unsere Familie hat ein ziemliches Problem. Meine Schwiegermutter ist seit über 10 Jahren alkoholkrank. Ihr Mann hatte einen Hezinfarkt, ihn nimmt alles sehr mit und hat schon lange resigniert. Nachem er ihr gedroht hatte, sie zu verlassen, hat sie 3 mal eine Entziehungkur gemacht, allerdings nur 1-2 Wochen, und ist nach wenigen Tagen wieder rückfällig geworden. Ich weiß, daß sie länger da sein sollte, aber sie sagte, es hat ihr keiner gesagt, daß sie länger im Krh. bleiben kann. Das Thema Alkohol wird totgeschwiegen. Von ihrem Mann und von meinem Mann genauso. Gestern habe ich mit einer Sozialarbeiterin geprochen und sie riet mir, daß ihr Mann nichts trinken darf und kein Alkohol da sein darf und daß wir sagen und es auch durchziehen, daß ihr Mann zu uns zieht, wenn sie nicht einsieht, daß es so nicht geht. Aber sie würde alleine nicht zurechtkommen!Nie! Alkohol hatte er schon weggeschlossen und sie hat sich Geld aus seine Tasche geklaut und ist zum Kiosk. Er sagt, es ist sinnlos. Ich denke, er hat schon lange aufgegeben. Dann hat sie auch andere Probleme mit ihrem Mann, sagt, er ist lieb im Krankenhaus und zuhause schimpt er nur - ist ja klar, er ist enttäuscht, daß sie wieder getrunken hat. Wenn man mit ihm reden will, heißt es immer:"Das sind nur kluge Reden. Sie haben nie so leben müssen.Die haben keine Ahnung, die einem sowas vorschlagen." Ich hatte ihm auch eine Selbsthilfegruppe für Angehörige vorgeschlagen - er hat nicht drauf geantwortet. Er denkt, es liegt nur an ihr und er hat schon genug getan für sie. Ich, die Schwiegertochter, kann doch aber auch nicht vorschlagen, daß sie sich trennen?! Das das vielleicht besser für sie beide ist? Hobbies etc. hat sie schon lange nicht mehr und ich weiß nicht, ob ich mit ihr eine private Beschäftigungstherapie anfangen soll, d.h. immer mit ihr was unternehmen und zum DRK etc. gehen. Ich weiß doch gar nicht, ob sie überhaupt trockenwerden will oder ob sie ihrem Mann nur den Gefallen Entziehungkur getan hat, damit er erstmal zufrieden war. SIE REDEN NICHT DRÜBER! SOLL ICH ES SO WEITERLAUFENLASSEN???????
Ich weiß nichtmehr weiter, mir kommt es so vor, als stehe ich alleine da, bitte helft mir beim Denken! Bin für jeden Tipp dankbar!
Hallo Gast, also erstmal zu der Bemerkung von Mitleser:
Das kann ich absolut nicht verstehen und auch nicht nachvollziehen, wie du zu einer solchen Meinung kommst, ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Hatte auch deinen Bericht früher schon gelesen, wußte aber nicht genau, ob dir das hier helfen kann was ich schreibe und dachte vielleicht antwortet dir jemand, der sich damit wirklich auskennt.
Also, laß dir da nichts erzählen lieber Gast.
Als Tipp von mir, lese mal ein bißchen in der Kathegorie Co-Alkohiliker, vielleicht ist da schon was dabei für dich, was dir helfen kann.
Ich von meiner Seite kann nur sagen, man kann niemanden dazu zwingen aufzuhören, das muß derjenige schon für sich selbst wollen, denn wenn er es nur tut, um jemnad anderem einen Gefallen zu tun, wird das nicht von langer Dauer sein.
Ich wünsche dir viel Glück und ganz viel Kraft und mache dich nicht selbst kaputt durch das Problem deiner Schwiegermutter, sie kann nur sich selbst helfen.
Es kann ganz schön schwierig sein, auf manche Beiträge zu antworten. Meistens kommen dann die Antworten etwas verzögert. Die Frage des Gastes wegen der Schwiegermutter wurde am Mittwoch eingestellt. Heute haben wir Donnerstag, also was will der "Mitleser" denn eigentlich? So ein Beitrag ist wenig hilfreich. Besonders wenn man sich als Mitleser und nicht als "Mitmacher" bezeichnet..... Warum antwortest DU nicht, um dich mal ganz persönlich anzusprechen? Es ist keine konstruktive Kritik an den Leuten hier, die sich beteiligen und auch ganz schön viel Zeit dafür investieren, zu behaupten, "Neue" fänden keine Beachtung. Sich nicht anmelden, motzen, unqualifizierte Dinge behaupten, das ist auch nach 9 Jahren und soundsoviel Monaten Trockenheit nicht gerade ein Meisterstück.
Das dazu.
Zu der eigentlichen Problematik der trinkenden Schwiegermutter und der ratlosen Schwiegertochter, kann ich letzterer nur eine Angehörigen-Gruppe empfehlen. Wenn der Schwiegervater keine aufsucht, ist das seine Entscheidung. Aber den anderen Angehörigen - Kindern und Schwiegerkindern - steht dabei nichts im Weg. In einer Gruppe trifft man auf Menschen mit den gleichen Problemen, man kann seine eigenen im geschützen Rahmen auf den Tisch legen und bekommt sicher viele Rückmeldungen, mit denen man dann auch etwas anfangen kann. Die einen Weg zeigen, wie es für leidende und ratlose Angehörige weitergehen kann.
