Tja, meine eigene Trinkerkarriere, vielleicht ein kurzer Abriss vorab :

Erste Parties nach der Schule,

Erste Kneipenbesuche in der Lehrzeit,

Vereinsgaststätte im Fussballverein,

Jeden Abend in der Bundeswehr-Kantine,

Stammkneipe im zivilen Leben,

Jede Betriebsfeier mitgenommen, Prädikat : der erste der kam, der letzte der ging.

Keine private Feier ausgelassen

dann ...

Seltenere Kneipenbesuche ! Und zwar aus monetären Gründen,

Alleinige Saufen zu Hause. Jetzt auch schon Morgens bzw. Mittags.

Die Trinkmengen lasse ich bewusst aussen vor. Den Fussballern unter uns sei gesagt, das es diesbezüglich (meistens) (noch) nicht zur Championsleague gelangt hätte, ich aber locker jede UEFA-Cup Qualifikation mitgegangen wäre

Jedenfalls schien ich vor etwa 2,5 Jahren eine erste Einsicht gefunden zu haben.

Wobei ich damals fatalerweise keinen Fehler den man machen kann ausliess. Auswahl des falschen Arztes zum Beispiel. Der gute Mann untersuchte mein Blut und erfreute mich dann mit der Nachricht : So schlimm sind ihre leberwerte ja gar nicht. Jippie, hoch die Tassen hiess es direkt auf dem Heimweg.

Oder die ersten (knapp 90) Besuche bei AA. Den Dreh hatte ich nach einigen Meetings raus. Ich spitzte die Ohren und lauschte (NUR) den Freunden, denen es dreckiger ergangen war als mir. Denjenigen, die mehr Alkohol konsumiert hatten (Deswegen erwähne ich hier auch keine Trinkmengen), denjenigen, die schon Entziehungen und Entgiftungen hinter sich hatten, denjenigen, denen der Ehepartner die Koffer vor die Tür gestellt hatten oder denen, die ihre Arbeit verloren hatten.

Und zwar deswegen, um anschliessend festzustellen, dass es soooo schlimm mit mir ja nicht bestellt sei, wobei nach kurzer Bedenkzeit die alte Leier von vorne losging.

Heftig, Intensiv, keinen Spielraum für andere Dinge lassend.

Und nicht zu vergessen die Aneinanderreihung von Lügen und Selbstbetrügereien, die sich wie ein roter Faden durch die (meine) Trinkerlaufbahn gezogen haben.

Dann der erneute Gang zum Arzt, diesmal direkt in der Suchtambulanz, Entziehung in der Fachklinik und soweit bis jetzt trocken.

Abschliessend vielleicht noch eines, es wird wohl ein langer Weg werden, aber der Anfang gefällt mir von Tag zu Tag besser. Ich bin im Moment zufrieden mit mir, und manchmal sogar mit meiner Umwelt

Hallo Ulli

Ich wünsche Dir diesesmal Glück das du deinen Weg schaffst.
Wie du weisst sind wir Alkis ja gute Schauspieler wärend der nassen Fase. Aber eins möchte ich sagen ich denke Du warst noch nicht soweit beim erstenmal, belogen hast Du nicht die anderen sondern Dich selber!

Viele liebe Grüße