Hallo "Boardleute", 4 Tage kein Alk - zum 100sten Mal. Bis zum "Dosenpfand" habe ich ca. 6 Dosen Bier gekippt (+ Diverses). Da mir Kästen zu schwer waren und Dosenrückgabe nervig und peinlich habe ich Ouzo von Aldi für mich endeckt. 1/2 - 1 Flasche und der Abend ist rum. "Irgendwann funktioniert die Sucht nicht mehr" dieser Spruch hat sich fies bewahrheitet. Nachdem ich jahrelang Alk als "Abschalt- und Einschlafdroge" benutzt habe, kann ich jetzt nicht mehr schlafen. Letztes Jahr dann tatsächlich einen Tag, zwei, drei nix trinken war schwer (ach was...) Was ich aber viel anstrengender finde, ist, auf Dauer den Alkohol zum umschiffen. Wenn ich müde bin, frustriert und am besten noch erkältet (wie jetzt) kann mich die nächste Kleinigkeit umwerfen. Ich kenne die Statistiken: "Die besten Chancen trocken zu bleiben haben;....." Und dann kommt alles, was ich eben nicht habe! Ich habe dann Angst, daß das, was ich für mich habe, eben nicht reicht. Aber jetzt habe ich ja dieses wunderbare Board Schönen Tag noch und gute Besserung an alle die auch diese gemeine Erkältung haben! Willo
hallo Willo, wenn du jahrelang jeden Unrat einfach weggespült mit Alk, und nun darf plötzlich nichts mehr weh tun, das geht eben nicht. Weißt du aber schon. Aber du hast deine Fähigkeiten sehr wohl alle in dir stecken, du weißt eben bloß nicht wo und wie. Das dauert etwas Zeit, aber so lange nun auch wieder nicht. Und dann kannst auch du das Licht der Welt neu erblicken. Angefangen hast du ja bereits! Grüße von Max
das, was du hast reicht mit Sicherheit zur Trockenheit, denn das ist der Wille, das 1. Glas stehen zu lassen, Statistik hin oder her. 4 Tage keinen Alk zum 100. mal, genau, das habe ich auch schon durchgemacht, mit diesen Trinkpausen kann man ja letztendlich wieder in die Vollen hauen, aber wohin das führt, merkst du ja. Ich habe einen jahrelangen Kampf mit der Droge hinter mir, mit Trinkpausen, mit dem Wille aufhören zu wollen, bis ich irgendwann feststellen musste, es geht nicht mehr weiter und es muß eine endgültige Lösung her. Ich habe zuvor noch lange an meinem Trinken festgehalten, wünschte ich mir doch die befreiende, entspannende und schöne Wirkung des Alkohols, ABER: irgendwann funktioniert diese Wirkung nicht mehr, denn ich hatte mich schon so in die Sucht hineingesoffen, dass es am Ende nur noch um die Schadensbegrenzung meines Unwohlfühlens ging.
Es kommt im Übrigen häufig vor, dass der Körper nach Absetzen seiner Droge mit solchen Krankheiten wie Erkältung zu kämpfen hat, und dieser Zustand - man fühlt sich ja geradezu wieder so bescheiden - ist sehr verführerisch, alles über Bord zu schmeissen. Nur, anschließend müsstest du wieder bei 0 anfangen und deine Leiden würde sich nur verlängern.
Ich möchte dir nur so am Rande von mir kurz erzählen: Bin erst seit ganz kurzer Zeit (2 Monate) trocken und leider an MS, die sich während meiner Trinkzeiten ganze 10 Jahr nicht mehr bemerkbar gemacht hat. Seit ca. 2 Wochen habe ich leicht Ausfallserscheinungen, die sich am Wochenende drastisch verschlechterten. Durch Eigenmedikation (Cortison) habe ich mich nun soweit wieder in den Griff bekommen, auch wenn ich noch recht mitgenommen bin, unc habe diesen Zustand Tag für Tag einfach ausgehalten, bzw. eben nicht einfach, es war allabendlich ein Riesenkampf, so wie ich ihn die gesamten 2 Monate nicht erlebt habe. Nun bin ich jeden Tag froh, diesen Satz :"Heute trinke ich nicht" beherzigt zu haben, denn nun bin ich wieder einen Meilenstein auf dem Weg zur zufriedenen Abstinenz weiter.
