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Saufnix  
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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 644 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Alone Offline



Beiträge: 15

07.11.2003 22:44
RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Hi Leute!

Mann, ich hader hier seit Tagen mit meiner Entscheidung, noch in eine Suchtklinik zu gehen. Bin ja seit 7 Monaten trocken, komm aber psychisch nich auf die Beine. Depressiv und freudlos eben.
Jetzt hab ich vor ein paar Tagen den Umwandlungsantrag von ambulant auf stationär unterschrieben und dachte, ich hätte dann den Kopf auch mal ein bischen freier, bis es losgeht. Pustekuchen!
Mitten in der Nacht zermarter ich mir das Hirn, was ich in dieser Klinik alles brauche, damit ich nicht am "Rad dreh". 3 Wochen lang darf man gar nicht telefonieren, Fernsehen auf´m Zimmer is nich, Handy-Vebot etc. Krieg jetzt echt Rückzieher-Gedanken, nachdem ich dieses blöde Klinik-Prospekt durchgesehen hab.
Hat einer ´ne Ahnung, wie lang so´n Aufenthalt dauert? Komm ich da evtl. vielleicht schon nach 6-8 Wochen wieder raus?
Hab ja auch die stille Hoffnung, wieder ein bischen zu mir zu finden und zu lernen, mich ohne Glotze zu beschäftigen. Dennoch bin ich so voller Angst, daß ich mich allein fühl und es mir dort noch schlechter gehen könnte, weil ich die Abende irgendwie rumkriegen muß.
Ich hab hier zu Haus meine Viecher und meinen Lebensgefährten und das muß ich dann für so lange Zeit alles hinter mir lassen....
Mann, ich hab einfach Schiss....
Kann mir mal jemand Mut machen, bitte!?

Gruß
Alone


tommie Offline




Beiträge: 10.596

07.11.2003 22:59
#2 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Alone
3 Wochen lang darf man gar nicht telefonieren, Fernsehen auf´m Zimmer is nich, Handy-Vebot etc.
.....
Hab ja auch die stille Hoffnung, wieder ein bischen zu mir zu finden und zu lernen...



Hi Alone ,

die Antwort auf "3 Wochen lang..." hast du dir mit "Hab ja die stille..." schon selbst gegeben, denn genau dafür ist diese Regelung : du beschäftigst dich in dieser Zeit so intensiv mit dir selbst, daß ein Einfluß/eine Störung von "aussen" nicht erstrebenswert sein kann .

Ein Kollege aus meiner Gruppe hat mir erzählt, dass er in die Langzeittherapie jede Menge Bücher mitgenommen hatte. Er kam allerdings nie dazu, sie auch zu lesen. Denn es kam weder Langeweile auf noch hatte er die Zeit dazu, denn er mußte sich mit sich selbst auseinandersetzen. Dazu brauchte er die Zeit, die er eigentlich für's Lesen vorgesehen hatte.
Ich denke nicht, dass dir dort die Decke auf den Kopf fallen wird, aber Mut mache ich dir natürlich gerne
.
Mache dir doch nicht sooooooooo viel Gedanken was da kommt, lasse es einfach zu, dass du mit Hilfe anderer etwas ändern darfst.

tommie


Merryl Offline




Beiträge: 822

07.11.2003 23:07
#3 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Alone?

Ja, klar kann ich Dir Mut machen und ich mache das gerne und mit Zuversicht. Du bist seit sieben Monaten trocken, schreibst Du und kommst noch nicht so richtig klar. Das finde ich nicht so ungewöhnlich, mit der Erfahrung bist Du sicher nicht alleine. Unangenehm ist es, klar.
aber es ist auch absolut im Rahmen.
Drei Wochen ohne Umfeld, ohne Handy und ohne Glotze ist nicht schlimm, wirklich nicht. und es kann ungeheuer helfen, weil Du alleine mit Dir bist und so rausfindest, was wirklich in dir kurbelt. Im normalen Umfeld bsit Du doch immer abgelenkt (lenkst Dich auch selber ab). das kann funktionieren, muss aber nicht. Überlege Dir mal, wenn Du nun drei Wochen auf Urlaub ins Ausland gehen würdest. ist das so viel anders?

Klar hast Du Schiss! Lass es einfach zu und sage: ich habe Angst davor. Es ist ein Versuch, kein Gefängnis! Versuche Dir klar zu werden wovor Du wirklich Angst hast. Ganz ehrlich: vor dem Zahnazt hat man auch angst und die Behandlung ist unangenehm und nicht unbedingt der große Spaß, aber danach geht es Dir viel besser. manchmal fragt man sich, worauf habe ich solange gewartet. Habe Zuversicht! es geht!

