Ich hoffe für euch alle das ihr die Weihnachstage durch steht und Standhaft trocken bleibt. Obwohl es für viele schwer fallen wir, denke ich das ihr nicht alleine seit und in diesem Bord Hilfe und Ansprechpartner finden werdet. Allen ein Frohes Fest und lasst das erste Glas stehen. Einer der weis wovon er redet, nach 5 1/2 Jahren Trochkenheit.
Wenn ich Deinen Post lese, möcht ich Dir am liebsten antworten:
Oh erlauchter Gassio, pass auf, dass es Dir nicht in die Nase regnet, Du wieder nass wirst!!....und die harten 5 1/2 Jahre umsonst waren........aber ich lass das mal lieber und wünsch Dir nur "Frohe Weinachten Gassio!"
ich dachte zu Weihnachten bist du mal milder gestimmt. Oder hast du nicht genug zum Spielen bekommen Und recht hast du trotzdem.
So, in zwei Stunden beginnt für mich der Horror. Weihnachtsessen mit meinen Verwandten, 31 an der Zahl. Ich kann gar nicht so schnell würgen, wie ich... muss.
In zwei Stunden hab ich meine Kaninchenkeulen schon verdrückt, schnapp mir meine neue Digicam, mein Auto und meine Frau und dann geht's raus in die Natur. ....äähm natürlich Frau , Digicam und Auto... Wenn mir ein paar schöne Aufnahmen gelingen lass ich Euch teilhaben
wir müssen gleich zu meinen Eltern. Und soll ich Dir was sagen? 31 Leute wären mir lieber, als zu viert am Tisch zu sitzen und vom höflichen Lächeln einen Gesichtskrampf zu bekommen.
Warum tun wir so viele Dinge, die uns in Wirklichkeit ank..?
Klar die Antwort kann ich mir schon selbst geben...aus Rücksicht auf die liebe Familie, Angehörige und um eingefleischte Traditionen nicht sterben zu lassen!!
Ich habe es ja selbst jahrelang praktiziert.
Es grüßt Reiner, der sich immer öfter mal das Recht herausnimmt zu sagen "NULL BOCK"
wir waren bei meinem Vater zum Rehessen eingeladen, war superlecker, klar, aber in Rotwein eingelegt. Das hat mir aber nix ausgemacht, da ich das gar nicht rausschmecke. Aber, mein Bruder und mein Mann tranken dazu alkfreies Bier. Puhhh, da habe ich erst mal schlucken müssen und bei mir so gedacht, wir können ja noch an der Tanke vorbei - so eingefleischtes Denken eben, bis ich wieder klar im Kopf war. Es hat mich wirklich gestört. Was kann man da machen? Ich kann doch denen ihr Bier, ob mit oder Alk, nicht verbieten oder? Bin ich jetzt zu überempflindlich, weil ich es das 1. mal ernst meine? Komme mir selber blöd vor 2 Rumkugeln habe ich gestern abend höflicherweise gegessen, werde ich aber auch nicht mehr tun und den Rotwein im Reh???
die rumkugeln hätte ich an deiner stelle weggelassen. aber ich verstehe diesen indirekten zwang. ich war ja auch kürzlich mit meiner mutter beim italiener essen und sowohl der salat (balsamico mit weingeschmack) als auch das hauptgericht (soße mit rotwein) waren alkgetränkt. ich wurde nicht angetrunken davon, aber es hat mich ehrlich gesagt schon gestört, dass alk im essen für viele scheinbar eine selbstverständlichkeit ist und man es dadurch förmlich aufgezwungen bekommt. so ein rehbraten macht sicher auch richtig arbeit, den will man dann ja nicht ablehnen, blabla... interessant wird so eine situation dann, wenn sie nur durch die unfähigkeit der köche entsteht. wissen so z.b. deine eltern von deiner krankheit oder nicht ? wenn ja, kann man meinen, sie scheissen förmlich drauf und das kann einen verletzen. es gibt viele leckere gerichte, für die kein alkohol vonnöten ist und man muss ziemlich verknöchert und egoistisch sein, wenn man zwanghaft an alten traditionen festhält und nicht in der lage ist, etwas anderes aufzutischen.
mich brächten keine zehn Pferde dazu, irgendetwas zu essen oder zu trinken, wo auch nur Alk zu vermuten sein könnte. Den Rehbraten gab es doch sicher auch ohne Rotweinsoße, oder? Ich bin auch gar nicht militant zu meinen Lieben, aber die wissen alle genau was los ist: d.h. ich bestimme und nicht sie. Meine Lieben können gar nicht alles wissen. Wieso denn eigentlich? und sie sind auch überhaupt nicht für mich verantwortlich. Ich ganz alleine bin für mich verantwortlich, und damit Punkt aus. Das Schlimmste was mir passieren könnte, wäre, wenn Andere auf mich Rücksicht nehmen sollten, weil ich ja "krank" bin. Ich denke gar nicht daran, "krank" zu sein, weil ich nämlich in absoluter Abstinenz überhaupt nicht in komische Situationen kommen kann.
