wollte mich nach einer "Testphase" des kontrollierten Trinkens mal wieder melden. Wir hatten ja kürzlich die Diskussion, ob so etwas wohl funtkionieren kann - ich war der Meinung, dass es funktionieren muss und einige sagten, ich müsse es eben ausprobieren. Das habe ich getan und feststellen müssen, dass es NICHT funktioniert Vielleicht war es einfach noch zu früh, dies austesten zu wollen, vielleicht funktioniert es bei einigen Wenigen - es gibt ja solche Fälle - aber bei mir ging's daneben. Die Gier war schneller wieder da, als ich reagieren konnte. Da ich gerade im 2. Bildungsweg mein Fachabi geschafft habe, wollte ich das natürlich "angemessen" feiern... dafür ging es mir dann aber richtig sch... und das war es definitiv nicht wert! Es ist eben sehr schwierig, zu lernen, dass man sich auch ohne Alk feiern kann... mir fällt es sehr schwer, da ich in meinem bisherigen Bekanntenkreis dann so ein "Outsider" bin. Tja, nun fang ich wieder von vorne an... ich bin nicht wieder völlig in die Sucht eingetaucht, aber schwer wird es sicherlich trotzdem wieder, ganz aufzuhören.
ich habe die Posts zwischen dir , Beachen, Tommie und den anderen Ende Juni mit Interesse gelesen. Damals hast du bei mir den Eindruck erweckt, als ob du nur jemanden suchst, der dir bestätigt, das du durchaus in der Lage bist, kontrolliert trinken zu können. Den Gefallen hat man dir hier im Forum ja nun nicht getan. Mittlerweile hast du ja deine eigenen Erfahrungen machen dürfen. Das ist es auch gar nicht, was mich so skeptisch macht, sondern solche Aussagen wie "bin noch nicht wieder völlig in die Sucht eingetaucht"(sinngemäß) und die Angst, das deine Bekannten kein Verständnis dafür haben könnten, wenn du nicht mehr mittrinkst. Kann es sein, das du insgeheim immer noch auf die wundersame "Heilung" hoffst. Die Sucht hat viele Gesichter und am Anfang kann es durchaus sein, das sie dich milde anlächelt, aber sie wird nie ihr Ziel verfehlen, nämlich die völlige Kontrolle über dich erlangen zu wollen. Ich wünsche dir viel Glück, du wirst es brauchen bei deinem Eiertanz.
ja - kann schon sein, dass ich noch auf die Wunderheilung warte... aber willst du abstreiten, dass es schwer ist, sich vom alten Bekanntenkreis loszusagen, erstmal eine zeitlang einsam zu sein, bis man vielleicht andere Menschen kennenlernt, die eben nicht trinken? Ich habe damals hier im Board niemanden gesucht, der mich in meiner Meinung bestätigt - ganz sicher nicht! Es war mir von vornherein klar, dass hier niemand meiner Meinung sein wird - darf ich deshalb meine Gedanken hier nicht reinschreiben? Vielleicht bin ich noch nicht so erfahren wie ihr alle hier, habe den völligen Kontrollverlust oder das "in-der-Gosse-liegen" noch nicht erlebt - ABER muss ich das erst erleben, bevor ich mir Gedanken machen kann? Was willst du denn mit "Eiertanz" sagen? Machst du dich eigentlich über mich lustig? Sorry, dass ich jetzt vielleicht etwas empfindlich reagiere, aber mir gehts momentan nicht sehr gut und ich kämpfe Stunde um Stunde dagegen an, nichts zu trinken - da fühle ich mich jetzt doch etwas "belächelt".
zum bestandenen Fachabitur ein " bravo " von mir :
Das ist etwas, auf das du mit Recht stolz sein kannst !
Was den Bekanntenkreis angeht: bei mir hat sich das so entwickelt, daß ich meine ehemaligen Saufkumpane nicht mehr -jedenfalls nicht bewußt von mir gewollt- sehe. Und in meinem jetztigen Freundes- und Bekanntenkreis wird "akzeptiert", daß ich keinen Alkohol trinke. Ich stehe da auf dem Standpunkt, daß, wenn das jemand nicht "akzeptieren" möchte, derjenige ein Problem damit hat. Nicht ich . Und wer sagt denn, daß dein Bekanntenkreis nur aus "Nicht-Alkohol-Trinkenden" bestehen muß ?
In der Hoffnung, daß du standhaft dem Alkohol gegenüber bleibst wünsche ich dir ein gutes Wochenende; das weniger gute Gefühl, das du momentan hast, wird doch mit ein wenig Sonne einem besseren weichen können, oder ?
