habe lange in diesem Forum "geblättert" und so etwas Mut gefaßt.
Zu meiner Situation: Eigentlich könnte ich ja zufrieden sein. Ich habe einen gut bezahlten Job, der mir auch Freude macht, habe eine schöne Wohnung und alles was mann zum Leben braucht. Nur ein Problem bedrückt mich. Ich trinke täglich 2-4 Flaschen Bier. Am Wochenende trinke ich viel mehr und stürze dann regelmäßig ab. Die Folgen kennt Ihr ja alle.
Wie komme ich da raus. Was mache ich, wenn ich "trocken" bin. Ich denke mir fehlt dann was.
Habe schon mehrere Anläufe genommen, war dann auch bis zu einer Woche trocken.... und dann gings wie immer weiter.
ZitatGepostet von JoAxH Habe schon mehrere Anläufe genommen, war dann auch bis zu einer Woche trocken.... und dann gings wie immer weiter.
Hallo JoAxH ,
ich denke, an diesem Punkt kannst du ganz gut selbst ansetzen. Du hattest 1 Woche nichts getrunken. Was genau hat dich bewegt, dann doch wieder zu trinken ?
auch ich habe es bis vor vier Wochen geschafft mal eine Woche nichts zu trinken, jetzt habe ich auch das körperliche Problem. Ich kann nicht mehr sagen, heute will ich nichts trinken, ohne schwitzen, zittern, kreislaufprobleme, krämpfe. Ich habe es für mich kapiert, ICH will nicht so weitermachen, ICH will was ändern, damit ich wieder glücklich sein kann. Vielleicht hilft dir das einfach mal zum Nachdenken über dich selbst und deine Bedürfnisse. Ich stehe noch ganz am Anfang, aber ich gehe am Dienstag ins Krankenhaus, für MICH und ich mache eine Therapie, für MICH, auch wenn mein Vater meint das wäre nicht notwendig. Ich finde es notwendig und ich bin mir jetzt endlich mal wichtig.
Vielleicht war etwas in meinem Beitrag dabei, was auch dir helfen kann, ich weiß es nicht, aber es würde mich freuen.
Du bist auf einem Sauflevel, das sich nicht so sehr davon unterscheidet, was ich vorher getrunken habe. Bei mir waren es unter der Woche 3 bis 6 Bier täglich, Wochenende mehr.
Aber der Entschluss, aufzuhören, muss allein von Dir kommen und er muss auch wirklich echt sein!
Die körperlichen Erscheinungen trafen mich auch - Schwitzen, Zittern, Kreislauf - aber das vergeht schneller, als Du glaubst. Nach 3 Wochen war das gröbste überstanden. Jetzt, nach über 2 Monaten bin ich frisch wie ein Fisch im Wasser! Natürlich musst Du Dich ein wenig quälen, aber dafür bekommst Du sehr viel zurück. Allein das Gefühl morgens beim Aufstehen ist es wert! Oder der Stolz im Supermarkt beim Einkaufen, wenn Du nicht jedesmal einen leeren Kasten Bier reinträgst ...
Ich hab es geschafft und werde es weiterhin schaffen - und Du kannst es auch, wenn Du willst. Ich wünsch Dir die Kraft dazu.
Das dachte ich auch. War die Trinkerei doch ein Großteil meines Lebens. Aber irgendwann hab ich begriffen wie sehr mich die Sucht doch schon im Griff hatte. Und wie ich mich, meine Einstellung der Trinkerei "angepaßt" habe und mir vor mir selbst Rechtfertigungen gesucht habe. Trinkgründe suchen.
Die Frage ist, warum willst du aufhören mit dem Trinken, wenn doch bis jetzt "noch alles im Lot" (Arbeit etc) ist ? Ich glaube heute, wenn man anfängt sich über sein Trinkverhalten Gedanken zu machen, hat man meist schon ein Alkoholproblem, weil man damit erst anfängt, wenn es einem nicht mehr gut damit geht.
"nur du allein schaffst es, aber alleine schaffst du es nicht".....
das ist ein Slogan der AA, der Anonymen Alkoholiker.
Sei froh, wenn du das alles noch hast, einen Job, ein soziales Umfeld. Noch..... Denn der Weg eines Trinkers geht nur bergab. Mal schneller, mal langsamer.
Ich empfehle dir ganz dringend, dich einer Selbsthilfegruppe anzuschliessen. Du brauchst den Kontakt mit realen Personen, die mit der Krankheit Alkoholismus vertraut sind. Sie können dir ihre Erfahrung rüberbringen und du kannst selbst sehen, dass es sehr wohl ein Leben "danach", ein Leben ohne Alkohol gibt. Ein lebenswertes Leben. Denn es wird dir mit Sicherheit nichts fehlen. Du wirst Dinge hinzugewinnen. Dinge, die du jetzt garnicht bemerkst, die du ertränkst in deinen täglichen Bieren, in deinen wochenendlichen Abstürzen.
Bleib dran, wenn du die Situation erkannt hast, ist das schon einmal der erste Schritt in eine andere Richtung. Wenn du willst. Es liegt an dir.