Hallo ihr Lieben... mich gibts tatsächlich immer noch. Es geht mir eigentlich gut. Bin nun fast ein Jahr trocken und habe damals die beste Entscheidung getroffen, seit ich denken kann. Mit den daraus sich resultierenden Folgen und Veränderungen, die ja zwangsläufig sind, haben meine Kinder (16,21,22 Jahren ) große Probleme und ich letzt endlich auch.Sie haben Probleme mit mir, werfen mir vor, ich sei egoistisch geworden. Vielleicht bin ich das tatsächlich geworden, sehe aber nichts schlechtes darin. Im Gegenteil, ich bin ein Mensch geworden, der so halbwegs weiß, was er will und was nicht. Ich gehe meinen Weg, schaue mehr auf mich, meine Kinder legen dies als Desintresse an ihrer eigenen Person aus. Wer hat die gleichen Erfahrungen gemacht, wie ich und wie ist er damit umgegangen??
Ansonsten wünsche ich erstmal allen hier eine ganz besinnliche Vorweihnachtszeit...Petra
bin auch seid mittlerweile über einem jahr trocken. Mitte diesen Jahres musste ich hier auch einen Hilferuf starten. Meine Kinder fingen an durchzudrehen. Der Sechsjährige fing an sich in der Nachbarschaft Fahrräder "auszuleihen",der Acht-und Zehnjährige wollten keine Hausaufgaben mehr machen und in meinem Potemonnaie herrschte plötzlich Schwindsucht. War doch mehr als Sch.... für die Kids,dass Mama plötzlich nicht mehr abdriftete und alles mitkriegte. Ob sie mich damit unbewusst wieder zur Flasche treiben wollten,um die alten "Freiheiten" wieder zu haben oder ob sie sich ganz allgemein nicht mehr beherrschen konnten und nur da weiter machen,wo sie vorher einmal waren,weiss jetzt nur noch der Himmel.
Fakt ist aber,das gibt sich.Es ist nun mal eine grosse Umstellung für alle. Mein Mann ist sogar der Meinung,ich sei zickig geworden.Aber damit kann ich leben.
Da müssen sie nun durch,die Lieben.
Lass Dich einfach nicht beirren und geh weiter Deinen Weg. hier geht es um Dein leben,dass Deine Kinder in einigen Jahren sowieso verlassen werden.
kinder haben ein recht auf glückliche eltern, die ihren eigenen weg gehen - auch wenn sie das in der aktuellen situation manchmal nicht verstehen, sondern erst jahre später.
wie sonst sollen sie lernen, für SICH einzustehen, wenn die eltern es nicht vorleben?
dass kinder mit den entscheidungen der eltern nicht immer einverstanden sind, liegt in der natur der sache.
das ist nur eine These: Wenn man davon ausgeht, daß Deine Kinder über die Jahre vermutlich zu Co-Abhängigen geworden sind, dann verhalten sie sich jetzt auch danach:
Sie haben vermutlich gelernt, daß sie einen Gewinn daraus ziehen konnten, lange vor der Zeit eigene Entscheidungen treffen zu müssen. Und sie konnten Dich vermutlich auf die eine oder andere Art auch ganz gut manipulieren in der Zeit, als Du noch getrunken hast.
Das geht nun nicht mehr, Du trägst Deine eigenen Entscheidungen wieder selbst, bist nicht mehr so leicht zu manipulieren und versuchst nicht mehr, Dein schlechtes Gewissen damit zu beruhigen, daß Du Dich in den trockenen Phasen besonders aufmerksam um sie kümmerst.
Alkohol ist eine Familienkrankheit. Viele Kinder von Alkoholikern lernen erst viele Jahre danach, sich mit den Folgen auseinanderzusetzten. Sicher von Vorteil, wenn Ihr da heute schon offen drüber reden könnt.
Ich schätze, Deine Kinder können von den Veränderungen nur profitieren, auch wenn es erst mal unbequemer ist.
Sicher brauchst Du Dir kein schlechtes Gewissen machen. Du brauchst ja nur dran zu denken, was Deine Kinder in ein paar Jahren über Dich denken würden, wenn Du die Kurve nicht gekriegt hättest!
Ja, da habt ihr leider recht. Derjenige, der glaubt, mit der Entgiftung sei die Thematik Alkohol erledigt, irrt sich gewaltig. Ich gehörte leider dazu. Der kampf um viele Dinge und Kleinigkeiten, fängt danach eigentlich erst an. Welche Ironie.... Heute Mittag kam meine Gruppenleiterin vom Blauen Kreuz vorbei. Zwei meiner drei Kinder nahmen daran teil, es gab viele Tränen auf beiden Seiten. Es kamen Dinge an die Oberfläche, die ich mir und auch meine Kleine, sich im Vorfeld gar nicht bewusst gewesen waren. Ich habe jetzt schon zweimal eine Therapie verschoben, hab jetzt aber am 13.01.04 den nächsten Termin, den ich nun auch antreten werde. Meine Kleine (16J.), wird eine ambulante Gesprächstherapie machen. Ich denke, nur so haben wir wirklich eine Chance...wir lieben uns ja... Grüßle...Eure Pusteblume Lucy...
wenn Ihr das so nachbearbeitet, haben Deine Kinder vielleicht eines Tages mehr vom Leben, als wenn sie in einer Familie ohne "offensichtliche" Probleme aufgewachsen wären, in der aber alles unter den Teppich gekehrt wurde!