Na wo fängt man bei so einer Geschichte an???Ganz am Anfang???....Ich werde nie den Tag vergessen als ich das erstemal Abends zur Tankstelle fuhr und mir einen Sixpack Jever geholt habe.An diesem Tag wusste ich das ich ohne nicht mehr konnte...Das ganze zog sich über Jahre hin.Jahre an die ich oft denke.Jahre die mir gezeigt haben das ich nicht der starke bin.Jahre die mir gezeigt haben wo unten ist.Jahre die mir gezeigt haben wie ich mich zum Wrack machen kann...........Es war am 25.07.1997.Ich wachte auf der Intensivstation auf nachdem ich versucht habe mir das Leben zu nehmen.Ich hatte keine Kraft mehr...Ich hatte keine Kraft...Ich der immer den andren geholfen hat wo es nur ging...der immer zu gehört hat wenn andere Sorgen hatten..Ja ich lag da und brauchte Hilfe..Ich....Ich liess mich in die geschlossene Psychiatrie einweisen.Nach einer Woche wurden meine Gedanken klarer und die Einsicht das ich Hilfe wollte...Es folgte 4 Monate Fürstenwald die ich sehr genossen habe aber auch an meine Grenzen geführt wurde.Ich lernte mich neu kennen und fand gefallen an diesem neuen Typen der weinte,lachte,grummelig war und auch mal nein sagen konnte..Ich fand gefallen am Leben.Ich sah den Sommer.Die Farben die Gerüche...Ich wollte reden über alles reden und man hörte mir zu....Das erstemal seit langem war es ICH der zu seinem Recht kam.Es gab mich.
Tja und als die 4 Monate unter der Käseglocke zuende waren kam die Realität zurück....Schulden..keine Arbeit...kein Geld..Ich fing bei Null an und ich habe mir bis heute alles hart erkämpft.Ich bin fast Schuldenfrei,fahre ein Motorrad,habe meinen größten Traum realisiert ein Wohnmobil zu Besitzen und ich bin 7 Jahre ohne Alk...Tja klingt wie im Märchen denke ich manchmal und habe Angst´vor diesem Glück....Und welchen Preis habe ich dafür bezahlt????Gute frage...Ich habe einen Preis gewonnen..Mein Leben.......Ein Leben das heute aus Menschen besteht die meine Freund sind und nicht nur da sind um zu Saufen.darum ist mein Freundeskreis auch nicht mehr der alte.Es gibt 3 Menschen die mich durch meine zeit begleitet haben und die ich zurecht meine Freunde nenne.Der Rest ist weg...und ich bin froh darüber....Die Trennung von meiner Freundin war nicht so leicht...im Gegenteil...Es war meine bisher schwerste Entscheidung aber ich bin gegangen weil ein Neuanfang nicht mehr möglich war....Heute weiss ich das es der richtige Weg war und ist den ich bin glücklich und stolz auf das was ich erreicht habe.Ich bin stolz auf die Menschen die mir dabei geholfen haben und glücklich das ich ihnen etwas davon wiedergeben kann was sie mir gegeben haben...Was ich mir wünsche?????HHHMMM da fällt mir so garnichts ein...Doch etwas...ich möchte nie den Tag vergessen als ich mir das erstemal einen Sixpack von der Tanke holte,,Den er war der Anfang von dieser Geschichte....
P.S.: Und für alle die nicht wissen was ein Highsider ist...Ein Highsider passiert beim Motorradfahren wenn man zuviel Gas gibt.Dann dreht das Hinterrad durch und rutscht weg.Beim wegrutschen richtet sich das Mororrad auf und man wird über den Lenker abgeworfen wie beim einem buckelnden Bronko was etwas schmerzhaft sein könnte ...Tja passt irgendwie
Euer Rossi

[f1][ Editiert von Rossi am: 25.02.2004 18:23 ][/f][f1][ Editiert von Rossi am: 25.02.2004 18:25 ][/f]

Hallo Rossi,

mir kommt einiges sehr bekannt vor was du schreibst!

