Hallo, wollte mich nur kurz vorstellen : ich heisse Ulli und bin Alkoholiker :-). Oder besser, ich bin es wieder.
Nachdem ich vor gut 2,5 Jahren einen ordentlichen Start bei AA hatte (damals erkannte ich vorübergehend meine Krankheit) ging es mir nach knapp 3 trockenen Monaten schon wieder viel zu gut und ich meinte mich stark genug, zu fühlen, dem Teufel Alkohol entgegen treten zu können. Naja, die meisten von Euch werden die Geschichte kennen, am Anfang ging es (vermeintlich) gut, dann wurden die Trinkmengen grösser, die Trinkpausen kürzer, die Trinkmuster wie Jacke und Hose ausprobiert und gewechselt und am Ende ( vor 4 Wochen) stand die Entscheidung, eine Entgiftung im LKH zu machen. Glücklicherweise konnte ich wenigstens das (zu diesem Zeitpunkt) noch selber entscheiden. Aber, keine Frage, früher oder später wäre mir diese Entscheidung wohl aus der Hand genommen worden. Oder etwas anderes wäre passiert.
Jedenfalls war der Krankenhaus- Aufenthalt für mich eine gute Sache und ich gehe wieder regelmäßig in meine Selbsthilfegruppe.
Anfangs hatte ich überlegt, wieviele der alten Freundinnen und Freunde wohl noch da waren, und bisher habe ich fast alle wiedergesehen.
Ich weiss, das von nun an nicht alles schlagartig rosig wird, aber ich kann morgens wieder ohne Angst und schlechtem Gewissen zur Arbeit gehen. Weil ich keine Fahne mehr habe.
Heute hats jedenfalls geklappt, nüchtern zu bleiben. Und in einer Stunde vom Schreiben dieses Postings beginnt ein neuer Tag, auf den ich mich freue und mir wieder vornehme : Heute trinke ich nichts.
Nur eins hätte ich mir anders vorgestellt : Nach meiner Entlassung aus dem LKH hatte ich angenommen, ein, vielleicht 2 mal wöchentlich zur Gruppe zu gehen. Im Augenblick gehe ich täglich. Aber es hilft.
Ich durfte die gleiche Erfahrung machen wie Du - meine Frau lag wegen einer Not-OP im Krankenhaus, ich habe wieder zugeschlagen (mit unseren 3 Kindern im Haus).
Das war mein 2. Rückfall.
Das ende vom Lied : ich lag zusammen mit meiner Frau im Krankenhaus, meine Frau hat die Al-Anons besucht und ich wurde von meiner Frau zu meiner Gruppe geschleift.
Daraus habe ich einiges gelernt : z. B. nehme ich endlich mich und meine Krankheit ernst, nach über 2 Jahreb Trockenheit war ich endlich bereit mi einen Sponsor zu suchen, u.s.w.
Ich vergesse (hoffentlich) nie wie ich mich dagegen gesträubt habe nass wieder in meine alte Gruppe zu gehen - aber wenn ein nasser Alki nicht mehr den Weg in die Gruppe findet, wohin dannn ... ???
Entschuldige, aber wenn ich einmal anfange zu tippen verrenne ich mich schnell im AA-Jargon.
Damit wäre eine Frage bereits beantwortet : ich bin bei den AA's gelandet.
Normalerweise suchen sich "Neue" in den ersten Meetings einen Sponsor aus.
Der Sponsaor ist ein Gruppenmitglied das schon einige 24 Stunden trocken ist (in den meisten AA-Gruppen werden trockene Jahreszahlen nicht gerne genannt)und dessen Nasenspitze Dir gefällt.
Dieser Sponsor begleitet Dich auf Deinem trockenen Weg, geht mit dieser Sponsorschaft auch die Verpflichtung ein für Dich erreichbar zu sein. Zum Beispiel kann er Dir auf dem Weg durch das AA-Programm behilflich sein.
Wenn es mir heute in den Kopf kommt mit einem AA reden zu müßen rufe ich meinen Sponsor an, den eine hohe Telefonrechnung ist immer noch besser als das Glas in die Hand zu nehmen ....
Das ist - wie alles in AA - freiwillig.
Ich habe mich die ersten 2 Jahre alleine durch's Programm bewegt, kenna aber inzwischen eigige die - gerade in der Anfangszeit - viel Gebrauch von der Sponsorenschaft gemacht haben. Wenn z.B. Saufdruck aufkommt, oder Du einfach mit jemandem reden willst der weiss wovon Du spricht : ruf' Deinen Sponsor an ...