Hut ab vor Deinem Mut hier zu posten ....aber allmählich wird's zur Lachnummer Ich erspare mir jeden weiteren Kommentar dazu. Aber schreib ruhig weiter Deine Story....ganz sicher wirst Du hier jede Menge Händchenhalter und Seelentröster finden.
Nein, eine Lachnummer ist das nicht für mich. Es ist ein Drama, eine Tragödie, ein Horrorfilm...... so lange, bis der letzte Vorhang fällt...
Eine Lachnummer ist vielleicht der Butler in "Dinner for One", wenn er zum 5. Mal über den Bärenkopf stolpert....
Bernd 48, dir bleibt nichts anders übrig, als nochmals anzufangen aufzuhören. In der Theorie bist du wahrscheinlich Meister, weisst alles, worum es geht, in der Praxis musst du noch andere Wege gehen, um dein Ziel zu erreichen.
Ich schließe mich Miezekatz an: es ist tragisch. Ich frage mich nur, ob Du es auch so empfindest. Ich kann auch Reiners Kommentar verstehen. Zuerst dachte ich auch nur: na dann kommen ja jetzt wieder die obligatorischen Kohlrouladen. Aber lachen kann ich da ehrlich gesagt nicht mehr richtig drüber. Ich denke, es wird immer schwerer für Dich werden.
Woran liegt es? Zuviel Selbstsicherheit? Immer noch der Gedanke, bei Dir ist alles so anders, da Du Dich ja immer vehement gegen Verallgemeinerungen gewehrt hast? ("Das mag für Euch gelten - bei mir war das alles anders!") Ich will nicht zynisch klingen - aber ich denke, genau das ist der Punkt. Es geht mir dabei nicht um Rechthaberei - dafür ist das alles zu traurig.
Da Du ja auch gleich immer so massiv abstürzt, solltest Du vielleicht mal in dem Moment posten oder woanders um Hilfe bitten, wenn Du das erste Glas vor Dir stehen hast. Was sagt Deine Gruppe dazu?
ich war in der Vergangenheit ja immer einer der schärfsten Kritiker.Und trotzdem überkam mich, als ich dein Post gelesen habe,absolut kein Triumpfgefühl so nach dem Motto"ich habe es ja immer schon gesagt". Nein, ich bin erschüttert und empfinde, wie schon erwähnt,die ganze Geschichte als tragisch. Ich werde dir jetzt mit Sicherheit auch keine klugen Sprüche um die Ohren knallen. Ich werde dir einfach nur mal schildern, wwarum ich mittlerweile eine zufriedene Lebenseinstellung gefunden habe.
Ungefähr zwanzig Jahre meines Lebens,die gesamte Zeit meiner Abhängigkeit, war von Neid und Selbstverachtung geprägt.Ich habe permanent mit den Ungerechtigkeiten gehadert. Das fing mit dem größeren Auto des Nachbarn an, ging dann weiter über das Haus, die tollen Urlaubsreisen, bis hin zu den besseren Jobs. Ich habe mehr Zeit damit verbracht mit den vermeintlichen Ungerechtigkeiten des Lebens zu hadern und andere zu beneiden, als mein eigenes Leben zu akzeptieren. Nichts war gut genug und niemals konnte ich vor mir selbst bestehen. Kurz um, ich konnte mich nicht ausstehen und fand, dass ich meinen eigenen Ansprüchen nie gerecht wurde. Nach aussen immer locker und souverän, war ich innerlich ein unzufriedener, mißgünstiger, von Selbstzweifeln geplagter Zyniker. Niemand, nicht einmal meine Frau und die Kinder,kam an mich heran. Freude über die kleinen, aber auch so wichtigen Dinge, war mir fremd. Mein ganzes Sinnen und Trachten war auf oberflächlichen Erfolg und kurzfristigen Glanz ausgerichtet. Vor drei Jahren, in einer Alkiklapse in Lengerich, hatte ich zum erstenmal den Mut und auch die Kraft, mein altes Leben nicht mehr zu wollen. Ich weiß bis heute nicht, warum das so ist, aber ich habe in ganz langsamen Schritten gelernt mich selbst zu mögen und den Thron auf den ich mich selbst gesetzt habe, zu zerstören. Ich wollte nicht mehr Opfer meiner eigenen Ansprüche sein.
