Hallo an Euch hier. Ich habe mit dem täglichen Trinken vor ca. einem Jahr aufgehört. Habe inzwischen aber alle zwei Wochen Rückfälle - die immer schlimmer werden. Ich weiß nicht, wie ich mit dem "Saufdruck" umgehen soll. Ich kann mich einen Tag ablenken, und noch einen - aber dann bin ich so müde (vom standhaft sein),daß ich aufgebe. Hört dieses Verlangen auch mal auf? Lohnt sich das "standhaft" sein? Wielange dauert das? Gibt es Medikamente die unterstützen? Viele Grüße ´- ich bin gespannt! mein erstes mal in einem Forum - Willo
klar hört dieses Verlangen auch mal auf. Nämlich dann,wenn Du Dich entschieden hast,das erste Glas stehenzulassen und Dein Kopf dann auch begreift,dass kein Nachschub mehr kommt.
Das was Du bis dato praktizierst,ist nur eine Veränderung des Trinkverhaltens. Von einem Rückfall spricht man,wenn jemand trocken ist und aus welchen Gründen auch immer mit der Abstinenz bricht.
Es gibt auch Medikamente,die das Verlangen nach Alkohol dämpfen,soweit ich weiss. Aber damit kenne ich mich nicht aus. Bin mir aber sicher,dass Du darauf hier noch Antworten bekommen wirst.
Du schreibst, dass Du vor einem Jahr mit dem "täglichen Trinken" aufgehört hast. Dies impliziert allerdings nicht, dass Du vielleicht nicht doch z.B. am Wochenende oder zu anderen Gelegenheiten richtig zugeschlagen hast. Oder soll man Deine Aussage doch so verstehen, dass Du seit fast einem Jahr trocken gewesen bist ?
Dieser Schübe und dem Saufdruck kannst Du nur Herr werden, wenn Du komplett dem Alkohol adieu sagst. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Abstände zwischen den Schüben immer kürzer werden, bis Du schliesslich wirklich täglich trinkst.
Wenn Du Dich ein bisschen in dieses Forum einliest, dann wirst Du sehr schnell erkennen, dass es sich wirklich lohnt, vollständig dem Alkohol zu entsagen. Wahrscheinlich wird es in der ersten Zeit der Entsagung einen gewissen Saufdruck geben, aber je länger Du standhaft bleibst, desto geringer wird auch dieser Saufdruck (bis er dann gänzlich verschwindet).
Von der Einnahme von Tabletten würde ich Dir abraten. Bei Deinem Trinkverhalten wird es wahrscheinlich auch gar nicht nötig sein, eine Entgiftung durchführen zu lassen.
Du kannst schlicht und einfach Dein Problem damit lösen, indem Du nichts mehr trinkst.
Es wäre schön, wenn Du über Deine Erfahrungen weiter im Forum berichten würdest. Und wenn Du in irgendwelche Schwierigkeiten kommen solltest, dann wird man Dir hier auf dem Board auch sehr schnell und gut helfen können.
hallo Willo, "standhaft" hätte ich das nie in den Griff gekriegt mit dem Alk. das ist doch eine einzige Quälerei. * Ich habe kapituliert vor dem Alk * Ich habe einfach nicht getrunken, heute!! nicht * ich war weder tapfer noch belohnenswert deswegen * ich hatte noch andere Menschen, die ebenso nicht tranken, aber schon längere Zeit * mein erster Lichtblick hat 4 Monate auf sich warten lassen. Das hätte ich ohne Gruppe nicht überstanden. * Ich bin jetzt knapp 21 Jahre trocken, frei und zufrieden.
Du darft nicht wie in einer Starre einfach dasitzen und warten, wann der Druck aufhört!! So!! hört er nicht auf.
Ich denke, dass es für sich sehr gut sein kann, erstmal viele viele Antworten zu bekommen auf diesem Bord hier. Dann kannst du nach Belieben zurückfragen usw. = Dialog. Du wärest nicht der/die Erste wem hier geholfen wurde. ich grüße dich Max
Du hast erkannt, dass Dein Trinkverhalten nicht normal ist und Dich sehr belastet. Es hilft aber nicht, sich in den Abständen oder Mengen zu "reduzieren". Ein Alkoholiker kann dies nicht!!! Über kurz oder lang bist Du wieder im alten Saufmuster und dies wird sich weiterhin steigern!!!
Du mußt die KONSEQUENZ haben, jetzt!! und heute!! aufzuhören. Wir alle können Dir bestätigen, dass dies die einzige Möglichkeit ist dem Alkohol zu entkommen.
