Hi, Ich bin neu hier. Ich glaube ich habe ein großes Problem mit dem Alkohol, ich trinke schon seit einigen Jahren zu viel. Inzwischen ist es so weit, dass ich einfach ohne Hilfe nicht mehr damit aufhören kann. Ich habe früher Musikwissenschaften studiert und habe das Studium geschmissen, weil ich mich überfordert gefühlt habe und ich nichts hingekriegt habe, wohl auch teils wegen dem Saufen. Jetzt habe ich angefangen soziologie zu studieren, aber ich krieg einfach nichts auf die Reihe, ich bin nie zu den Vorlesungen gegangen, ich konnte mich einfach nicht aufraffen. Ich sagte mir immer "Ja, nächste Woche...", ich habe die ganze Zeit gesoffen und im Internet gechattet, ich wollte beides kontrollieren, krieg aber nichts auf die Reihe. Ich fühle mich wie der letzte willenschwache Loser. Ich schaff es einfach nicht ohne alk. Ich habe fast alle meine Freunde verloren, selbst mein ehemals bester Freund ist in letzter Zeit so distanziert, ich glaub er will mich nicht im Stich lassen, aber ich bin eine Bürde für ihn. Ich mag so nicht länger weiterleben. Ich werde jetzt zum Arzt gehen und sehen was sich tun lässt. Kann mir einer Mut machen, dass ich es schaffen kann? Ich kann so nicht weiterleben.
Wie schauts denn aus? Hast schonmal versucht ne Zeitlang ohne Alk zu Leben? Bist Spiegeltrinker? Oder gibts auch mal ne Zeit wo Du nüchtern bist?
Des geht sofort: wennst zum HAusarzt gehst sag ihm dein Problem, dann bekommst ne Überweisung in ein normales Krankenhaus. Du wirst untersucht, bekommst Medikamente und wenns nötig ist, Infusionen. So wars jedenfalls bei mir. Mir hat man da immer gesagt das ich nicht leiden soll.
Bei nem kalten Entzug muß man leiden...
Ich habe erfahren das jeder, vom Hausarzt bis zum Internis- ten und den Schwestern im Krankenhaus mir versucht haben den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen und mir zu helfen. Sie könnens nur versuchen und machen, die End- gültige Entscheidung nix mehr zu saufen liegt dann bei Dir.
Also: wenn Du willst kannst Du am Tag innerhalb von einer Stunde im Krankenhaus den Entzug machen. Wusste ich früher ned und hab ned gwusst was ich machen soll.
Wie schauts denn aus? Hast schonmal versucht ne Zeitlang ohne Alk zu Leben? Bist Spiegeltrinker? Oder gibts auch mal ne Zeit wo Du nüchtern bist?
Es gibt auch Zeiten, wo ich nüchtern bin, manchmal auch zwei oder drei Tage aber dann ist mir übel.
Des geht sofort: wennst zum HAusarzt gehst sag ihm dein Problem, dann bekommst ne Überweisung in ein normales Krankenhaus. Du wirst untersucht, bekommst Medikamente und wenns nötig ist, Infusionen. So wars jedenfalls bei mir. Mir hat man da immer gesagt das ich nicht leiden soll.
Geht das auch ohne Krankenhaus? Ich würde das echt viel lieber ambulant machen.
wie lange bist du denn schon trocken? War es schwer?
was du so schreibst, erinnert mich eins zu eins an meine Vergangenheit. Ein Studium angefangen..und geschmissen An einem anderen Ort einen zweiten Versuch gestartet. Auch der hat im Nirwana geendet. Man hat mich gemieden, so gut es gieng, außer natürlich in bestimmten Kneipen, die dann immer summpfiger wurden. Dazwischen immer wieder alkoholfreie Phasen die die Illusion nährten, der Alkohol ist es nicht: es sind die seelischen Probleme, es ist die versaute Kindheit...
das mit dem kalten Entzug von dem vorhin die Rede war: Ganz grundsätzlich ist der kalte Entzug gefährlich, k a n n zu Krämpfen führen (by the way: Saufen auch) und zum Delir, der tödlich enden k a n n. Und natürlich bist du mit einem Arzt auf der sicheren Seite - a b e r - du wärst nicht der erste Alkoholiker, der die Gefahren des kalten Entzugs bekämpft, mit moderatem Genuss, und dabei dann den Termin beim Doc vergißt, weil das mit dem moderaten ja doch ganz gut klappt, was dann zum Beweise dient, dass die Krankheit das für die medizinische Behandlung notwendige Maß noch nicht ganz erreicht hat.
Wie gesagt Montag ist noch lang hin, und aufhören kann man nie früh genug
manchmal zwei oder drei Tage? Was is dann? unbedingt was holen müssen?
