hallo Melli, also ich hatte im ersten Jahr keinen Tropfen im Haus. Da gibt es doch die berühmte "Griffnähe", brauchst nur aufzumachen, na mach doch. Das aber dauert, alleine unter 10 Sekunden!!! Und bis dahin ist die Katastrophe passiert, ggf. Aber wenn du erst die Schuhe anziehen musst, und mit Vorsatz auch noch dir eine Einkaufsmöglichkeit suchst (die Tanke z.B.), dann hättest du nämlich hinterher gar keine Entschuldigung "huch ich weiß gar nicht wie das so schnell über mich kam," nee, nee!! Man kann den ganzen Kram auch wegwerfen. ich grüße dich, Max
Hallo Boardleute, aus meiner irrsinnig langen Erfahrung von 3 Wochen trocken : Wenn´s ganz schlimm wird, sage ich mir vor wie ein Manra: Es geht vorbei , es geht vorbei .....usw.. Bis jezt hat´s geholfen (aber ich hab die Kündigung auch noch nicht..) @Roswitha: ja, ich meinte, daß ich das mit der "Ererbten" Angst auch kenne. Oma usw. habe natürlich erzählt, aber es ist tiefer drin als Worte - und es sind auch Sachen drin, die nicht erzählt worden sind (selbst phantasiert?) - Ich versuch mal den Focus noch zu kriegen! Gruß und sonnigen wochenendbeginn Willo
Lisl: alle Achtung und dann die Flasche in der Hand und wieder weg damit? Nach zwei Gläsern aufhören? So habe ich noch nie getrunken - alles muss weg und noch mehr.
Meli das ist ja schon riskant, was Du da machst. Nein, bin ich ganz ehrlich - hätte ich nicht geschafft.
also die Flasche stand die ganze Nacht im Wohnzimmer. Ich weiß auch nicht wie ich es geschafft habe und ich glaube diese Kraft habe ich auch kein zweites Mal. Und nach 2 Gläsern aufzuhören hat mir ja nur mein Teufelchen geflüstert, denn, ist sie einmal auf, ist sie auch leer. Liebe Lisl, ich weiß dass das eine sehr riskante Situation war - und sie war auch nicht so geplant. Aber wie Du schon schriebst, wie unter Trance wurde der Sekt gekauft, und genau so erging es mir auch, als ich ihn mir ins Wohnzimmer holte. Aber - ein ganz gefährlicher Gedanke hilft mir:
Ich darf trinken, ich muss nicht mein Leben lang abstinent beleiben, aber heute, heute trinke ich ihn nicht, ich heb ihn auf, vielleicht ist morgen eine viel schönere Situation da, dann kann ich ja ein Glas genießen.
Schreibt mir jetzt bitte nicht, dass dieser Gedanke falsch ist, das weiß ich selbst. Aber im Moment hilft er mir noch.
Max: Man kann den ganzen Kram auch wegwerfen. Du hast recht, ich hätte mich nie im Leben ins Auto gesetzt um irgendwo zu einer Tankstelle zu fahren. Da wäre ich viel zu faul zu gewesen. (zumal ich schon im Schlafanzug war) Aber wegwerfen? Nein. Mein Mann möchte sich hin und wieder mal ein Gläschen trinken und ich möchte auch etwas im Hause haben wenn Besuch kommt. Ich muss mit Alkohol um mich herum leben können, denn er begegnet mir überall. Auf der Arbeit wird öfter mal angestoßen, wenn ich eingeladen werde trinken die Leute etc. In einer Kneipe kann ich auch nicht jedem sagen, er soll die Zigarette ausdrücken nur weil ich nicht rauche. Aber ich weiß was Du meinst, die Gefahr ist viel größer. Würde ich noch allein leben hätte ich wahrscheinlich wirklich keinen Tropfen im Hause.
Viele Grüße Melli
PS: Das manche meiner Gedanken absolut falsch sind und ich eher einige Gedanken der erfahreneren hier annehmen sollte ist mir schon bewußt und ich hoffe, dass ich nicht erst einmal auf die Nase fallen muß um dies umzusetzen, aber so weit bin ich wohl noch nicht.
hallo Melli, du hast ja soooo recht: "Ich muss mit Alkohol um mich herum leben können, denn er begegnet mir überall. Auf der Arbeit wird öfter mal angestoßen". Aber wenn das eine deiner ersten Sorgen ist, dann nenne ich das Hugo Leichtsinn. Das kannst du so sehen, und musst du auch so sehen. Aber doch nicht unbedingt in der ersten Zeit. Aber wenn dein Mann dieses "opfer" nicht bringen will, dann hast du allerdings (leider) recht. Also mir wäre das viel zu riskant gewesen. ich grüße dich, Max
Aber wenn dein Mann dieses "opfer" nicht bringen will, dann hast du allerdings (leider) recht.
