Hallo liebe Leute, seit ich 14 bin saufe ich, mit 31 habe ich es geschafft aufzuhören. nach zehnjähriger Trockenheit ging es wieder los, es hat über fünf Jahre gedauert, dass ich mir meine akuten Probleme eingestand. Seit September laboriere ich nun an mir rum mit psychologischer Hilfe, Arzt und Gruppe, aber immer dann wenn`s richtig gut läuft für mich und die meinen, kippe ich förmlich um und will mir beweisen, dass ich Mass halten kann. Kann ich nicht.
Das Familienleben sicht vor sich hin, Liebe ist schon lange nicht mehr, Firma geht den Bach runter und ich schnall es nicht.
Klassisch wäre jetzt ein Klinikaufenthalt.
Wer weiss ob es so eine Klinik als "Tagesklinik" etc. gibt oder über`s Wochenende? Raum Düsseldorf.
ich glaube, ich kann mich da ganz gut rein versetzen. Auch bei mir war es über Jahre so, dass immer, wenn ich den Kopf aus dem Schlamassel gesteckt habe und es aussah, als würde es nun besser - von gut will ich gar nicht reden - kam wieder ein Dämpfer.
Aber inzwischen habe ich gemerkt - das Wichtigste ist, sein Problem zu erkennen, den Kampf aufzugeben und Hilfe anzunehmen.
Einen konkreten Tip kann ich Dir da auch nicht geben, ich weiß nur dass es in Marienheide eine Abteilung Tagesklinik gibt, vielleicht gibt es ja eine, die näher bei Dir dran ist.
auhalten heisst die Devise. Sich selbst und die Um-oder Mitwelt.Über den Knackpunkt hinweggehen,ihn zumindest einmal bewusst ignorieren um so zumindest schon einmal einen Anhaltspunkt zu haben,der beweisst,dass es auch anders geht. Es ist so,als befindet man sich auf einer Strasse und nimmt quasi jedes Schlagloch aus Gewohnheit mit. Muss aber nicht sein. Man kann auch,und sei es erst mal nur ein einziges Mal,einem Schlagloch ausweichen. Und Ups,ja ist es denn wahr????Dann merkt man,daß das Phänomen "Schlagloch-Mitnehm" ja nun wirklich keine Zwangsläufigkeit ist und man doch tatsächlich die Wahl hat.
Beim Autofahren würde man sagen,dass in Zukunft die Sicht geschärft ist und wird und irgendwann weicht man systematisch jedem Schlagloch aus. Leider hat man aber beim Alkohol nicht so viel Zeit und Übungsterrain. Da muss man sich vornehmen,ab sofort jedem Schlagloch aus dem Weg zu gehen. Und dafür braucht es eine verschärfte Wahrnehmung und vor allen Dingen heißt es: Langsam fahren und aufpassen. Im Schritttempo voran und durchhalten.
Beim ersten Mal "Flasche Stehenlassen" fällt sehr schwer,dann weniger,dann noch weniger und eines guten Tages ist man dann soweit,wo man gar nicht mehr an die Möglichkeit denkt,das Ding überhaupt anzufassen. Aber oberste Priorität ist zunächst einmal,über den eigenen Schatten zu springen und die Finger davon zulassen.
Und noch was: "kontrolliert Trinken" ist eine Utopie.
Solange Du maßhalten willst und mußt um Dir somit die Erlaubnis zum Trinken geben zu können,ist das der Beste Beweis,daß Du das Zeug sowie so brauchst. Solange Du es brauchst,kannst Du nicht kontrolliert trinken. Könntest Du kontrolliert trinken,brauchtest Du es nicht....Und dann brauchten wir uns gar nicht unterhalten.... Du kannst das Zeug nicht mehr als Entspannungsmittel oder Aufputschmittel oder was auch immer einsetzen.Der Zug ist leider für Dich abgefahren. Wenn das Bedürfnis nach Alkohol da ist,musst Du Dir auf der Stelle eine Ersatzbefriedigung suchen.Ansonsten geht auf Dauer wirklich alles den Bach runter.....
[f1][ Editiert von Biene2 am: 19.03.2004 9:48 ][/f]
da Du ja schon mal 10 Jahre abstinent warst, weißt Du ja eigentlich wie es geht. Ich hatte nach so langer Trockenzeit auch einen Rückfall. Habe aber sofort wieder aufgehört, da ich gemerkt habe, kontrolliert trinken ist nicht. Mußte es halt auch mal ausprobieren, war mein erster (hoffentlich auch letzer) Versuch seit dem Entzug. Da Du nach so langer Abstinenz wieder angefangen hast und dann 5 Jahre lang herummachst, vermute ich, daß Du mit Deiner Trockenheit niemals zufrieden warst. Vielleicht hilft eine LZT? Aus Berichten von Bekannten weiß ich, daß da Probleme hochkommen, deren man sich erstmal gar nicht so bewußt ist und man gute Hilfe bekommt.
Wenn das Familienleben vor sich hinsiecht, versuche doch mal ein klärendes Gespräch und bitte um Hilfe. Du mußt verstehen, daß für die Angehörigen jeder Rückfall eine maßlose Enttäuschung ist. Ständiges Hoffen und dann....
Ich drücke Dir die Daumen zum Stehenlassen des ersten Glases.
was mich so ein bissel überrascht, ist der Stil, in dem du schreibst.
Fam.-Leben sicht vor sich hin...Liebe is schon lange nich mehr...Betrieb geht den Bach runter....(nach dem Motto: "pffffft-mir doch egal; was geht`s mich an?...wie der Schüler, der sagte:"Es geschieht den Lehrern recht, wenn ich sitzenbleibe"). Ebenso dieses "herumlabrieren", ey Jim-das ist kein Spiel.
Das klingt alles so "lapidar"....geht dir das alles (DEIN!!! LEBEN mit allem drum und dran)wirklich sooo lauwarm am Arsch vorbei?
Versteh ich nicht; es geht um ALLES, was du hast! Ist es dir das nicht wert, dass du nach Lösungen un gangbaren Wegen suchst?
Du warst ja schonmal jahrelang trocken-was hat dich veranlasst, diesen "Zustand" zu beenden. Du schreibst, du wolltest *kontrolliert* trinken. Das ist ja ein guter Vorsatz, aber ganz vorne steht die Frage, wieso du ÜBERHAUPT (ob kontrolliert oder nicht) wieder saufen wolltest.