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Saufnix  
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Winkelbube ( gelöscht )
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09.02.2004 18:18
RE: Teil 2 - MPU - Ein prägendes Ereignis Zitat · Antworten

MPU - Ein prägendes Ereignis - 2. Teil

Nun kam die Zeit des Trockenseins. Die ersten 24 Stunden, die zweiten 24 Stunden, die dritten ... Ich habe nachher nicht mehr gezählt, "nein-nichts" abends im Chat sagen zu können, reichte. Nicht einmal das genaue Datum weiss ich heute noch, es ist mir auch nicht mehr wichtig. Ich weiss nur das eine, dass ich nie mehr Alkohol trinken werde, schaue also nach vorne, nicht zurück zu dem Datum, seit dem ich das auch wahr mache. Ich hatte zuvor weniger, inzwischen aber intensiver angefangen, die Bücher zu lesen, die meine Frau mir besorgt hatte im Buchladen. Zu damaliger Zeit wollte ich nicht aus dem Haus und bewundere den Mut meiner Frau, diese Bücher bestellt zu haben, denn vorrätig waren sie nicht, also das Thema auf den Tisch der Buchhandlung gelegt zu haben.

Eines davon gefiel mir nicht so sehr, es kam mir nicht nahe, das zweite konnte ich besser aufnehmen. Das erste ist von A. Werner mit dem Titel: Wege weg vom Alkohol (mehr darüber steht in der Bücherliste auf der Homepage hier). Das zweite wurde von Dr. Ralph Hannes geschrieben mit dem Titel: Wenn Trinken zum Problem wird (ich fand es nicht in der Bücherliste, deshalb für Interessierte hier weitere Angaben: Verlag Hans Huber, Bern, Psychologie Sachbuch, 1. Auflage 1996, ISBN 3-456-82803-9). Zu Ralph Hannes Grundlagen hier ein kurzes Zitat aus dem Buch: "Die Methoden und Denkweisen, die meiner Arbeit zugrunde liegen, verdanke ich wesentlich den kurzzeittherapeutischen Ansätzen des Neuro-Linguistischen Programmierens (NLP), aber auch systemischen, hypnotherapeutischen und anderen Therapieschulen ..", und weiter: "NLP ist ein äusserst innovatives und effizientes Lern- und Kommunikationsmodell, das von Richard Bandler und John Grindler in den siebziger Jahren in den USA entwickelt worden ist .." Dieses Buch kam mir viel näher. Ich konnte es begreifen, verstehen und für mich umsetzten, was dort stand. Es hat mir viel geholfen.

Als drittes hatte ich noch ein Buch, das speziell die MPU zum Thema hat: Burkhard G. Busch, Der "Idiotentest". Dieses Buch las ich erst einmal nur quer, da es u.a. auch viele Aufgaben beinhaltet, die mich zunächst erschreckten. Ich sagte mir aber auch, wenn ich es so kurz wie möglich vor der MPU durcharbeite, dann bin ich besser vorbereitet (da hatte ich wohl noch nicht sehr viel Vertrauen in mein Gedächtnis). Ich komme also später auf dieses Buch noch mal zurück. Zunächst hatte ich ein wenig mit meinen Gewohnheiten zu kämpfen, die so ja nun nicht mehr funktionierten. Da stand nun nicht mehr an dem üblichen Platz neben dem PC meine Dose Bier oder meine Flasche Roséwein nebst einem langstieligem Glas (ich wollte vornehm zu Grunde gehen). Nein, dort stand jetzt eine Kerze und der Aschenbecher. Hätte ich also wie gewohnt, blind dorthin gegriffen, aua, da hätte ich mich verbrannt. Das war allerdings nicht bewusst so beabsichtigt, es ergab sich halt so und die Abende wurden ja früh dunkel.

