hallo es ist mir einfach ein bedürfnis, mich mal wieder zu melden, auch wenn es nichts wirklich interessantes zu berichten gibt... deswegen habe ich auch immer nur gelesen, und nicht geschrieben ;-) ich bin immer noch tapfer, wobei das glaube ich der falsche ausdruck ist.. habe bis jetzt nicht getrunken, aber ohne mich zu zwingen, natürlich denke ich an alkohol und über alkohol nach, aber eher in verbindung mit diesem forum und der beobachtung meiner umwelt.. mit meinem freund habe ich mittlerweile auch gesprochen, er findet alles gut was ich mache, sieht zwar in meinem trinkverhalten kein problem, findet es aber insgesamt gut wenn ich besser auf mich achte.. aber es hat mich nur weiter zum nachdenken gebracht, wir sprachen über einen geburtstag auf den ich eingeladen bin, und das geburtstagskind ist schon ganz heiss darauf, sich mit mir abzuschiessen... meinte mein freund "na dann trink doch etwas mit ihr und feier, man lebt nur einmal" ist mir nur eine antwort eingefallen "eben deshalb!"
ein einziges mal war ich knapp davor, wir hatten streit, und ich stand hier um 12 uhr nachts total wütend und traurig alleine in meiner küche und hab gedacht " so jetzt trinkst du was... musst es ja keinem sagen, und morgen ist es wieder vorbei" einmal ist keinmal, blablabla aber ich hab mir dann gottseidank nach ein paar minuten selber an die stirn geklopft, so von wegen "jaja tolle ausrede..." hab dann eine schokoladentafel gegessen und einen film angeschaut und beim furchtbaren ende gar garstig geweint am nächsten tag war der streit so oder so vorbei...
das hört sich jetzt alles gar so schulbuchmässig an, so von wegen "schaut mich an was für eine brave konsequente alkoholikerin ich bin" ich meine es garnicht so ich freue mich natürlich und fühl mich wohl, aber das kann es ja wohl kaum gewesen sein, das wäre zu einfach, und immer noch warte ich auf das ereignis oder den klick, der alles umwirft vor allem da mir immer noch nicht klar ist, ob diese gier nach dem rausch körperlich (hormone?), psychisch oder eventuell einfach "gelernt" ist (z.B. ich hab kummer, also darf ich alle prinzipien über bord werfen.. so war es immer und so ist es auch richtig....) für erfahrungen auf diesem gebiet bin ich immer noch sehr dankbar...
nachher gehe ich auf besagten geburtstag... ich habe am telefon nicht angekündigt, dass ich nicht trinken werde, das war mir irgendwie zu "ernsthaft" ich hoffe, dass die rechtfertigungsdiskussion nicht zu lange dauert, und freue mich eigentlich auf einen wachen abend und einen klaren morgen früher war es immer 200% klar dass ich nach so einem "besonderen" ereignis erst einmal das ganze wochenende gelitten habe....
ich wünsche allen hier viel kraft und ein schönes wochenende ich bin sehr froh dass ich hierbin und an euren erfahrungen teilhaben kann das hilft mir unglaublich sonst hätte ich vielleicht schon lange meine übliche "alles nicht so schlimm und weiter auf die kacke hauen"-schiene am laufen heike
ich freue mich natürlich und fühl mich wohl, aber das kann es ja wohl kaum gewesen sein, das wäre zu einfach,
Hallo Heike,
tja,das ist wohl das ärgste Problem,was man hat,wenn man aufhört,denn wenn es einfach wäre,warum hat man es dann nicht längst getan????
Es ist einfach so,daß man sich beim bewussten Aufhören auch eingestehen muss,daß man in der Vergangenheit eigentlich "falsch" gelebt hat.
Und wer kloppt nun schon gerne Jahre seines Lebens in die Tonne?
Um diese Klippe zu umschiffen,genügt es eigentlich,wenn man sich klarmacht,daß der Alk in der Vergangenheit durchaus seine Berechtigung hatte.Irgendwas musste ja an ihm dransein,ansonsten hätte man ihn ja wohl kaum getrunken...Er hat dir in manchen Situationen geholfen,getröstet..oder was auch immer...
Nun denn,aber nun fängt eine neue Epoche an,die ohne Alk stattfinden soll.Vorher warst du halt noch nicht soweit...