Merryl


Alone Offline



Beiträge: 15

07.11.2003 23:16
#4 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Hi Ihr!

Danke für die schnellen Antworten! Ihr habt schon recht. Gerade Du, Merryl...
Ich weiß schon wovor ich Angst hab...Nämlich vor mir selbst. Es wird Zeit, daß ich mich dem stelle, was mich ja auch jetzt noch daran hindert, Freude und Vertrauen ins Leben zu finden. Leider ist dies eine große Aufgabe, die ich lieber weit weg schieben würde. Ich glaub da tief drinnen in mir sieht es nicht wirklich bunt und hell aus... 7 Monate schieben ist aber auch mal genug. Leider krieg ich das Rattern in meinem Kopf noch nicht so unter Kontrolle....also Zettel her und immer wieder aufschreiben, was ich so mitnehmen muß, dann muß ich diese Gedanken nicht doppelt und dreifach denken!

Großen Knuddler
Alone


Merryl Offline




Beiträge: 822

07.11.2003 23:29
#5 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Du mußt das nicht alles unter Kontrolle haben, Emotionen zu kontrollieren ist halt schwer möglich und das ist es ja auch etwas, was man beim trocken werden lernt. Und das braucht halt einfach. Eslohnt sich auch. Habe etwas Geduld mit Dir selber!

Fühl Dich zurückgeknuddelt, Kopf hoch! Das wird schon werden!
Merryl


Jarjar Offline




Beiträge: 117

08.11.2003 07:24
#6 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Hi Alone,

ich habe in meine Kurzzeittherapie einiges mitgeschleppt. Darunter ein Radio, einen Gameboy und jede Menge Bücher, sowie ein Handy und falls das Handy streikt 3 Telefonkarten.
Um es kurz zu machen: Ich habe in den ersten 14 Tagen nicht telefoniert, Radio gehört oder gelesen, und wie man einen Gameboy bedient weis ich bis heute nicht.
Du wirst sehen, du bist mit der Therapie und damit mit dir so bechäftigt, dass du diese Dinge gar nicht vermissen wirst. Nach einer gewissen Zeit habe ich es genossen, nicht so von diesen ganzen Einflüssen bestürmt zu werden, manchmal vermisse ich das heute sogar.
Dass du Angst vor der stationären Therapie hast ist normal, aber stell dir doch einfach vor: Da sind ausser dir in deiner Gruppe noch 9 andere, die sich genau so fühlen wie du. Da kriegt man schnell einen Draht zu den Leuten.


topagent ( gelöscht )
Beiträge:

08.11.2003 16:14
#7 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Hi Alone
Also ich hatte mir auch ein Kopf gemacht,3 Wo. ohne Tv und Telefon!!ich habe in den 13 Wochen meiner Thera 1x Tv geguckt den Rest war ich wirklich mit der thera beschäftigt oder war mit Leuten aus meiner Gruppe unterwegs.Ich weiß ja nicht in welche Klinik du gehst,ich konnte z.B. schon nach einer Woche wieder telefonieren.Es kommt auch oft darauf an wie weit man ist.Ich war bei Antritt der Thera auch schon 3 Mon trocken.Außerdem muß die Klinik ja irgend welche Infos in ihr Blatt schreiben und das ist immer für die "Ganzheit" der Patienten ausgelegtDas heißt es gibt immer Ausnahmen.Und was sind 3 Wo Ohne,wenn man danach wieder gut drauf ist.Also mach dir keinen Kopf,es ist wirklich nicht wild.Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.




Topagent


Fidel Offline



Beiträge: 66

09.11.2003 11:04
#8 RE: Entscheidungen Zitat · Antworten

Hallo Alone,

kann ich meinen Vorschreibern nur anschließen.
Die Zeit wird wie im Flug vergehen, weil du völlig neue Eindrücke sammeln kannst und wirst.
Wichtig (für mich zumindest) war, dass ich einfach "zugelassen" habe und nicht lange hinterfragte, was "die " eigentlich von mir wollten. Von ganz allein wirst du dann mit Dingen an und mit dir konfrontiert werden, die du schon längst vergessen bzw. verdrängst hattest. Aber genau da mußt du ran, auch wenn manchmal Tränen fließen werden.
Aber wenn`s soweit ist, kannst du diese Tränen als Indikator werten, dass du auf dem richtigen Weg bist.
Wie sagte Michael in einem seiner Post`s: "Wo die Angst ist, da geht`s lang".
Recht hatter!

Freu dich auf dieses "Abenteuer", denn du wirst wie neu geboren da rauskommen.

Alles Gute von mir und toi-toi-toi;
ich freu mich für dich, es wird alles gut werden, glaub mir.

Viele Grüße, Fidel


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