Das ist für mich das Selbe wie "wir erheben unser Glas" zu Ehren von bla bla. Also ich erhebe grundsätzlich "mein" Glas, und da ist auch immer Wasser drinnen. Die Rücksichtnahme auf deine Gemeinschaft oder Familiensoße oder wie auch immer ehrt dich zwar (ohne Ironie!!), doch was willst du nun eigentlich? Ich denke doch gesund sein und gesund bleiben. In diesem Sinne wünsche ich dir einen lächelnd bedenklichen 2.Feiertag. Für dich heißt niemals gegen die Anderen, oder du bist in der falschen Gesellschaft.
Mein 1.Feiertag war heute ein einsamer und seltsamer. Geschlafen bis um 10, dann starken Tee zum Frühstück, anschließend 19 Kilometer durch den Wald gejoggt (das ist 2mal die Woche meine Normalstrecke), zum Mittag Gemüse von gestern. Seit 16 Uhr höre ich CD mit Janis Joplin, Tracy Chapman und Nora Jones. Eigentlich bin ich doch sehr alleine heute, und es stört mich heute. Meine beschissene Kindheit kommt in mir hoch, meine 2 verflossenen Ehen (von welchen ich die eine voll auf dem Gewissen habe).Aber dann auch Gedanken an meine ersten trockenen Jahre, die vielen Mühen um Gerechtigkeit und Durchblick, auch Gedanken an andere Trockene, Freunde. Und die ganze lila Suppe von ganz damals soll niemals wieder hochkommen, niemals. Und dafür muss ich genau wissen was ich will. Aber morgen wird es besser sein, da kommen 7 Leute mit denen ich ersten Grades verwandt bin, noch 3 andere, und alle wollen mir den Kopf kahlfressen / aber nicht meine Birne zukippen mit falschem Fusel. Aber das ist gut so, wir werden essen, Tee Kaffee oder verschiedene Wässer trinken, rumalbern und Klavier spielen. Und keinem wird irgendetwas fehlen, schon gar nicht Alk.
So, mein Beitrag ist etwas sehr lang geraten, aber die Gefühle konnten nicht kürzer.
Ich grüße dich herzlich, mit hellem Weihnachtslicht, Max
meine Eltern wissen schon seit ca. 15 Jahren, dass ich "nicht mit Alkohol umgehen kann", es wurde niemals das Wort "Alkoholikerin" in den Mund genommen, geschweige denn über mein Problem gesprochen. Es wurde ganz einfach der Alkohol zu jedem Essen verbannt und damit hatten SIE dann kein Problem mehr. Diese Totschweigen empfand ich sehr kränkend, als hätte ich einen Makel, schlimmer, als Aussatz. In meiner Familie hatte es keine Probleme zu geben, es musste ja Alles nach außen stimmen, Zaharzt, Villenviertel, Ansehen etc. etc.eine mißratene Tochter, eine Alkoholikerin, wäre die Schande schlechthin gewesen, sollte ich doch seine Praxis übernehmen. Nun gut, das ist Jahre her, und mich hat bis heute keiner gefragt, wie es um mich steht bzw. stand. Nun gut, meine Mutter ist vor 2 Jahren verstorben, ich gehe meinen Weg und möchte niemandem mehr etwas vorwerfen... Boswilligkeit unterstelle ich meinem Vater wirklich nicht, wenn er das Reh mit Rotwein zubereitet, ich denke ehrer, dass ist seine Unwissenheit ob meines Trinkverhaltens und er würde sich sagen, dass der Alk ja eh verkocht ist. Die Linzertorte wird auch mit Schnaps gebacken, aber seine Springerle sind bedenkenlos zu essen. Ich glaube, ich muß mir erst den neuen Platz im Alltag ohne Alk suchen und mich abgrenzen. Bin im Moment einfach diesbezüglich noch etwas unsicher und möcht nicht überheblich ankommen. Glaube einfach, dass viele aus Unwissenheit - eben auch Köche - so kochen. LG Patricia
bin wieder da. Essen war gut. Es gab Weihnachtsgeld von meinen Eltern. Das hat meine Gesichtszüge dann doch etwas entspannt . Auch ansonsten war es eigentlich ganz schön. Wir hatten entgegen meinen Erwartungen ganz nette Gespräche. Jetzt bin ich sowas von sattgegessen, daß ich mir gleich noch ein bißchen Schokolade hinterherschieben muß, damit mir dann auch richtig schlecht ist. Das ist allemal besser als ein dicker Kopf. Dabei fällt mir ein, daß ich auch heute mal wieder den guten Rotwein ausschlagen mußte. An dem Tag, wo mir von Anfang an Wasser angeboten wird, ist mir der große Durchbruch gelungen.
mit deiner Einstellung gebe ich dir total Recht, aber ich fange gerade an diesen (früher dachte ich, sowas sei ziemlich militant) Weg zu beschreiten und wollte so meinen Vater nicht vor den Kopf stossen, ich werde ihm das mal so nebenbei sagen.
