Nachdem ich schon nächtelang auf diesem Board verbracht habe und Eure vielen tollen Beiträge gelesen habe, die mir Mut gemacht haben, kann ich mich endlich überwinden, auch mal zu schreiben. Denn das, was ich im Moment durchmache, ist für mich so beschämend, daß ich es kaum jemand zu erzählen wage.
Also, ich bin 42Jahre, seit schätzungsweise 27 Jahren alkoholabhängig. Anfangs habe ich das natürlich garnicht gecheckt, war ja ganz normal in der Clique zu saufen. Ich wußte auch nichts über Alkoholismus. Mein Vater hat auch immer ganz anständig... Bis er mit Mitte 50 einen Infarkt hatte und von einem auf den anderen Tag aufhören mußte. Ich glaube, da hat es bei mir "Klick" gemacht und ich habe angefangen, mich mit meinem Problem auseinanderzusetzen. Da war ich ungefähr 30! Hatte mit Mitte 20 schon mal den Führerschein weg (2,6 Prom.), nicht zu glauben, hab trotzdem nichts gecheckt. Na ja, ich habe dann ziemlich schnell eine Therapie gemacht(16 Wochen), war auch alles super,ich dachte ich hätte was begriffen, aber nach 9 Monaten war ich wieder rückfällig! Das ging dann so ca. 3 Jahre auf und ab, bis ich mich von meinem Freund getrennt habe, der mit meinem Problem überhaupt nicht klar kam, und meine zweite Therapie begonnen habe (10 Wochen).Danach schien es besser zu laufen, ich blieb nämlich 5 ! Jahre lang trocken. Obwohl diese Zeit kein Zuckerschlecken war, jetzt kamen erst mal die ganzen psychischen Probleme zum Vorschein (Depressionen,Panikattaken...),ich habe nicht getrunken. Bin auch immer fleißig in die SHG gegangen und habe noch 1 1/2 Jahre lang ambulante Psychotherapie gemacht. Dann hatte ich wieder Kontakt mit meinem damaligen Freund, (der mit dem Problem mit dem Problem)und wir haben beschlossen noch mal ein Kind zu bekommen. Es hat auch sofort geklappt, ich freute mich wahnsinnig, die Schwangerschaft war überhaupt nicht belastend, einfach nur schön und im Dez.98 würde mein süßer Sohn geboren! Allerdings hatten sich in der Beziehung schon wieder die alten Probleme eingeschlichen. Das wurde dann in den ersten 2 Lebensjahren meines Sohnes immer schlimmer. Ich hatte immer das Gefühl, mein Mann mag mich nicht, wenn es mir schlecht geht, oder ich irgendwas nicht auf die Reihe kriege, im Gegenzug forderte er aber ungeteilte Aufmerksamkeit für sich, und war knatschig, wenn er diese nicht bekam. Wie wohl, mit einem Kleinkind??? Ich bin natürlich auch nicht in die Gruppe gegangen, hatte niemand mit dem ich reden konnte und im Dez.2000 war es dann wieder so weit,ich fing wieder an mit dem Saufen! Dann habe ich wieder Entgiftung gemacht, stationäre Therapie in der Psyche, es ging immer nur auf und ab, wochenlang, monatelang,trocken,nass,trocken,nass,2 Jahre lang,zwischenzeitlich hatte ich mich sogar wieder von meinem Mann getrennt und war wieder zurückgegangen. Anfangs war der Gedanke an eine 3 LZTherapie für mich unvorstellbar,ich konnte doch nicht so lange von meinem Sohn getrennt sein.Bis ich mich endlich dafür entschied,Ihn einfach mitzunehmen,Mutter-Kind Therapie also! Damals glaubte ich, das wäre die beste Entscheidung, heute sehe ich das etwas anders. Mein Mann und ich hatten uns nun zu Beginn der Thera darauf geeinigt, uns endgültig zu trennen, weil er auch nicht bereit war, in irgendeiner Form mitzuarbeiten. Er sagte allerdings, daß er das Kind haben wollte. Ich hatte natürlich durch meine eigene Problematik auch massive Erziehungsprobleme mit dem Kleinen, aber ich wollte das jetzt unbedingt durchkämpfen. Leider stellte sich heraus, daß ich diese Probleme in der Thera nicht bearbeiten konnte, bzw. es nicht wesentlich besser wurde. Kurz vor Ende, im Juni 2003, war ich bereit meinen Mann anzurufen und ihm zu sagen, daß er den Kleinen zu sich nehmen kann.Ich konnte einfach nicht mehr, ich hatte auch Angst, daß das Kind Verhaltenstörungen durch meine Unfähigkeit es zu erziehen bekommt. Gesagt,getan! Ansonsten war die Zeit eigentlich sehr gut, ich habe wieder viel Selbstbewußtsein aufgebaut, was mir vorher gänzlich abhanden gekommen war. Ich hatte in den 16 Wochen auch noch eine große