Heute bin ich einkaufen gegangen und hab an der kasse jemanden gesehen der unmengen schnaps gekauft hat. dass erinnerte mich ein bisschen an meine nasse zeit, also bei mir wars so höchstens 3 flaschen, und noch obst, fertiggerichte dazu zur "tarnung", trotzdem hat ich so eine unglaubliche scham in der langen zeit die ich in der schlange stand, hab so "gedacht" die leute gucken mich alle an und vor allem die kassiererinnen, gesagt hat keine was gesagt, aber gedacht, meinte ich zumindest. zusätzlich hab ich immer die märkte gewechselt, also nie der selbe 2 mal hintereinander, einmal bin ich sogar mit dem zug 40kilometer gefahren nur um in nen supermarkt zu gehen wo ich nicht innerhalb der letzten woche war, so krank war ich damals. habt ihr da eure erfahrungen gemacht, ich meine so ähnlich wirds doch vielen gegangen sein, ich meine aber sowas wie dass jemand gesagt hat "sie haben ja nen durst" oder sowas in der art? oder kennt jemand eine kassiererin die so geschichten erzählt, also die sache aus der anderen perspektive, kann mir nicht vorstellen dass man so als supermarktkassierer sich keine gedanken über die kunden macht, besonders wenn viel alk gekauft wird.
40 km mit dem Zug, um im Supermarkt nicht aufzufallen - das hätte ich sein können . Man - was war man doch bekloppt! Also mein Bruder der wohnte damals ca. 40 km von mir entfernt. Wenn ich den besuchen war, habe ich bei ihm im Ort erstmal kräftig Nachschub gekauft - da kannte mich ja keiner, und in meinen Stamm-Supermärkten kaufte ich dann für drei Tage nur gesundes Zeug und 'ne Kiste Mineralwasser. Ansonsten shoppte ich meinen Rotwein jeden Tag woanders - logisch. Mal eine einzelne Flasche in einem Haufen von Obst und Gemüse versteckt, mal eine ganze Kiste ("meine Freundin hat Geburtstag" - als ob das jemanden interessiert hätte). Bis ich dann eines Tages die geniale Idee hatte, meinen Wein zu bestellen. Das war dann immer wie Weihnachten, wenn meine sechs Kisten geliefert wurden. Und unheimlich praktisch und unheimlich teuer. Der Lieferant ruft mich heute noch regelmäßig an und fragt, ob er denn mal wieder liefern könnte.
Hallo Helena, war von Beruf Kassiererin.Kannst Du dir vorstellen,was ich da alles gesehen habe?Vor allen Dingen bei Plus und Aldi.
Wenn ich während meiner Saufphasen einkaufen musste,da der Pizza-Service noch dicht hatte,hatte ich auch so meine Probleme,mich "normal" zu verhalten.Aber das Gedächtnis einer Kassiererin ist kurz.Sobald ich wieder trocken war,bin ich dann wieder ganz "normal"einkaufen gegangen. Dadurch verwischte sich dann der Alki-Eindruck,den sie vielleicht gewonnen hatte. Glaube ich. Aber als Kassiererin hat man eigendlich ein gutes Gespür für die Leute die vor der Kasse stehen.Man hat ja auch nicht viel anderes zu tun,als sich Gedanken über die Kundschaft zu machen. Aber wie gesagt,das Gedächtnis ist kurz und auch als Kassiererin findet man schnell ein neues Opfer,über das man sich Gedanken macht.
Find ich gut das Thema !!! Weil mir jetzt erst auffällt, dass ich mir nie Gedanken darüber gemacht habe, wenn ich groß einkaufen ging. Zur Tarnung hab ich auch nicht wirklich dazugekauft. Ich weiß nicht, was die Kassa gedacht hat, aber wenn mein Vater einkaufen ging (und das war meist nicht wenig) und ich kam kurz darauf in denselben Supermarkt (war allerdings selten), wurde ich gelegentlich schon darauf angesprochen oder ich sah die bedeutungsvollen Blicke...