Sollte Dich der Saufdruck zu sehr plagen, dann mußt Du Dich Deinem Hausarzt anvertrauen, um mit Hilfe eines Medikamentes die kritische Zeit zu überstehen. Wie das Mittel einzunehmen ist und was Du beachten mußt, wird Dir der Arzt erklären. Der Versuch mit den Tabletten ist zwar nicht unbedingt empfehlenswert, jedoch alle male besser, als wenn Du trotz aller Mühen immer wieder rückfällig wirst.
Es wäre schön, wenn Du Dich wieder meldest und von Deinen Erfahrungen berichtest. Hilfestellungen bekommst Du hier auf jeden Fall!!!
Ich lese aus Deinem Beitrag, dass Du lediglich versuchst, das tägliche Trinken einzuschränken, mit dem Saufen selbst aber nicht aufgehört hast. Du hast Deine Mengen, die Du früher täglich verteilt getrunken hast, nun auf bestimmte "Termine" verlagert. An den Tagen dann, an denen Du dem Saufdruck nicht mehr standhälst, trinkst Du wahrscheinlich jetzt die gleiche Menge auf einen Schlag oder sogar mehr als früher, vermute ich. Damit erreichst Du natürlich gar nichts, im Gegenteil. Du bestrafst Dich VIERFACH.
Erstens mit den Qualen eines Entzugs (körperlich) bis zum nächsten Rückfall. Zweitens mit Qualen im Unterbewusstsein (geistig), welches genau weiss, da kommt bald wieder Nachschub (so schlau ist das kleine Blaumännchen da drin nämlich). Drittens nach der Sauforgie mit dem schlechten Gewissen und dem Eingeständnis der Niederlage (ach Wahnsinn, wieder hab ich es nicht länger geschafft) und viertens natürlich mit dem Alkohol selber. So wie Du jetzt trinkst, bedeutet das absoluten Stress für Seele und Körper. Verteilt über die Tage war der Alkohol ja schon schlimm genug, jetzt vermute ich aber ein "Sturztrinken" bei Dir.
So, oder so ähnlich trank ich zum Schluss auch, bevor ich endgültig die Kurve kratzte und mich für immer trockenlegte (das ist jetzt über zwei Jahre her). Tagelanges Saufen war angesagt, es begann schon Morgens mit einer Dose Bier. Daraus wurden bis mittags dann sechs bis acht, bis ich nachmittags ins Bett sank, müde war ich. Schlafen war das dann nicht, eher wohl ein Halbkoma. Sofort nach ca. drei Stunden Halbkoma und dem Erwachen gab es Nachschub, weil ich mich doch so schlecht fühlte. Bis in die Nacht hinein kamen nochmal 6 bis 8 Dosen hinzu. Dann wieder Schlafkoma.
Diesen Ablauf unterbrach ich auch immer mal wieder, also drei Tage Entzug mit schlechtestem Gefühl, drei Tage trocken mit etwas besserem Gefühl. Am siebten Tag ging es mir dann aber so miserabel, dass ich mir sagte: Wenn es mir schon so beschissen geht, dann kann ich ja auch gleich wieder saufen. Keine Stunde hab ich drüber nachgedacht, ob ja oder nicht, dann kam das "Sturztrinken". Ich schritt ich in die Kammer, legte acht Dosen Bier in den Kühlschrank und ratz fatz, innerhalb einer Stunde waren die ersten vier geleert. Die nächsten sechs folgten dann langsamer. Am nächsten Tag ging es so weiter, nur nicht mehr so stürzend, und so fort bis zur nächsten Pause.
Hätte ich so weitergemacht, Willo, würde ich heute noch trinken und weit mehr als früher. Das Verlangen nach Alkohol hört erst dann auf, wenn man dem kleinen Blaumännchen in sich drin unmissverständlich klar gemacht hat: So, ab heute gibt es nichts mehr und das "für alle Zukunft". Widerrede zwecklos, Ende. Das liest sich so einfach, aber es ist tatsächlich auch so einfach. Glaub es mir. Ab dem Tag hörte übrigens auch SOFORT das Verlangen nach Alkohol auf.
Ich wünsche Dir, dass Du in Zukunft verschont bleibst vor weiteren Niederlagen. Wir werden Dir dabei helfen. Eine Bitte noch, schreib doch in einem nächsten Beitrag ein wenig genauer, wie das so "abläuft" bei Dir.
Danke, und bis dahin liebe Grüsse von Ralph.[f1][ Editiert von Winkelbube am: 08.02.2004 22:49 ][/f]
Bei mir kam nach ca. Wochen in der Langzeittherapie eine ´Aufwachen´ wirklich mit dem Alkohol Schluß zu machen. Vielleicht wäre eine Therapie ja was für dich. Das anti craving(verlangen) gegen Alk heißt übrigens ´Campral´.
