meine Mama ist Alkoholikerin, sieht oder will es sich nicht eingestehen bzw. zugeben. Wir (mein Papa und mein Bruder) sind total ratlos, denn es ist so furchbar zuzusehen und nicht helfen zu können.
Meine Frage: kann ich zum Hausarzt gehen, kann der denn irgendwie helfen? Meine Mama geht sicher nicht hin, aber ich würde halt zum Arzt gehen, vielleicht kann der helfen wenn der mal bei uns vorbeischauen würde. Vielleicht wird sie dadurch wachgerüttelt
weiss echt nicht was wir sonst tun können, bin schon total verzweifelt.
Als letzte Mögleichkeit sehe ich, daß ich ausziehe und mir dann eine eigene Wohnung suche. Aber das hilft ihr ja auch nicht sie hat es zwar nicht zugegeben, ich weiss aber ganz sicher, dass sie nicht will, daß ich ausziehe. aber ich sehe echt keinen anderen weg mehr und das mit dem ausziehen meine ich ernst, also das ist nicht nur ein vorwand, daß sie aufhört mit dem trinken
hoffe irgendjemand hier kann mir einen rat geben Tränchen
Als Betroffener kann ich sagen das es egal ist ob Du ausziehst oder daheimbleibst. Deine Mutter muß das selber "checken". Ich würd an deiner Stelle ausziehen wenns geht denn das ist ein Problem deiner Mutter und egal was Du tust, wenn sie an sich selbst nichts tut wird sich nichts ändern. Kannst Dich auf den Kopf stellen.
Im Tv kam mal n Bericht da wars andersrum, da haben die Kinder und der Mann getrunken. Sie hat gesagt: "Ich habe immer gedacht Liebe ist stärker als der Alkohol, aber das ist es nicht - das kann ich nicht verstehen.." (Sinngemäß).
Hier gibts noch ne Menge Leute die sich besser mit Co-Alk auskennen, bin sicher es werden noch andere antworten.
bin immer wieder geschockt was der alkohol aus einem menschen machen kann ich glaube mittlerweile ist ihr alles egal, ich habe auch eingesehen, dass wir leider nix tun können, aber vielleicht kann ich sie doch noch irgendwie zur einsicht bringen, die hoffnung gebe ich nicht auf.
Guck doch mal in das Brett Co Alk. Hab zwar nie rein- geschaut, aber kann mir denken das Leute die nicht Betroffen sind von dem Betroffenen "gelenkt" werden. Wir laufen da zur hochform auf und machen alles damit es unseren Mitmenschen gut geht und dableiben.
Nutzt aber alles nix um den Betroffenen vom Alk weg- zubekommen. Im Zweifelsfall zieht sie von euch weg.
Du "hörst" dich noch ziemlich jung an, hau ab solang dich der Sumpf ned mitreisst.
Ansonsten, Leute die sich da besser auskennen posten be- stimmt bald.
Ausziehen aus der Wohnung ist immer gut, vorallem für dich, damit du dein eigener Mensch wird, weil -du kannst es hier nachlesen aus den Beiträgen der Ko's, wie das wird, wenn man keine Distanz zu den Angehörigen/Partnern entwickelt.
Deiner Mutter ist nicht zu helfen, es sei denn sie hilft sich selbst, da nützt auch kein Hausarzt. Das ist das schlimme an dieser Krankheit, dass vor allem die Angehörigen völlig machtlos sind.
das mit dem Hausarzt haben wir bei uns zu Hause auch schon versucht, aber es ist wie es ist, mein Vater wollte sich nicht helfen lassen, auch nicht vom Arzt, auch wenn wenn der auch sein bestes gegeben hat. Da ich selber später ja zum Alkoholiker wurde, weis ich jetzt leider, wie sinnlos die Aktion damals war. Wenn deine Mutter nicht selber die Hilfe sucht, macht Sie nur dich kaputt, davor musst du dich schützen. Also ist Ausziehen wohl die Möglichkeit, Abstand zu gewinnen, und dein eigenes Leben zu leben.
ja, du "hörst" dich sehr jung an.... Und es ist sehr viel Liebe zu deiner Mutter zwischen deinen Zeilen zu lesen. Leider ist diese Liebe wirklich nicht stärker als die Suchterkrankung der Mutter. Trotzdem kannst und sollst du sie lieben, keine Frage. Sie ist krank, nicht willenschwach oder charakterlos.
Es ist ein guter Entschluss von dir, dich auf eigene Füsse zu stellen und von zuhause auszuziehen. Damit schaffst du räumliche Trennung und kannst nach dir selbst sehen.
Ich möchte dir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige ans Herz legen (z.B. Al-Anon). Dort triffst du auf Menschen, die in einer ähnlichen Lage wie du sind und sie können dir mit ihrer Erfahrung grosse Unterstützung geben. Du erfährst, dass du nicht allein bist.