Es würde mich freuen Bernd, wenn auch du lernst, dir selbst eine Chance zu geben.
Jörg PS. Und glaube jetzt ja nicht, dass ich dir keinen mehr reinwürgen würde, wenn die Gelegenheit da ist.
du erinnerst mich mehr und mehr an ein Mitglied in unserer betriebsinternen Gruppe, auch er ein Fall für Rückfälle und Trockenphasen und Rückfälle und Trockenphasen und Rückfälle und ...................................................... .......................................................... ............................................. .
Wieder einmal in einer Trockenphase, wurde er von einem Gruppenmitglied mitten in der Diskussion gefragt: "Wieso tust du dir das an ?" Diese Frage war für ihm, wie er eine Woche später meinte, nicht mehr aus dem Kopf gegangen und hatte ihn schließlich bewogen, sich anhand einer 2-monatigen Therapie helfen zu lassen oder wenigstens den Versuch zu starten, sein Leben neu zu gestalten. Denn nichts anderes ist das: angeeignete Verhaltensweisen zu ändern und Verhaltensweisen aufzuzeigen, wie man mit Situationen umgeht, die bisher der Alkohol "geregelt" hat.
Bernd, wieso tust du dir das an ?
Mache Nägel mit Köpfen und eiere nicht von einem Rückfall in den nächsten, das ist -wie du selbst weißt- Selbstmord auf Raten. Lasse dir von Profis helfen, die besser als jeder andere einzuschätzen wissen, was Alkoholismus anrichtet.
Bernd, wieso tust du dir das an ?
Wieso machst du nicht eine langzeitliche Therapie ? Wenn ich deine "Karriere" so betrachte, meine ich, es wäre wenigstens den Versuch wert.
Ihr habt ja recht in vielen Dingen. Ich bin auch dabei, an den Ursachen zu arbeiten und viele Dinge anders zu machen als bisher. Meine bisherige Sturheit habe ich abgelegt. Diejenigen, die mich besser kennen und mit denen ich fast täglich Kontakt habe, wenn auch nur per Fernkommunikation, wissen und spüren das derzeit ganz deutlich.
@ Jörg Nur so viel - Neid, Geiz, Mißgunst und Gier sind mir fremd. Ich halte sie für die widerlichsten Eigenschaften.
@ tommie LZT macht wirklich keinen Sinn. Es würde mich vollständig ruinieren. Nimm es einfach so, weil es so ist. Ich weiß, wovon ich rede. Zu den AA gehe ich regelmäßig. Und professionelle Beratung habe ich auch.
@Gast ......Das Zertifikat "Klasse" brauchst Du....mir nicht bescheinigen! Und manchmal helfen GENAU diese Tritte jemandem aufzustehen und seinen Arsch in die richtige Richtung zu bewegen.....aber wie gesagt nur manchmal?? Aber jemandem der immer wieder umfällt ein Kissen unterzuschieben und eine warme Decke über ihn auszubreiten verlängert SEIN Leiden nur unnötig....glaub mir das.
Reiner....der weiß von was er spricht und keinesfalls nur TRETEN will!!!
Nachtrag: Ach ja, und wie definierst Du UNSERE Krankheit...mit was für Prädikaten stattest Du Sie aus: Ist Sie menschlich.....oder ist Sie grausam und brutal??...und wie würdest Du Ihr begegnen??
[f1][ Editiert von Reiner am: 29.02.2004 14:35 ][/f]
Zitat@ Jörg Nur so viel - Neid, Geiz, Mißgunst und Gier sind mir fremd. Ich halte sie für die widerlichsten Eigenschaften.
@ tommie LZT macht wirklich keinen Sinn. Es würde mich vollständig ruinieren. Nimm es einfach so, weil es so ist. Ich weiß, wovon ich rede. Zu den AA gehe ich regelmäßig. Und professionelle Beratung habe ich auch.
Genau diese Art von Antworten und Einstellungen meinte ich. Bei Dir ist eben alles anders.
Ich bin auch kein mißgünstiger Mensch - trotzdem weiß ich aus vergangenen Zeiten, was Neid und Unzufriedenheit sind. Und damals ging es mir finanziell bedeutend besser als heute - das ist der größte Witz dabei.
