Liebe Jutta, natürlich, die Frauenrunde trinkt natürlich auch Wasser zum Wein! Aber deine Gedanken haben mich auch beschäftigt. Ich habe ihr einfach zugezwinkert und gemeint : Wir sind schliesslich keinem Rechenschaft schuldig was wir wollen und was nicht. Sie hat sich bestärkt gefühlt und wir waren uns ohne "wahres Wissen" einig!
Sich selber sein! Das habe ich gemeint, ich, die vor nicht allzulanger Zeit bei jedem Satz eine Entschuldigung, Ausrede, Geschichte zum Gefallen müssen, wollen etc. parat hatte.
So gesehen bin auch ich stolz, wenn jemand tut was er tun muss! Sich selbst zuliebe! "Es Grüessli" Zitrin
ZitatGepostet von Merryl für mich hörte sich das sehr wohl nach einem Problem an (du begleitest Deinen Mann zu gesellschaftlichen Treffen und fühlst Dich da nicht wohl).
Hallo Merryl, so habe ich es aber nicht geschrieben
Meine Worte waren: In meinem Bekanntenkreis ist es üblich, dass zu besonderen Gelegenheiten eingeladen wird, sei es Geburtstagsfeier, Silvester, Grillabend etc. Ganz klar, dass immer alkoholische Getränke angeboten werden, früher habe ich mitgetrunken, jetzt nicht mehr.
Ich begleite also nicht meinen Mann, sondern wir sind gemeinsam bei Bekannten etc. eingeladen.
Und ich bin ja auch dabei, solange man von mir nicht verlangt, zu begründen, warum ich nicht trinken will.
Und darum ging es ja letzten Endes: Müssen wir an die große Glocke hängen, warum wir nicht mehr trinken? Und da kam jetzt mehrfach: Nein! Und dafür danke ich
an die grosse Glocke würde ich das allerdings auch nicht hängen. Und wenn Du doch jemanden einweihen willst, dass solltest Du das vielleicht nur im allerengsten Freundeskreis tun.
Ich habe mich früher auch mit Ausreden bei Feierlichkeiten herausreden müssen, damit ich nicht doch plötzlich mit einem Glas Sekt oder Bier in der Hand da stand.
In der Firma war es überhaupt kein Problem, weil da alternativ auch Orangensaft angeboten wurde.
Ansonsten habe ich stets vorgebracht, dass ich Alkohol nicht vertrage und das hat bisher jeder akzeptiert.
Zu abendlichen Feiern bin ich auch stets mit dem eigenen Auto gefahren, denn gegen den Grundsatz, dass man nie unter Alkoholeinfluss fährt, kann niemand etwas einwenden.
ich frage mich, warum man sich überhaupt fürs Nichttrinken rechtfertigen muß. Es gibt bestimmt tausend andere Dinge, die eine Erklärung verdienen.
Die Freundin meines Bruders trinkt grundsätzlich nicht. Wir kennen sie gar nicht anders. Es ist normal, daß ihr andere Getränke angeboten werden. Sie ist ein in sich stimmiger und resoluter Mensch - kein Mensch käme auf die Idee, sie zum Trinken zu animieren. Mich kannte man aber als einen stets trinkfreudigen Menschen. Und plötzlich trinke ich nichts mehr. Da kommen dann natürlich Reaktionen. Gerade in der ersten Zeit. Das hat mittlerweile nachgelassen - die Menschen müssen sich halt erst an alles Neue gewöhnen. Aber sobald auch das wieder Gewohnheit geworden ist, legen sich die blöden Kommentare. Da ist wohl auch noch viel, was im eigenen Kopf herumspukt. Alkoholismus ist unser Thema. Der Umgang mit und nun ohne Alkohol beschäftigt uns viel mehr, als Menschen, die sowieso nie gern getrunken haben. Man sollte sich einfach nicht so eine Platte darüber machen. Es braucht keine Erklärungen und Rechtfertigungen. Es reicht, "nein" zu sagen. Und wenn das für einen selbst voll und ganz ok ist, dann ist es doch egal, was die anderen denken oder meinen. Die trinken auch ohne uns. Keine Sorge. Es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Wenn ich irgendwo zum Kaffee eingeladen bin, aber im Moment keinen Kaffee trinken möchte, weil mir lieber nach einem Glas Wasser ist - dann ist das ja auch kein Weltuntergang. Weil ich mir einfach über Kaffee nicht so viele Gedanken mache wie über Alkohol. Die Gedanken sind allein in meinem Kopf - nicht im Kopf der anderen. Ich treffe mich mit Leuten, um mich nett zu unterhalten. Und man kann das Gesprächsthema doch auch ganz schnell in eine andere Richtung lenken. Wir tragen kein Schild vorm Kopf - warum auch?