Vielleicht kannst du in einem nüchternen Moment mit deiner Mutter reden. Ein Gespräch, wenn es geht, ohne Vorwürfe und Vorhaltungen. Ein objektives Gespräch, wie du ihren Zustand siehst. Sie muss selbst den Entschluss fassen, etwas gegen ihre Krankheit zu unternehmen. Vielleicht fällt ihr das leichter, wenn sie merkt, dass sie in einem solchen Falle Unterstützung hat, dass sie nicht verurteilt wird. "Es ist keine Schande krank zu sein, es ist nur eine Schande nichts dagegen zu tun". Vielleicht kannst du es ihr in diesem Sinne klarmachen. Wenn sie nicht ansprechbar ist, musst du deinen eigenen Weg gehen. Und versuchen, sie loszulassen..... Das ist sicher nicht einfach und geht auch nicht von heut auf morgen. Eine Gruppe wird dir dabei wesentlich helfen.
Danke für eure aufmunternden Worte tut echt gut muss ich sagen.
ich bin Mitte 20, also auch nicht mehr ganz so jung bin sowieso ein Spätzünder, mache ziehen schon viel früher aus.
hm, das ist echt alles total bescheiden. ich glaube ein wenig abstand mit der eigenen wohnung würde mir schon gut tun, denn so wie es momentan ist, kann ich nicht mehr
@Miezekatz: der weise Spruch ist wirklich toll
hab noch ne Frage: wie habt ihr es denn geschafft aufzuhören? oder wie habt ihr eingesehen, dass es so nicht weiter gehen kann?
merkt man denn nicht wie weit man schon abgerutscht ist wenn man Alkoholiker ist und sich nur noch vollaufen lässt`?
ich weiss, das ist eine krankheit, soll ja auch kein vorwurf sein. ich begreife das nur einfach nicht
man macht sich ziemlich lang was vor, z.B. dass man unter garkeinen Umständen Alkoholiker ist. Das sind doch die auf der Parkbank oder im Bahnhof..... Aber wenn das soziale Umfeld noch stimmt, dann fällt es sehr schwer, zu erkennen, dass Alkoholiker auch die Leute sind, die (noch) in ganz geordneten Verhältnissen leben. Besonders als Frau hast du da deine Probleme .... Frauen trinken im allgemeinen heimlich und zuhause. Sie verstecken ihren Vorrat ganz gern und versuchen auf alle Fälle nach aussen hin die Fassade zu wahren. Das geht halt nur bis zu einem bestimmten Grad. Ich persönlich war so eine Art Quartalssäuferin und ich habe irgendwann einmal eingesehen, dass ich das war, was ich nie glaubte zu sein: alkoholkrank. Es ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich habe mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen, und das war meine Rettung, mein Weg. Gott sei Dank hatte ich meine Familie und mein Umfeld. Ich hatte noch nicht so viel Porzellan zerschlagen, ich konnte es "wieder gut machen". Letzteres bedeutet für mich, nichts mehr zu trinken. Wenn ich heute das erste Glas stehen lasse, dann bin ich die richtige, echte miezekatz, die ihr Leben einigermassen gebacken kriegt. Ich habe gelernt, dass ich keine Super-Ehefrau, Super-Hausfrau, Super-Mutter sein muss. Ich muss nur ich selbst sein, mit meinen "normalen" Stärken und Schwächen. Und den Alkohol weglassen.
Ich war in meiner schlechten Zeit übrigens recht "scharf" auf Information jeglicher Art über Alkoholismus. Du kannst es mal versuchen, ob das bei deiner Mutter auch Wirkung zeigt. AA-Literatur herumliegen lassen, Bücher, die dann evtl. heimlich gelesen werden..... Einen Versuch ist es wert. Und wie gesagt, wenn es keine Wirkung zeigt, dann auf jedenfall nicht versäumen, das eigene Leben zu leben. Mit 25 hast du ein Recht dazu. Du kannst für deine Mutter beten, mehr kannst du leider nicht tun.
bin sprachlos, hab deine Geschichte gelesen. Hut ab, dass du das geschafft hast
@Miezekatz
ich hab schon so viele Bücher etc. gekauft, teils für mich, die ich gelesen habe un mehr zu erfahren, teilweise hab ich die auch für meine Mama gekauft, damit sie mal merkt was sie unserer Familie antut und dass sie es doch wenigstens einsehen soll. Geholfen hat das leider nichts. Vor einiger Zeit kam eine Talkshow (Barbara Karlich) zum Thema Alkoholiker, die haben wir uns alle zusammen angeschaut. Mama wollte gleich wieder weglaufen, als sie gemerkt hat um was es geht.
Kürzlich hab ich ein Foto von ihr gemacht, da war sie wie immer in letzter Zeit so betrunken, dass sie kaum noch gehen konnte. Man merkt an den entgleisten Gesichtszügen richtig wie furchtbar betrunken sie war. Das möchte ich ihr in einem passenden Moment mal zeigen.
Finde das Forum übringends wirklich toll, da merkt man, dass man nicht alleine ist