....Ähnliche Erfahrungen....ich habe mein gesamtes Zeugs immer bei Minimal gekauft, angesprochen wurde ich jedoch niemals ! Natürlich habe ich mich oft gefragt, was die "Mädels" an der Kasse so denken, groß Gedanken habe ich mir jedoch nicht gemacht.
.....Erst jetzt wie viele "SINN-Uhren" ich versoffen habe, jeden Tag so 30.-- Euro roundabout. ....Ich sage das nicht mit Stolz...aber diesen Beitrag von Dir betrachte ich mit einer besonderen Sichtungsweise. Good Luck Sinn
das mit den einkäufen kenne ich leider auch. ist eine eher peinliche angelegenheit. vor allem, wenn man immer denkt, was die anderen denken könnten. aber ich glaube, das ist das problem der alkoholiker. "was denken andere" lebt man für sich oder für die anderen? ich habe bei euch trockenen festgestellt, dass ihr jetzt auf die gedanken der "anderen" sch........ jedenfalls die "anderen", die einen eigentlich gar nicht interessieren???? ganz ehrlich, wer verschwendet denn einen gedanken an die kassiererin als person oder die, die hinter einem stehen, wenn man die flaschen aufs band stellt? keinen! aber man denkt, die denken, die kauft aber viel wein im verhältnis zu den anderen sachen. meine sorge ist immer, ich treffe jemanden, den ich wirklich kenne. DAS wäre mir äusserst unangenehm. aber grundsätzlich habe ich die gleichen verhaltensmuster, ich kaufe immer in verschiedenen läden. also ist es mir soch nicht so egal, was die kassierer denken:-)
kleiner nachsatz. es war mir nie peinlich, jemanden zu treffen, den ich kenne, als ich 3 flaschen wein mit im einkaufswagen hatte, als mir noch nicht bewusst war, dass ich wohl eine trinkerin bin.
Also ich hatte damals nicht so das Gefühl das ich beim Alkeinkauf auffalle. Bei mir drehte sich das ca. um einen Kasten Bier in der Woche, und wenn man da alle 2 Wochen den Getränkehändler wechselt oder mal einen vom Supermarkt mitnimmt, fand ich das nicht auffallend. Außer ich besorgte natürlich mehr wenn ein Fest anstand. Nimmt man aber den Kasten Bier in der Woche und weiß, das ich ja nicht täglich trank, ist das bei der einzelnen Trinkaktion natürlich viel . Aber wie ihr auch schon geschrieben hattet, fällt mir das jetzt beim alltäglichen Einkauf auch auf, wenn der Einkaufswagen meiner "Vorfrau" an der Kasse voller Sektkisten ist. Und die "Vorfrau" dann auch noch etwas nach Alk und Leberschaden aussieht. Aufgedunsenes Gesicht, struppige Haare, dünne Beinchen .... Einmal überlegte ich mir ernsthaft ob ich was sage .... weil ich dachte, wegen des ureigenen Denkens man fällt nicht auf (dachte ich ja auch). Nur so zum Anstoß. Aber wie hätte ich damals reagiert, hätte mich jemand angesrpochen, sicherlich persönlich beleidigt, was wieder einen Grund zum Saufen gemacht hätte.
Ja, wie war das ? Wenn ich - selten - angesprochen wurde, dann auf meinen Vater. Die bedeutungsvollen mir gegenüber aus demselben Grund. Eigentlich müßte man sich daran gewöhnen - ja, gewöhnt man sich aber nie.
Ich selbst, während meiner "späteren" Karriere, wurde nie darauf angesprochen, bei meiner "frühen" war ich mein Alter hoch 2. Witzigerweise konnte ich Arbeit und Alk immer trennen (auch in den schlimmsten Zeiten, aber es konnte mir nicht schnell genug raus aus der Arbeit gehen, da hatte ich eigene Siebenmeilen-Stiefel:grins1. Ich wechselte zu solchen Zeiten meinen Wohnbezirk, Telefon abgedreht, sowieso, war also schon damals ein Anonymer Alkoholiker.
