Hallo Ihr! Möchte mich erstmal vorstellen: Bin Tina, 31 Jahre alt, eine Tochter (3 Jahre), verheiratet. Habe schon öfter Eure Beiträge gelesen und finde dieses Forum sehr interessant.
Nun weiter zu mir: Habe (eigentlich) ein glückliches und zufriedenes Leben. Habe eine gute Ehe, wie oben erwähnt eine kleine süße Tochter. Also normalerweise ein ausgefülltes Leben und einen ganz normalen Alltag.
Nur ich selbst habe einige Probleme. Wie soll ich anfangen? Na gut, ich versuche es einfach mal. Ich bin sehr schlank und mache sehr viel Sport (3-5 x die Woche)und achte sehr auf meine Ernährung( bei 54 kg, kein Wunder ).Habe natürlich eine gut durchtrainierte Figur.
Wenn ich weggehe trinke ich mit Bekannten Alkohol, bin auch öfter mal abgestürzt. Trinke wenn, nur Sekt oder Wein, aber ich vertrage aufgrund meines "sportlichen und kontrollierten Lebens" halt auch nicht viel. Trinke auch manchmal zu Hause Wein und rauche sehr viel. Oft habe ich durch den Alkohol das Gefühl, daß ich mich mal gehen lassen kann, also vielleicht nicht alles so eng sehen muß mit meinem Sport (Fitness, Krafttraining). Eigentlich paßt der Alkohol und auch die Zigaretten nicht zu meiner Lebenseinstellung, aber z.B am Wochenende trinke ich schon regelmäßig meinen Wein. Muß noch dazu schreiben, daß ich, wenn ich etwas trinke, keinen Hunger habe. Ich überlege mir dann vorher, ob ich esse oder etwas trinke. Bin nicht magersüchtig, aber schon sehr bedacht auf meine Figur. Es kam schon öfter vor, daß ich betrunken war und alles nicht mehr so verbissen gesehen habe, dann gab es schon mal ein nächtliches Spiegelei. Habe noch nie morgens getrunken oder sehr selten härtere Sachen, aber mache mir halt trotzdem Gedanken. Dazu kommt, daß meine Bekannten sehr viel trinken, das heißt, vor dem "auf Tour gehen" trifft man sich und dann wird was getrunken. Alle finden es halt normal. Was meint Ihr, ab wann man sich Gedanken machen muß?
Noch kurz etwas anderes: Habe letztens einen Beitrag gelesen über jemanden, der 4 x im Jahr so richtig über die Strenge schlägt, also weggeht und betrunken nach Hause kommt. Daß hätte ich ehrlich gesagt nicht so streng bewertet. Ich meine natürlich keinen, der Alkoholiker ist, sondern ein ganz normaler Partygänger.
So als erste Reaktion hatte ich den Gedanken: "Mensch Mädchen, deine Sorgen möchte ich (gehabt) haben - kein Zittern am Morgen? kein Trockenkotzen?? keine Erleichterung nach dem ersten geglückten Schluck???"
Ich kenne allerdings eine Frau bei den AA's die hat sich mit Sekt und Cidre in die Sucht gesoffen - die hat einfach so wenig vertragen. Außerdem und das ist das entscheidende, war dann doch der eine oder andere Cognac dabei, das hatte sie einfach verdrängt. Was ich damit sagen will - es gehört zu den Symptomen der Krankheit Alkoholismus, dass man sich selbst über das tatsächliche Ausmaß des Alkoholkonsums keine realistische Rechenschaft mehr geben kann.
Ganz grundsätzlich: Wer sich Gedanken macht über seinen Alkoholkonsum, macht sich die nicht ohne Grund.
Es gab für mich zwei deutliche Anzeichen meiner Sucht. Das erste war, dass ich mehr trank als ich wollte, d.h. ich konnte nicht aufhören, obwohl ich das (eigentlich) wollte. "..ach eins noch ...ach noch eins...ach noch ein letztes...ach noch ein allerletztes ... und dann war schon eh egal.." Das zweite war, das ich abends weg ging mit dem Vorsatz nichts zu trinken. Ich ging weg ohne Geld - und kam trotzdem mit einem Rausch nach haus.
