ich habe bisher in meiner kurzen Trockenheit nie so ganz verstanden, warum sich trockene Alkoholiker einen Kopf darüber machen, was sie sagen sollen, um eine Rechtfertigung zu finden, keinen Alkohol zu trinken. Dachte ich doch immer: "Ich will keinen Alkohol trinken" oder einfach "Ich trinke keine Alkohol" reicht als Aussage. Wohl gemerkt, als Aussage, nicht als Rechtfertigung. Warum in Gottes Namen muss ich mich denn überhaupt dafür rechtfertigen, keinen Alkohol zu trinken?
Aber heute habe ich ein paar Dinge erlebt, die finde ich absolut der Hammer: Nachdem ich meiner Schwester am Telefon gesagt habe, dass ich ihr leckeres Tiramisu ja nicht mehr essen kann, da da Alkohol drin ist, meinte sie doch tatsächlich: "Das bisschen Alkohol wird doch dich nicht umbringen, du tust ja grad so, als ob du trockene Alkoholikerin wärst!" "Bin ich doch auch!" meinte ich und nun hält sie mich glaub für absolut verrückt, obwohl sie weiss, dass ich täglich eine Flasche Wein getrunken habe.
Und, heute Abend bin ich mit meinem Chef in die Schigymnastik, anschließend gab ein geselliges Beisammensein. Ich war leider die einzige Frau umgeben von ca. 8 sehr netten, biertrinkenden Männern. Mein Chef konnte auch Bier trinken, da ich ihn heimfuhr und nun auch das Auto am Wochenende habe. Vielen Dank an meinen Chef, falls er es hier liest . So, ich mit meinem Wasser, das kam schon echt nicht gut an. (Komischerweise bin ich 2 Mal auf Klo gegangen, die Männer alle nicht einmal :zwinker1 Also, der Wirt hat uns als Weihnachtsgeschenk eine Maß mit Bier und Schnaps, Kirschgeschmack oder so..keine Ahnung was das war, auf den Tisch gestellt. Jetzt, waren sich alle Männer einig. Die einzige Dame hier am Tisch (nämlich ich :zwinker1 muss bzw. darf den ersten Schluck trinken! "Ich trinke keinen Alkohol!" sagte ich, worauf man dann wenigstens wollte, dass ich wenigstens mal von der Schaumkrone nippen sollte! Auch mein Chef meinte, dass das sogar seine Frau machen würde, und die trinkt eigentlich auch keinen Alkohol. Ich sagte: "Sie ist sie und ich bin ich." Dann kam noch die Aussage, dass jeder ein Handicap hat. "Ja, genau, das ist mein Handicap!" sagte ich und ich finde sogar, das stimmt!!!! Auf der Heimfahrt meinte mein Chef noch, dass ich ja nicht in Massen trinken müsste und langsam war mir das Thema schon leidig.
Ich werde darüber nachdenken, ob ich in Zukunft wirklich sage, dass ich Alkoholikerin bin, vielleicht hilft das weiter, allerdings habe ich da inzwischen eben auch schon die Erfahrung gemacht, dass mir das Niemand glaubt. Langsam glaube ich es auch nicht mehr!
Gibt es irgendjemand, der nach jahrelangem täglichen Konsum von einer Flasche Wein am Abend (und sonst nichts!) zum kontrollierten Trinken übergehen konnte? Wobei ich eigentlich schon mein Trinken die letzten Jahre als sehr kontrolliert sehe. Eben jeden Abend eine Flasche Wein, nicht mehr und nicht weniger...wenn das malt nicht Kontrolle ist
So, ich habe mir meinen Frust aus der Seele geschrieben! Verdammter Mist auch!
Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht Die Seemaus
Tja, es ist halt schwer nachzuvollziehen für nichtalkis wie uns, wie einige sich vor nichtspürbaren Mengen panisch fürchten. Vor allem jemand der wie ich einen "trockenen" alki erlebt hat, mit dem wir folgenden Test gemacht haben: Einen Kuchen gebacken, natürlich rigoros auf alkoholfreiheit geachtet und dass dem "alki", wie ich ihn mal anonymisieren will, auch gesagt. Irgendwann nachher beim Aufräumen hat meine Mutter so getan als hätte sie auf der Packung von irgendeiner Zutat doch Alkohol gefunden und hat dass auch "Alki" gesagt. Wir meinten dass eigentlich nur als Witz, weil wir eine sehr humorvolle Familie sind (in meiner Hausfamilie gibt es keine Süchtigen, "Alki" war ein entfernterer Verwandter), aber er hat sofort geschrien und geschimpft und ist einfach abgehauen. Und später haben wir erfahren dass er sich mindestens wieder einen "Sechser" bei der Tanke geholt hat, als wir ihn daraufhin anriefen hat er gesagt dass wäre ja nur meine Mutter schuld weil die ja nicht lesen konnte usw, er hätte ja durch den versteckten Alkohol einen Saufdruck verspürt den er nichtmehr kontrollieren könnte. Als wir ihn dann aufgeklärt haben wurde er noch wütender und nannte uns alle Lügner und es brauchte sehr viel Zeit bis er wieder mit uns sprach. Also für mich steht danach folgendes fest: Nasse Alkis finden immer einen Grund zum Saufen, haben keinen Humor, und übertreiben immer alles, treffen aber nie dass rechte Maß.
gewöhn Dich dran. Laß Dich von den Meinungen anderer nicht nervös machen. Sie wissen es nicht besser. Ich kann ein Lied davon singen - es kommen immer wieder neue Strophen hinzu. Als mein Bruder mit dem Rauchen aufhörte, konnte er sich vor lauter Schulterklopfen kaum retten. Daß ich nichts mehr trinke - darüber wird milde lächelnd mit dem Kopf geschüttelt. Ich lasse es mittlerweile an mir abprallen. Ich weiß, was mit mir los ist - und das reicht. Es ist mein Leben - die anderen können es nicht für mich leben. Und die anderen können mich auch nicht zum Umkippen bewegen. Laß die doch reden - die reden viel, wenn der Tag lang ist. Je weniger Ahnung - desto mehr dummes Zeug wird gequatscht. Ist ja meistens so. Zum kontrollierten Trinken habe ich Dir schoneinmal geantwortet. Willst Du das wirklich - den anderen zuliebe - ausprobieren? Ich würde den Teufel tun. Nach der Meinung anderer habe ich mich lange genug gerichtet. Damit ist Schluß. Allenfalls in diesem Forum lasse ich mich noch eines besseren belehren - ansonsten vertraue ich lieber mir selbst.
