ich wage es doch mal wieder zu schreiben. ich habe mich in arbeitslosenseiten rumgetrieben, aber eigentlich nur informationen bekommen, mit denen ich wenig anfangen kann. ich weiss, das hat nichts mit dem thema alkohol an sich zu tun, aber da ich weiss, das hier auch arbeitslose sind, und ihr richtig lieb seid, traue ich mich einfach:-) bitte keine kloppe.... auch wenn sich meine fragen richtig bescheuert anhören. versprochen???? ich möchte meinen job aufgeben, kann einfach nicht mehr. es ist sicherlich eine hauptursache des trinkens. ich brauche eine pause, es geht nicht mehr. diskussion hin oder her, ob das sinnvoll ist oder nicht.... ich weiss, bescheuert etc etc. aber ich muss jetzt einfach mal an mich denken. deshalb brauche ich eine pause. also, hier meine fragen? gibt es eine höchstgrenze des arbeitslosengeldes? wo liegt diese netto? wie ist das mit der zumutbarkeit der vermittlungen? ich bin dipl. kauffrau, kann man mich auch zu jobs verdonnern, für die man eine schlechtere qaulif. braucht? reine bürojobs, zuarbeiten etc? wenn ich mich mit meinem ag einige, also, dass er mich kündigt, bekomme ich ja direkt arbeitslosengeld. ist das gestaffelt? wie lange gibt es das? muss ich mich ständig bewerben und nachweise erbringen, dass ich mich beworben habe und die wichtigste frage...... ich muss dringend!!! eine therapie (alk, depris)machen, wie ist es mit der vermittlung, wenn ich mich von einem psychiater krank schreiben lasse, kann ich dann auch vermittelt werden? habe ich dann nachteile bzgl. des geldes. muss nach 6 wochen die krankenkasse zahlen? wahrscheinlich kommen euch die fragen saudämlich vor, aber ich habe mich bisher nie mit dem thema arbeitslosigkeit beschäftigt und kenne (zum glück für meine bekannten:-) auch niemanden, der sich damit wirklich, live und in farbe, auskennt. es gibt bestimmt massig infos, die ich aber nicht kenne. ich möchte ein anderes leben, dieses ist in der form für mich nicht lebenswert. guter job hin, guter job her. und eins habe ich auf diesem forum gelernt: ich muss an mich denken. und deswegen die auszeit, therapie, zu mir finden etc. das kennt ihr ja mehr oder weniger alle. mit job geht das nicht, kopfmässig für mich schon nicht. deswegen habe ich mich entschieden, mein leben zu ändern. allein der gedanke, frei zu sein, ist für mich fast unvorstellbar! frei zu haben.... unvorstellbar. urlaub zu machen.... unvorstellbar! also bitte bitte keine anworten wie " du kannst doch nicht in der heutigen zeit...." so viel verdienst du nie wieder" du spinnst doch..." etc. es wäre superlieb, wenn man mir ein paar tips geben würde. vielen dank!!!!
Auf eine Art kann ich dich ja verstehen, ich habe wie bekannt meine Arbeitszeit - meiner Meinung nach kurz vor dem burn-out, (sicher aber auch mit etwas alkoholbedingt) - reduziert.
Deine Fragen zum Arbeitslosengeld kann ich dir leider nicht beantworten, ich war auch noch nicht arbeitslos. Was ich dir aber dringend raten will, ist das du das mit der Therapie auch durchziehst. Und nicht zu einem bekannten Psychologen eines Bekannten gehst, sondern zu jemand mit Erfahrung mit Suchterkrankungen. Und dort auch unbedingt ehrlich bist. Sonst hat das alles keinen Sinn, und du wirst weiter vor dich hindümpeln, wenn nicht alles sogar noch schlimmer wird.
Eines verstehe ich aber nicht. Warum kündigen und dann auf Therapie ?
Geh doch zur Suchtberatung, Arzt, dann auf Therapie und schmeiss den Scheiss dann hin und such Dir dann was neues.
Ich denke es hat viele Nachteile wenn Du arbeitslos zur Therapie gehst. Die BFA ist sicherlich schnell bereit dir ne Therapie zu gewähren wenn Du Beiträge zahlst.
Deinem Arbeitgeber brauchst Du ja nicht zu sagen das Du auf Alk-Therapie gehst. Es hat den Nachteil, wenn Du zuerst kündigst und dann auf Therapie gehst, dass Du eine sehr lange Zeit (zumindest auf dem Papier) arbeitslos bist.
ich hoffe du nimmst auch Infos von so einem "ekelhaften" Typ wie mir an.