Krise, die ich stolz, ohne zu trinken ausgestanden habe Ich hatte mich nämlich verliebt, das mir, wo ich immer ein absoluter Gegner von Beziehungen während der Thera war! Es war ziemlich heftig, die ganzen Gefühle, die sooooo lange verschüttet waren, kamen wieder zurück. Leider hatte dieser Mann zuhause auch noch eine Beziehung, die er wohl zwischenzeitlich aufgekündigt hatte, aber er wurde dann nach einem Regelverstoß disziplinarisch entlassen,war dann auch wieder rückfällig und kehrte zu seiner Sponsorin zurück(er ist spielsüchtig!). Ich habe gelitten wie ein Tier, wirklich, aber ich habe durchgehalten!!! Bekannte hatten mir dann netterweise in der Zwischenzeit eine (schöne) Wohnung besorgt, in die ich dann im Juli 2003, nach Beendigung der Thera direkt einziehn konnte. Tja, was soll ich sagen,ich saß gerade 2Tage in meiner neuen unrenovierten Wohnung zwischen Koffern und Farbeimern und hing wieder an der Flasche! Das war wirklich eine Entscheidung von Stunden, ich habe das vorher nicht für möglich gehalten und auch nicht im geringsten gespürt, das sich da was anbahnt. Ich bin eigentlich zutiefst erschüttert über mich selbst, obwohl ich ganz genau weiß, daß ICH es war, die wieder getrunken hat, ich bin selbst dafür verantwortlich und nicht irgendein dummes Schicksal. Das geht jetzt wieder so seit ca.2 1/2 Monaten, auf und ab, ich habe auch noch Einzelgespräche mit einer Therapeutin, habe auch schon alles gebeichtet, aber irgendwie schaffe ich den Absprung nicht. Ich leide auch so sehr unter der Trennung von meinem Sohn,ich sehe ihn wohl sehr oft,2-3mal in der Woche,aber wenn ich dann mal bei ihm war,ihn ins Bett gebracht habe und er mit seiner traurigen Kleinjungenstimme sagt:"Tschüß, Mama!",schießen mir sofort die Tränen in die Augen, jetzt auch wieder, wo ich nur daran denke. Aber ich weiß auch, daß ich gerade für ihn trocken bleiben muß, denn sonst hat er irgendwann gar keine Mama mehr! Es geht einfach nicht so weiter! Manchmal frage ich mich, ob ich vielleicht ein bißchen doof im Kopf bin, weil ich es einfach nicht kapiere.
So, jetzt reicht es, ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber nachher platzt das Board noch aus den Nähten! Heute abend habe ich nicht getrunken, vielleicht ist das ja ein neuer Anfang!
Euch allen, alles Gute und über Antworten würde ich mich sehr freuen!
herzlich willkommen hier. Das ist im Moment natürlich alles äusserst Essig. Der Kleine lebt jetzt bei Papa und Mama ist traurig.Würde der Kleine bei Dir leben,wäre Dein Ex-Mann wahrscheinlich genauso traurig. Also stellt sich eigendlich nur die Frage,wie es dem Kind damit geht,beim Vater zu leben.Falls dort alles in Ordnung ist,kannst du in der Beziehung wenigstens ruhig schlafen. Liebe,auch Mutterliebe bedeutet manchmal Verzicht. Natürlich hast Du jetzt noch weniger Gründe,mit dem Trinken aufzuhören,da in Deinem Leben ein wichtiger Teil fehlt,aber trotzdem solltest Du weiterhin an Dir arbeiten,denn es ist noch nicht aller Tage abend,denn Du weisst nicht,was die Zukunft weiterhin bringt. Wer weiss denn,ob Dein Ex-Mann den Kleinen überhaupt für immer behalten will...Vielleicht heiratet er eines Tages wieder und wird wieder Vater...Oder...Oder...Oder. Du kannst auch das Sorgerecht beantragen,sobald Du richtig fit bist. Plane Dir eine Zukunft,mach Dir ein Ziel aus.Und verlier es niemals aus den Augen. Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Nur noch soviel:Mein Sohn war acht,als mein Ex-Mann ihn nach einem Wochendurlaub aus Belgien nicht wieder zurückbrachte. Nachdem ich mich durch den Paragraphenwust vor den belgischen Gerichten gewühlt hatte und sich nach einem Jahr immer noch nichts getan hatte,habe ich verzichtet. Meinem Sohn zuliebe,der ja bei seinem Vater bzw. meiner Ex-Schwiegerfamilie gut aufgehoben war (zumindest augenscheinlich,aber das ist eine andere,lange Geschichte). Kurzum,mit 15 hatte ich meinen Sohn wieder.Er wollte nicht mehr beim Vater leben. Wie gesagt,Kopf hoch.Das Spiel ist noch nicht beendet. Arbeite daran,dass Du die Karten in die Hand bekommst und neu verteilst!