Wenn es ganz hart wird kannst du dir den Tag auch in Stunden, oder sogar Min. einteilen in denen du nichts trinkst. Besorg dir viel Wasser usw. und beweg dich.
Danke für Eure Nahrichten (und schon ist frau nicht mehr ganz allein auf der Welt!) Zur Info, ich habe vor 1 Jahr ganz aufgehört (mit festerm Entschluß trocken zu bleiben, einem kleinen Hund zum wandern zu adoptieren, dem Wunsch erheblich abzunehmen...) Vieles hat geklappt (Hund und abnehmen), das mit dem trockenbleiben hat sich schleichend wieder "davongemacht" - habe einen gehassten job und will dann Freitag nur noch abtauchen - Schlafen - Koma - Stille. Ich habe es bisher nicht geschafft eine Methode zu finden, irgendwie anderweitig in den "Entspannung/Schlaf/neuer Tag" -Rhythmus zu kommen. Das kluge Buch von Allen Carr "Nie mehr Alkohol " hat mir am Anfang viel geholfen. - Auf diese Weise bin ich zumindest die Zigaretten losgeworden. Dieser "feste Entschluß", den ich beim Rauchen hatte, verdunstet beim trinken immer wieder. Ich würde gerne versuchen, diese Zeit mit irgendetwas (schlimmer kann´nicht werden!) zu überbrücken. Wenn Neue nicht zuviel quasseln sollen, sagt mir bitte Bescheid! Gruß Willo
quassel Dich ruhig aus. Ohne Neue könnten wir den Laden wohl dichtmachen,denke ich mal so.Gerade das gibt ja immer wieder den frischen Schwung. Und ausserdem hilft es jedem hier,seine Gedanken wieder auf's neue zu sortieren.
Vielleicht hätte ich auch wohl das "Herzlich Willkommen hier auf dem Board" nicht vergessen dürfen. Aber ich war mit meinen Gedanken wohl schon zu weit bei der Antwort,denn Dein Posting hatte mich in Bezug auf die "Rückfälle" etwas irritiert.
Villeicht könntest Du ja noch ein wenig über Dich erzählen,sodass man sich ein Bild machen kann. Bin mir sicher,dass Du hier die Antworten auf Deine Fragen bekommen wirst.
von mir auch ein Herzliches Willkommen hier auf dem Board!
Als ich deine Beiträge las, hat mich das an jahreslanges Handeln von mir selbst erinnert. Ich habe mir auch oft Strategien zurechtgelegt, wie ich abnehme, Sport mache, mein Leben, Job etc. verbessere. Das hat auch oft funktioniert, manchmal auch nicht...aber ein Vorsatz hat bei mir nie funktioniert: Alkohol dauerhaft weglassen.
Das lag daran, dass ich den Alkohol nicht als grundsätzliches Suchtproblem, sondern nur als riskantes Trinkverhalten (nicht wirklich schlimm) gesehen habe. Ich konnte ihn für Diäten, besondere Vorhaben auch immer mal einige Zeit weglassen, aber dann war ich wieder ganz schnell bei der Trinkmenge (ca. 1 l Rotwein jeden Abend)wo ich vorher war. Auch ich wollte immer nur abschalten, Stress und ungute Gefühle vergessen, mir was gönnen..
Ich will dich jetzt nicht frustrieren, trotzdem möchte ich dir sagen, mit steigendem Alkoholkonsum werden auch deine Abnehmerfolge wieder zu nichte gemacht!
Ich finde es sehr gut, dass du dich jetzt damit auseinandersetzen willst, betrachte mal, wieviel du trinkst und welchen Stellenwert der Alkohol in deinem Leben schon bekommen hat, schreib´hier deine Gedanken - du wirst hier immer Resonanz bekommen.
Mir persönlich hat das dermaßen die Augen geöffnet, dass ich mich endgültig vom Alkohol verabschiedet habe - und es geht mir so gut wie noch nie in meinem Leben - ich vermisse nichts! Ganz im Gegenteil, ich entdecke jeden Tag ein bißchen mehr neues, wunderbares Lebensgefühl!
gerade das "Quasseln" hilft sehr. Vielfach muss man jemand "Neuen" etwas anstossen, damit er etwas mehr aus sich heraus geht. Wenn ein bisschen mehr von der Hintergründen bekannt wird, warum jemand trinkt und welche Probleme überhaupt für ihn damit verbunden sind, dann kann man auch viel gezielter darauf eingehen.