Ich war Ende der 80-er mal arbeitslos. Damals gab es 1 Jahr Arbeitslosengeld und das lag damals bei 67% des letzten Nettogehaltes. Meines Wissens hat sich der Prozentsatz mittlerweile aber verringert. Die Höchstgrenze lag bei rund 3000 DM. Das müßte immer noch so ungefähr zutreffen. Nach einem Jahr hast du dann Anspruch auf Arbeitslosenhilfe, die liegt dann aber noch einmal deutlich unter dem Arbeitslosengeld. Diese Konstellation wird sich zukünftig aber verändern, da demnächst Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zu dem sogenannten Arbeitslosengeld 2 verschmelzen.Wenn ich richtig informiert bin, hat das auch Auswirkungen auf die Zumutbarkeit der anzunehmenden Jobs. Es wird auf jeden Fall härter.
Jörg
[f1][ Editiert von Spieler am: 24.03.2004 9:30 ][/f]
Ich finde deine Idee nicht schlecht, den Kopf frei zu machen, um anschließend wieder mit Power das Leben und die Arbeit in Angriff nehmen zu wollen.
Nur schließe ich mich Solgars Meinung an. Veranlasse erst eine Therapie, auch dein Therapeut kann dir in Bezug auf Arbeitslosigkeit - wenn sie denn eintritt - mit vielen Ratschlägen helfen. Suche dir erst einmal einen guten Arzt, der Zeit für dich hat, lass dich krank schreiben. Dein Arbeitgeber wird den Grund nicht erfahren. Ich habe es damals genauso gemacht. Dann kannst du in Ruhe alles regeln, was deine Gesundung anbelangt. Dich um eine Therapie bemühen etc.
Arbeitslosigkeit ansich und eine mögliche Vermittlung hängt letzten Endes auch vom Alter des zu Vermittelnden ab. Ab einem bestimmten Alter wird man als "schwer vermittelbar" bezeichnet und hat kaum noch eine Chance. Und das Ansinnen des Arbeitsamtes geht ja dahin, Langzeitarbeitslose auch an andere, branchenfremde Arbeiten zu vermitteln.
Ich denke, andersrum wird ein besserer Schuh draus. Krank melden --> Therapie einleiten --> abwarten!
Ich wünsche dir die richtige Entscheidung.
Mit lieben Grüßen Jutta
[f1][ Editiert von NoAlktoday am: 24.03.2004 9:53 ][/f]
[f1][ Editiert von NoAlktoday am: 24.03.2004 9:59 ][/f]
wenn dieses Burn-Out-Syndrom derart massiv auftritt, dann möchte man am liebsten alles hinschmeissen. Ich habe das auch einmal mitmachen müssen und habe das mit sehr langer Krankschreibung, Krankengeld und einer Sechs-Wochen-Kur angegangen. Gekündigt habe ich damals nicht, denn das bringt nur Nachteile. Dadurch hatte ich eine Fehlzeit von nahezu einem ganzen Jahr.
Es wäre aber sicherlich nicht der richtige Weg, jetzt voreilig Dein Arbeitsverhältnis zu lösen (ob in gegenseitigem Einvernehmen oder auf irgendeine andere Weise).
Wie bereits schon vorgeschlagen wurde, wäre es der beste Weg, zu einem Arzt Deines Vertrauens zu gehen und mit ihm alles genau zu besprechen. Du wirst sicherlich dann für längere Zeit aus dem Verkehr gezogen und krank geschrieben.
Parallel kannst Du dann einen Antrag auf eine Therapie etc. bei der BfA stellen. Wenn der Arzt dann noch ein bisschen Druck macht, dann kann das alles vielleicht sogar sehr schnell gehen.
Der Riesenvorteil bei der Sache ist dann, dass Du Dir erst einmal eine dringend notwendige Auszeit während der Krankschreibung nimmst. Deinem Arbeitgeber brauchst Du den Grund der Krankschreibung nicht mitzuteilen, denn es geht ihn nichts an und er hat auch keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Information über Deine Krankheit.
Nach sechs Wochen Krankschreibung und Lohnfortzahlung läufst Du dann in das Krankengeld über, was für Dich nur ganz geringe finanzielle Einbussen bringt.
Aber das Allerwichtigste bei dem ganzen Prozedere ist, dass Du nicht arbeitslos und immer noch in Deiner Festanstellung bist. Das kann sich durchaus über viele Monate hinziehen (lange Krankschreibung, Bezug von Krankengeld, Therapie, ....). Dein Arbeitgeber kann Dich wegen Krankheit auch nicht so einfach kündigen - so schlimm ist es zum Glück in Deutschland noch nicht (aber wir nähern uns leider immer mehr der amerikanischen Menthalität "hire and fire" an). Falls Dein Arbeitgeber dennoch einen solchen Kündigungsversuch unternehmen sollte, dann kannst Du Dich immer noch über ein Sozialgerichtsverfahren wehren. Diese Klagen sind in den allermeisten Fällen erfolgreich.