Willo, ich möchte dich ermutigen deinen Weg weiterzugehen, denn unter Strich bist du, wenn du deine Erkältung, dein Unwohlsein und den Willen zu trinken ausgestanden hast, um Einiges weiter und hast eine ganze fundamentale Basis für die kommenden trockenen Minuten, Stunden, Tage, Monate und...
Ich wünsche dir ganz gute Besserung und schicke dir eine virtuelle Energiebombe
Hallo Willo, grüss Dich und erstmal Gute Besserung!
Du schreibst:
ZitatGepostet von Willo ... Ich kenne die Statistiken: "Die besten Chancen trocken zu bleiben haben;....." Und dann kommt alles, was ich eben nicht habe! Ich habe dann Angst, daß das, was ich für mich habe, eben nicht reicht ...
Statistiken, pahh. Das sind Erhebungen, deren Ausreisser (Ausnahmen) zwar eingerechnet, aber danach nicht mehr erwähnt werden. Willo, zähl Dich einfach zu diesen Ausnahmen.
Ausserdem brauchst Du es keiner gleichmachenden Statistik recht machen, sondern Du tust es für Dich, abstinent zu bleiben. Für Dich hast Du ganz sicher was, das reicht, um das Trinken auch morgen sein zu lassen, nämlich Dich. Das zunehmend stärker werdende Selbstwertgefühl spürst Du mit jedem weiteren trockenen Tag, glaub es mir.
Und wie Du schon erkannt hast, hilft dieses Board und alle, die sich ihm angeschlossen haben, Dir ja auch noch dabei.
Liebe Grüsse und nochmals Genesungswünsche von Ralph.
hallo Willo, Ralph hat recht:"Statistiken, pahh. Das sind Erhebungen, deren Ausreisser". . . Wir tapferen lockeren Leute alle hier sind die Ausreißer!! Wen ich überlege wieviele Alkoholiker so vor sich hin trinken bis saufen, und 42.000 davon sterben pro Jahr allzufrüh an den Folgen, dann kann es sich hier bei uns nur um die Ausreißer handeln, die Ausgerissenen. Wir haben den Teufelskreis zerrissen und sind vor den Zwängen ausgerissen. Und das war gut so. Da staunt der Laie und der Psychologe wundert sich! Grüße von Max
jetzt hast Du es bereits vier Tage geschafft, ohne Alkohol auszukommen. Das ist doch der allerbeste Anfang, den Du überhaupt starten konntest. Nimm Dir doch einfach vor, noch mehr Tage zu schaffen und setze Dir jeweils nur das Tagesziel, HEUTE nichts zu trinken. Du wirst sehen, dass die Tage sehr schnell vergehen und Du zunehmend stolz auf Dich und Deine Abstinenz wirst.
Zwar grassieren jetzt die Erkältungen und machen vielen Leuten sehr zu schaffen (ich kämpfe auch noch), aber solche "Kleinigkeiten" sollten Dich nicht von Deinem Plan abhalten. Du bist auf dem besten Weg in eine gute und zufriedene Zukunft.
Ich wünsche Dir eine baldige Besserung der Erkältung und halte die Ohren steif.
Statistiken sind doch nur Massentäuschung. Die Arbeitslosen-Statistik zum Beispiel wurde gerade sehr nett geändert. Demnach sind die Arbeitslosenzahlen jetzt nämlich runtergegangen - weil die Leute, die sich zur Zeit in einer Maßnahme befinden, nicht mehr mitgezählt werden. Na das nenne ich gelungen.
Statistiken leben durch ihre Ausnahmen. Und hier auf dem Board schreiben die nettesten Ausnahmen überhaupt.