Entzugserscheinungen hatte ich nur eine Woche und die nicht einmal dramatisch, weil ich eigentlich die letzten Monate immer mal Saufpausen einlegte von drei vier Tagen bis hin zu einer Woche, also immer wieder kleine Entzüge durchmachte. Ich wusste also ganz genau, was auf mich zukam. Ich weiss dadurch aber auch, dass die Hoffnung darauf, die Pausen würden länger, völlig vergebens ist. Fing ich nämlich wieder an, aus welchen Gründen auch immer (meist völlig unverständliche Anlässe für mich heute, ja ich suchte sie mir geradezu, die Anlässe), da soff ich erst mal binnen kürzester Zeit drei vier Dosen Bier weg, für die ich mir sonst die dreifache Zeit genommen hätte. Es gibt wirklich nur eines, das wird hier auch immer wieder von allen "Trockenen" geschrieben, Totalabstinenz.

Die Angst vor den fehlenden Gewohnheiten und Ritualen war schnell überwunden. Ich fühlte mich topfit nach kurzer Zeit, schlief angst- und schweissfrei und Saufdruck hatte ich auch nie. Sehr viel später, also so knapp bei 2 Jahren (auch jetzt noch hin und wieder) träumte ich häufiger davon, dass ich in einen Kühlschrank schaute, ob auch ja noch Vorrat an kaltem Bier vorhanden sei. Ja, da war noch was, ich konnte also beruhigt weiterschlafen. Komisch sowas, es hat mich aber nicht am nächsten Tag an Alk denken lassen, nur über den Traum als solchen habe ich gegrübelt. Oft gab es allerdings Situationen, da habe ich dann zu mir gesagt: "Siehste, das wäre jetzt so ein Anlass gewesen, in denen Du früher sofort zur Flasche gegriffen hättest." Ich tat es aber nicht und war sehr stolz auf mich. Das alles baute mich richtig gut auf und bestärkt mich immer wieder auf das Neue, dass ich den richtigen Weg gewählt habe für die Zukunft.

Im Juni 2002 kam Post vom Verkehrsamt, die mich überraschte, dachte ich doch, ich müsse mich selbst melden. Eigentlich hätte ich schon früher, also im Mai die Beantragung einer neuen Fahrerlaubnis in die Wege leiten können, ich hatte nur nie den richtigen Antrieb. Das Fahren mit dem Auto fehlte mir kaum, angewiesen darauf war ich auch nicht. Wenn doch, liess ich mich von meiner Frau chauffieren in ihrem Wagen, auch mit Klimaanlage, na bitte. So sah ich endlich auch mal intensiv die Kuh auf der Weide, den Raps auf den Feldern, die Natur während der Fahrt. Unsere Strassen hier sind berühmt für ihre Chausseebäume, die leider den Nachteil haben, dass man sich auf die Strasse konzentrieren muss. So entgeht einem die schöne Landschaft oftmals während der Fahrt. Ungeübte Besucher unseres Landes machen da so ihre (schlechten) Erfahrungen. In den Werbeprospekten unserer Tourismusbranche sollte eigentlich als erster Satz stehen: Sagen Sie niemals während der Anreise mit dem Auto: "Oh, schaut mal da, ein Reh!" Sie riskieren sonst den Blick auf die See.

Ich wurde in dem Schreiben vom Verkehrsamt auf den Ablauf der Sperrfrist meiner Fahrerlaubnis hingewiesen und zur persönlichen Beantragung "eingeladen". Der Ablauf meiner Sperrfrist war exakt der 1.8.2002. Ich wurde nun heiss, jetzt wollte ich ihn doch endlich wiederhaben, den "Lappen". Von wegen Lappen, das ist inzwischen eine Plastikkarte, wie ich später feststellen musste. Also auf in die Höhle des Löwen. Ja, richtig gelesen, denn so kam ich mir vor. Der Löwe war eigentlich eine Löwin, meine Sachbearbeiterin also. Ich kam mir beim Eintritt in die "Amtsstube" wie ein Gesetzloser vor, derart war die Behandlung, der Ton und die Gestik der Dame. Beim Blick in ihre stechenden Augen schnüffelte ich irgendwie den sauren Geruch von halbverbrannter, feuchter "Rapid"-Braunkohle in der Luft und das süssliche Duften von billigem Bohnerwachs und Plaste (Plastik heisst im östlichen Teil Deutschlands Plaste oder auch Elaste). In der Ecke vermutete ich an der Garderobe einen grauen Uniformmantel nebst Mütze in grau und Pelzbesatz. Dem war aber nicht so (vielleicht, weil wir Sommer hatten?), nein, dieses Amt war nagelneu, der Boden gefliest, die Räume mit Fernheizung versorgt. Miss Honnie vermittelte mir aber den Eindruck, ich sei in den alten Zeiten, die ich aus früheren Reisen in die DDR noch gut kannte.

