ich habe eine Frage an euch die sehr wichtig und dringend ist.
Mein Papa ist warscheinlich die einzige Person die ich kenne, die mehr trinkt als ich!
Nun hat er aus seiner Arbeit, bei der Bundeswehr, selbst gebranten Wein aus Weizen, mitgebracht!
Ich habe angst das mein Papa ernsten schaden nehmen könnte wenn er das "Zeug" trinkt. Vor allem da man ja Wein normaler weise aus Trauben herstellt. Kann man denn überhaupt sagen wieviel Promille der "Korn-Wein" hat? Und eignet sich denn Korn überhaupt zu Wein?
Mein Papa kommt morgen um 14 Uhr wieder, er ist auf einer Feier. Und wenn er wieder kommt, will er das Selbstgebrante trinken. Deswegen brauche ich schnelle Antwort.
Freundliche Grüße
Daniel
Gast
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07.12.2003 10:02
#2 RE: Mein Papa, frage zu Selbstgebrautem Alkohol!
Die EG-Spirituosenverordnung schreibt vor, dass ein Korn oder Kornbrand aus dem deutschsprachigen Raum der Gemeinschaft stammen muß. Korn darf ausschließlich aus dem vollen Korn von Roggen, Weizen, Buchweizen, Hafer und Gerste mit all seinen Bestandteilen hergestellt werden. Die Verarbeitung von Mehl, beschädigtem Getreide und dem preiswerteren Mais ist nicht zulässig. Die Zugabe von Zusatzstoffen ist verboten. Korn darf nicht mit anderem Alkohol vermischt werden. Der Aufschluß der Stärke, d.h. das Lösen der Stärke vom Getreidekorn, erfolgt heute zumeist im drucklosen Stärkeaufschlußverfahren: Das Getreide wird gemahlen und anschließend auf Verzuckerungstemperatur erwärmt (70 °C). Es folgt die Verzuckerung der Stärke mittels Darrmalz oder Enzymen. Daran schließt sich die Gärung der Maische mittels Hefe an. Durch Destillation in Kolonnenbrenngeräten wird der Alkohol aus der Maische gezogen und man erhält einen sog. Korn-Rohalkohol mit ca. 90% vol. Dieser Korn-Rohalkohol wird dann in einer nochmaligen Destillation rektifiziert, d.h. von Vor- und Nachlauf gereinigt. Der Mittellauf mit einem Alkoholgehalt von 96% vol wird schließlich durch Zusatz von Wasser zu Korn (Mindestalkoholgehalt: 32% vol) oder Kornbrand (Mindestalkoholgehalt: 37,5% vol) weiterverarbeitet. Korn aus Weizen ist mild mit zarterer Note, Korn aus Roggen kräftig und würzig. Die früheren Bezeichnungen wie Doppelkorn (Mindestalkoholgehalt: 38% vol) ist heute als Verkehrsbezeichnung nicht mehr ausreichend und muß durch "Kornbrand" ergänzt werden.
Daniel - diese Frage ist mal wieder der Oberhammer!
Sie könnte auch lauten: Zu wieviel Prozent müßte ich dieses Gebräu mit Wasser verdünnen, damit ich auf den Alkoholgehalt einer vergleichbaren Menge Rum komme?
Oder aber: Kann ich das Zeug als Rohrreiniger nutzen, wenn ich es in den Abfluß schütte?
Oder aber: Behält mein Vater den Vorsprung vor mir in seiner Alkoholiker-Karriere, wenn er die Flasche leertrinkt?
Oder aber: Kann ich ihn einholen, wenn ich selbst die Flasche leermache?
ich verstehe deine Frage eigentlich anders: Wieviel von dem Gebräu kann man trinken ohne blind zu werden. Bei diesem selbstgemachten Gebräu ist die Gefahr doch recht groß, dass der gute Methylalkohol in großen Mengen enthalten ist. Und der ist richtig gefährlich. (weil toxisch)
Ich würd mal nicht als Versuchskaninchen herhalten wollen.
Biene
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07.12.2003 15:03
#6 RE: Mein Papa, frage zu Selbstgebrautem Alkohol!
Während meines Studiums hatte ich einige Bekannte in der Sektion Chemie. Jene haben Selbstgebrannten mit käuflich erworbenen Alkoholika verglichen - d.h. mittels Gas-Chromatografie die Bestandteile analysiert. Im Ergebnis war der Selbstgebrannte wesentlich weniger verunreinigt als das Zeug aus dem Laden. Was sagt uns das ?
Mir sagt das - egal, welcher Herkunft, ich lasse die Finger vom Alk. [f1][ Editiert von Bernd48 am: 11.12.2003 7:39 ][/f]
jetzt mal eine ernste Antwort. Das selbst gebrante, war wirklich nur Wein, hatte eine braune Farbe. Es schmeckte nur nicht nach Wein, sonder etwa nach Sekt. Aber es war wirklich kein Wodka, denn die Farbe hat nicht gestimmt, und mein Paps hat 0,2 davon getrunken, bis er es weg gekippt hat. Aber nicht weil es zu stark war, sondern weil es echt Sch...., geschmekt hat!
Kann man denn eigentlich echt, mit Korn einen Wein machen?
Gruß
Daniel
Gast
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09.12.2003 23:22
#11 RE: Mein Papa, frage zu Selbstgebrautem Alkohol!
Ein Wein, Froschalk, ist definiert als vergorener Fruchtsaft, da Korn keine Frucht ist. Trauben, Beeren, Kirschen etc verfügen von Natur aus über den zur Alkoholgewinnung nötigen (frucht)zucker, sowie die zur Gärung nötigen Enzyme. Korn muss wie bereits beschrieben erst entsprechend aufgebrochen werden und mit extra Hefe versetzt werden, das ergebnis wie du es beschreibst ist eine vorstufe von bier (bier ist viel komplizierter herzustellen als wein, im unterricht haben wir es mal gebraut). übrigens ist es ratsam zu wissen dass 80% alkohol nicht gesundheitsschädlicher sind als 5% alkohol also wenn du natürlich diesselben rohalkoholmengen vergleichst, also 1 flasche wein ist nicht besser als 1 glas obstler. was gefährlich ist sind die oft enthaltenen nichtethanole, vor allem methanol (1 C-Atom), Butanol (3 C-Atome), Propanol (4) usw. . Deren Gehalt kannst du jedoch nicht ablesen, aber bei Ladenkäufen hast du die Garantie dass es nicht in ernsthaft gefährlichen mengen enthalten ist (wobei die berühmten kopfschmerzen durch getränke verursacht werden, die noch relativ viel von nichtethanolen haben). Vor ein paar Jahren gab es einen Fall einer Massenvergiftung durch Methanol in Indien, weil einem Schwarzbrenner dort offenbar ein Unfall passiert ist, wenn man amateurhaft brennt oder braut, kann das unter umständen auch hobbyherstellern in deutschland passieren, also ohne eine chemische analyse hätte ich diese biervorstufe von deinem pap nicht getrunken
in verschiedenen ehemaligen Ostblockstaaten wird Spiritus (der hat dort keine Bitterstoffe) mit einem Ei und Wasser vermischt und getrunken.
Probier es doch mal Dich damit umzubringen.
Sach mal ehrlich, je mehr Deiner Posts ich lese desto heftiger muss ich den Kopf schütteln. Hat aber auch nen Vorteil, hab keine Schuppen mehr vor lauter schütteln.
Gruss Solgar
[f1][ Editiert von Solgar am: 10.12.2003 9:52 ][/f]