Wie bestimmend solche Gefühle sein können, weiß ich aber erst, seit ich sie abgelegt habe und ein Leben in innerer Stimmigkeit und Zufriedenheit führe.
Daß Du die AAs besuchst und in professionellen Händen bist, das hast Du schon früher geschrieben. Was ist los, daß Du trotzdem rückfällig wirst?
Ich selbst habe manchmal so komische Gedanken wie in etwa: "Das Leben ist so kurz - zu kurz, um nie wieder etwas trinken zu können!" Das ist dann nicht nur ein Gedanke, sondern ein Gefühl, das von mir Besitz ergreifen will. Es kommt ziemlich plötzlich und verschwindet auch ebenso schnell. Aber das "Dazwischen" ist heftig. Und ich danke allen guten Geistern, daß ich einen starken Willen habe. Nach so einer "Rückfall-Gedanken-Falle" bin ich immer heilfroh, sie geduldig ausgesessen zu haben. Sowas kommt nicht täglich vor, aber alle paar Wochen kann ich da schon mit rechnen. Vielleicht ist es bei Dir ebenso?
Schreib doch mal ganz ehrlich, was in diesen Momenten in Dir vorgeht. Schreib, wie schwach Du Dich fühlst. Denn irgendwie nervt es total, daß Du scheinbar ein Mensch ohne negative Gefühle bist, ein Mensch, der weiß, was zu tun ist, ein Mensch, der irgendwie doch ein anderer Alki ist, als die anderen,
aber ein Mensch, der trotzdem von Rückfall zu Rückfall strauchelt. Da kann man echt sauer werden, wenn man das ständig liest. Es ist noch niemanden ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn er mal zu seinen Schwächen steht. Da kann ich z. B. vor Spieler nur den Hut ziehen. Fand ich total klasse seinen Beitrag. Aber Deine Antwort war eine Ohrfeige für ihn. Nicht ein Deut besser als Reiners Kommentar zu Deinem Rückfall. Total unsensibel.
Wenn Du nun weißt, was das Richtige ist, dann tu es. Bis zum nächsten Mal? Ich hoffe nicht. Und das wünsche ich Dir wirklich!
ich bin noch nicht so lange hier dabei und kenne dich noch nicht so gut, nur beim lesen deiner letzten Postings, vor 1,2 Wochen, dachte ich mir immer mal, dass du dich anhörst, als ob du gerne wieder mal trinken WILLST! So wirkte es auf mich.Irgendwie so in der Richtung: jetzt war ich lange genug trocken, jetzt habe ich mir wieder mal etwas verdient.
Das war eine Verhaltensweise, die ich jahrelang hatte! Ich habe einfach nicht erkannt, dass es die Sucht ist, die mir immer wieder diese falschen Ratschläge einflüsterte.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und denke außerdem, dass du im Grunde keine Ratschläge brauchst, da dir die Theorie mehr als geläufig ist.
Was du aber brauchst, ist Mut! Mut, dir selbst den Spiegel vorzuhalten. Mut, alles für DICH zu tun. Mut, mehr zu deiner Gesundheit zu stehen, als zu deinem Job. Mut, auch im täglichen Leben um Hilfe zu bitten Mut, dich auf diese Hilfe einzulassen. Mut, das Leben ohne Alkohol anzunehmen!
Ich meine das nicht mit erhobenen Zeigefinger. Eigentlich habe ich auch ein bißchen zu mir selbst gesprochen. Ich finde es nämlich sauschwer...aber auch saugut inzwischen!
Ich mache eine LZT trotz erschwerter Umstände (Kleinkind, Selbständigkeit, finanzieller Druck). Ich bin sehr glücklich diese Chance zu haben.
Vielleicht hast du gelesen, dass ich SEHR um diese Therapie kämpfen musste. Inzwischen denke ich, dass es wohl so sein musste, denn während diesem Kampf merkte ich plötzlich, dass ich anfing für MICH zu kämpfen. Das hatte ich noch nie vorher in meinem Leben getan - und das war bei mir der erste Schritt!
Ich würde dir gerne helfen - doch zuerst musst du dich selbst ernst und wichtig nehmen!