Hallo da Draußen, Danke für die Antworten! @Patricia: Ich schätze MS ist dann doch etwas schlimmer als eine Schniefnase! "Erst 2 Monate trocken" - Du bist gut, ich bin platt vor Bewunderung! Bei mir war eine Krankheit, eine Kündigung, ein Todesfall usw. immer der "Grund" für´s Wiederanfangen! Ich habe im lezten Jahr einen 2 Wochen-Rhythmus "rausgearbeitet" . Von daher sind die vergangenen (he - ist ja schon fast eine Woche!)6 Tage trocken noch im Rahmen des üblichen. Schlimm sind 14 Tage: Trocken zu bleiben und dann festzustellen, daß sich die Welt drumrum nicht wesendlich verbessert hat (wie soll sie auch..) aber das es eben auch mir nicht so toll bessergeht. Die "Besserungen" durch "Trockenbleiben" von denen ich hier viel gelesen habe, spüre ich einfach nicht (längste war ca. 3 Monate). (Was aber wiederum an meinem miesem Job liegen kann) @Wolfram: ich dachte ich bin schon registriert?? Bin froh, daß der PC halbwegst tut (bestehende Systeme lieber in Ruhe lassen)Wo ist das Knöpfchen zum Registrieren (bin PC-Idiot) Viele Donnerstagmorgengrüße an Euch Willo
Ach ja, die Statistiken, Ihr habt recht, ich habe auch schon genug davon gefälscht - natürlich zum Wohle der Wissenschaft und des Geldgebers... Ich mußte mich nur dran erinnern! Willo
mieser job??? wenn möglich sofort ändern!! hab keine probs,im urlaub nix zu saufen. ändert sich bei arbeitsaufnahme schlagartig wieder. ach ja ANMELDEN. ganz oben. solltest du fragen bezüglich pc haben?dürfte auch kein problem sein. gruss[f1][ Editiert von pumi am: 12.02.2004 7:08 ][/f]
"Besserungen" durch "Trockenbleiben" von denen ich hier viel gelesen habe, spüre ich einfach nicht (längste war ca. 3 Monate). (Was aber wiederum an meinem miesem Job liegen kann)
ich glaube du hast den sinn von trocken sein noch nicht richtig verstanden. was dir noch fehlt ist die richtige einstellung zu deiner trockenheit. wenn du dich identifizierst mit deiner trockenheit, wirst auch du erkennen wie sich das umfeld für dich verändert. in deinen, wie ich es nenne trinkpausen, bis zu 3 monaten, hast du sicherlich deinem körper eine ruhepause gegönnt, mehr aber auch nicht. in diesen zeiten hat dein kopf noch nicht mitgespielt und der alkohol hat dich im geist noch geführt. ändere diese einstellung, werde ein egoist, denke an dich. trockenwerden kannst du nur für dich, nicht für die welt drumherum. wenn du das für dich erkennst, wirst auch du diese "besserung“ erkennen.
gruß manfred [f1][ Editiert von Mannfredo am: 12.02.2004 7:37 ][/f]
" für mich war der Grund Krankheit, Todesfall, Kündigung...wieder zu trinken" genau das ist für mich kein Grund mehr zu trinken, denn es gibt keinen, sich selbst dann noch einen drauf zu setzen und am Ende an der tödlichen Krankheit Alkoholismus zu sterben. Da hätten wir doch noch andere Möglichkeiten, aber vorher doch bitte mit Spass am Leben, denn der vegeht ja erfahrungsgemäß im Zuge des Alkoholismus. Aber von mir bekommst du ein ganz dickes Lob für eine Woche trocken, und es liegt an dir, noch mehr daraus zu machen!
Wenn du darauf wartest, dass sich die Welt drumherum bessert, wirst du nicht an dein Ziel gelangen, und was sollte das an deiner Situation ändern? Das Eiznige, was du ändern kannst bist du dich selbst.
Ich habe im Laufe der vielen trinkenden Jahre es nicht geschafft, zufrieden zu leben, auch während meiner Trinkpausen. Erst, als sich in mir selbst was verändert hatte, also nicht das Dumherum, war ich bereit, an mir zu arbeiten und darus entsteht eine Zufriedenheit und damit eine , wenn auch mamchmal noch holprige, Trockenheit.
Mein Schlüssel zum richtigen Ansatz war das tägliche Lesen hier auf dem Board, da wiederholt sich Einiges und es gibt vielerlei Mienungen, die sich letztendlich aber doch unterm Strich wieder ähneln, die Kernaussagen bleiben die selben!!!
Ziehe für dich das raus, was du denkst brauchen zu können und bleibe nun am 7. Tag nix trinken
So weit von mir und bleibe dabei , gute Besserung und liebe Grüsse
hallo Willo, du sollst nicht gegen den Alk nicht trinken und so lange warten bis sich was tut. Dann würdest du eine Trockenleiche (so wie warten auf Godot, den gab's auch nicht). Du sollst FÜR DICH nicht trinken. Das dauert etwas, weil du bisher alle anfallenden unaangenehmen Gefühle weggetrunken hattest. Das warst du so gewöhnt. Und die wirkliche Realität sehen, aushalten, ändern oder sich fügen müssen wir erst neu entdecken, in uns. Auch bei dir wird sich was regen, da musst du aber lauschen anstatt zu fordern. Auch dir steht glücklich sein nicht automatisch zu. Grüße von Max