Sehr berührt an deiner Geschichte hat mich:

Zitat

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Es folgte 4 Monate Fürstenwald die ich sehr genossen habe aber auch an meine Grenzen geführt wurde.Ich lernte mich neu kennen und fand gefallen an diesem neuen Typen der weinte,lachte,grummelig war und auch mal nein sagen konnte..Ich fand gefallen am Leben.Ich sah den Sommer.Die Farben die Gerüche...Ich wollte reden über alles reden und man hörte mir zu....Das erstemal seit langem war es ICH der zu seinem Recht kam.Es gab mich.

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und ganz besonders:

Zitat

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Ich habe einen Preis gewonnen..Mein Leben

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Du hast gefunden, was du gesucht hast. Das ist es, was ich mir auch wünsche. Ich habe sehr um eine Therapie gekämpft um im Mai diesen Jahres wird es endlich so weit sein. Ich freue mich sehr darauf, dass ich diese Chance für mich bekomme!

Was ich zunächst gar nicht merkte: während dieses Kampfes um die Therapie, fing sich schon an etwas zu verändern bei mir. Wahrscheinlich, weil ich mich endlich entschieden hatte zu mir zu stehen und für MICH zu kämpfen. Das habe ich vorher nie wirklich getan:

Zitat

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Ich hatte keine Kraft...Ich der immer den andren geholfen hat wo es nur ging...der immer zu gehört hat wenn andere Sorgen hatten

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Der Satz könnte original von mir sein!

Ich bin jetzt 3 Monate trocken und kann dieses Gefühl, was du ganz oben beschreibst auch schon fühlen. Es muss noch wachsen und sich festigen, aber es ist schon da!

Schön, dass du deine Gefühle beschrieben hast, es ist für mich wieder ein Hinweis, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Liebe Grüße
Gaby

Hi Gaby....
Du bist auf dem richtigen Weg kann ich nur sagen..Es fällt mir heute leicht darüber zu sprechen...aber auch das war ein langer bis die Gedanken Worte bekamen..Es viel mir anfangs sehr schwer mich auszudrücken was meine Gefühle anbelangt..Das habe ich z.B in der Therapie wieder erlernt...aber nicht von den Therapeuten sondern durch das Gespräch mit den anderen Kollegen...Ich werde nie das Gefühl vergessen als ich in Fürstenwald ankam...Ich war Frei...Das hört sich vielleicht komisch an aber hier waren Menschen die mich verstanden und die das selbe Problem haben wie ich ohne wenn und aber....Es sprudelte nur so aus mir raus..Ich konnte meinen ganzen Frust...meine Angst...mein Leben alles konnte ich erzählen.Ich brauchte kein Blatt vor den Mund zu nehmen...Ich glaube das war im Nachhinnein die wichtigste Erfahrung die ich gemacht habe und die mir bis heute hilft...Ich fahre jedes Jahr auf das Jahrestreffen und freue mich immer endlich wieder unter meines gleichen zu sein...Das ist etwas anderes wie mit meinen Freunden die alles Wissen...Es ist diese Gemeinschaft die ich auch oft vermisse in meinem Alltag.....Aber ich freue mich für dich das du dabei bist DEINEN Weg zu gehen...Schau nicht nach Links und Rechts...Es ist DEIN LEBEN nicht das von wem anderes..DU musst überleben und DEINEN WEG finden ohne Alk...Das hört sich sehr Egoistisch an aber es ist die einzige Möglichkeit.Das habe ich auch in der Therapie gelernt..Helfen kannst nur du dir ganz allein und nur wenn du weisst wer du bist und warum du bist....Aber wie gesagt die ersten Schritte hast du schon getan und darauf kannst du Voll Stolz sein .....Ich wünsche dir alles Liebe Gaby und viel,viel Stärke...
Rossi