ZitatUnd plötzlich trinke ich nichts mehr. Da kommen dann natürlich Reaktionen. Gerade in der ersten Zeit. Das hat mittlerweile nachgelassen - die Menschen müssen sich halt erst an alles Neue gewöhnen.
Genauso ist es. Ich denke mal, das abzuwarten, ist eine Frage der Zeit. Irgendwann lässt auch das Warum? und Weshalb? nach und man akzeptiert uns, dass wir einfach nicht möchten.
Und dass man Auto fährt, ist ja eigentlich Grund genug, nicht zu trinken.
Allen anderen Postern auch Dank für die Beiträge.
Ich glaube, ich nehme mir das Beste von allen mit und werde der nächsten Einladung entspannter entgegensehen. Vielleicht kann ich sogar einige anstecken, nicht so tief ins Glas zu schauen? Das wäre doch mal was
Ich habe mir am Anfang auch zu viele Gedanken um meine Umwelt gemacht. Ich habe hier im Board auch um Rat gebeten, wie ich die betriebliche Weihnachtsfeier überstehe. Mittlerweile haben sich die meisten schon daran gewöhnt, dass ich nur alkoholfrei unterwegs bin. Ganz geoutet hab ich mich da übrigens nie, ich habe das nur den Menschen erzählt, die mir wichtig sind. Und wenn mich wirklich wer drängen will, mit Ihm etwas zu trinken, muss der Hinweis auf´s Auto reichen. Mehr Erklärungen kommen nicht, ich will ja vom anderen auch nicht wissen, warum er sich einen hinter die Binde kippt. Also lass es locker angehen, in einiger Zeit hast du die Fragerei hinter Dir.
Danke für dein Posting. Du hast schon recht, irgendwann hören die Fragen auf und auch der/die Letzte wird es aufgeben, mich davon überzeugen zu wollen, dass man, um gemütlich zusammen zu sitzen, unbedingt Alkohol trinken muss.
Und zu Veranstaltungen, bei denen man direkt zum Saufen eingeladen wird, muss man dann ja auch nicht unbedingt hingehen.
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag, der hier schon wieder vielversprechend mit Sonnenschein begonnen hat.
mir fällt da noch was ein. in meiner Arbeitsstelle, wissenschaftliches Institut, brauchte ich mich ja gar nicht zu outen, denn ich war hinreichend geoutet. Aber nach meiner Wende habe ich mich wahrscheinlich unbewusst gerächt, indem ich alle Leute aufklärte wie böse doch der Alkohol sich auswirkt, und wie gut es mir jetzt zunehmend geht. Das hattte echt keine Sau interessiert (nach dem Prizip, auch das schlimmste Gerücht z.B. "hat seine Tante aus Habgier geschlachtet" verläuft sich spätestens nach 4 Wochen). Und ich bemerkte dann, dass die Leute froh waren, wenn ich nicht schon wieder mit diesem Thema anfing. Es geht auch anders, aber so geht es auch :grins2Brecht). Grüße von Max