle ja sowieso einen Bericht erstellen und auch feststellen in wie weit Du gesundheitlich belastbar bist.
Nicht dass ich Deine sonstigen Krankheiten unterschätzen würde aber dass Du Deine Alkoholsucht in den Griff bekommst solltest Du Dir selbst schon wert sein.
Ich wünsche Dir alles Liebe
LG Margot
Ps. Ich lege wert auf die Feststellung dass dies meine persönliche Meinung dastellt und auf selbstgemachten Erfahrungen beruht.
danke für dein statement, aber ich glaube mittlerweile, dass ich doch lieber eine ambulante Thera machen werde. Komme soeben von einem suchttherapeutischen Beratungsgespräch mit einem recht netten und wohl auch erfahrenem Therapeuten, der mir ein Thera anbieten möchte, ambulant, und mit Allem, was ich ihm erzählen will/kann. Voraussetzung für ihn dafür ist, dass ich zum Einen vorher beim Neurologen war und dass der Hausararzt die Leberwerte überprüfen lässt. Habe mich jetzt dank etlichen links ms-technisch informiert und werde das auch begleitend weiter machen und habe mir da eine Selbsthilfegruppe in der Nähe rausgesucht. Denke im Moment, dass ich diesen parallellaufenden Weg zweischen Suchtbekämfung und Akzeptanz meiner MS angehen werde. Seit dem ich nicht mehr die Problematik versuche zu verdrängen, sonder offensiv anpacken will, geht es mir schon bedeutend besser und ich weiß, ich will noch was im Leben erreichen - die MS und die Sucht - beides muß ich annehmen, damit ich damit leben kann.
Danke nochmal für`s Gedanken machen und liebe Grüsse
Kompliment dass Du jetzt "Nägel mit Köpfen" machen willst. Ob stationär oder amulant ist letztendlich gleichgültig, Hauptsachte DASS.Und da hast Du ja schon allerhand in die Wege geleitet. Du schreibst es ja schon, Hauptsache ist dass man die Krankheit "annimmt" und erkennt dass man etwas dagegen unternehmen kann.
Ich halte Dir ganz fest die Daumen dass Du die ambulante Therapie und die MS in den Griff bekommst, neben Deiner häuslichen Belastung und dem Alltagsleben.
Es gibt ja nicht DEN Weg, es gibt viele Wege. Für jeden gibt es heutzutage für ihn persönlich zugeschnittene Hilfe. Das war ja nicht immer so. Aber wer will, dm wird heute geholfen.
Dir alles Gute auf DEINEM Weg und ich würde mich freuen hier von Dir zu lesen.