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Saufnix  
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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 766 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
ABC ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2004 19:37
RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hallo, ich bin einer von wohl stillen mitlesern, und die diskussion um steff hat mich bisschen zum nachdenken gebracht, über meine und andere trockenheiten. ich muss zugeben dass ich einen rückfall heute hatte, habe bewusst 3 schlücke wein getrunken, und bin dann rechtzeitig "nüchtern" geworden und hab den rest weggekippt und auch nichts neues geholt. davor hatte ich seit juli nichts getrunken. was mich beschäftigt ist, ja ich habe innerlich gegen mich gekämpft, aber wie der kampf war, so diese 2 gewissensmännchen, und zum einen trink ja nichts, der andere ein bisschen schadet dir jetzt auch nicht, und dann gings weiter, wenn du ja ein bisschen trinkst dann kannst du auch viel trinken, 2 flaschen im supermarkt gekauft, und nach 3 schlücken dann doch alles in den abfluss gekippt. wie soll ich jetzt meine abstinenz betrachten??? ich hab zwar willentlich getrunken, andereseits habe ich, worauf ich ehrlichgesagt mächtig stolz bin, es geschafft nein zu sagen als es eigentlich schon zu spät war. mir ist zwar klar dass auch die geringste menge alkohol nciht tolerierbar ist weil sie zu größeren mengen führt, aber ich fühl mich nicht "richtig" rückfallig, eine wirkung hatte ich nicht, es war eher ein innerer kampf den ich fast verloren hätte. jetzt werden einige von euch dieses "dämliche" schwanger/nicht schwanger sagen, aber ich fühl mich einfach nicht rückfällig, nicht in dem sinne dass ich gefeit bin, aber doch schon so dass ich trotz anfang noch aufhören konnte, und zwar nicht weil ich mir vorgenommen hatte, wenig zu trinken, sondern weil ich aufgewacht bin.


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2004 20:06
#2 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hallo ABC,

ich bin immer noch am grübeln,wie man so etwas bezeichnen mag.
Aber sicher nicht als Persil-Schein,nach dem Motto:Ist ja gutgangen?!?!Vielleicht kann ich ja dann öfters mal "kontrolliert" trinken.
Ein Rückfall zu definieren ist schwierig,denke aber mal,es bedeutet einen Rückfall in alte Gewohnheiten...?!?

Sagen wir einmal,Du hast der Versuchung nachgegeben und hast aber gerade noch rechtzeitig die Kurve gekratzt.

Aber trotzdem,alle Achtung,ich weiss nicht,ob ich es an dem Punkt noch geschafft hätte,das Zeug wegzuschütten.
Da wäre bei mir wahrscheinlich diese "Ein bisschen schwanger gibt es nicht"-Geschichte voll durchgeschlagen.
Ich wäre dann schon einen Schritt zu weit gewesen.


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

11.01.2004 11:26
#3 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hi ABC !

Erstmal willkommen hier auf dem board.

Ich sehe das für mich wie Biene, ich wäre da auch schon einen Schritt zu weit gegangen.
Auch glaube ich das ein Rückfall auch eine Vorgeschichte hat, nämlich das man gedanklich dieses ".. na ich könnte doch ein Glas " usw. Und ein gedankliches verharmlosen dessen.
Ich hätte dann das Gefühl wieder am Anfang zu stehen.

Grüßle
Bea


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

11.01.2004 16:42
#4 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hallo ABC,

schön, dass du dich aus der stillen Leserecke herausgewagt hast

Ein bißchen masochistisch ist es ja schon, sich nach einem halben jahr Abstinenz 2 Flaschen Wein zu kaufen und dann mit sich zu kämpfen.

Aber mal im ernst, warum wolltest du diesen Beweis haben? Siehst du dich nicht als Alkoholiker? Meinst du, du könntest auch dosiert trinken?

Ich bin ja erst seit 7 Wochen trocken. Seit ich für mich selbst erkannt habe, dass ich Alkoholikerin bin und ich deshalb beschlossen habe, dass für Alkohol kein Platz mehr in meinem Leben ist, denke ich nicht mehr über "ein bißchen trinken" oder "Ausnahmen" nach. Ich kann nicht mit Alkohol umgehen - das haben die letzten 20 Jahre gezeigt. Ich muss durchaus gegen Rückfallgedanken ankämpfen, aber ich kämpfe nicht mehr mit der Frage, ob ich nicht auch dosiert trinken könnte.
So ist das bei mir.

Mir drängt sich auch die Frage auf, was wolltest du mit den 2 Flaschen Wein erreichen? Du wärst wahrscheinlich genau wieder da gewesen, wo du vorher warst. Ich habe hier mal einen ganz tollen Spruch im Forum gefunden:

Die Trinkerei ist wie eine brennende Kerze.
Egal, wie weit sie schon heruntergebrannt ist, man kann die Flamme löschen und die Kerze in den Schrank stellen.
Holt man sie wieder hervor und entzündet sie neu, brennt sie genau dort weiter, wo sie aufgehört hat....


Ich weiß leider nicht mehr von wem er war, aber ich habe ihn mir (als Gedächtnisstütze)aufgehängt, da ich finde, er trifft es genau.

Aber ich möchte dir auch noch sagen, sei ruhig stolz auf dich, dass du doch noch alles weggeschüttet hast. Und mach´weiter so

Zur Definition Rückfall oder nicht: ich finde, dass eigentlich nicht so entscheidend. Entscheidend ist, dass du nicht mehr trinken WILLST - und wenn du es auch weiterhin nicht tust, wäre das, wenn man es mal definieren möchte, in meinen Augen kein Rückfall.