Ich glaube dass niemand über dich lächelt, schon gleich gar nicht, wenn du dabei bist aufzuhören. Weil das jeder kennt. Sei stark und halte durch.
Das mit den Hintertüren- ist zumindest bei mir so, ich bin auf so Gedankeneiereien geeicht. Ich hab das einfach zu lange und zu oft selbst gemacht - mir eine geistige Hintertür aufgehalten (so von wegen ich bin noch nicht ganz im Suchtsumpf: bedeutet dann - ein bischen geht noch was). Und dann spring ich manchmal bei anderen drauf an und glaub, sie mit wedelndem Zeigefinger auf den Pfad der Tugend zurück scheuchen zu müssen. (gemäs der wohlmeinenden Gewohnheit meines Vaters: "Dir werd ich helfen!!)
nein, ich will mich weder über dich lustig machen, noch belächele ich dich. Ich nehme an, als du mein Post gelesen hast, bist du ziemlich wütend geworden und hast dir womöglich gedacht," was will dieses Arschloch eigentlich. Macht mich hier blöd an, nur weil ich meine Gedanken äußere und weil mein Verständnis von Sucht eben ein anderes ist, als seines". Liebe Lucina, ich möchte auf keinen Fall als besserwisserisch oder überheblich erscheinen. Ich kann möglicherweise sogar sehr gut nachempfinden was du fühlst. Schließlich bin ich ein ungekrönter "Rückfallkönig"und "alle Hintertürchen Offenhalter". Ich habe fast 20 Jahre gebraucht bis ich endlich meine Sucht klar hatte und damit umgehen konnte; besser nicht mehr umgehen mußte. Vielleicht zum besseren Verständnis eine kleine Geschichte aus unserer Gruppe: Wir haben bei uns in der Gruppe einen Mann, der ca. 1,5 Jahre wirklich zufrieden trocken ist. Letztes Jahr im Herbst verliebte er sich unsterblich in eine Philippinin. Alkohol oder Saufdruck war für ihn offensichtlich kein Problem mehr. Wenn er zu den Gruppenstunden kam war er immer bester Laune und hatte diesen berüchtigten Glanz Frischverliebter im Auge. Er wollte diese Frau so schnell wie möglich heiraten.Dummerweise hatte sie nicht alle Papiere zusammen und mußte deshalb noch einmal zurückfliegen. Also nichts schlimmes, es verzögerte die ganze Angelegenheit nur. Einen Tag nach ihrem Abflug hatten wir wieder Gruppenstunde und ich habe ihm ohne offensichtlichen Anlass unterstellt, das er während der Abwesenheit seiner Freundin wieder anfangen würde zu saufen. Er war zu Recht so sauer auf mich, das er mich erst beschimpfte und mich dann völlig ignorierte.Und was das wichtigste war, er hat nicht gesoffen. In einer unserer letzten Gruppenstunden, seine Freundin ist mittlerweile wieder da, hat er verkündet, das er mich damals für ein Riesenarschloch gehalten hat, das er aber während der Abwesenheit seiner Freundin sehr wohl das Bedürfnis gehabt hätte, sich richtig zu besaufen. Aber immer , wenn er ganz dicht dran war, fielen ihm wieder meine Unterstellungen ein und machten ihn im Nachhinein noch so wütend, das der Saufdruck wie wegblasen war. Ich will damit nur sagen, wie man trocken bleibt, das ist scheißegal, Hauptsache man bleibt es.Und manchmal helfen auch solche, zugegeben fragwürdigen Aktionen.