Ihr Arbeitsplatz liess auch nicht auf östliches schliessen. Kinderbuntgemalte Bilder an der Wand, PC-Arbeitsplatz mit bunten Zettelchen behaftet und der Bildschirm mit niedlichen Überraschungs-Ei-Bewohnern drapiert. Die standen allerdings akkurat in Reih und Glied, und wenn mich nicht alles täuscht, zuforderst und grösser als die anderen, ein weibliches Wesen. Ihr Kollege (oder war es der Genosse?) wurde eben noch mit einem liebevollen Lächeln und Nettigkeiten in die Mittagspause verabschiedet, da blies mir auch gleich der kalte Wind einer staatlich Beschäftigten entgegen. Ich nahm es so hin, was sollte ich auch machen. Fragen traute ich mich nichts. Gottseidank hatte ich meine Frau dabei, von der ich weiss, dass sie über ein ausgezeichnetes Auffassungsvermögen verfügt. Sie wollte ich dann fragen, was Frau Honnie nun eigentlich von sich gegeben hatte und was ich jetzt zu erledigen hätte. Ich bekam einen Zettel mit Kreuzchen an den Stellen, die für mich zutrafen. Es handelte sich dabei um die Beschaffungen einer Menge von Unterlagen (die natürlich jeweils Kosten verursachen sollten), wie Führungszeugnis, Sehtest einfach, Lichtbild, Nachweis über Schulung in der Ersten Hilfe (oder lebensrettende Sofortmassnahmen, je nach Führerschein-Klasse) und, das wichtigste natürlich, eine Liste über amtlich anerkannte Begutachtungsstellen für die Fahreignung, die eine MPU durchführen. Das alles solle ich dann vorbeibringen, zusammen mit einem MPU-Gutachten. Ich würde demnächst Post ihr erhalten mit einem Schreiben, in dem ich mich für eine Begutachtungsstelle zu entscheiden hätte, denn denen müsste dann meine Akte ... , ... damit wir ... , danach ...

"Auf wiedersehen", hörte ich mich noch sagen, was allerdings gelogen war, denn eigentlich war mir daran gar nicht gelegen. Ich eilte schnellstens raus an die frische Luft, weit weg von Rapid und Miss Honnie. Später sollten wir uns noch ein paar Mal wiedersehen, ich war nie voll Sehnsucht danach, bis auf einen Tag, aber das kommt noch. Erst mal erhielt ich wieder Post, mit jenem Formular, in das ich die Entscheidung für eine Begutachtungsstelle einzutragen hatte. Bei der Entscheidung, wer denn die MPU bei mir vornehmen sollte, hatte ich die Wahl zwischen TÜV, DEKRA und AVUS, einem privaten, aber anerkannten Sachverständigenbüro (oh Wunder). TÜV und DEKRA schieden von vornherein aus, darüber konnte man nicht viel gutes Lesen. Ich informierte mich im Internet über AVUS, und das sagte mir sofort zu. Alles dort war in einem höflichen und aufklärenden Stil gehalten, nicht herablassend und abschreckend (wir sind hier der Boss und Du ein armes Würstchen). Ich entschied mich also für AVUS und teilte dies der Verkehrsbehörde mit besagtem Formular mit. Die schon im Internet vorgefundene Höflichkeit bestätigte sich, als ich Anfang August die Nachricht von AVUS erhielt, meine Verkehrsakten seien vorliegend. Mit dabei lag eine schöne Aufklärungsbroschüre und eine (nicht so schöne) Zahlungsaufforderung von Euro 378,74. Egal, ich war schliesslich selbst Schuld, ich zahlte also sofort.

