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Saufnix  
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Dieses Thema hat 8 Antworten
und wurde 990 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Gast ( gelöscht )
Beiträge:

08.01.2004 22:28
RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

ich habe seit 4 jahren eine gute freundin, die des öfteren
nach scharfen zuckerln riecht, alkoholgeruch kann ich
keinen bei ihr feststellen - vielleicht deswegen. sie
schläft sehr sehr viel,10-12 stunden am tag, außer sie geht
fort, da ist sie agil und munter und sie kommt auch mit
ihrer hausarbeit nicht mehr zurecht. die wohnung sieht
dementsprechend aus! sie ist z.b. nach dem bügeln 1 hemdes
bereits erschöpft. sucht innerhalb eines satzes nach worten
die sie sagen will und die sätze kommen verlangsamt. auch
bemerke ich bereits gedächtnislücken bei dingen die sie
erst wenige minuten vorher erledigt hat oder sie hat das getane total vergessen. vorige woche kam
sie erst morgens nach einer feier heim und die kleidung war
mit urin durchtränkt. als "erklärung" meinte sie sie hätte
es nicht mehr bis nach hause geschafft. sie hat auch innerhalb kurzer zeit stark
abgenommen, das führte ich aber auf probleme mit ihrem 20 jährigen "spätpubertierenden" sohn
zurück. sie lehnt es strikt ab einen arzt aufzusuchen, egal
welchen und bestreitet ein alkoholproblem zu haben, doch
gemeinsame freunde haben mich bereits vor längerem auf
vermehrten alkoholkonsum angesprochen. was meint ihr? ich
denke sie hat ein alkoholproblem! danke für eure antwort!


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

09.01.2004 10:19
#2 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

hi,
ist ja ganz schwer was zu sagen.
Deine Schilderung ist sowas von eindeutig, dass ich gar nichts auch nur noch zu fragen hätte. Aber : sie müsste eine erhebliche 'Fahne' um sich verbreiten. Entweder du kannst nicht richtig riechen (die Meine damals roch auch erst ab ca. 1 Promille aufwärts, bemerkte jedoch sofort mein geändertes Verhalten), oder sie pillt auch noch. Man kan ja herrlich kombinieren, das dröhnt noch besser und schädigt auch noch besser auf Dauer.

Selber wird sie alles abstreiten,, vermute ich mal. Und dann kannst du tatsächlich nur warten bis sie sich selber mal ein Herz fasst.
Aber mekcere nicht mit ihr rum, dann wird es noch zugeknöpfter, als einzige Auswirkung. Ein Mensch in diesem Zustand ist schon einsam genug.

Grüße von Max


Anonym ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2004 17:53
#3 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

hallo max!
ich danke dir für deine antwort. weißt du, ich habe mich heute mit dem mann meiner freundin unterhalten, wie so oft. er leidet schrecklich unter der ganzen situation, hat inzwischen auch schon diabetes bekommen, obwohl es in seiner familie keinen diabetesfall gibt. er ist auch verzweifelt und weiß nicht was er tun soll, er meinte - es ist so arg dass er bereits innerlich aggressiv wird wenn er sie und den zustand daheim sieht und das obwohl er ein durch und durch eher ruhiger und sehr lieber mensch ist - eben deswegen weil sie so uneinsichtig ist. er meinte heute weiters er habe ihr gesagt, dass sie ihr alkoholproblem irgendwie in den griff bekommen müsse. sie hat ihm nicht einmal darauf geantwortet! er ist halt sehr verzweifelt weil sie überhaupt keine hilfe annimmt oder sucht- egal von wem. er meinte dann noch, dass er sich eine eigene wohnung suchen werde wenn sich am häuslichen zustand und an ihrer einstellung nichts ändern wird. darauf habe sie nur lapidar gemeint...dann such dir eine und zieh aus! ich weiß, dass er sie noch immer sehr gern hat und eben nur die verzweiflung aus ihm spricht, aber ich denke mir, dass sich nur etwas ändern wird wenn sie selbst bereit ist etwas gegen ihr alkoholproblem zu tun. und ich - ich bin auch hilflos weil ich nicht weiß wie ich den beiden helfen könnte. ich war noch nie in so einer situation, da ich - wie ihr mann - keinerlei alkohol trinke. denkst du dass es gut wäre wenn er sich wirklich eine weile von ihr räumlich trennt - so als schuss vor den bug, oder wäre das für ihre erkrankung noch schlimmer?
vielen dank für eine ev. antwort!