Meine Antwort in Richtung Jörg sollte keineswegs eine Ohrfeige sein, nichts persönliches. Das war nur meine Auffassung zu diesen Eigenschaften.
Ansonsten bin ich eben eine Stunde wie in Trance durch den Winterwald gestapft und da fiel mir meine seit einiger Zeit vergessene Wäscheleine doch wieder ein...
So viel zu negativen Gefühlen.
Im Übrigen bin ich dabei, die einzelnen Prozesse in mir zu entwirren und einzeln zu betrachten - bisher im "Paket" fehlte doch die Übersicht.
habe mich lange nicht gemeldet, weil meine Posts in etwa so ausgesehen hätten, wie Bernds. Ich hatte aber nicht den Mut.... obwohl, für mutig halte ich das gar nicht, das Ende der Trinkpausen immer wieder kund zu tun. Für mich schwingt da sowas wie Abgeben der Verantwortung mit, zumindest wenn es so oft passiert.
Mein Weg war dem Jörgs sehr ähnlich. Wobei es bei mir nicht um materielle Mißgunst ging, sondern eher um ideelle und wenn ich ehrlich bin, auch ein großer Teil intellektuelle. Andere waren so glücklich, wenn sie längere Zeit nicht getrunken hatten, ich hingegen setzte schonmal so zum Test ein Messer an die Pulsschlagader. „Markierte“ die Stelle, für den Fall, dass es ernst werden würde.
Und immer diese Grübeleien..... Bin ich 's, bin ich 's nicht??? Nur ein Glas, gut zwei... Dabei blieb es tatsächlich, so dass ich danach merken konnte, dass es mir nun auch nicht besser ging. Was hatte ich vom Alk erwartet, konnte ich mich immerhin noch fragen. Und um das zum Schweigen zu bringen, hätte ich gern mehr getrunken. Es war also kontrolliertes Trinken. Manchmal griff ich auch zum Glas, wenn andere drängelten. Ich traute mich schlichtweg nicht abzulehnen, weil ich die Fragen nach dem Warum gefürchtet habe.
Im Job läuft es gerade nicht so gut und ich muss mich allen Ernstes fragen, ob das, was ich tue, wirklich Meins ist. Dachte immer, alles andere wäre ein Schritt zurück, weil ich mir nicht eingestehen konnte, es eigentlich nicht zu schaffen. Dabei geht es zwar nicht so sehr um Intellekt, sondern eher um Stressresistenz. Die habe ich wohl doch nicht so sehr, wie ich das gern wollte. Mache eben Fehler, wenn es eng wird, der Druck ist sehr hoch bei uns.
Nun, wo ich mir eingestehen konnte, dass ich auch was anderes machen könnte, und das nicht zähneknirschend, geht es mir besser. Noch ist der Wechsel nicht spruchreif, ... und siehe da, allein durch diese Kapitulation werde ich ruhiger – und es läuft wieder besser. Muss nur aufpassen, dass es nicht zum Kreislauf wird. Aber es hat ja geschnackelt. Der Rückweg wäre keiner zurück, sondern käme meinem Lebensweg vielleicht näher.
Ganz ähnlich verhielt es sich mit dem Alk.
Gerade bei Helena und Bea dachte ich immer, dass sie es bestimmt nicht so schwer hatten, wenn sie einfach mal so von jetzt auf gleich aufhören können. Schließlich quäle ich mich schon seit fast 10 (!) Jahren mit dem Gedanken.
Immer wenn ich aufhörte, wollten das Glück und die Freiheit nicht kommen. Hatte das Gefühl, dass alles nur schlimmer werden würde, so dass ich dann schließlich auch Trinken kann. Typisches Selbstmitleid.
Dann las ich am 25.1. das Post von Minitiger (23.1.), wo es darum ging, dass das Gehirn erst wieder lernen muss, glücklich zu sein, weil es das verlernt hatte. Verlernt?! Nie gelernt! Deswegen klappte das mit dem Glücklichsein also bei mir nicht! Was ein Lernprozess bedeutet ist mir klar. Das kann dauern. Und auch wenn so ein Glas Wein bei mir keine Tragik (also Absturz) auslöst, so „bescheiße“ ich mich dennoch, indem ich den Lernprozess immer wieder unterbreche. Mehr noch, ihn komplett blockiere. Immer wieder von vorn anfangen muss.