erstmal vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Das was Du schreibst, habe ich mir im Prinzip auch schon alles durch den Kopf gehen lassen. Natürlich kann sich alles nochmal ändern, wird es wahrscheinlich sogar, aber ich hatte mich ja ganz bewußt entschlossen, das Kind zum Vater zu geben, weil ich wirklich nicht mit ihm klar kam. Nicht grundsätzlich, aber doch in vielen verschiedenen Bereichen. Und es geht ihm ja auch wirklich gut bei seinem Papa, er hat sich in den 3 Monaten dort schon super entwickelt, hat viele "schlechte" Verhaltenweisen abgelegt! Aber gerade dieses Bewußtsein, daß ich so unfähig bin, daß ich ihm im Grunde schade, macht mich so fertig. Ich hatte so hohe (zu hohe?) Ansprüche an diese Mutter-Kind Beziehung und diese Seifenblase ist nun geplatzt. Ich bin auch gar nicht so sicher, daß meine Alk-Abhängigkeit in dieser Hinsicht das Problem ist, denn ich hatte die Schwierigkeiten mit ihm ja auch, wenn ich lange Zeit trocken war! Ich glaube, es hängt irgendwie mit meiner eigenen Kindheit zusammen, daran arbeite ich ja auch seit Jahren. Und nicht, weil das z.Zt. in Mode ist, oder so! Das mit dem Ziel im Leben, ist glaube ich, ganz wichtig, ich habe schon desöfteren festgestellt, daß mir so etwas fehlt und auch die Struktur dazu.Mit dem Kind hatte ich sie ja! Für Dich war das ja bestimmt der Horror, wenn Dir das Kind einfach so weggenommen wurde. Wie bist Du damit fertiggeworden? Schön, daß sich dann alles noch zum Guten gewendet hat, da hast Du großes Glück gehabt!
Bist Du eigentlich auch betroffen, falls ich das fragen darf?
Ich wünsche Euch beiden weiterhin alles Gute,bis bald
Ich habe Dein Posting mit großem Interesse gelesen. Nach 3 Therapien kann man Dir eigendlich nichts mehr beibringen, was Du machen müsstest ist das UMSETZEN dieser. Ich hoffe für Dich das Du es diesmal schaffst. In Deiner jetztigen Situation finde ich hast du Verantwortung gegenüber Deinem Kind gezeigt, da Du es dem Vater gegeben hast, auch wenn es schwer fällt.Warum suchst du Dir nicht eine SHG die Dich auf deinem Weg hilfreich zur Seite stehen kann? Ich weiß das ist kein Trost für Dich aber es hilft ungemein,Du wirst es bestimmt noch wissen, versuche doch die Hemschwelle zu überwinden.Du kannst dir auch alles von der Seele schreiben, hier wird immer jemand ein offenes Ohr für Dich haben. Übernehme wieder Verantwortung für Dein Leben du hast nur eines ! LG
ob ich Alkoholikerin bin,meinst du das mit betroffen. Klar,habe seid meinem 13.Lebensjahr regelmässig gerunken. Zuletzt zwar "nur" noch quartalsmässig,aber dafür umso heftiger. Auch meine Kindheit war nicht schön.Mein Vater starb,als ich 7 war,meine Mutter tröstete sich mit Alk,Tabletten und einem Alki-Stiefvater. mit 17 zog ich von zu Hause aus,aber welch ein Wunder,ich lernte einen Schwerst-Alki von der belgischen Armee kennen. So blieb ich in diesem Umfeld stecken.Zudem war er äusserst brutal.Nachdem wir geheiratet hatten,zeigte er sein wahres Gesicht.Nur zu unserem Sohn war er zärtlich.Sein Stammhalter. Durch meine Erziehung war auch ich der Meinung,die Schläge "verdient" zu haben und blieb acht Jahre in dieser Ehe.Meinen Frust und meine Angst betäupte ich mit Alkohol.Glücklicherweise war ich aber die ganze Zeit in Belgien berufstätig und behielt somit meine geistige und finanzielle Unabhängigkeit. Als bei mir der Groschen fiel,ging ich.