Mir hat es jedenfalls sehr geholfen, als ich so einiges von mir geschrieben habe und mich damit für das Forum quasi geöffnet habe.
Also "quatsch" ruhig weiter. Du findest hier sehr aufmerksame und gute Zuhörer, die Dir sehr gerne weiter helfen wollen.
jetzt habe ich "deine" Spalte 3mal gelesen. Irgendwas fehlt da noch. "Lohnt sich das "standhaft" sein? Wielange dauert das?", stand in deinem Anfangsbeitrag. Und dann stand noch "schlimmer kann es nicht werden". 1. Ich musste zu allererst an mir selber zerbrechen. Das könnte ich bei dir durchaus herauslesen. 2. Danach musste ich erstmal paar Monate einfach trocken sein. Das ist sehr wichtig, weil du die langen langen Defizite gar nicht mehr kenst/erkennst, welche deine Seele stören und pieken. Zu diesen "Ersterkenntnissen" brauchte ich eine Gruppe Gleichgesinnter (kann im Extremfall auch das Bord hier sein, wobei Auge inh Auge immer das beste ist, sich aber beides nicht ausschließt), weil diese bestimmte Sicht der Dinge im "normalen" Leben gar nicht vorkommen. 3. Und danach kam dann die Phase, ja was will ich denn eigentlich ganz konkret?!! Darüber denken wir ja immer so ein bischen nach, aber es bleibt meistens Bruchstück und unfertig. 4. Aber bitte in dieser Reihenfolge, sonst gibt es eine Beule! Zuerst zufrieden und dann den Schnaps weg ist nicht möglich. Aber du kannst ja uns alle hier mal ausfragen, diesbezüglich. Und auch anderswie. immer willkommen, ich grüße dich, Max (das meine ich aber auch so, früher als ich noch trank war ich nicht willkommen, eher geduldet wenn überhaupt) [f1][ Editiert von Max mX am: 09.02.2004 12:30 ][/f]
Hallo hier Lieben, @Max: da fehlt noch haufenweise ekliges Zeug. Ich kann ja nur ein Bild in Stichworten malen. Eine Gruppe suche ich grade. Ich würde gerne mal hören, ob jemand noch hier die Erfahrung gemacht hat, mit einer Therapie an einen Haufen machtbesessener Spinner geraten zu sein. Es ist leicht zu sagen "sie war nicht bereit" "sie hat sich nicht geöffnet" usw.... Nachdem ich 1,5 Jahre daran gebrütet habe, glaube ich, daß es einfach Institutionen gibt, wo die Therapeuthen die Irren sind. Bin daher ganz skeptisch und vorsichtig mit Gruppen und "Psychokram" aller Art. Habe hier schon irgendwo die Diskussion gesehen, daß man sich nicht dauernd mit sich selber befassen soll. Es lebe das Mittelmaß. Habe seit Freitag Nacht nichts getrunken. Willo
hallo Willo, deine Äußerung "fehlt noch haufenweise ekliges Zeug" möchte ich doch stark relativieren. Wir alle sämtlichst haben doch sooo viel Mist gebaut, unzumutbare Situationen geschaffen, Peinlichkeiten hoch 3 usw. Ich will dich damit animieren, das "eklige" Zeug nicht eklig zu finden. Das kannst du bestimmt nicht in 3 Wochen alles beackern, na sollst du doch gar nicht. Das hat doch alles Zeit. Erst mal brauchst du deine ganze Kraft zum Trocken bleiben. Mensch Meier, heute ist doch Montag, und wenn du am Freitag das letzte mal was getrunken hast, dann ist das ein ganz toller Anfang!! Gruppe: also mit meiner allerersten Gruppe hatte ich Glück. Das war ein richtiger Räuberhaufen, wo alles vorkam was sich andere Leute gar nicht vorstellen können. Keinen Psychologen, sowas hatten wir im Krankenhaus, auch keinen sonstigen geistigen Vorturner. Aber Thema + Gespräch, ehrlich bis auf die Knochen, so wie es hier im Bord ebenfalls ist. Nun weiß ich nicht wo du beheimatet bist, und deshalb kann ich mich über anderswo nicht äußern, also andere Gruppen. Aber Bevormundung durch Eltern, Ehefrau, Chef, Kollegen, Nachbarn, Psychologen, Möchtegerne mit dem besonders hohe IQ aber mit unfehlbarem Anspruch auf Rechthaben usw. niemals wieder in meinem Leben. Genau darunter hatte ich 20 Jahre lang gelitten. Soviel erst mal, ich grüße dich Max