entschuldigt bitte, das ich hier schreibe, denn ich bin nicht direkt betroffen, aber bevor ich mir fachliche Hilfe hole, wollte ich mir doch die Meinung von betroffenen einholen.
Vielleicht erzähl ich erstmal kurz um was es geht.
Meine beste Freundin hat sich vor 6 Jahren von Ihrem Mann getrennt, der Sohn (17 Jahre) ist dann nach einem Jahr zu seinem Vater (mehr Freiheiten)gezogen. Das hat sie total aus der Bahn geworfen. Ich habe erst vor einem Jahr festgestellt, das sie extrem trinkt (ich mache mir heute noch Vorwürfe nichts mitbekommen zu haben). Fest gestellt habe ich es dadurch, das wir beim essen ein Glas Wein getrunken haben und meine Freundin eben fünf. Auf Partys habe ich das nicht so mitbekommen, weil wir selber alle was getrunken hatten, mit dem Unterschied das es uns morgens sehr schlecht ging und uns mit Mineralwasser und Brühe über Wasser gehalten haben, während sie meinte, der dicke Kopf geht nur weg wenn man mit dem anfängt womit man aufhört. Die besten Freunde sind ja mit Blindheit geschlagen und deshalb haben die meisten sie auch noch bewundert. Irgendwann kamen dann die Angstzustände dazu und ich fing mir an Sorgen zu machen. Sie war immer entweder die lustigste Person der Welt oder zu Tode betrübt. Ich habe ihr das dann mal direkt vor den Kopf geschmissen und sie hat es vehemt abgestritten. Vor drei Monaten dann ist sie selber zu mir gekommen und hat zugegeben das sie jeden Tag 3 Flaschen Wein oder Sekt trinkt. Sie hat mich gebeten Ihr zu helfen und wollte auf keine Fall zu einem Arzt oder in irgendeine Therapie.
Ihr könnt jetzt sagen was Ihr wollt, wir haben es geschafft (wenn es vielleicht auch der falsche Weg ist) sie von 3 Flaschen auf grünen Tee runter zu bringen.
Sie wohnt seit 3 Monaten bei uns und jeden Tag hat sie etwas weniger getrunken. Von 3 Flaschen auf 2 dann auf anderthalb, schliesslich auf eine, dann auf 2 Gläser und dann auf nix.
Trotzdem habe ich tierische Angst um sie. Ich möchte Euch um Eure Meinung bitten, einfach um mir zu sagen, total falscher Weg, oder auch um zu sagen wie man da weiter verfahren sollte.
das war kein falscher Weg, das war EIN Weg und es war ein Anfang. Es muss jetzt irgendwie weitergehen, denn ihr werdet nicht immer und ewig auf die Freundin "aufpassen" können.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, kann ich nur sagen: Gruppe - Gruppe und nochmals Gruppe.
Sie muss es allerdings selbst wollen, selbst entscheiden. Wenn sie nur ihren Freunden zuliebe auf grünen Tee umgestiegen ist, ist es relativ unsicher, ob sie wirklich konsequent etwas tun will, aus eigenen Beweggründen und nur für sich. Es nützt garnichts, für andere gesund sein zu wollen. Das wird früher oder später ein Rückfall in alte Gewohnheiten bedeuten.
Ich übernehme jetzt einen Satz aus einem anderen Beitrag, von einem anderen Forumsmitglied, ich glaube, es war Merryl.
"Nichts trinken bedeutet nicht trocken zu sein".
Trocken sein bedeutet in erster Linie eine veränderte geistig/seelische Einstellung und die stellt sich nicht von heute auf morgen ein. Dazu sind viele kleine Schritte notwendig. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist dabei sehr, sehr hilfreich.
Auch für Angehörige und Freunde von Abhängigen gibt es diese Selbsthilfegruppen...... das zur Info.
Ich wünsche Eurem Freundeskreis und besonders der betroffenen Freundin Kraft, Mut und entschlossenes Handeln für ein besseres HEUTE.
ich weiß nicht ob sich die Freundin damit wirklich einen gefallen tut, das Problem auf das trinken zu reduzieren und sich fremder Hilfe zu verschließen. es ist ja schon ein deutlicher Hinweis der Seele, wenn jemand anfängt sich den Kopf zuzusaufen.
Du hast auf jeden fall ein schweres Problem am Hals, weil du dich verantwortlich für ihr trinken fühlst. wenn sie nun wieder anfängt, dann wirst du Dir wohlmöglich schwere Vorwürfe machen. Verantwortlich dafür ist aber sie alleine. Vergiß nicht: alkoholismus ist eine Krankheit. Wenn die Freundin Zahnschmerzen hat, ziehst Du ihr dann auch den Zahn, weil sie nicht zum Zahnarzt traut? Vergiß nicht: Alkoholismus ist eine tödliche Krankheit.
Will sagen: kann schon sein, dass es klappt, muss aber nicht. siehe zu, dass Du Dich nicht übernimmst.