Aber da war es schon zu spät.Ich war abhängig.Das weiss ich jetzt. Als ich meinen jetzigen Ehemann kennenlernte,fiel mein Konsum nicht so auf,da wir viel auf Achse waren.Als wir dann zusammenzogen,fingen die Probleme an,denn mein Mann wollte keinen Alk in einem Familienleben (er ist auch ein gebranntes Alkoholiker-Kind). So schoss ich mich "nur" noch in regelmässigen Abständen von zwei Monaten ab.Und das über 10(!)Jahre hinweg. Zwischenzeitlich machte ich auch Psychotherapien,lernte viel aus Büchern ect..So gerüstet konnte ich nun meine Abstinenz schon seid einem Jahr halten und diesmal bleibt es auch dabei.
Durchgehalten habe ich die Trennung von meinem Sohn,weil ich dachte es sei das Beste.Das war aber leider nur eine gewisse Zeit so,denn als ich mich wieder in Deutschland etabliert hatte,die Scheidung durch war,ich so nach und nach meine ganzen anderen Kinder bekam (4),da merkte mein Ex,dass ich wohl nicht mehr zurückkehren würde und begann seinen Frust über die Schmäh am Sohn seiner Mutter auszulassen. Das wars dann. Nun ist mein Sohn seid 1999 hier in Deutschland.Und momentan wegen Hodenkrebs,seid August,in Chemotherapie.Und nun kenne ich noch einen Grund,warum man aufhören sollte.
Was wäre ich für eine Mutter,wenn ich mich nun immer noch abschiessen müsste,am Krankenbett meines Sohnes???
Ausserdem hat er wieder Vertrauen zu mir und respektiert mich.Das war eine ganze lange Zeit nicht so.
Um auf Dich zurückzukommen.Es ist gleich,ob der Kleine nun bei Dir oder Deinem Ex aufwächst.Hauptsache er fühlt sich wohl. Ausserdem,Kinder zu erziehen lernt man,das ist keine von Gott gegebene Gabe.Wenn Du bis jetzt noch nicht die Gelegenheit dazu hattest und dazu stehst,finde ich das beachtlich.Lieben heisst auch loslassen können.
schreib - bis das Ding hier aus den Nähten platzt, denn das hilft Druck abbauen.
Es gibt sowas wie eine mind fucking talking cure das bedeutet man schwätzt sich mehr oder weniger unkontrolliert seine Probleme aus dem Hals um nicht dran zu ersticken das funktioniert auch mit schreiben, (wer schreibt der bleibt (trocken)).
ich wünsch dir viel Kraft und bleib dran wünscht dir
Also, Ihr seid so supernett und es tut so gut hier zu schreiben und zu lesen und so liebe Antworten zu bekommen!!! Hast Recht, Michael!
Dir Biene, danke ich für Deine Offenheit und Dein Verständnis!
Wir haben ja eine ganz ähnliche Problematik, wenn´s auch bei mir nicht ganz so heftig war. Ich war auch in erster Ehe mit einem Schläger und Trinker verheiratet und meine Kindheit ist ein schwarzes tiefes Loch!
Ich finde das sehr bewundernswert, daß Du das alles so durchgestanden hast. Klar, hast Du jetzt durch die Krankheit Deines Sohnes noch mehr Grund´, nicht zu trinken, aber ist es nicht gerade für einen Abhängigen dann in so einer schlimmen Situation besonders schwierig?
Andererseits habe ich schon oft gedacht, daß Abhängige, die nicht an der Sucht sterben, sich immer wieder aufrappeln, um dann vielleicht irgendwann endgültig trocken oder clean zu bleiben, viel mehr Kraft und Kampfgeist in sich haben, als so manche gesunde Menschen. Das sieht man auch oft bei anderen mit unheilbaren Krankheiten, wie z.Bsp. dieser verdammte Krebs.
Ich hoffe für Deinen Sohn und für Dich, das die Chemo anschlägt und er nicht zu sehr drunter leiden muß!!! Alles Glück der Erde und ganz viel Kraft für Euch!!!
