So, auch ich will nun einmal den Rest der Geschichte erzählen, oder vielleicht auch meine Geschichte komplett.
Zuerst mal zu diesem Forum: Ich habe es beim Suchen in google gefunden und schaue seitdem jeden Tag, weil es das einzige Forum ist, zumindest was ich gefunden habe, in dem soviele Menschen schreiben, einfach ihre Probleme schreiben und jemand da ist zum Reden, oder man kann einfach lesen.
Ich habe schon recht früh angefangen zu trinken, mit 5 Jahren, habe ich eine Packung "Moi Cherry" ,sorry hatte nie Französisch, gegessen, weil es ein toles Gefühl, war und mir ging es richtig schlecht danach, habe ich zumindest erzählt bekommen, warum habe ich das gemacht, auch wenn es mir schon an dem Abend wesentlich früher schlecht ging laut Erzählung, naja egal, hilft nicht.
Ich habe wirklich angefngen zu trinken, da war ich etwa 12 Jahre alt, wir wollten es probieren und haben uns Wodka gekauft, den ich mit 12 bekommen habe.
Wir waren total voll und keiner hat es bemerkt, auch mein Bruder 3 1/2 Jahre jünger war dabei.
Ich habe dann immer öfter getrunken, weil es ein schönes Gefühl war und weil meine Eltern viele Probleme hatten, die mein Vater mir auch immre, seit ich 9 war erzählt hat.
Ich kam mir vor wie ein Spielball, imme kam einer von beiden und hat mir sein Leid geklagt und ich habe versucht es dem anderen so zu sagen, daß der, der es erzählt hat nicht erwähnt wird und derjenige, dem ich es erzähle es nicht merkt woher es kommt.
Ich habe Fußball gespielt und da gab es immer was zu trinken, auch mit 12 schon.
Mit 14 Jahren bin ich dann zu einer Damenmannschaft gewchselt,ich mußte ja.
Als ich dann da war, war es für mich das Paradies, ich konnte 3 Mal pro Woche trinken und das war normal, ich konnte in Diskos gehen und es war normal.
Es wurde immer getrunken, ob gewonnen oder verloren, einen Grund gab es immer.
Zwischen 18 und 19-20 hatte ich eine Freundin die nie zuhbause getrunken hat, also ich auch nicht, weil wir zusammen gewohnt haben, alles andere wäre zu lang.
Danach bin ich mit meiner jetzigen Freundin, oder wieder Freundin, wer es gelesen hat (Co-Alkoholiker) zusammen gekommen.
Am Anfang wollte ich zuause nichts trinken, dann hat sie immer was getrunken und ich habe angefangen mitzutrinken.
Danach folgten jetzt fast 4 Jahre mit ca. 1/2 bis 1 Flasche Rum oder Wodka pro Tag, ohne es zu merken wie schnell das ging.
Sie wurde beleidigend, ausfallend, fuhr total betrunken Auto, nur um ungestört weitertrinken zu können usw.
Ich habe mich von ihr getrennt und jetzt langsam selbst bemerkt, daß ich ein Problem mit dem Alkohol habe.
Ich bin im Moment auf Grund meiner Ausbildung in einer anderen Stadt und es is ein Weg bis nach Hause.
Wir hatten ein gemeinsames Haus gemietet und das müssen wir jetzt leerräumen. Die Ausbildung wird nicht vil helfen (IT), die Firma stellt nicht ein, sondern entläßt nur, also Übernahme mit 19 Stunden Vertrag irgendwo in Deutschland befristet auf ein Jahr, weil das im Vertrag steht, daß sie es müssen.
Die Situation hier: Alle total unmotiviert, weil keiner einen Job bekommen wird, schon immer viel gefeiert, jeden Anend Alkohol, 10 Mal gefragt werden, auch wenn man gesagt hat ich möchte heute nicht.
Genug gejammert, das Glas nehme ich selbst und ich trinke auch selbst, aber mir fehlt der wirkliche Grund es zu lassen.
Ja, ich erzähle viel und auch manchmal Müll, wenn ich was getrunken habe, aber alle verzeihen alles,Alkohol halt, paßt schon.
Ich habe kein Geld zum Studieren und von meinen Eltern will ich kein Geld fordern, sie haben genug, abe meine Mutter hat schon gesagt, für so einen scheiß zahlen wir keinen Cent.
Also arbeiten gehen für Wohnung, Auto, auch um zur Uni zu kommen,Essen usw.
Ich sehe einfach keine Perspektive, ich will studieren, weil es ich interessiert, aber das dauert und Jobs gibts da auch nicht viele ( Jura in Richtung Richter ).
Ich trinke jeden Abend und habe jetzt schon Angst, weil ich nichts mehr habe, obwohl ich schon genug habe.
Ich weiß nicht mehr weiter.
Aufhören, ja, aber hier, wo alle trinken und das jeden Abend und keiner versteht es, nein das schaffe ich nicht, das weiß ich.
Das ist ei saublöder >Beitrag, weil jetzt bestimmt alle denken, die erzählt was über CO und dann so und die will nicht mal wirklich aufhörem, was soll das?!
Es sind meine Gedankenund mein Empfinden.
Ich fände es schön, wenn jemand etwas dazu schreiben würde, egal was, vielleicht auch einfach, daß es scheiße ist was ich mache, einfach eine Antwort.
Wünsche euch eine Gute Nacht.
Sorry, daß es so lang geworden ist, aber ich habe noch vieles ausgelassen.
Danke, daß es dieses Forum gibt, ich habe das Gefühl "Freunde" oder zumindest Ledensgenossen gefinden zu habenl.
Ich weiß nicht was schlimmer ist,CO oder selbst Alkoholiker, keine Ahnung, fühle mich einfach scheiße.