Liebe Ganznette, schmeiss bitte nicht einfach jetzt alles hin, denn es bringt Dir massive und sehr viele Nachteile, wenn Du in die Arbeitslosigkeit und später in die Arbeitslosenhilfe (oder neuerdings Arbeitslosengeld 2) abdriftest. Nutze die Chancen der langen Krankschreibung, des Krankengeldes und der Therapie und damit auch die Erhaltung Deines Arbeitsplatzes.
finde ich gut, dass du etwas für dich machen möchtest. Ich erzähle dir mal wie das bei mir 1990 war, als ich mich entschlossen hatte eine Therapie zu machen.
Ich arbeitete damals in einem grossen Wellnesspark, super Job und hatt mir gut gefallen. Ich hatte auch tolle Kollegen und es war auch ein eigenständiges verantwortungsvolles arbeiten gefragt, das mir besonderst gut liegt. Ich hatte also kein Mobbing oder Chefs die mich pieksten, ich hatte mein Reich wo meine Regeln auch Bedeutung hatten.
Leider hatte ich damals während der Arbeit manchmal auch getrunken - es wurde dann mehr - es merkte niemand, doch ich war nicht mehr so offen für die Kollegen, Gäste und Chefs. Lief anstatt mit erhobenen selbstbewusstem Kopf nur noch geduckt - wollte mit niemand sprechen, da ich Angst hatte dass jemand merkte dass ich etwas getrunken hatte.
Damals ging ich in eine SHG und die rieten mir öfters doch in eine ambulante Therapie zu gehen. Nach 3 Monaten hatte ich ein Erlebniss worüber ich jetzt nicht schreiben möchte, jedenfalls machte es Klick und ich ging zu meinem Therapeuten und sagte dass ich zur Therapie möchte. Er sagte ja er leitet das ein.
Weist du was ich gemacht habe? Ich ging zum Arzt, der schrieb mich krank - dann schrieb ich meine Kündigung. Ich habe meine Koffer gepackt in der Meinung spätestens in einer Woche bin ich in der 6 Monatigen Therapie. Ich informierte meine Familie und auch meine Bank damit die Miete bezahlt würde. Ich hatte noch erspartes, doch es war mein letztes.
So da sas ich nun mit meinem Köfferchen und die Kollegen und Chefs kamen sogar zu mir nach Hause um mit mir zu reden. Ich habe die Tür nicht aufgemacht, nur mit Telephon geredet und sagte ich hätte eine Depression und gehe ein paar Monate weg, deshalb die Kündigung. Die Chefs sagten, dann solle ich doch kommen oder sie kommen, damit ich einen Antrag ausfüllen könne und dann nach der Depri sollte ich wiederkommen.
Ich habe nichts gemacht, vor lauter Scham.
Ich wurde nicht aufgeklärt, dass die AOK und BFA die Kosten übernehmen würden, sogar für die Wohnungsmiete. Ich wusste das alles nicht. Ich habe dann, nur damit ich meine Ruhe hatte einen Antrag beim Chef ausgefüllt dass er weiter nichts bezahlen braucht.
Gott sei Dank hatt dann mein Therapeut noch was gemacht, was weis ich auch nicht. Und weist du was das schlimmste an der ganzen Sache war? Ich konnte erst in drei Monaten zur Therapie gehen - also drei Monate sass ich da mit meinem Köfferchen.
Erst als ich in der Therapie war, kamen einige Formulare zum ausfüllen von AOK und BFA das war gut, denn als die Therapie zu ende war, wäre ich mit meinem klaren Kopf gerne wieder zu meiner Arbeitsstelle gegangen, doch meinen Job haben sich schon andere an den Nagel gerissen. Schade wenn ich damals gewusst hätte was ich heute weis, dass Alkoholiker eine "Krankheit" haben, dann wäre ich nicht nach der Therapie noch 3 Jahre arbeitslos gewesen.
Doch Ganznette es kam noch ein besserer Job
Ich habe schon viele Jobs gehabt, auch schlechte, dabei habe ich festgestellt wenn man den schlechten durchgegangen ist oder auch losgelassen hatt dann kam immer immer wieder etwas besseres.
Ich hoffe du findest für Dich eine Lösung alles alles Liebe und Daumendrück