Irgendwann wirst Du still lächelnd diese dämlichen Sprüche hinnehmen, ohne daß sie Dich noch stören. Versuche bloß nicht, jedem zu erzählen, daß Du trocken bist. Da beginnst Du einen Kampf gegen Windmühlen.
ich habe viele deiner Beiträge gelesen, und habe grosse Achtung vor dem, was du geleistet hast. Du wirst doch nicht ernsthaft das alles aufs Spiel setzen, nur weil deine Umwelt noch nicht verstanden hat, dass du es ernst meinst ? Ein Nicht-Alkoholiker kann einfach nicht nachvollziehen, wie es in Dir aussieht! Darüber musst du Dir immer im klaren sein. Das beweisen doch auch einige Beiträge hier im Forum. Ich bin vor kurzem von einem sehr guten Freund gefragt worden, ob ich nicht nach den Jahren da durch sei, und es jetzt wieder ungefährlich sei, ein bischen was zu trinken. Und das war wirklich nicht bös von Ihm gemeint ! Erklärt hab ichs Ihm dann, aber das mache ich nur in meinem engsten Umfeld, die Geduld es auch dem letzten zu erklären hab ich nicht. Und zu deinem Chef: Mein Chef ist immer froh, wenn seine Mitarbeiter nicht saufen, die arbeiten dann mehr ! Und können nüchtern den angetüdelten Chef auch mal heimfahren. Du bist doch nüchtern eine Bereicherung für jede Fete. Bleib tapfer !
ich nehme mal an, dass du ein Fake bist, ansonsten kann ich deinen Humor überhaupt nicht nachvollziehen. Du und deine ganze kranke Familie seid einfach nur strunzend blöd. Was, bitte schön, ist daran lustig, wenn man mit den Ängsten eines Süchtigen spielt?
Ich kann nur wünschen, dass du und deine Sippe sich nicht mehr vermehrt.
man, bin ich heute verkatert. Obwohl all meine männlichen Tischnachbarn nicht geraucht hatten, war es ganz schön stickig in der Kneipe. Nun fühle ich mich echt, als ob ich verkatert bin. Ich habe schon lange nicht mehr so schlecht wie heute Nacht geschlafen und mein Hals kratzt, als ob ich geraucht hätte. Wissen eigentlich all die Raucher, was sie uns Nichtraucher antun? Das ist keine Kopfsache, es führt echt zu körperlichen Erscheinungen wie Halskratzen, Husten und so weiter. Vielleicht weil ich früher selbst mal geraucht hatte.
Ich bin sehr einsam und habe es mir durch mein Trockenwerden glaub noch schwerer gemacht, wieder Anschluss zu finden. Ständig wird man zu einem Gläschen Wein eingeladen, Sylvester ist auch verbunden mit Alkohol, ich gelte als Spaßbremser, weil ich nicht trinke, dabei bin ich genauso lustig. Ich bin eher ruhig und stehe nicht gerne im Mittelpunkt, das schon immer, auch mit Alkohol. Langsam weiss ich wieder ganz genau, warum ich lieber in meinem Wohnzimmer saß und mir da die Flasche Wein reingefönt habe.
Statistisch gesehen sollten etwa 48 Alkoholabhängige und Mißbräuchler im Bundestag sitzen. Ich wette, es sind mehr. Man durfte da auch schon volltrunken ans Rednerpult - siehe ein FDP-Abgeordneter vor ein paar Jahren - war im Fernsehen schön demonstriert worden.
Außerdem bezog sich mein Vergleich - das unterscheidende Verständnis von Ironie, Satire, Sarkasmus und Zynismus vorausgesetzt - auf das Unverständnis einer solchen Art von Spass-Auffassung, wie sie bei impetus faelis anzutreffen ist - wenn gleich meine Art von Humor auch oft nur denen zugänglich ist, die mich genauer bzw. näher kennen.
Also - so weit auseinander liegen unsere Meinungen gar nicht - gelle ? [f1][ Editiert von Bernd48 am: 20.12.2003 11:21 ][/f]
dass Du im Moment auf deine trinkenden Mitmenschen wie eine "Spaßbremse" wirkst ist , glaube ich, völlig normal. Viele Leute, die nicht abhängig sind, brauchen den "Stoff" einfach um Hemmungen abzulegen und sich überhaupt amüsieren zu können. Mit deiner Trockenheit hälst du ihne quasi eine Spiegel vor. Ich glaube, daß in deinem Fall, gerade am Beginn der Trockenheit, eine Gruppe sehr hilfreich sein könnte, da du dort von Leuten umgeben bist, die auch ohne Alkohol ihren Spaß haben können. Du hast irgendwann mal gepostet, daß die nächste Gruppe sehr weit von Dir weg ist. Setz dich vieleicht trotzdem mit verschiedenen Gruppen in Verbindung, vieleich ist die Bildung einer Fahrgemeinschaft möglich.