Da hat es „Klick“ gemacht. Gut, ist erst einen guten Monat her und 4 Wochen war ich immer schonmal „trocken“, aber nie mit einer solchen Überzeugung. (Ohne Höhenflug)
Ich habe Depressionen, Angst und bin oft unzufrieden, launisch.....Kritik tut richtig doll weh, fühle mich völlig schutzlos. Aber ich nehme das nicht ergeben hin oder suhle mich gar drin (hab‘ ich alles gemacht). Versuche es immer wieder mit Sport. War heute 'ne Stunde in Lübars (bei Berlin :grins2 joggen, bin so vor mich hin getrottet. Hab‘ nun zwar keinen Flash, bin aber auch nicht unzufrieden.
Ich gehe in eine Therapiegruppe, die von einer Verhaltenstherapeutin geleitet (bzw. „aufgefangen“) wird. Gerade letzen Donnerstag musste ich mächtig was „einstecken“. Ich bin jemandem auf die Nerven gegangen. Ich! Wo mich doch sonst eher alle nerven.
Das meine ich für mich mit „runterkommen“. Demut. Ich bin nichts Besseres. Das Leben ist voll von Gefühlen, wenn man sich dann traut, zu leben. Ich habe noch ziemliche Angst davor. Solange ich mich aber weigere zu leben, bleibt mein Dasein wohl leer. Schweres „Spiel“.
Zuerst mal freue ich mich dich wieder mal zu lesen.
ZitatGerade bei Helena und Bea dachte ich immer, dass sie es bestimmt nicht so schwer hatten, wenn sie einfach mal so von jetzt auf gleich aufhören können
... ich sprech´jetzt mal für mich, aber glaube nur nicht das das einfach war ! Ich trank seit ich 16 war, in den letzten Jahren 3-4 tägig, manchmal bis zum Abwinken, da hatte ich doch bereits mein ganzes Leben nach dem Trinken ausgerichtet. Und hatte doch auch eine verquere, selbstmitleidige Lebenseinstellung. Das das zusammenhing, war mir Jahre vorher nicht bewußt und wurde mir das erst, als ich komplett nichts mehr trank. Außerdem hörte ich auch nicht von jetzt auf gleich mit dem Trinken auf, das dauerte insgesamt schon so ein Jahr lang, von der Einsicht, es tut mir nicht gut bis zum endgültigem Aus. Ich liebte ja die betrunkenen Zustände, suchte sie. Ich hatte ein Erlebnis, auf das ich hier nicht näher eingehen will, das mir aufzeigte, so jetzt reichts aber. Ich fühlte mich so mies und als schlechter Mensch und hatte dieses Spiel so satt, ich fragte mich ernsthaft, bin ich das ? Wer bin ich und was will ich ? Und ich wollte mich nicht mehr schämen müssen - v.a. vor mir selbst. Das gesamte Gedankenchaos legte/ordnete sich erst nach Monaten, auch mit der Hilfe in der SHG und hier. Es war auch schmerzhaft. Du schreibst hier von " ich bin nichts besseres". Ich denke ja, was das Trinken betrifft, vielleicht, sind doch die Mechanismen bei uns Alkoholabhängigen ziemlich ähnlich, für irgenetwas wird der Alkohol ja auch "benutzt". Aber ich sehe mich schon auch als Individuum, als jemand, der auch eine Entwicklung gemacht hat, mich jahrelanger Alkoholkonsum und die damit verbundenen negativen Dinge geprägt hat, was aber übrigbleibt ist auch Stolz, macht es mich doch zu der Person, die ich heute bin. Jemand der vielleicht in vielen Dingen offener ist - auch geistig - , viele Dinge vielleicht nicht so verbissen sieht und Humor hat. Anders eben als jemand, der ein geradliniges "Erwachsenwerden" durchlebt hat; und ich glaube es ist für niemanden einfach, seine ganz eigene persönliche Zufriedenheit zu finden, ob nun mit oder ohne Alkohol.
Wovor genau hast du Angst ? Das dir die "Krücke" Alkohol fehlen wird, die "guten Gefühle" die der Alkohol macht ?