Guten Morgen und danke, tommie, für deine Glückwünsche! War schon ein ziemlich hartes Stück Arbeit, besonders zum Schluss, als noch mein Alk.-Problem so in den Vordergrund rückte bzw. mir einfach bewusst wurde. Dabei sind mir doch einige Energien verlorengegangen, die ich für andere Zwecke gebraucht hätte - aber, letztlich ist es ja doch noch gut geworden und ich hab alles geschafft. Wenn ich Glück habe und einen Platz bekomme, geht im September das Studium los Ja, ich war gestern schon sauer, aber ist o.k. - vielleicht braucht man manchmal tatsächlich etwas Provokation - obwohl mir gestern wirklich nicht danach war. Ich habe durchgehalten, weil ich auf ARD den Bericht über Alkoholentzug gesehen habe... danach war mir die Gier ehrlich gesagt vergangen! Aber Zeitweise fällt es mir schon seeehr schwer. Ich kann mir einfach noch nicht vorstellen, nie wieder etwas zu trinken... ich weiß nicht, ob ich nicht womöglich auch 10 Jahre oder so brauche, bis ich es endlich kapiere (ich hoffe nicht), aber vielleicht sind es auch tatsächlich "Hintertüren", die ich mir aufhalten?! Ich blick da momentan selbst nicht so durch bei mir - aber ich hoffe, dass ich jetzt erstmal die nächsten Tage durchhalte, will nicht zu weit in die Zukunft blicken - Schritt für Schritt eben. Wenn ich zu mir selber sage: "nie wieder" ... gerate ich irgendwie schon in Panik. Sage ich aber: "heute und morgen nichts..." bleibt zumindest dieses Panikgefühl aus - vielleicht kann ich mich oder mein Unterbewusstsein so austricksen?! Ich danke euch jedenfalls für eure guten Wünsche und "man liest sich" Allen ein schönes, sonniges Wochenende! Lucina[f1][ Editiert am: 19-07-2003 9:01 ][/f]
Also ich setzte mir damals gar keinen "Zeitraum" in dem ich nicht trinken wollte. Ich dachte auch nicht an "nie wieder" etc. Ich ließ alles auf mich zukommen, und war doch sehr überrascht wie gut und immer besser es mir ging. Die depressiven Phasen waren weg, ich konnte Probleme besser "anpacken", veränderte meine Sichtweisen zb. wurde mir klar das ich nicht trank weil ich Probleme hatte, sondern das ich Probleme hatte weil ich trank. Und das Schämen war weg. Mir ging/geht es rundherum einfach gut, und deshalb trinke ich nicht, weil mir das viel zu wertvoll ist.
Ich glaube, du hast die richtige Einstellung - ich wünschte, ich könnte so auch denken... aber ich habe mit so großer Einsamkeit zu kämpfen, dass ich einfach nicht weiß, wie ich das manchmal überstehen soll. Einerseits "verstecke" ich mich zu Hause, um der Gefahr, dass ich zum Trinken animiert werde aus dem Weg zu gehen - andererseits ist mir sooo langweilig und ich merke, dass ich gar nichts mit mir anzufangen weiß. Leider ist mein Partner auch beruflich oft weg, so wie jetzt die nächsten 14 Tage - damit habe ich auch so große Probleme. Naja, mal sehen - vielleicht fällt mir ja was ein. Jetzt werde ich erstmal die Bude sauber machen...
Hallo Lucina, das mit dem kontrollierten Trinken ist eine ganz blöde Sache.Auch ich habe so jahrelang an mir herumexperimentiert.Nie wollte ich einsehen,dass ich zum ersten niemals dieses Gesöff in den Griff kriegen kann,zumindest nicht mehr in diesem Leben,und zweitens wollte ich partout den kleinen Freund und Helfer nicht ENT-glorifizieren. Wie toll kommt man sich doch vor,wenn man mit den "Grossen" feiern darf.Man fühlt sich erwachsen,souverän und unendlich stark. Vielleicht sollte man diesen kleinen Freund mal in seine chemischen Bestandteile zerlegen und schwups merkt man,dass das Zeug eigentlich nur als Konservierungs-und Brennstoff gut ist. Vielleicht sollte man sich auch immer wieder sagen:Alkohol ist ein Genuss-GIFT und keinesfalls ein Getränk!!!! Wenn man sich das lange genug vor Augen führt,schafft man es nach einiger Zeit sogar,müde und mitleidig zu lächeln,wenn andere Leute glauben,sie würden feiern und in Wirklichkeit vergiften sie sich gerade vor aller Augen. Es ist ein kollektiver Irrglaube und Irrsinn,der uns zur Flasche greifen lässt oder ließ. Im Übrigen kannst Du mir glauben,dass die Frohnatur,die man im Rausch an sich entdeckt auch vorhanden ist,wenn man nicht berauscht ist,man muss nur den Mut haben,diese auch zu leben. Und wenn man die ganze Sache noch von der spirituellen Seite beleuchtet,kann man sagen,jedesmal wenn ich mir wegen irgendetwas die Kante gebe oder mit dem Trinken irgendetwas in mir erreichen will,nehme ich mir eine grosse Gelegenheit geistig und emotional zu wachsen.
Genau !!! Alk ist ein Lösungsmittel und wird normalerweise zum Verdünnen von Farbe verwendet. Also ist es ja auch kein Wunder,dass der Alk die Birne/Körper genau so verdünnt wie die Farbe. Nur die Farbe ist kein Lebewesen und hat somit Vorteile.