Ich habe diese Opfer nicht von ihm verlangt. Ich sprach zwar mit ihm darüber, dass ein Problem mit Alkohol bei mir vorhanden ist, und er unterstützt mich auch, aber ich habe es ihm nicht so krass geschildert, dass ich nie wieder trinken dürfte. Lediglich so nach dem Motto, dass ich versuchen sollte, eine Zeitlang nichts zu trinken und wenn später mal, dann auch nur wenig.
Lieber Max, Du hast Recht, mit dem was Du jetzt wahrscheinlich denken wirst: Das war ein Fehler.
Ich muß Dir sagen, dass ich Deine Beiträge sehr schätze, denn sie haben etwas von: mir den Kopf waschen an sich. Das ist gut und regt zum nachdenken über Veränderungen an.
liebe Melli, es ist sehr nett wie du von mir schreibst. Und ich freue mich immer wenn ich jemandem nütze. Aber:"Deine Beiträge sehr schätze, denn sie haben etwas von: mir den Kopf waschen an sich." Da muss ich (schmunzelnd) wundern, weil ich niemandem den Kopf wasche. Es ist mir nur ein ganz großes Anliegen, dass ich einfach erzähle von meinen damaligen und heutigen Umständen. Ich erzähle dir, damit du vergleichen kannst. Und wenn es zu dir passt, dann wirst du etwas mitnehmen können. Genauso wie du umgekehrt mich an meine Anfänge der Trockenheit erinnerst, aber mehr mit der Art und Weise zu schreiben, so bange noch (das ist nicht unsicher!!). Da kann ich dann selber zurückdenken, wie es mir einst ging. Und dann kann ich immer wieder merken, dass ich dankbar bin für meine Abstinenz. ("Mensch Maxe warum befasst du dich denn immer noch mit dem ganzen Kram, liegt doch so weit zurück" ist ja nicht falsch. Aber eben noch weniger richtig.) liebe Melli, und ich freue mich eben, wenn du mit dir selber aufmerksam bist. Gruß von Maxe
deine Gedanken "Ich darf trinken, ich muss nicht mein Leben lang abstinent beleiben, aber heute, heute trinke ich ihn nicht, ich heb ihn auf, vielleicht ist morgen eine viel schönere Situation da, dann kann ich ja ein Glas genießen."
Meli Du bist einfach super, möcht ich Dir grad mal sagen. Ich schätze Deine Ehrlichkeit und da lerne ich noch von Dir. Der obere Satz den Du geschrieben hast, könnte von mir sein, doch ich spreche ihn nicht aus, da ich mich nicht getraue.
Ich getraue ihn nicht mal zu mir zu sagen - doch er ist da - genau der gleiche Gedanke - so ganz verschwommen - manchmal klar - und manchmal ist er ganz schnell wieder weg. Hilft er mir?
Ich weis nicht ob er mir hilft - er verwirrt mich - und er macht mir auch "Angst"
Weisst Du Meli, irgendwie ist es mir noch gar nicht so richtig bewusst, dass ich krank und Alkoholikerin bin. Ich sagte meinem Therapeuten - es müsste jemand kommen und mich schütteln, bis ichs kapiert habe.
Als wir Mittwoch die Gruppe hatten und das Beispiel mit den zwei Stühlen "Ich bin Lis und ich bin Alkoholikerin" hatten, bin ich da meiner Sucht schon näher gekommen. Es war mit diesen zwei Stühlen auch gar nicht so schwer für mich das zu sagen, es war wie ne Erleichterung und ein Erkennen meines Selbst.
Ich konnte es ganz einfach sagen, ohne Schuldgefühle, ohne Angst vor Verachtung eines anderen oder mir selbst. Wenn ich ganz Ehrlich bin, war ich sogar noch etwas stolz, dass dieser Teil zu mir gehört und ich es trotzdem schaffe nicht mehr zu trinken. Ich hatte ein sehr gutes starkes Gefühl und auch mehr Selbstvertrauen in mich bekommen.
ZitatLediglich so nach dem Motto, dass ich versuchen sollte, eine Zeitlang nichts zu trinken und wenn später mal, dann auch nur wenig.
Das ist ja schon mal ein guter Vorsatz. Irgendwann bist du dann soweit, dass du sagst: "Ich habe eine Zeitlang nichts getrunken und das hat mir gut getan. Ich werde keinen Alkohol mehr trinken, weil es mir ohne Alkohol weitaus besser geht".
Wart's ab, das passiert
Mein Mann hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass ich absolut nichts mehr trinke, und das seit Oktober 2002.
Ich akzeptiere aber auch, dass er gerne mal ein Bier trinkt oder in Gesellschaft ab und zu härtere Sachen. Ich habe ja nur für mich entschieden, dass ich das nicht mehr will. Und hier gilt allgemein der Spruch, ein jeder soll nach seiner Fasson selig werden.
Sollen sich doch die anderen vergiften, ich brauche das nicht
Alles Liebe Jutta
[f1][ Editiert von NoAlktoday am: 05.03.2004 13:22 ][/f]