Der Unterschied zu meinem Vater war der: er torkelte auch schon runter um seine Schnaps/Bierbestände nachzufüllen. Beim "reden" war's auch offensichtlich, hin und wieder mal wurde an der Gegensprechanlage geläutet und ich trabte runter, um den an sich schon schwergewichtigen in mühsamer Kleinarbeit hochzukriegen.
Bei meinem Trinken, jedenfalls die letzten Jahre, so schwer's auch war: torkeln nur ganz selten, Lalllaute auch nur sporadisch, wo rumkugeln gab's nicht (ausser in fragwürdigen, äh, Etablissements, aber da fällt man, wenn, weich, glaubt er sich zu erinnern :grins1 - aber meine Alkfahne muss man Kilometerweit gerochen haben !!!! Und eigentlich auch am nächsten Tag, die Augen, die Hände, das bleichige Gesicht...
Zur Zeit halte ich bei 22 (in Worten: zweiundzwanzig)trockenen Tagen - und die nächsten vierzehntausendsechshundert möchte ich auch so beibehalten
Passend zum Thema - eben in Heute im ZDF ein kurzer TV-Beitrag zu den steigenden Lebenshaltungskosten. Zweimal wurde in Großaufnahme der Inhalt eines Einkaufswagens gezeigt. Ich konnte die Alk-Flaschen gar nicht so schnell zählen
Erste Szene: mind. 2 Flaschen Rotwein Zweite Szene: mind. sechs Flaschen Bier
Scharfsinnig kombiniere ich: Wir sind also doch bundesdeutsche Durchschnitts-Realität - nur schon weiter als der Durchschnitt
Übrigens: Versorgung ist ein Thema, das ich bestens kenne. Mein Motto: Tankstelle, wenn möglich wechselnd.
Noch schlimmer ist das Thema Entsorgung. All diese scheppernden Bierdosen im Gelben Sack - man, man, man - peinlich.
in meiner nassen Zeit habe ich es natürlich genauso gehandhabt. Zum Glück hatte ich noch eine Führerschein und ein Auto. Immer wenn ich einigermassen klar war bin ich los. Ich hatte sogar eine Strichliste aller Penny Märkte im Landkreis. Da konnte ich genau sehen wann ich das letzte Mal in welchem Laden war. Ich habe dann aus Kostengründen den billigen Wein im Tetrapack gekauft. Natürlich immer gleich einen ganzen Karton. Die Entsorgung konnte ich einfach mit dem Gelben Sack erledigen. Wir haben hier eine Sammelstelle wo man die Säcke selbst in einen Container werfen kann. Da fiel dann nichts auf. Nach mehreren Jahren Trockenheit denke ich allerdings, dass es den Kassiererinnen in den Läden völlig egal ist was für Waren ein Kunde einkauft. Ob andere Kunden sich Gedanken machen bin ich mir bis heute nicht ganz sicher. Ich selbst mache mir schon so meine Gedanken wenn jemand größere Mengen Alkoholika einkauft. Aber ich denke, dass wir Alkis da einfach sehr sensibilisiert sind und deswegen mehr auf so etwas achten als andere Menschen.
Sollte nur ein kurzer Beitrag werden und wurde doch wieder ein Roman.
Also mir war es immer ziemlich egal was dort an der Tankstelle oder im Supermarkt gedacht wurde.
Einmal sagte der Verkäufer von der Tankstelle zu mir : Nimm doch lieber gleich 4 Bier mit, sonst musst du später nochmal gehen. Wie recht er doch hatte.
Aber es ist mir auch jetzt kein bißchen peinlich. Ich war krank. Ende. Wenn sich jemand Medizin in der Apotheke holt die er zum Leben braucht wechselt er ja auch nicht die Apotheke, oder ?