Eine Frage. Hat hier jemand Erfahrung mit dem Medikament ANTABUS? Mein Arzt hat mich vor vielen Nebenwirkungen gewarnt. Jetzt liegt die Packung vor mir, und ich habe etwas Skrupel. Ich habe keine Lust wegen des Medikamentes flach zu liegen.
Wäre schön wenn jemand Erfahrungen mit dem Zeug gemacht hat.
Antabus® Alkoholentwöhnungsmittel, Wirkstoff: Disulfiram (Tetraethylthiuramdisulfid). Die Wirkung beruht auf einer Auslösung von Alkoholintoleranz infolge Blockierung des Enzyms Acetaldehyddehydrogenase. Bereits bei Konsum kleiner Alkoholmengen kommt es zu unangenehmen Erscheinungen wie Hautrötung, Kopfschmerzen, Kältegefühl in den Extremitäten und Übelkeit, oft auch Herz-Kreislauf-Beschwerden (Acetaldehydsyndrom). Wechselwirkung mit vielen in der Leber abbauenden Medikamentwirkstoffen (u.a. Wirkungsverstärkung von Diazepam und Chlordiazepoxid, verstärkte Psychosen mit Isoniazid und Metronidazol).
Hallo Nex !
Leider weiß ich nicht wirklich viel über das Medikament. Persönlich finde ich es aber nicht geeignet, um nicht zu sagen blöd. Es löst in keinster Weise das eigendliche Problem, nämlich die Alkoholabhängigkeit und die persönliche Auseinandersetzung damit. Es nimmt einem auch nicht den Saufdruck. Ich hörte auch schon das Alkoholiker eben solange darauf trinken, bis das Übelkeitsgefühl weggeht. Das kann schlimm ausgehen !
vor einiger Zeit wurden Antabus in die Bauchdecke eingepflanzt. Einer meiner Mitpatienten hat das aus Verzweiflung machen lassen und auch darauf gesoffen. Seit dieser Zeit sitzt er in der Geschlossenen.
ich habe nach meiner letzten Entgiftung vor 2,5 Jahren nach einer Krücke gesucht und sie in Antabus gefunden. Dieses Medikament ist wirklich sehr gefährlich und kann bei Mißbrauch, sprich gleichtzeitigem Alkoholgenuß, zum Tode führen. Ich war mir der Risiken voll bewußt, habe meiner eigenenen Willensstärke aber auch nicht hundertprozentig vertraut. Einmal die Woche bin ich zu meinem Hausarzt gefahren und habe unter dessen Aufsicht und Kontrolle eine Pille geschluckt. Bei mir traten keine Nebenwirkungen auf, das ist aber von Person zu Person unterschiedlich. Nach ca. einem halben Jahr habe ich die Pillen abgesetzt und nicht vermisst, da ich mir sicher war, dass ich jetzt allein laufen konnte. Ich habe diese Pillen auch genommen, um meiner Frau zu zeigen, dass ich es diesmal ernst meinte. Es war also durchaus auch zur Beruhigung meines Umfeldes gedacht. Andererseits wird dich so eine Pille auch nicht vom Saufen abhalten, wenn du nicht dazu bereit bist. In der Klinik habe ich mehrere Patienten kennengelernt, die trotz Antabuseinnahme weitergesoffen haben. Einer von denen ist allerdings fast daran gestorben.
Ich halte Antabus für eine verdammt gefährliche Krücke, mit der man sich auch noch die letzten heilen Knochen brechen kann.
Ich für mich weiss, wenn ich es ohne so eine Krücke nicht schaffe, rettet diese mich auch nicht. Die Nebenwirkungen und die Auswirkungen, wenn man darauf noch säuft - nein - das würde ich mir nicht antun.
Servus beinander, Antabus zu nehmen ist, als wenn Du Dir die Hand abhackst um nicht mehr nasebohren zu können. Das Bedürfnis zum nasebohren bleibt deshalb aber bestehen und Du findest irgendwann einen Weg um Dein Bedürfnis anderweitig befriedigen zu können. Kurz gesagt: Du treibst den Teufel mit dem Belzebub aus. Lass es besser Gruß Peter