Hi Sternenfaenger


ich habe leider Deine anderen Beiträge jetzt nicht gelesen (Bist Du f? m?), aber es ist nicht scheiße, was Du machst, jedenfalls nicht, dass Du Dir Geanken machst und sie hier postest.

Es ist auch so, dass uns die derzeitige Situation und das öffentliche Klima von wegen Arbeit und Gefühl, Sinn zu finden etc. nicht gerade begünstigt. Man sagt uns, dass, wenn wir nicht 25 sind und schon einen Doktortitel und drei Auslandsaufenthalte haben, wir uns eigentlich schon die Kugel geben können.

Natürlich ist es aber trotzdem immer noch nicht so.

Ich finde es gut und mutig, dass und was Du geschrieben hast.

Natürlich ist es so, dass der Stoff nicht wirklich aus dem ganzen Elend hilft, das kannst Du hier ja allenthalben lesen.

Aber wenn Du was verändern willst, ist es nicht "scheiße", was Du machst!, ich befinde mich auch in einer ähnlichen Lage (siehe "rückfällig nach Therapie"!),

LG,

Leonidas

Hi Leonidas,
erstmal vielen Dank für deine Antwort. Ich hatte heute schon überlegt, ob ich meinen Beitrag nicht wieder löschen soll, denn irgendwie ist das teilweise ein ganz schönes rumgejammer und eigentlich sollte ich was dagegen tun und nicht jammern.

Ich habe deinen Beitrag gelesen, du bist mit Sicherheit kein hoffnungsloser Fall, du machst dir doch wirklich Gedanken wie es weitergehen soll und daß das nicht das richtige ist was du machst. Vielleicht sollest du dich weiter damit beschäftigen und dir über die Vorteile und Nachteile des Trinkens und nicht Trinkens Gedanken machen und dann muß es ganz alleine bei dir diesen Klick geben, dann hat das auch einen Sinn etwas zu tun.
Gehst du zu einer SHG? Vielleicht wäre das etwas was helfen könnte.

Ich habe es heute bisher geschafft nichts zu trinken und ich will das auch durchhalten, bin extra nicht mit weggegangen, weil einige heute abend Cocktail trinken gehen, dann hätte ich wieder nicht widerstehen können und ständig Erklärungen abgeben warum usw, es wissen ja alle daß man mit mir gut trinken, naja besser saufen kann.
Habe auch nichts zu trinken hier, zum Glück.

Mir geht es im Moment garnicht so gut, hab ein rauschen in den Ohren, meine Hände zittern, ich schwitze und friere gleichzeitig und ab und an kribbeln meine Hände und Füße, aber da muß ich wohl durch.
Ich bin weiblich, warum?

Ich wünsche dir alles Gute und daß es bald klick macht bei dir, damit du für DICH was dagegen tun kannst.
Frue mich auf Antworten von dir.

Liebe Grüße

Hi Sternfaenger,

ich finde es auch nicht "scheisse", was du hier machst und schreibst -im Gegenteil.

Du hast klare Vorstellungen von deiner Zukunft und betonst ausdrücklich, dass du studieren möchtest.
Das Einzige, das dir dabei im Weg steht, bist du selbst!

Wieso gehst du auf deinem Weg nicht weiter -ich meine, den 1. und den 2 Schritt hast du doch schon getan!

Punkt 1 ist erledigt: du bist dir deines Alk-Probs bewußt, gestehst es dir auch bedingungslos ein.
Punkt 2 ist erledigt: du gehst damit an die Öffentlichkeit (dieses Forum ist für alle Internetuser zugänglich, auch wenn es bis zu einem bestimmten Punkt anonym ist).
Punkt 3 steht an: versetze dich mental in dein Ziel hinein, so, als ob du schon dort angelangt wärst; dann gehst du Station für Station zurück bis zu deinem heutigen Zustand-und du hast den Weg vorgezeichnet, den du zu gehen hast.
Dir wird dabei sehr schnell und überdeutlich klar werden, welche Aufgabe du zu allerst bearbeiten mußt (!).

Geh weiter -am besten sofort.
Mir persönlich haben die in diesem Forum geschilderten Erfahrungen so unendlich viel geholfen (immerhin habe ich heute Tag 8) und ich bin überzeugt davon, dass auch für dich hier irgendwo in diesen unzähligen Beiträgen der Schlüssel zu deiner Trockenheit vergraben liegt, DER entscheidende Satz, der dich dazu antreibt, endlich diesen scheiss Zwang abzulegen und die richtigen, SOOO wichtigen Schritte einzuleiten.