Ich hab das heute Nachmittag schon mal im Wichtige Fragen gepostet. Nur für dich als info.
Gruss
Hi Ihr,
ein sehr schönes Board das Ihr da habt, echt klasse.
Folgendes vorab. Ich bin Alkoholiker, und machte vor 2 Jahren als Versuchsperson bei Hr. Prof. Dr. Körkel beim Kontrollierten Trinken mit (kurz KT, sonst schreib ich mir die Finger wund).
Meine Frau hatte damals natürlich bemerkt das ich ein Alk-Problem habe. Ich habe das natürlich völlig anders gesehen, ich war ja auch kein bißchen auffällig. Trinken war normal. Nach mehrere Stereiterein zuhause hab ich mir einen Weg gesucht mich aus meiner "nichtexistenten" Sucht herauszumogeln. D.H. ich suchte ne Art "Freischein" um trinken zu können aber nicht mit meiner Frau streiten zu müssen.
Da fand ich einen Bericht über KT. Wow, das war es, genau das richtige für mich. Ich meldete mich dort an, wurde genommen und erstmal ausgehend ärztlich untersucht. Da ich nicht täglich getrunken habe und auch als einzige Auffälligkeit ein leichtes Zittern meiner Hände war, sowie meine Leberwerte noch im normalen Bereich (ca 18) waren, hat man mich auch genommen.
Ich machte dann dieses Programm mit. Es war sehr interessant, vorallem das führen eines Trinktagebuches wo man aufschreibt wieviel und wann und weshalb und wo man trinkt.
Mit sehr vielen Informationen und gutem Vorsatz endete das Programm dann. Ich konnte kontrolliert trinken, juhu. Meine Frau war glücklich, mein alkoholkonsum wurde auch etwas weniger. Also alle waren zufrieden.
Ca. 3 Monate nach ende des Programms fing ich an wieder mehr zu trinken. Anfänglich machte ich mir noch keine grossen Gedanken. Als ich dann mal die älteren Trinktagebücher hernahm um zu vergleichen viel mir auf das mein Alkoholkonsum um ca. 50 % nach ende des KT wieder gestiegen war und nur noch etwa 10 % unter meinem Konsum vor dem KT lag.
Hmm, war ich etwa doch alkoholiker ?? Konnte das sein das ich nicht kontrolliert trinken konnte. Natürlich nicht, ich war doch kein alkoholiker. So senkte ich den Konsum wieder. ----- Für etwa 2 Monate. Dann trank ich wieder soviel wie vor dem KT.
Shit, ich war alkoholiker. Dass musste ich erstmal verdauen. Es begannen wieder die Streitereine zuhause u.s.w.
Ich trank nochmehr, meist Phasenweise und immer unauffällig, nie in der Arbeit, nie wenn ich Auto fuhr u.s.w.
Vorgestern hab ich mich entschieden abstinent zu leben und zittere und schwitze mich seitdem durch die Welt.
Für alle die das KT verteufeln mir hat es sehr geholfen. Dadurch wurde mir erst bewusst das ich ein Problem habe und dieses nur mit abstinenz zu lösen ist. Der Weg zur Abstinenz ist noch weit, aber sichtbar.
Ich wäre niemals zu dem damaligem Zeitpunkt zur AA oder ähnlichem gegangen mit dem Vorwand "Dort sind eh nur totale Säufer und ich gehöre ja nicht dazu"
Ich weiss nicht wie meine Alk-karriere geendet hätte ohne das KT. Wahrscheinlich wären mir die Augen erst viele Jahre später geöffnet worden und da hätte schon vieles kaputt sein können.