Mir geht es heute abend immer noch gut, habe den ganzen Tag gerödelt, Bewerbungsunterlagen am PC fertig gemacht, hatte einen Vorstellungstermin und mein Sohn ist heute bis Sonntag bei mir.Er liegt jetzt schon im Bett und schläft selig und ich habe wieder nicht getrunken,nicht alleine wegen ihm, ich wollte einfach gar nicht. Das wundert mich dann manchmal, wie leicht es mir fällt, wogegen ich sonst oft kaum Kraft habe dagegen anzukämpfen. Ich glaube, das Schreiben hier hilft wirklich ungemein, dabei wird einem auch vieles klarer. In die SHG kann ich im Moment nicht gehen, es ist eine therapeutisch geleitete Frauen-SHG von der Institutsambulanz des psychatrischen Krankenhaus, indem ich schon öfter war, ich bin seit ca. 3 Jahren in dieser Gruppe. Jetzt war ich aber seit der Therapie erst 1mal wieder da, dann konnte ich 2mal nicht wegen Job und wegen Krankheit(Verkehrsunfall!) und dann habe ich mich mehrmals nicht abgemeldet, wegen der Trinkerei und jetzt soll ich mich erstmal wieder stabilisieren, damit die anderen Mitglieder auch sicher sein können, daß ich wieder regelmäßig komme. Bißchen komisch, aber irgendwie auch verständlich.
So, ich wünsche Euch allen eine gute trockene Nacht und vielleicht bis morgen!
Ach Gitti, Dich hätte ich fast vergessen,sorry! Danke Dir auch für Dein Interesse und Deine Zusprache. Du hast recht, das sagen mir auch immer die Therapeuten, daß man mir eigentlich nichts mehr beibringen kann, daß ich doch alles selber weiß, aber das ist gerade das Problem, warum kann ich es nicht umsetzen??? Manchmal wünsche ich mir, ich könnte meinen Kopf abschalten, vielleicht wäre dann vieles einfacher. Das versuche ich wahrscheinlich dann mit dem Alk, aber das bringt auch nichts wie man sieht!
Ich wünsche Dir auch eine gute Nacht! Trocken bleibst Du ja wohl, nach 11 Jahren?
bei mir hat es doch auch ellenlang gedauert,bis,der Groschen endlich fiel! Mir kann man auch nicht mehr viel beibringen,aber das ist auch das Gute daran. Du bist gerüstet.Du hast Dein Handwerkszeug schon die ganze Zeit dabei.Es hapert nur noch mit der Umsetzung.
Sprich Dich weiter hier aus und lies fleissig mit,so wird es immer leichter und vor allen Dingen wird Dir die Absurdität des Trinkens klar werden.
Früher als Kind,Jugendliche und ganz junge Frau war mir der Alk so selbstverständlich wie das tägliche Brot.Dann kam die Phase des eigendlich "nicht mehr wollens,aber eigentlich auch nicht aufhören wollens und könnens,denn was kommt danach???"
Mittlerweile bin ich soweit,dass ich durch konsequente Abstinenz gelernt habe,dass sehr wohl etwas danach kommt,mal gut,mal böse aber immerhin bewusst und klar.Ich war der Meinung gewesen durch meine Therapien und Selbststudien schon ziemlich weit entwickelt gewesen zu sein,als ich letztes Jahr trocken wurde,aber was ich mir in diesem Jahr noch angeeignet habe sprengt alles bisherige.Die Trockenheit lohnt sich wirklich.Vor allen Dingen,wenn man die seelische Ausrüstung hat,an sich zu arbeiten.
Mittlerweile stehe ich auch kopfschüttelnd da,wenn andere Leute scheinbar selbstverstänlich auf Schützenfesten in praller Sonne sich die Kugel geben. Ich staune Bauklötze,wenn ich in meinem Bekanntenkreis Leute sehe,die sich nach einer total anstrengenden Woche,anstatt sich wirklich etwas Gutes zu geben,in die Kneipe setzen,sich vollaufen lassen,"um zu entspannen".
Der Alk ist für mich absolut nicht mehr selbstverständlich,einfach nur noch gut als Konservierungsmittel,Lösungsmittel und zum Desinfizieren. Wenn ich mir vorstelle,welchen Weg mein früher geliebter Rotwein in meinem Körper machen würde,wird mir mittlerweile übel.
Nicht jeden Tag.Manchmal kommen auch bei mir Erinnerungen an vergangene Tage hoch.Doch das sind nur Erinnerungen und ich lasse sie ziehen,beisse mich nicht dran fest.Denn man muss Geduld haben,bis man neue Erinnerungen gesammelt hat,neue Rituale etabliert sind um die alten zu überlagern.
Aber Vorsicht!Diese alten Erinnerungen werden nur überlagert und NIEMALS gelöscht.Werden diese durch einen Ausrutscher oder Rückfall Re-aktiviert geht der Spuk von Vorne los. Also,weiter so und hab Geduld mit Dir.