Liebe Grüße und jede Menge Kraft schickt dir Fidel

Hi Fidel,
danke für deine Antwort, es hat mir glaube ich schon etwas geholfen was du geschrieben hast, ich habe mir über Punkt 1 und 2 nie Gedanken gemacht, ich will nur irgendwie Punkt 3 und bin in der Hinsicht am verzweifeln, weil mir meine Mutter am Wochenende schon wieder gesagt hat was für ein scheiß das ist sowas zu machen und überhaupt...

Ich weiß einfach micht wo ich das Geld herbekommen soll um zu studieren und nicht zuhause zu wohnen, denn das geht so schon nicht gut und das waren nur zwei Wochen und ein Wochenende.

Ich schaffe es glaube ich auch nicht mit dem Trinken aufzuhören, weil ich noch nie wirklich schlechte Erfahrungen damit gemacht habe, ich habe nie jemandem weh getan, nicht psychisch und schon garnicht physisch. Es haben zwar schon ein paar mal Freunde von mir gesagt, daß ich ziemlich viel reden würde, aber ansonsten garnichts.
Das ist wahrscheinlich mein größtes Problem, ich enke dann unbewußt immer wieder "naja ist ja nicht so schlimm, du kannst morgen aufstehen und du tust keinem was und dir geht es gut, warum nicht".

Ich weiß nicht, ob du, oder irgendwer anderes hier das verstehen kann was ich denke und fühle, zumindest ansatzweise, denn jeder Mensch ist anders, aber ich hoffe es.

Liebe Grüße

Hi Sternfaenger


a)Ich schaffe es glaube ich auch nicht mit dem Trinken aufzuhören, weil ich noch nie wirklich schlechte Erfahrungen damit gemacht habe,
b)Das ist wahrscheinlich mein größtes Problem, ich enke dann unbewußt immer wieder "naja ist ja nicht so schlimm, du kannst morgen aufstehen und du tust keinem was und dir geht es gut, warum nicht".


Zu a): mit dieser Einstellung wirst du es tatsächlich nie schaffen!!!! Gratulation-ich muß dir rechtgeben. Nur verstehe ich dann den Satz in deiner Signatur nicht!

Zu b): Wenn du mal die Post`s und die Erfahrungen der meisten Teilnehmer hier durchliest, dann wirst du sehr detaillierte Beschreibungen dessen finden, was dir gesundheitlich -und gesellschaftlich- noch bevorsteht, wenn du nicht schnellstens die Notbremse ziehst.
Der Leidensdruck wird unausweichlich kommen-dagegen bist auch du nicht geimpft; und ich kann dir nur wärmstens empfehlen, das Ruder rumzureissen, ehe er erstmal eintritt.

Wenn du ganz großes Glück hast, dann liegt es im Moment noch ausschließlich an dir, wieder "trockenen Fusses" durchs Leben zu stolpern...ich glaube das allerdings nicht.

Hast du dir eigentlich mal durchgerechnet, wieviel Geld du momentan in die Sauferei investierst? Bzw. wie du das Geld sinnvoller verwenden könntest?
Du wärst beileibe nicht der/die einzige Student/in, die ihr Studium aus EIGENEN Mitteln finanziert.
Aber dazu brauchst du viel Kraft und vor allem Optimismis.
Und ich habe das Gefühl, dass du zur Zeit beides lieber im Suff ertränkst, nach dem Motto "Ich trinke, weil`s mir schlecht geht". Sieh`s mal umgekehrt.

Ich hatte vor einigen Jahren diesen Leidensdruck, und habe trotzdem `99 wieder mit der Sauferei begonnen. Zwar längst nicht in dem ehemligen Ausmaß, aber ich wußte vom ersten Moment an, wo und wie das enden kann/wird.
Vor ca. 1er Woche habe ich die Kurve gekriegt und lass seither meine Finger von der Brühe.
Ich brauche und will diesen unerträglichen Leidensdruck nicht mehr -glaub mir.

Nimm die Kurve, solange du es noch in der Hand hast.

Liebe Grüße, Fidel

Hi Fidel,
du hast absolut recht mit dem was du schreibst.
Ich habe nur das Problem, daß ich auf der einen Seite weiß, daß ich ein Problem habe,es aber auf der anderen Seite nicht wahrhaben will, ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst.
Ich habe verdammt viel darüber gelesen und ich haeb fast jeden Beitrag hier auf dem Board gelesen, aber irgendwie kann ich mich dabei immer nur teilweise wiedererkennen.
Manchmal denke ich, daß ich es fast will,diesen Druck zu haben alles zu verliren, vielleicht würde ich es dann endlich kapieren was auf dem Spiel steht.
Ich habe in meinem Leben viel Scheiß, wirklichen scheiß gemacht und hatte das Glück, daß ich nie erwischt wurde und Konsequenzen aushalten mußte, vielleicht brauche ich das einfach um wach zu werden, leider.
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Grüßle