Halt die Ohren steif und schreib mal wieder!
Liebe Grüße
Gaby


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2004 19:15
#5 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hi ABC,

bewerten kann ich das nicht, was Du da getan hast.
Ich kann Dir nur meine Bedenken anmelden. Und die lauten:

Du hast zwar nicht allzuviel von Dir geschrieben, aber so ganz ohne Grund wirst Du ja das letzte halbe Jahr Pause nicht eingelegt haben.

Ich glaub, Du hast das als Test genommen, ob Du wieder anfangen könntest, kontrolliert zu trinken. Jedenfalls hast Du mit dem Alkohol noch nicht abgeschlossen, sonst hätte Dich das gar nicht interessiert, ob Du anfangen und wieder aufhören kannst.

Hört sich für mich an, als ob du ein Mensch wärst, der sich beweisen muß daß er in Wirklichkleit nicht abhängig ist.
Ich mußte mir das auch beweisen, und ich hab sehr viel Energie darauf verwendet, kontrolliert zu trinken.
Ich unterstell Dir jetzt mal, daß Du ja nicht aus Spaß getrunken hast und den Rest weggeschüttet hast, weils so ein Genuß für Dich war. Ich glaub eher, daß Du eben nicht anders konntest, aber das schlechte Gewissen dann trotzdem stärker war. Jetzt kannst du natürlich argumentieren, daß du es gekonnt hättest...und das glaub ich einfach nicht, denn dann hättest Du es auch bleibenlassen. Dein innerer Zwang hat Dir vielleicht vorgegaukelt, daß Du es wissen willst, aber mit freiem Willen hatte das wohl nix zu tun - glaub ich jedenfalls.

Von daher glaub ich fast, daß dunkle Zeiten auf Dich zukommmen. Denn jetzt wird es in Dir nagen...einmal hast Du es ja schon geschafft, es geht. Aber jetzt lebt er wieder, der kleine Schweinehund, und Dein Gewissen hast Du erfolgreich ruhiggestellt. Es mag ja auch einen ganze Weile halbwegs gut gehen, wenn Du dich immer schön am Riemen reißt. So trinken wie du das vermutlich möchtest, um den Zustand zu erreichen nach dem Du suchst, das kannst Du wohl sowieso gleich abhaken. Aber der Punkt wird kommen, an dem es kein Halten mehr gibt, denn es strengt Dich ja jetzt schon an, die Kontrolle zu bewahren..

Keine Sorge, ich will Dich nicht niedermachen. Ich mach Dich nur drauf aufmerksam, daß Du Dich selbst auf diesen Weg begibst.
Noch hast Du die Möglichkeit, nicht weiterzugehen. Dreh um und komm zurück, ohne traurig zurückzublicken. Frag Deine Gewissensmännchen, ob sie Dich umbringen wollen oder ob sie mit Dir leben wollen, so wie Du nüchtern bist..spiele ein geistiges Spiel mit ihnen und finde raus, wie Du in Frieden mit ihnen leben kannst, ohne daß Du dabei draufgehen mußt.

wünsch Dir was
der minitiger


ABC ( gelöscht )
Beiträge:

11.01.2004 20:39
#6 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Nun wie soll ich den kampf beschreiben? ich hatte nicht vor "kontrolliert" zu trinken, oder "kein alkoholiker" zu sein, es war eher so dass ich mich schon länger schlecht gefühlt habe, und die gedanken, oder besser gesagt gefühle waren wie "tu dir doch mal was gutes" "noch einmal diese wärme" ich hatte diese gedanken schon seit 3 tagen, sie wollten aber nicht zurückgehen und dann bin ich "eingesackt". was rausgekommen ist, ist weder "die innere wärme" noch "das gute gesunde gewissen"


gemorest Offline



Beiträge: 24

11.01.2004 22:02
#7 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hallo ABC,

bevor Du Dir weiter Deinen Schädel gegen die Wand schlägst, laß mich Dir noch meine Gedanken schreiben. Ich möchte Dir ein wenig Gelassenheit schenken, denn den Mut jetzt sofort über diesen "Rückfall" zu schreiben, und den restlichen Wein wegzuschütten hast Du ja. Ich denke, daß die drei Schlücke nicht das gravierend Schlimme an diesem Rückfall waren, im Gegenteil, wenn Du sie, und damit möchte ich Dir beileibe kein ruhiges Gewissen verschaffen, nein, positiv betrachtet haben sie Dir doch zu einer wichtigen Erkenntnis verholfen, nämlich 1. hast Du ganz richtig erkannt daß etwas schief gelaufen ist in der letzten Zeit und noch immer schief läuft. 2. hast Du festgestellt daß der Alkohol, der Dir sonst doch bei schlechten Gefühlen ein "guter Freund" war, Dir jetzt nichts mehr gibt, nicht einmal ein bißchen Wärme, die Du Dir so ersehnst! Bleibe also gelassen und versuche heraus zu finden was Dir wirklich zu einer zufriedenen Abstinenz fehlt und schreibe doch wenn Du möchtest weiter hier im Forum, ich denke dann wirst Du sicher, wenn auch anonym, reich beschenkt.

Sei lieb gegrüßt!
Georg


Nachtpflegel Offline



Beiträge: 29

11.01.2004 22:20
#8 RE: Rückfall Bewertung Zitat · Antworten

Hallo ABC ,
ich kann mich eigentlich meinen Vorredern nur anschließen .
Aber dennoch , ich empfinde es als zu sehr gewagt und ein Spiel mit dem Feuer .... ( um den schönen Spruch von Joosi abzurunden)
Alles gute weiterhin und liebe Grüße Rolf


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