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

10.01.2004 19:43
#4 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

hallo,
ob besser oder schlimmer kannst du vorher nicht wissen. Das ist jetzt aber kein lapidarer Satz, sondern deswegen, weil der Betroffene das selber nicht weiß.
Die Trinkende sucht, und wehrt sich gegen sich selber: "du bist krank" "nein, bin ich nicht", "du kriegst das nicht mehr in den Griff" "kriege ich ja doch" , "nein vielleicht noch vor 2 Jahren, aber jetzt nicht mehr" usw. Und dazwischen greift zunehmend die Stimmung "wozu denn noch alles" um sich. Das hat mit dem Mann und mit dir Freundin herzlich wenig zu tun. Das muss ich so drastisch sagen, damit ihr euch nicht falsche 'Schuld' selber aufbrummt.

Ausziehen? Wäre für ihn zumindest nicht falsch, wenn die eigene Gesundheit bereits arg leidet. Und die klaren Fakten haben immer noch am besten geholfen, allen.
Aber er sollte unter allen Umständen ihr klarmachen - am besten freundlich aufschreiben, denn Geschriebenes kann man eindeutig nachlesen - dass er nicht gehen will, sondern bloß sie so! nicht aushalten kann. Sie möge sich bitte helfen lassen, professionell!

Diese meine Meinung + Erfahrung klingt etwas dünn, aber du kannst weitere Fakten sagen,
für heute viele Grüße Max


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2004 20:19
#5 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

hallo max
ja du hast recht - es muß von ihr aus geschehen und das tut es eben leider nicht und ich denke dass das sehr schade ist. weißt du, das was mir am meißten kopfzerbrechen macht sind eben unter anderem auch diese ausfälle beim sprechen und denken. glaubst du dass man das bei einer entsprechenden therapie wieder hinbekommen kann, denn diese ausfälle sind ja auch im nüchternen zustand vorhanden. oder fällt dir etwas ein womit wir ihr als laien helfen könnten?
danke für alles


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2004 22:01
#6 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

hallo max! solltest du zeit haben so möchte ich dich bitten mir meine fragen vom 10. zu beantworten. danke in voraus!


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

11.01.2004 22:42
#7 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

hallo Gast
vom 11. um 22:01 Uhr
Dein Vertrauen ehrt mich, ich weiß auch sicherlich so allerlei, was ich in meinen letzten 20 Jahren Gruppenbesuche so erlebt und gehört habe.
Aber hier endet meine Kenntnis bei weitem.
Sprechstörungen und Gedankenlücken im nüchternen Zustand. Da ich niemals kneife, vielleicht soviel:
1. Deine Freundin pillt fleißig. Dann ist es egal ob gesoffen oder zugedröhnt. Diese Erscheinungen wären durchaus im Rahmen. Und ihr denkt nur, dass sie beieinander ist.
2. Sie hat, von euch allen unbemerkt, doch bereits geistige Zusammenbrüche erlitten - also in der Nervenzellensubstanz - dann ist es ganz finster. Der Arzt sollte dringend feststellen und eingreifen.
3. Mir fällt jetzt beim Aufschreiben noch jemand ein, vor ca. 2 Jahren war das. Die Frau war 38, sie trank, nahm auch solch modernes Pillenzeug (??) damit man die Disco überstehen kann, also Amphetamine, hatte mit relativ schweren Persönlichkeitsdefiziten zu kämpfen. Das waren keine Depressionen, sondern sogenannte psychoaffektive Schübe. Dann sprach sie etwas durcheinander, aber eher im Sinne von unverständlich. Das endete dann auch in der Klinik, wobei ich an sich der Einzige war, der sie beim besuch erreichen konnte. Ich war für sie 'der Gute' und mir hat sie alles anvertraut (konnte sie aber auch).