Wenn du dir unsicher bist, probiers doch einfach mal aus ohne Alkohol und schau wie es dir damit geht.#
Hallo Tina, ich finde es immer wieder faszinierend,wie man sich selbst in diesem Forum wiederfindet. Als ich noch getrunken habe konnte oder wollte ich auch nicht dabei essen.Das hätte mir den Alkoholgeschmack verdorben. Jetzt wo ich Deinen Beitrag gelesen habe ist mir wieder ein Licht aufgegangen.Das hatte ich zwar mittlerweile ein wenig verdrängt,aber ich habe in der Vergangenheit auch systematisch zur Flasche gegriffen wenn die Waage mal wieder ein paar Kilo zuviel zeigte.Seitdem ich trocken bin habe ich auch prompt acht Kilo zugelegt.Mein Artzt ist zwar der Meinung,das könne nicht sein,denn Alkohol hat ja auch Kalorien,aber dieses Kalorienmärchen glaube ich sowieso nicht.Ich glaube eher,Flüssignahrung wird ganz anders verstoffwechselt. Ich denke mir mal,auch Du setzt den Alkohol gezielt ein. Vielleicht brauchst Du Dir keine Sorgen um eine eventuelle Alkoholsucht machen,aber das Wort Magersucht steht doch irgendwo im Raum.Und eine Sucht kommt selten allein. Ich empfehle Dir mal das neue Buch von Diana Beate Hellmann,wo Sie ganz offen über Magersucht,Alkoholismus und Zigarettensucht spricht.Sie hat zwar den extremsten aller Fälle,aber es ist interressant zu sehen,wo das alles hinführen kann. Ich geb Dir den Rat,Deine Verhaltensweisen kritisch unter die Lupe zu nehmen,denn ich persönlich bemerke eine ganz starke Gefährdung.
hallo, ich glaub den meisten kommt dein bild in irgendeiner weise bekommt vor... der freundeskreis trinkt ziemlich viel und da fällt es dann garnicht auf. du legst sehr sehr viel wert auf deine figur und der alkohol scheint bei dir wirklich das mittel zum zweck zu sein, so wie biene es bereits erwähnte, aber bei 54kg??? steckt da nicht doch ein sich anschleichende magersucht dazwischen...?? das spiegelei im rausch, das dir das überhaut so aufgefallen ist... ich würde sagen das dein trinkverhalten weniger im vordergrund steht als dein gewicht.... ich weiß es ja nicht, bin nur jemand der sich mal in diesem forum verirrt hat und dein leben nun wirklich nicht beurteilen kann... aber das problem magersucht kann ich aus persönlicher erfahrung beurteilen. es geht so schnell, ich hab auch mit übertriebenem sport angefangen, da ich aber eigentlich unheimlich gerne gegessen habe, trat dann sehr schnell das bild der bulimie in mein leben und das ist sehr viel einfacherer als magersucht. naja, ich hab das überstanden, trotzdem das bild kommt mir sehr ähnlich vor... schiebst du dein problem alkohol nicht vor??
Hallo! Danke für Dein Interesse, habe mich sehr gefreut, daß Du mir geschrieben hast. Irgendwie hast Du schon Recht mit Deiner Aussage, daß ich mich mit dem Thema "Ernährungsstörungen" ausseinander setzen sollte. Das Thema "Sucht" ist meiner Meinung nach sehr weitläufig und zieht so seine Bahnen. Du hat ja erwähnt, daß du Probleme mit Magersucht oder Bulimie hattest oder hast. Ich bin bloß der Meinung, bzw. aufgrund meiner eigenen Erfahrung habe ich festgestellt, daß man diese beiden Sachen sehr schwierig auseinander halten kann.
Ich gebe Dir am Besten mal ein Beispiel:
Du kontrollierst Dich, den ganzen Tag über, gehst auf eine Party, fühlst Dich wohl, schlank und attraktiv zu sein, trinkst Sekt, nicht nur einen, sondern viele, es gab lecker Essen und Du konntest verzichten, oder später doch nicht? Hast gesündigt? Hattest ein schlechtes Gewissen, fühltest Dich vollgefressen und auf einmal nicht mehr so wie vorher? Spuckst Du dann Deinen Frust über Dich selber aus? Vielleicht, aber auch dann fühlst Du Dich schuldig. Dann kanst Du aber einen schönen Sekt trinken, manchmal bist Du für "den Moment" dann wieder besser drauf!!.
Weißt Du was ich meine? Erst Magern, dann bulimieren, dann trinken.
Habe es heute mal so aus dem Gefühl heraus geschrieben.