Schon eine Woche später erhielt ich einen Termin für die MPU, der lag auf dem 28. August 2002. Zusammen damit erhielt ich einen Fragenheft. Das bestand aus vier Fragebereichen: Persönliche Vorgeschichte, Gesundheitsvorgeschichte, Fahrerlaubnis und Verkehrsverhalten, Alkohol im Strassenverkehr. Diese Fragenkomplexe sollte man in Ruhe zu Hause schriftlich beantworten oder ankreuzen. Das Heft sei zur Untersuchung vollständig ausgefüllt mitzubringen. Ich hatte dafür also über eine Woche Zeit. Das erstaunte mich nun allerdings. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn die Fragen waren alle nicht ganz ohne, und ich hatte ja gelesen, dass dieser Bereich mit der wichtigste ist. Dort konnte man leicht in Widersprüche geraten, die der auswertende Fachmann sofort entdeckt hätte. Auch sollte man nichts auslassen und korrekt in den Angaben sein, denn nichts bliebe verborgen, man wäre über mich bestens im Bilde (der gläserner Staatsbürger, also doch). Falsche Angaben, na klar, könnten auch in den wichtigen Alkoholfragen dann als vorausgesetzt gelten. Dass ich also zuhause daran arbeiten konnte, empfand ich als grosses Glück, nicht ohne auch darüber nachzudenken, dass das nicht nur mit Freundlichkeit zu tun hatte, sondern natürlich auch ein psychologischer Hintergedanke dabei war.

Viele der Fragen mussten formuliert beantwortet werden. Beispielsweise: Beschreiben Sie Ihren Verhalten im Strassenverkehr und Ihren Fahrstil in der Vergangenheit. Acht Zeilen Platz für die schriftliche Antwort. Gar nicht so einfach, weil man ja immer den psychologischen Aspekt dahinter vermutet. Fallstricke möglicherweise, also immer eine Gratwanderung zwischen Wahrheit und "Wie liest das jetzt ein Psychologe?" So ging es weiter über etwa zehn oder zwölf Seiten. Ich machte zunächst mal eine Kopie von allen Bögen und füllte sie erst mal ganz spontan aus, ehrlich vor allem, als wäre ich der Empfänger und wüsste nichts von mir. Danach liess ich die Bögen liegen. Zwei Tage wohl, dann las ich die Antworten. An einigen habe ich etwas gegrübelt, mich aber entschlossen, alles so zu lassen. Nichts beschönigt, nichts verschwiegen, spontan aus dem Herzen beantwortet waren sie. Das hielt ich für das einzig richtige. Die Schrift allerdings war schlimm, unlesbar, Sütterlin ist lesbarer. Also füllte ich die jetzt die Originalbögen aus. Dabei schrieb ich natürlich nicht in Schönschrift, wie hätte das erst ausgesehen, obwohl auch das keinen Einfluss gehabt hätte, gehörte es doch alles zum Konzept, und gelungen wäre es mir ohnehin nicht, ich kann kaum noch mit der Hand schreiben.

Als nächstes las ich wieder in dem Buch von B. G. Busch über den Ablauf bei MPUs. Darin waren auch Test- und Untersuchungsbeispiele gegeben, die bei einer solchen Begutachtung vorkommen können. Allerdings galten die für TÜV und DEKRA, über AVUS stand dort nichts. Bei dem psychologischen Mustertest im Buch schnitt ich gut recht gut ab, keine Grund zur Sorge war da gegeben, ich soff ja nicht mehr und war ehrlich zu mir selber. Auffassungs- und Reaktionstests, auch gut. Des weiteren wurde empfohlen, sich mit der geltenden Strassenverkehrsordnung zu beschäftigen und dort sicheres Wissen zu haben. Also theoretische Fahrschule noch mal? Ich beschaffte mir ein Lernprogramm für den Euroführerschein, theoretischer Teil. Light-Version oder SE, wie ich hinterher dann feststellen musste. Denn, wie so oft bei angeblichen preiswerten Versionen, ab Level XX kam die Meldung: Dieser Teil steht nur in der Vollversion zur Verfügung - auf unserer Homepage können Sie ... Den Rest kennt man, Download und nun Paymalrichtig. Die Light-Version, die mir vorlag, reichte aber auch so schon, mir klarzumachen, dass ich wohl die letzten Jahre meine Fahrstrecken auf unserem Erdtrabanten Mond gefahren sein musste. Solche Schilder, die ich jetzt sah und solche Situationen, mit denen man konfrontiert werden kann, sind mir jedenfalls noch nie begegnet. Nur Rehe und Chausseebäume, die kamen nicht vor, damit hätte ich aber bestanden. Vielleicht wachsen und äsen sie nur in der Vollversion?