Nora Jones ist meine Auto-Cd, lässt einen so richtig durch die Landschaft fliegen - klasse!!! Tracy Chapman und Janis Choplin sind bei mir mit den schrecklichsten Absturtzzeiten, Beziehungskuddelmuddel und Stadtstreifnächten verbunden, neee, das muß ich nicht mehr haben , bähh, wieviel Zeit seines Lebens hat man sich versoffen!!!!
Weihnachten ist doch schlechthin die Zeit der Sentimentalitäten, wenn du dazu noch alleine bist, freue dich auf Morgen und aufs Musizieren, ist doch toll, wenn man Leuete hat, die mitmachen! Ich ziehe mir derzeit meine Kinder als zukünftige Begleitstimmen auf Flöte heran, ich weiß, wie schön das ist Bei mir kommt auch die ganze geballte Kindheit durch meine eigenen Mäuse wieder hoch und es ist oft schrecklich zu ertragen, weil eben alles so heil war.
Ich wünsche dir Morgen einen superschönen Tag und ehrlich gesagt erblasse ich vor 19 km Joggen
hallo Patricia, danke für deine gute Antwort. Was spielst du denn selber (wenn deine Mäuse dich auf der Flöte begleiten sollen)? Mein "kleinstes Kind" wird nämlich Musiktherapeutin, sie spielt viel besser als ich, und zwar Klavier, Gitarre, Baßgitarre und allerlei Percussion, auch indische Klangschalen usw.
Aber bei mir war die Musik außerhalb der Sauferei. Sie war extra, also nicht damit verbunden. Beispiel: Janis Joplin (die für mich größte Sängerin des letzten Halbjahrhunderts). Sie sang sooo tollen Blues - das ist lachen um nicht weinen zu müssen. Und ihre Art zu musizieren dringt mir bís heute in sämtliche Knochen, so sehr trifft dieses mein Innerstes. Es gibt aber noch etliche weitere Musikanten, die mich stark erreichen. Und komisch: bei Ulrike ist das genauso, obwohl sie niemals gesoffen hat mit ihren 22 Lenzen. Wir haben auch sonst in musikalischer Hinsicht Gemeinsamkeiten, die bei immerhin 36 Jahren Altersunterschied nicht auftreten sollten.
Was bedeutet dir Musik, ich meine aber aktives Musizieren? nicht konsumieren! Ich glaube dass ich ohne Musikalität glatt vor die Hunde gegangen wäre.
deine Tochter scheint ja einen tollen beruflichen Werdegang einzuschlagen, Gratulation
Ich selbst spiele Klavie und Flöte, von Sopran bishin zu Bass. Da ich auch mit Flöte begonnen habe, möchte ich die Kids durch die ganz banale Blockflöte heranführen, was mir momentan ganz gut gelingt. Sie nehmen seit einem Jahr Unterricht und wir konnten doch schon tatsächlich zweistimmig Weihnachtslieder spielen, fehlte nur noch mein Mann, der Hans Beimermäßig die Gitarre zupfte Ich habe manchmal Schwierigkeiten mit meiner Ältesten, aber wenn wir musizieren, müssen wir gegenseitig aufeinander hören und miteinander gehen, und da funktioniert unsere Kommunikation, wir sind uns wohl zu ähnlich Vergangenen Sonntag hatte sie mit ihrer Klasse Krippenspiel in der Kirche und wir spielten dazu Flöte und es war wunderschön. In der Musik kann man sich einfach besser verstehen, bzw. verständlich machen, das ist so eine Art Musiktherapie zwischen uns. Wenn ich Zeit habe, lasse ich meinen Gefühlen am Klavier freien Lauf, und das tut sooo gut, berfreit, wenn man Wut hat, unterstreicht manches Glücksgefühl, oder manches mal plätschert einfach so eine Melodie vor sich hin, also ohne meine eigene Musik wäre ich auch nicht so reich. Ich war so ein alter Woodstockfreak und habe Alle beneidet, die da waren. Joplin war natürlich sehr berührend, aber ihr Drogentod auch Also ich habe, ehrlich gesagt, auch so manches Stück mit einem Joint viel intensiver geglaubt zu hören. Wieder
Was spielst du auf dem Klavier, also welche Art von Musik?
"Dabei fällt mir ein, daß ich auch heute mal wieder den guten Rotwein ausschlagen mußte. An dem Tag, wo mir von Anfang an Wasser angeboten wird, ist mir der große Durchbruch gelungen. "
Denke mal nochmal über diese Worte nach und denke dann an die vielen armen Menschen, gerade in diesen Zeiten, die sich keinen guten Rotwein leisten können, und du siehst was für ein unglaubliches Privileg du hast, sowas auch nur angeboten zu bekommen!