So, mehr geht beim besten Willen nicht.
Deine Freundin müsste mit List und Tücke zum Arzt.

herzliche Grüße an dich, Max
aber schreibe dich trotzdem mit mir namentlich, wenn es dir nützt. Dann nützt es n#ämlich DIR!!


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

12.01.2004 16:10
#8 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

Hallo Gast !

Ich frage mich, was du mit "helfen" meinst.
Meinst du, dem Alkoholiker Dinge abzunehmen, wie Haushalt, einkaufen etc., weil sie es ja nicht mehr kann.

Das ist der völlig falsche Weg !
Erst wenn der Alkoholiker richtig im Sumpf steckt, kommt er vielleicht mal auf die Idee, tatsächlich ein Alkoholproblem zu haben. Und sich Hilfe zu holen.
Wie bei deiner Freundin, sie allein trägt die Verantwortung für ihr Leben, und wenn sie sich nicht helfen lassen will, geschweigedenn einsieht, das sie ein massives Alkoholproblem hat ( und das hat sie, wenn sie sich bereits einnäßt), kann man garnichts tun.
Die Einsicht und der Wille zur Veränderung kann nur von einem selbst kommen.

Und nun zur Frage nach den "geistigen Ausfällen".
Ich will hier ja keine Diagnosen stellen, aber wenn deine Freundin schon sehr viele Jahre trinkt, kann das schon auch geistige Folgen haben. Und Alkohol ist nerventoxisch.
Da gibt es ein Krankheitsbild, das heißt Korsakow-Syndrom und ist eine Art der Demenz.
Und kommt vom Trinken.
Ein Korsakow-Syndrom ist nicht reversibel.

Auf alle Fälle sollte sie zu einem Arzt gehen, der sie evtl. zu einem Neurologen zur Abklärung schickt.
Sonst kommt ihr da nicht weiter.
Aber das setzt ja auch wiederum Einsicht voraus.

Grüßle
Bea


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

12.01.2004 20:58
#9 RE: alkoholismus? Zitat · Antworten

liebe bea! danke für deinen beitrag. weißt du, genau das ist das problem. sie blockt sofort ab wenn es darum geht einen arzt aufzusuchen und noch dazu egal welchen. ob es der frauenarzt ist, geschweigedenn ein anderer wie z.b. ein neurologe. du kannst sie nicht mal zum mitgehen überreden. ich kam ja auch schon auf die tollsten ideen wie z.b. einen schlaganfall - eben weil weder ich noch der mit ihr lebende ehemann jemals alkoholgeruch feststellen konnten, durch das lutschen der scharfen zuckerln aber das wars nicht, wie wir jetzt definitiv wissen, es ist alkohol, vielleicht auch wirklich in kombi mit tabletten, ich weiß es nicht. vielleicht lags auch daran dass die beiden seit mehreren jahren keinen körperlichen kontakt mehr haben, was mir in ihrem alter - und sie ist bei weitem keine 50 - auch unverständlich ist. und du hast auch recht, ihr mann nimmt ihr z.b. die hausarbeit teilweise ab - er hält diesen zustand der in der wohnung herrscht eben nicht mehr aus, was ich allerdings auch verstehen kann, wer fühlt sich schon im schmutz wohl und noch dazu wo er es mit der reinlichkeit sicher nicht übertreibt, er will auch keine klinisch saubere wohnung, sich nur wohlfühlen wenn er nach dem büro heimkommt. er hat ihr auch schon des öfteren angeboten gemeinsam mit ihr die wohnung in schuß zu halten -auch das lehnt sie mittlerweile entweder ab oder es herrscht innerhalb kurzer zeit wieder der alte zustand. das verdriest natürlich auch. sie hat auch von sich selbst aus vor ca 1 jahr wieder angefangen zu arbeiten - nach 20 jahren. wir dachten dadurch würde es besser werden, da sie unter umständen mit dem daheimsein unzufrieden sei, aber genau das gegenteil ist passiert. sie bringt nichts mehr unter einen hut.
alles liebe...


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