vielen Dank für deinen offenen Bericht! Ich denke auch, dass das KT für dich eine Menge Erkenntnisse gebracht hat und für dich hat es ja seinen Zweck erfüllt - du bist dadurch sehend geworden und das ist doch super! Ich bin auch kein "klassischer" Alkoholiker, aber habe nun durch Ausprobieren erkannt, dass ich eben doch einer bin. Zwar war ich nicht bei Körkel in einer Gruppe, aber ich habe es ja auch so gemerkt. Tja, die Abstinenz fällt mir schwer und ich habe auch Rückfälle - doch seit es mir bewusst ist, dass ich ein Problem habe, kann ich mich nicht mehr so belügen wie zuvor. Vor zwei Tagen habe ich einen Rückfall gehabt und zwei Piccolos und ein Glas Wein getrunken. Erst war ich hoffnungslos verzweifelt und total am Boden zerstört... ich dachte, alles umsonst, du hast es wieder nicht geschafft... das Übliche Denken eben - ich habe mich gehasst dafür! Doch dann sagte ich mir, gib jetzt nicht auf, hör wieder auf, es ist nicht zu spät, fang einfach wieder von vorne an... usw. Es hat geklappt, ich versuche, mir keine so bitteren Vorwürfe zu machen und mich nicht zu erniedrigen (von wegen Willensschwäche etc.). Dieses Denken erleichtert es mir nun, weiterzumachen. Ich hoffe, dass meine Einstellung nicht nachlässig ist - so nach dem Motto: hat ja geklappt, direkt wieder aufzuhören - also kann ich das jetzt ja öfter machen... Dir, Biene, möchte ich auch danken für deinen Beitrag - du hast Recht, Alk. ist ein GIFT und sich das vor Augen zu halten, bewirkt bei mir viel. Auch die geistige/spirituelle Entwicklung bewusst wahrzunehmen, ist es einfach wert, mit dem "Bedröhnen" aufzuhören! Man lebt viel intensiver und verantwortungsbewusster!
Du schreibst Alkohol ist ein GIFT. Das kann ich nicht unwidersprochen lassen. In vernünftigen Masen getrunken ist Alkohol ein Genuss ja sogar gesundheitsfördernd.
Dafür dass Alkoholiker mit dem Stoff Alkohol nicht umgehen können, kann der Alkohol nichts. Im Gegensatz zu eindeutig schädlichen Genussmitteln wie Tabak ist Alkohol keineswegs schädlich.
Beim Alkohol macht es die Menge. Es ist halt so dass z.B. ich als Alkoholikerin mit Alkohol nicht umgehen kann.Es ist aber nicht der Alkohol schuld sondern ich kann durch meine Sucht nicht vernünftig mit ihm umgehen. Ich weiß z.B. dass ich nicht kontrolliert trinken kann. Als Alkoholikerin kann ich nicht einfach aufhören Alkohol zu trinken wie es Menschen können die nicht süchtig sind.
Daher weiss ich auch dass ich niemals kontrolliert trinken könnte und damit ist für mich dieses Thema auch vom Tisch.
Nicht umsonst sagen ja auch Experten zu Alkoholikern die meinen kontrolliert trinken zu können sie sollen es ausprobieren.
Ich hoffe Du findest zu einem Leben ohne Alkohol. Ich vermisse den Alkohol in meinem Leben nicht.Aber ich weiss dass es nicht allen so geht.
ZitatTja, die Abstinenz fällt mir schwer und ich habe auch Rückfälle - doch seit es mir bewusst ist, dass ich ein Problem habe, kann ich mich nicht mehr so belügen wie zuvor.
.... oh wie gut ich das kenne ! So ging es mir ca 1/2 Jahr, bis ich mich entschloß konsequent zu sein und alles andere keinen Sinn macht. Ich fühlte mich nach wie vor schlecht, verschob mein Problem ja nur zeitlich. (Trinkrhythmus ändern) Und wenn es einem bewußt ist, ist das Selbstbelügen umso schlimmer, weil man dann so gar keinen Respekt mehr vor sich hat.
ZitatAuch die geistige/spirituelle Entwicklung bewusst wahrzunehmen, ist es einfach wert, mit dem "Bedröhnen" aufzuhören! Man lebt viel intensiver und verantwortungsbewusster!
.... kann ich so auch total unterschreiben ! Ich bin heute noch erstaunt wie ich mich verändert habe dadurch, in eigendlich nur geringer Zeit (seit Okt. 02 eben). Das kam wie von alleine, ich gab mir nur die Zeit dafür. Ich hätte das nicht für möglich gehalten und bin auch sehr dankbar. Vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich stimmig. Nicht mehr alkoholneblig umeinanderdenken wie ich glaube/wünsche das ich bin .....
Lucinda, sei doch auch etwas weniger streng zu dir selbst (Rückfälle) du weißt doch heute wo der Weg hinführt, gib dir doch einfach auch etwas Zeit. Wenn du dich schämst und grämst macht das doch auch Saufdruck um es zu vergessen .... oder ? Für mich spielt es heute auch keine Rolle mehr ob ich nun ein "klassischer" Alkoholiker bin oder eben "nur" Mißbrauch betrieben habe. Ich bin nicht damit zurechtgekommen und habe auch sicher keinen realen Bezug mehr zu mir selbst und zum Leben gebabt, mir was vorgemacht. Also änderte ich etwas und habe es nicht bereut, das ging aber auch bei mir nicht von heute auf morgen.