Ohne Krankenhaus weiß ich ned, obwohl, hab von nem Arzt schonmal Diazepam verschrieben bekommen, hab ich aber ned genommen aus Angst. Das wäre wohl der Ambulante Entzug gewesen. Das Fläschchen hat mir n Bekannter "Entsorgt". Ich hab lieber weitergesoffen.
Bin der Meinung das es ohne einen anderen ned geht. Also Ambulant. Dann kannst ja gleich n kalten Entzug machen. Aber wenn Du des willst: zum Hausarzt gehen und fragen. Vielleicht bekommst auch Diazepam oder gar Distraneurin. Musst Dir aber im klaren sein das Du aufhören willst, ob Du das Medikament dann bekommst muß Dein Arzt dann ent- scheiden.
Bin seit über n Jahr trocken, war ned leicht am Anfang, bin viel rumgeradelt wenn der Saufdruck kam. Hab mir auch im Wald n Plätzchen gesucht wo ich einfach mal so dasitz. Bei jedem is des anders. jetzt bin ich schon n bischen stärker. Der Herbst gerade is garnimmer so schlimm...
Bei mir ist es so, dass ich wenn ioch glücklich bin nichts saufen muss, z.b. war ich in den Ferien bei nem Kumpel auf nem Bauernhof und hab da mitgeholfen und hatte die ganze Zeit vielleicht jeden Abend ein Bier, mir war vielleicht n bisschen schlecht, das war vielleicht schon Entzug und Internet garnicht, aber kaum war ich wieder zuhause wars das gleiche wie vorher. Was ist denn Diazepam?
Diazepam ist ein angstlösender Wirkstoff, bekannter als Valium, kann helfen, wenn Du im Entzug bist, muss aber nicht, kann (in Übermaß eingenommen) sehr schnell zur . Abhängikeit führen. Hast du explizit Ängste wenn du nicht trinkst?
Ich habe beschlossen, es erst mal so zu versuchen. Ich fange genau jetzt an, weil ich nicht so suuuuuuuuuuper veil getrunken habe wird das schon klappen.
toll dass du dich noch dazu durchgerungen hast es zu versuchen.
Noch ne kleine Motivation: Nachdem ich trocken wurde hab ich mein Studium in Rekordzeit beendet, obwohl ich durch die sauferei bestimmt 4 Semester verloren haben. (Wieviele genau, daran kann ich mich nicht mehr erinnern :zwinker1 Das kannst du auch schaffen !
Ich will es hoffen. Ich habe heute nichts getrunken und noch geht es mir ausgezeichnet. Ich habe heute eine große Packung Johanniskraut gekauft. Dann woll wir mal. Das ärgerliche ist nur, dass die Uni nichts tut um einem das studieren zu erleichtern, heute fängt ja das neue Semester an und tadä, wie jedes Semester, das kommentierte Vorlesungsverzeichnis ist ausverkauft und frühestens nächste woche kommen die neuen Exemplare (obwohl ich um zehn Uhr da war). Warum lernen die nicht einfach mal "Aha, es ist jedes Semeseter ausverkauft diese Semeseter machen wir ein paar mehr". Ist das wirklich so schwierig? Sorry, ich muss mal schimpfen.
Also meine FH (an der ich jetzt auch schon mindestens 127 Semester rumblödel) hat das Vorlesungsverzeichnis im Internet. Das heisst noch nicht, daß ich einen der begehrten Seminarplätze bekommen, wennn ich das lese. Da muß ich schon hin!
Klasse, daß Du jetzt dabei bist!
Ich zähle auch noch in trockenen Tagen, kämpfe grade heute Abend mit meinem Wunsch nach Bier. Und hoffe zu gewinnen!
Wie lange trinkst du denn schon nicht mehr? Hm, ich weiss nicht was ich machen soll, wenn das jetzt mit den Parties wieder anfängt, dass war nämlich das einmzige, wo ich mal unter Leute gekommen bin, aber wie geht das ohne alk?
ich halte mich schon ein wenig zurück mit den Parties. Aber nur ein wenig. Ich als "Spätstudierende" habe halt andere Sozialkontakte. Da ist es immer lustig, die Menschen zu hören: "Das finde ich aber jetzt gut, daß Du nicht mehr trinkst, ich habe schon sooo oft überlegt, ob ich mal mit Dir reden sollte...."
Ich trinke seit fast 6 Wochen nicht mehr. Mal sehen, wie das weitergeht!
Johanniskraut ist klasse, das hellt die Seele auf. Leider muß man es schon einige Zeit nehmen, bis sich eine Wirkung zeigt, das braucht nämlich auch einen "Spiegel".