Nimm es bewusst als neuen Lebensabschnitt an.Dann fällt auch der Abschied gar nicht so schwer. Und mach dir bewusst,daß du dir jedesmal,wenn du in Krisensituationen keinen Alk trinkst,einige Muskeln mehr wachsen läßt. Was dich dann heute noch fast umhaut,wird in einiger Zeit nur noch als Lappalie eingestuft.
hier lesen ist immer gut...schreiben noch besser jedenfalls für mich ist das so
Mein Mann hatte sah anfangs auch kein Problem darin dass ich Alkohol getrunken hatte...habe es ihm zwar mehrmals gesagt, doch ich denke nicht richtig. Er wurde erst aufmerksam darauf dass es ein Problem für mich ist, als ich dann mehrmals ungehemmt vor ihm getrunken hatte (vorher nur heimlich) und ihm sagte, dass ich mich von ihm trennen möchte...da ich weiss dass der Alkohol unsere Ehe zerstören wird. Da erst wusste er wie ernst die Lage ist. Dann bin ich in eine Therapie und in eine Gruppe und er wusste dann wirklich dass ich Alkoholikerin bin und dadurch kann er mich jetzt auch unterstützen indem er hier zu Hause kein Alkohol mehr trinkt.
Zitat meinte mein freund "na dann trink doch etwas mit ihr und feier, man lebt nur einmal"
weist du die kapieren das einfach nicht so richtig, da sie selbst ja nicht betroffen sind
Du watest auf ein Ereigniss oder einen Klick? Wenn du dich damit beschäftigst...dann kommt der Klick...alles zu seiner Zeit
Zitat vor allem da mir immer noch nicht klar ist, ob diese gier nach dem rausch körperlich (hormone?), psychisch oder eventuell einfach "gelernt" ist (z.B. ich hab kummer, also darf ich alle prinzipien über bord werfen.. so war es immer und so ist es auch richtig....)
Die Ärztin in der ambulanten Therapie sagte, dass die Alkoholkrankheit erst ein psychische Krankheit ist, zu der dann eine körperlichen Krankheit hinzukommt.
Du brauchst dich nicht rechtfertigen, wenn du kein Alkohol trinkst...was soll denn das
ich wünsche dir auch viel Kraft
Marieluu
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.06.2004 22:36
#19 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft?
auch ich habe nicht regelmässig getrunken. Mir ist es auch ziemlich leicht gefallen, dem Alkohol ade zu sagen. Am Anfang habe ich auch oft hören müssen - 1 Glas kannst Du doch mittrinken-. Mit der Zeit fragt Dich dann keiner mehr. Heute weiss jeder der mich kennt, dass ich nichts mehr trinke. Ich gehe oder fahre heute von Partys nüchtern nach Hause, weiss am nöchsten Tag noch wie es war und bin sehr froh darüber. Auch ich würde Dir aber raten, in eine SHG zu gehen. Ich war auch da und konnte viel mitnehmen. Vor allen Dingen die Erkenntnis, ich bin Alkoholikerin, ob ich nun täglich oder quartalsweise trinke.
hallooo vielen dank für eure nachrichten muss jetzt eben doch noch kurz berichten, obwohl ich noch alkohol im haus habe und auch schon bei einer firmenfeier war, war dass jetzt doch seit meinem abstinenzbeginn die erste "feuertaufe"... es gab garkeine diskussion, ich habe einfach nichts getrunken, es war soo lustig mit meiner freundin.. jetzt ist es mitten in der nacht, ich koche mir noch bewusst und hungrig was (sonst hab ich immer vollgesoffen irgendwas in mich reingestopft...), schau noch einen film an und kann morgen aufwachen mit der erinnerung an einen schönen abend mir ist immer noch nicht klar, wielange ich das mache, und ich denke, für alle ist es am schwersten, mit diesem "nie mehr" fertig zu werden da gibt man ganz schnell auf aber vielleicht hilft es wirklich jedem, einfach bewusst auch nur für eine kurze zeit zu verzichten, um einfach zu erfahren wie es ohne ist da fehlt nichts im gegenteil ich hoffe, dass es so weitergeht für mich, vor einer SHG schrecke ich immer noch zurück, kann momentan nicht sagen warum, denke es ist feigheit oder bequemlichkeit (es könnten ja probleme rauskommen, die ich ja garnicht haben will.. ich trinke einfach nicht mehr und habe deshalb auch keine probleme.. kann sein es ist tatsächlich so, kann aber auch sein ich mache mir was vor.. das wird sich aber in der nächsten zeit herausstellen... eines ist sicher, schaffe ich es alleine nicht, nehme ich auf jedenfall hilfe in anspruch..) ich will noch mehr solcher abende erleben an denen ICH lustig bin und spass habe nicht die andere ;-)
Die vorherige Sorge, dass man vielleicht "Rede und Antwort" stehen muss, wenn man nichts trinken möchte, ist völlig unbegründet. Diese "Angst aufzufallen", geistert nur bei Alkoholikern im Kopf rum und letztendlich interessiert es die breite Masse kein bisschen, ob man nun trinkt oder nicht.
