Nachdem durch die neue Rechtschreibreform das Thema "Orthographie" wieder so aktuell wurde, fand ich es angebracht, die folgenden „fünf Schritte“ aus der Motten? und Schmunzelkiste auszukramen und zu veröffentlichen. Ich habe den Text vor längerer Zeit in einer der Diskussionslisten gesehen und mich (damals noch) köstlich amüsiert. Den Ursprung des Textes kenne ich nicht, er wurde damals auch nicht genannt. Vielleicht kann ja eines unserer Mitglieder weiterhelfen ...
Fünf Schritte zur modernen Orthographie
Erster Schritt: Wegfall der Großschreibung
einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.
zweiter schritt: wegfall der dehnungen und schärfungen
dise masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt.
driter schrit: v und ph werden durch f, z, tz und sch durch s ersetzt
das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen und sesmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirtsaft sugefürt werden.
firter srit: q, c und ch werden durch k, j und y durch i, pf durch f ersest
iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürst werden. anstat aksig prosent rektsreibunterikt könen nüslikere fäker wi fisik, kemi oder reknen ferstärkt gelert werden.
fünfter srit: di seiken ä, ö und ü werden durk a, o und u ersest
ales uberflusige ist iest ausgemerst. di ortografi ist wider slikt und einfak. naturlik benotigt es einige seit, bis dise fereinfakung uberal riktig ferdaut ist, fileikt sasungsweise ein bis swei iare.
anslisend durfte als nakstes sil di fereinfäkung der nok swirigeren und unsinigeren gramatik anfisirt werden.
(aus Die TEXnische Komödie 41/1994)
No comment[f1][ Editiert von Bernd48 am: 04.11.2003 8:28 ][/f]
Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät, ist es nchit witihcg in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist daß der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen. Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.
Auch nach di Rächtschraibrephorm isst äs dem Schraiber rlaubd rächts sofie linkz zu schraiben. Fegen die Baischtrich: lihgt im rmäsen dees Schraibers. Peischpil: Fen di Ford fort fort di Ford fort. Fariante einz: Fen, di Ford, fort, fort di Ford fort. Fariante zawei: Fen die Ford fort, fort di Ford fort. Maines R8enz is es nuur fichtig dass di Ford fort.
Di Meglichcheidn sin ggebn, nach di Rephorm sinse gressa forden.
ich bin absolut fasziniert über diese Studie und wie schnell ich doch deine Worte lesen kann, obwohl sie völlig durchgeschüttelt wurden. Ich könnte mir sogar denken, dass Legastheniker noch weniger Probleme damit hätten. Aber Tommie, alle Achtung, war bestimmt viel Arbeit die Buchstaben durcheinanderzuwürfeln ohne einen zu vergessen, oder?
Der neuen Rechtschreibreform muss ich mich leider irgendwie anpassen, bzw. sie auch in etwa beherrschen, da meine Tochter mich doch das ein oder andere Mal fragt, wie man ein bestimmtes Wort schreibt. Wenn ich dann aber nicht weiter weiss, dann gibt es ja Gott sei Dank noch den Duden!
In diesem Sinne Die Seemaus (kommt nicht aus dem Staunen, was für eine Studie!)
ja diese dumme und unsinnige Reform, da hab`ich mir auch schon Streit mit meiner Tochter eingeheimst, nachdem sie das Diktat, Dank mir, versägt hatte. "Eines Abends.." und ich war voll davon überzeugt, "Eines abends". Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte sie statt einer 1-2 eine 1 bekommen, Mensch, war sie verständlicherweise sauer Tja, Seemaus, da werden wir uns noch mehr mit beschäftigen müssen
Weiß ja nicht, ob's dich noch interessiert, aber der Artikel wurde unter dem Titel "Woltuend klar - Ein vorletzter Vorschlag zur Rechtschreibreform" in der Zeit veröffentlicht. Autor war Hartmut Welzel. Jahr und Ausgabe weiß ich nicht, kann man aber mit diesen Eckdaten sicher rauskriegen.
Allerdings gibt es im Original noch einen 6. Schritt:
dan folgt ein sester srit: p ersest durk b, auk g durk k, t ersest durk d, und warum ersest man nikt w durk f?
fen ale dise fordsride durkkesesd sind, durfde als naksdes sil di fereinfakung der nok sfiriken und unsikeren deudsen kramadik anfisird werden.
Ich habe damals so lachen müssen, dass ich's ausgeschnitten und aufgehoben habe