Hallo
6,5 Jahre bin ich jetzt trocken

Mein Sucht begann 1984 bei der Bundeswehr mit 19 Jahren.Saufen ist männlich und man gehört dazu.
Regelmässig besoffen zu sein,gehörte zum Alltag auch nach der BW,viele Jobs ,viele Wohnungswechsel und 1990 der Rutsch in die Obdachlosigkeit.Am Rande der Gesellschaft fällt einem saufen garnicht mehr auf ,es gehört dazu.
1,5 Jahre später bekam ich vom Sozialamt einen Platz in einer Pension ,ein Zimmer zu dritt ca.25 qm gross,aber keine Aussicht auf einen Job.Wer will schon einen Säufer!

Nach einem Jahr bekamm ich einen Rappel und versuchte das Saufen ein bischen zu reduzieren und mir einen Job zu suchen.Nach kurzer Suche bekamm ich einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma , relativ gut bezahlt,
Also suchte ich mir schnell einen anderen Platz zum wohnen ,denn das trinken wollte ich weiter reduzieren und fand in meiner Stadt erst einmal eine kleine Pension in der ich ein Zimmer bekam.Weg von den Säufern mit denen wollte ich nichts mehr zutun haben.
Das mit der Arbeit und mit dem Trinken klappte auch ein paar Jahre ganz gut, bis Anfang 97 als ich in einer Firma wegen Alkohol auffällig geworden bin und von meiner Firma fristlos gekündig worden bin.jetzt hatte ich wieder Zeit den ganzen Tag über zu Saufen. In dieser Zeit traf ich auch immer wieder eine Bekannte die schon längere Zeit versuchte mir beizubringen das ich ein Alkoholiker bin. "Ich doch nicht".
Nach einem halben Jahr hatte sie mich soweit das ich zur Beratungsstelle ging und mir Helfen lassen wollte.

Meine erste Entgiftung bestand darin im Krankenhaus zu liegen und drei mal am Tag Trakzilium zu mir zu nehmen.

Nach einer Woche wurde ich wieder nach Hause geschickt. Es gab keine Gespräche und auch sonst keine Hilfe wie es weiter gehen sollte.Bei der Beratungsstelle erfuhr ich dann ,das mir die möglichkeit einer LZT offen wäre,diese Chance wollte ich nun nutzen um vielleicht doch ganz vom Alkohol weg zu kommen.In der zwischenzeit ging ich in eine SHG und bis auf einige kleine Ausrutscher war ich auch 3Monate trocken.Zur LZT sollte ich in eine Einrichtung wo auch nicht geraucht werden durfte.Ich fing wieder das Saufen an und war schnell wieder bei meinem alten Level 20-30 Flaschen Bier am Tag,ging aber jede Woche in die SHG.Dort hörte ich viele Meinungen über den Sinn uns Unsinn einer LZT und entschloss mich es doch zuversuchen.Also wieder Entgiftung,aber diesmal in einer Psychatrie und auch 3 Wochen mit Gesprächsrunden und Einzelgesprächen .In dieser Zeit bekam ich dann auch die Zusage der LVA das meine Therapie auf dem Ringgenhof für 4 Monate bewilligt sei.Ich versuchte auf der Beratungsstelle alles , um einen anderen Therapieplatz zu bekommen,denn Rauchen wollte ich nicht aufhören.Es nutzte nichts.4Tage vor der Therapie fing ich in der Hoffnug nicht dort hin zu müssen das Saufen wieder an .Ein Bekannter aus der SHG fuhr mich Ende Sept. zum Ringgenhof ohne zu merken das ich getrunken hatte.Bei meinem ersten Gespräch mit meinem Therapeuten fragte mich dieser wann ich zuletzt getrunken hatte und ich sagte ihm das es heute morgen zwei grosse Dose Bier waren.Auf die Frage warum ich das getan hätte,sagte ich ihm ich will nicht das Rauchen aufhören ,sondern das Trinken.

Zu meinem Glück,das weiss ich heute,hat er mich trotzdem dort behalten.Es waren anstrengende und schöne Tage dort mit vielen Einzel-und Gruppengesprächen,Arbeitstherapien und Sport.Leider bin ich 14 Tage vor meiner Enlasung bei Rauchen erwischt worden und vorzeitig heim geschickt worden.1999 war ich noch einmal für 8 Wochen auf dem Ringgenhof ,weil ich zu viel Kaffee in dem letzten Jahr trank.
Seit Anfang 2000 bin ich verheiratet und seit August2000 bin ich glücklicher Vater ,der Alkohol fehlt mir ab und zu.Nich tum mich zubetäuben,sondern einfach nur so.

Seit 14 Tagen habe ich nachts das Gefühl das ich Entzugs erscheinung habe mit Herzrasen ,Schwitzen und Innerunruhe,war deshalb schon beim Arzt und bekomme seit einer Woche Betablocker und Beruhigungstabletten.

Hat jemand von euch auch schon solche Erfahrungen gemacht? [f1][ Editiert von rene2 am: 06.11.2003 14:36 ][/f]