Davor hatte ich also am meisten Bammel, schlechte Noten zu erhalten im Theoriebereich Strassenverkehrsordnung. Aber es kam anders, soviel jetzt schon vorweg. Die persönliche Sitzung mit dem Psychologen, das war auch noch eine harte Nuss. Tausendmal ist mir ein mögliches Gespräch durch den Kopf gegangen, der Ablauf und meine Antworten. Es ist schon gut, sich innerlich nochmals seine Entscheidung und vor allem seine Entschlossenheit vor Augen zu halten, sich zu überprüfen, stimme ich damit überein, oder mach ich mir nur etwas vor? So vorbereitet fuhr mich meine Frau in ihrem Wagen an einem heissen Tag (die Wettertemperatur ist gemeint, hach bin ich dankbar für die Erfindung von Klimaanlagen) zu meinem Terminort. Eine Stunde zu früh war ich dort. Klar, alles wurde eingeplant, Reifenpanne, Stau und ... na? Falsch gedacht (oder doch nicht?) Traktoren wurden noch mit eingeplant, denn wir hatten Erntezeit (irgendwas wird hier immer geerntet) . Eine Stunde Zeit hatte ich also noch ungefähr. Ich habe die Zeit genutzt, mir die Stadt anzusehen (Hamburg-Harburg übrigens, na ja, Land ist mir lieber) und die Menschen dort. Vor allem sah ich Autofahrer, Autofahrer und nochmals ... Beim Einparken (man, da kommt doch jeder in die Lücke, was dauert das nur bei dem), beim Ampelpopeln, Damen beim Schminken (doch, doch) und die mantastolzen Ellbogenraushänger fehlten auch nicht (was bin ich doch einmalig). Nur an eines hab ich nicht mehr gedacht, an die Inhalte der MPU. Das hätte mich verrückt gemacht jetzt. Endlich war es soweit, ich betrat das Treppenhaus. Vierter Stock, Fahrstuhl, ich nahm ihn nicht, der hätte ja stecken bleiben können. Eine Horrorvorstellung, Sekunden vor dem alles entscheidenden Elfmeter fängt meine Frau an, sich die Haare zu fönen, und das bei unseren Sicherungen aus Altbeständen vom VEB Elektrokombinat Karl Schlechtweil aus Hältnichlang. An diese Sicherungen musste ich denken.

Oben angelangt, wurde ich freundlich empfangen, alles war ein wenig klein und beengt und wuselig. Also bienenstockmässig. Aber es waren Büroräume und nicht etwa Schulungs- oder Lehrräume, wie ich erwartet hatte. Meine Personalien wurden aufgenommen, ich gab meine "Hausaufgaben" ab, also das Fragenheft, dass ich zuhause ausfüllen durfte. Einen kleinen Moment sollte ich noch Platz nehmen, so fand ich also Zeit, mich zu akklimatisieren (Menschen, Licht, Geruch aufnehmen). Gekühlt waren die Räumlichkeiten nicht, aber auch nicht unangenehm heiss. Ich erhielt jetzt ein weiteres Fragenheft und mir wurde ein Raum zugewiesen, in dem ich Platz nehmen und in Ruhe die Fragen beantworten sollte. Dort stünden auch Kaffee, Tee, Saft oder Selter zur kostenlosen Bedienung bereit. Ich betrat den Raum mit einem dezenten "Guten Morgen", denn in diesem Zimmer befanden sich noch ca. acht weitere Menschen. Alle männlich bis auf eine Frau. Ein zäher Brei aus "Moa-en" kam mir entgegen, die Anspannung wurde deutlich, die sich hier Platz gesucht hatte. Kurzes Aufblicken meiner "Mitprobanden", dann versanken sie schon wieder in ihren Unterlagen.

:: Im dritten Teil (ein weiterer Thread hier) geht es ohne "Werbepause" weiter ::

(Siehe: Teil 3 - MPU - Ein prägendes Ereignis

Gruss Ralph.


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