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Saufnix  
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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 544 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Harrie ( gelöscht )
Beiträge:

22.08.2003 18:21
RE: Ein paar Fragen Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

zuerst möchte ich zu diesem sehr gelungenen Forum gratulieren.
Ich verfolge es schon eine geraume Zeit und finde es sehr gut.
Zu meinem eigentlichen Anliegen.
Ich bin 36 Jahre alt und Alkoholiker, konnte diese Tatsache aber sehr gut verbergen, da ich bisher nicht aufgefallen bin.
Meine Frau würde aus allen Wolken fallen, wenn ich ihr dies sagen würde (wahrscheinlich sogar Scheidung(kein Witz)).
Das ist mein eigentliches Problem.
Vor ca. 3 Wochen habe ich mit dem trinken aufgehört (unter Entzugserscheinungen wie Zittern, Herzrasen, Angstzuständen und dem Wissen des Risikos eines Selbstentzugs)und geschafft.
Jedoch lese ich immer wieder das die Chance auf eine dauerhafte Abstinenz ohne Selbsthilfegruppe fast unmöglich ist.
Wer hat sowas ohne Gruppe geschafft, oder wie seht Ihr das?????
Über eine oder mehrere Antworten würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße Harrie


Spieler Offline




Beiträge: 7.889

22.08.2003 18:47
#2 RE: Ein paar Fragen Zitat · Antworten

Hallo Harrie,

irgendwie raffe ich verschiedenes nicht.
Du schreibst, deine Frau würde aus allen Wolken fallen, wenn sie merken würde, das du Alkoholiker bist,sie würde sich wahrscheinlich scheiden lassen.
Ja lebt ihr denn nicht zusammen? Normalerweise merken die Angehörigen doch zuerst, wenn der Partner zu viel oder exzessiv trinkt.
Was gibt dir denn die Gewißheit, dass du Alkoholiker bist?

Gruß

Jörg


tommie Offline




Beiträge: 10.596

22.08.2003 18:57
#3 RE: Ein paar Fragen Zitat · Antworten

Hallo Harrie ,

willkommen hier - und Glückwunsch zu den 3 Wochen .

Dein Beitrag wirft für mich einige Fragen auf:
1. Glaubst du nicht, dass deine Frau doch etwas gemerkt oder bemerkt hat. Ich denke, sie hat sehr wohl etwas mitbekommen wenn du Alkoholiker bist, ganz sicher hat sie das, oder wohnt ihr nicht zusammen in einem Haus/Wohnung ?
2. Dauerhafte Abstinenz ohne jegliche äussere Hilfe wie z.Bsp. eine Selbsthilfegruppe ? Die Chancen, so dauerhaft trocken zu bleiben schätze ich auf 1 Prozent.
3. Ich habe es ohne Hilfe nicht geschafft - mit Hilfe (u.a. Gruppe) schon über 4 Jahre.
4. Und meine Hauptfrage: aus welchem Grund sollte sich deine Frau scheiden lassen wollen ? Weil du nicht mehr trinkst ? Weil du Alkoholiker bist ?

tommie


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

22.08.2003 19:54
#4 RE: Ein paar Fragen Zitat · Antworten

Hallo Harrie,

Nach meinen Erfahrungen wird es ohne Gruppe kaum gehen. Ich hab es immer wieder versucht, da ich durch Wohnortwechsel und andere Gründe nicht immer gleich eine Gruppe fand, in der ich mich aufgehoben fühlte. Aber alleine wird das nichts. Und die Bedenken wegen Deiner Frau - wirst Du wohl auch fallenlassen müssen. Wenn es eine gute Beziehung ist, wird sie froh sein, wenn Du es schaffst, trocken zu bleiben und Dir dabei helfen.

Bleib standhaft. Ich versuche es auch.


Rosa Krebs Offline




Beiträge: 436

22.08.2003 20:26
#5 RE: Ein paar Fragen Zitat · Antworten

Hallo Harrie,

Herzlichen Glückwunsch zu deinen 3 "trockenen" Wochen.

Ich weiß, dass es für viele unglaublich klingen mag, aber wenn der Partner nun mal keine Ahnung von der Alkoholmenge hat und sich kein Bild machen kann, glaubt er doch.... na ja Mann oder Frau ist aber gut abgefüllt. Dass der Schalter "jetzt reicht's" beim Partner/in defekt ist kann er ja nicht wissen.

Ich habe auch so ein Leben geführt.

Ich habe auch nicht mit meinem Mann darüber gesprochen, wie verzweifelt ich schon x-Versuche hinter mir habe und es nicht schaffe länger als 2 – 3 Tage die Finger vom Alk zu lassen. Meinen Entzug habe ich still daheim und mit großer Angst gemacht (und genau wie Du hier nachgefragt und mir Beistand und Hilfe geholt)

Ich ging nach anfänglichem Zögern in eine Selbsthilfegruppe (dazu wurde mir hier im Forum auch geraten) und bin abwechselnd in 2 verschiedenen. Heute noch bin ich froh darüber, diesen Schritt unternommen zu haben. Dort kannst Du ganz offen über deine Probleme reden – dort wirst du verstanden und jeder versucht dir irgendwie zu helfen trocken zu bleiben.
Jeder in der Gruppe hat das gleiche Problem – trocken zu bleiben.

Aber vor allem hatte ich mich endlich meinem Mann anvertraut. Das ist jetzt fast 5 Monate her. Ich habe auch geglaubt in seinen Augen die Achtung verloren zu haben, aber so war es nicht. Gefreut hat er sich nicht über mein Geständnis, aber wir haben einen Weg gefunden unserer Ehe wieder einen Sinn zu geben und es gibt keine Heimlichkeiten mehr.

Denn, Heimlichkeiten was das Trinken angeht - bedeutet doch nur, dass man sich das Hintertürchen offen halten will.

Vertraue dich deiner Frau an und mach so das Hintertürchen zu. Gib dir und ihr eine Chance!

Ich wünsche Dir alles Gute


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