Ich wünsche dir, lieber Gast, dass du eine Hilfe in dieser Richtung annehmen kannst. Für dich.
danke erstmal für Eure Antworten. Ich weiß selber, wie schwer diese Situation ist und man kann schlecht eine FERNHILFE machen. Ich habe jetzt mal genauere Fragen:
1.Woher weiß ich, ob sie mich anlügt, wenn sie sagt, sie will trockenwerden?
2.Spielt der Auslöser, die Ursache des alkoholtrinkens , JETZT noch eine Rolle? Muß die Ursache noch bekämpft werden oder muß, falls sie will, "NUR" den Alkohol bekämpfen?
3.Wenn ihr Mann sich nicht anders verhält, d.h. viel mit ihr unternimmt, Alkohol vernichtet und selbst nichts mehr trinkt, ihr keine Vorhaltungen mehr macht und sie nicht mehr verleugnet - hat sie dann eine Chance, falls er NICHT mitmacht?
Viele Grüße Gast
PS: An Selbsthilfegruppen für Co_Alkoholiker werde ich mich auch wenden.
du weisst nicht, ob sie dich anlügt oder nicht. Sie weiss es selbst nicht. Das Lügen gehört bei alkoholkranken Menschen zur "Normalität". Es kann gut sein, dass sie Versprechungen macht, die sie im Moment auch ernst meint, auch sich selbst gegenüber. Aber sie ist dann nicht in der Lage, sie auch einzuhalten. Das gehört zur Krankheit Alkoholismus.
Frage 2
Meines Erachtens ist der Auslöser der Erkrankung nicht wesentlich. Das Heute spielt eine grosse Rolle. Wo stehe ich heute und wie gelingt es mir, meine Situation zu verändern, wenn ich das will.
zu Frage 3
Der Ehemann kann unterstützend mitmachen, indem er vielleicht am Anfang selbst auf Alkohol verzichtet, dafür sorgt, dass keine Alkoholvorräte im Haus sind. Eine ständige Kontrolle und Überwachung der Ehefrau finde ich ziemlich entwürdigend. Wenn von ihrer Seite aus die Absicht besteht, gegen die Krankheit vorzugehen, wenn entsprechende Schritte von der Kranken unternommen werden, etwas für sich zu tun, dann hilft Vertrauen, Liebe und Unterstützung. Dann gibt es nichts mehr, das ausgeleert werden muss..... Gegen den Willen der Ehefrau kann der Mann garnichts tun. Wenn sie trinken will, wird sie Mittel und Wege finden, das auch zu tun. Ein Alkoholiker ist sehr einfallsreich....... Niemand kann einen anderen Menschen "trockenlegen". Auch wenn er diesem ganz nahe steht, ihn trotz allem liebt, bei ihm bleiben möchte. Jeder kann nur für sich selbst etwas tun. Der Schwiegervater muss das einsehen. Eine Gruppe wäre auch für ihn sehr, sehr hilfreich. Vielleicht kann er sich auch über Literatur aus den Gruppen (z.B. Al-Anon) informieren.
Die ganze Familie sollte sich nochmals darüber klar werden, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Ein Krankheit, die man nicht heilen kann, sondern die nur zum Stillstand gebracht werden kann. Dass es keine Schande ist, alkoholkrank zu sein, sondern nur eine, wenn man nichts dagegen tut. Weil es ist möglich, auf verschiedenen Wegen entscheidendes dafür zu tun, dass die Krankheit zum Stillstand kommt. Dauerhaft. Es gehört nur sehr viel Kraft, Mut und Wille DES KRANKEN dazu.
zu Frage 1: Du wirst es dann merken, wenn sie nichts unternimmt und wieder trinkt, das ist das einzige was ish sagen kann.Nimm es ihr aber nicht allzu übel, denn wie Miezekatz schon geschrieben hat, ist es Teil der Krankheit.
zu Frage 2: Ich denke schon, daß auf jeden Fall der Auslöser jetzt noch eine Rolle spielt, denn nur da kann sie anfangen es zu bekämpfen, wenn sie merkt in welchen Situationen sie trinkt, oder verstärkt trinkt. Auch der Grund ist denke ich nicht zu vernachlässigen, warum habe ich damit angefangen, was will ich damit vielleicht kompensieren, ist der Grund noch vorhanden, oder warum habe ich danach so weitergemacht? Was aknn sie vielleicht verändern, daß es nicht mehr soweit kommt, oder was muß sie aufarbeiten.
zu Frage 3: Es wird auf jeden Fall einfacher für sie sein, wenn er in ihrer Gegenwart nichts trinkt und viel mit ihr unternimmt und ihr keine Vorhaltungen macht. Was denke ich garnichts helfen wird ist Alkohol zu vernichten, denn wie reagiert jemand dem man seinen "besten Freund" wegnimmt? Sie wird sich aus Trotz und weil sie sich kontrolliert und verletzt fühlt erstrecht etwas zu trinken holen oder noch mehr trinken. Er sollte ihr aber auf garkeinen Fall Alkohol besorgen, das muß sie schon selbst machen, auch wenn es ihr dreckig geht oder sie sich schämt. Wenn sie wirklich etwas ändern will, wird sie es tun, mit oder ohne die Hilfe ihres Mannes, auch wenn es mit der Unterstützung sicherlich leichter fällt.
Daß du dich einer Selbsthilfegruppe anschließen möchtest finde ich wirklich gut. Ich wußte damals nicht, daß es sowas überhaupt gibt und habe selbst angefangen mehr zu trinken, damit es mir für einen Moment besser geht, das Problem habe ich jetzt. Ich sage nicht, daß es immer so sein muß ohne SHG, aber vielleicht hätte ich mich anders verhalten, wenn ich gewußt hätte was ich machen soll?!
Ich wünsche dir Alles Gute und ganz viel Kraft. Denke an dich, denn dein Leben ist das wichtigste.