Ich habe übrigens auch im besoffenen Kopf wahllos Essen in mich rein gestopft. Allerdings war das irgendwann vorbei, als durch den Alkoholkonsum die lange Phase der Appetitlosigkeit eingeläutet wurde. Es gab fast nur noch flüssige Kalorien.
Du wirst noch viele lustige Abende erleben können, wenn du auf dem Weg der Trockenheit bleibst und immer das 1. Glas stehen lässt. Und nicht nur das, denn das "Leben" spielt sich nicht nur in den Abendstunden ab. Vom Schlafen mal abgesehen, ist es ein Full-Time-Job, mit den unterschiedlichsten Anforderungen, die mit einem klaren Kopf besser bewältigt werden können.
Ich denke aber, dass im Laufe der Zeit auch bei dir die einen oder anderen Lichter aufgehen werden und Probleme beleuchten, die jetzt noch im Dunkeln liegen. Für die Gründe des alkoholmäßigen "Ausklinken" aus dem "Leben" hat jeder seine eigene geistig-seelische "Gerümpelkiste". Da wirst du auch irgendwann anfangen und "aufräumen". Und dieser Entsorgung wirst du dich stellen müssen, um den Alkohol auf Abstand zu halten.
Bis jetzt hast du dich wacker geschlagen und das schaffst du auch weiterhin.
hallo anbei kann ich mir nicht verkneifen, mich doch noch einmal zu melden status:immer noch trocken seit dem 01.06.
diese woche ist etwas passiert, was mir ein bisschen gezeigt hat, wie und warum ich wohl manchmal getrunken habe
ich habe ein neues jobangebot bekommen, bin seit eineinhalb jahren sehr unzufrieden in meinem job, war aber zu ängstlich und bequem, das zu ändern (ausreden: wird schon, nur noch dieses projekt, ich warte noch 3 monate blablabla)
diesmal aber komme ich nicht drumrum, der job ist cool, meine empfehlung super, und ich muss nur zum bewerbungsgespräch
der abend nach dem ich das erfahren hatte war voller gefühle: freude, angst, schlechtes gewissen meinen kollegen gegenüber, unsicherheit ob ich das schaffe, ob es gut wird wenn sie mich nehmen usw. ich war total durcheinander
das bedürfnis, etwas zu trinken, kam zum allerersten mal seit anfang meiner abstinenz und war richtig körperlich spürbar....mir ist beim gedanken an ein glas sekt richtig das wasser im mund zusammengelaufen
fazit: sobald ich mich komplett überlastet fühle, drehe ich durch. und zwar muss das wohl nicht nur eine überlastung mit negativen gefühlen sein, sondern wohl auch mit positiven..mir war alles zuviel...
ich hatte glück, ich habe 2 tage gewartet, am freitag habe ich es nicht mehr ausgehalten und zu meinem freund gesagt, ich hätte so lust etwas essen zu gehen und einen wein zu trinken wir wollten gerade los, ich bin vorher noch ganz lange unter die heisse dusche als ich rauskam, hab ich gemerkt, dass ich eigentlich total kaputt und müde bin. der gefühlsstress war wie "abgewaschen" wir sind dann zu hause geblieben und heute bin ich sehr froh
morgen ist das bewerbungsgespräch
wenn ich den job bekomme, darf ich nur nicht wieder vor lauter aufregung in das alte muster verfallen
das hört sich doch alles super an. Ich drück Dir auf alle Fälle die Daumen.
Ich glaube, in so einer Situation wäre mir auch der Gedanke an ein Glas gekommen. Auch schon deshalb, um das erstmal lockerer zu sehen. Gemacht hätte ich es nicht (Du ja auch nicht) aber so Gedanken können einen dann ganz schön fertigmachen.
Du kannst stolz sein, daß Du diese Hürde geschafft hast.
hallo ich habe eine gute und eine schlechte nachricht...
ich hab den job bekommen und ich hab eine halbe flasche sekt getrunken...
bin nach hause gekommen, und war wie erschlagen hab wirr in der bude rumgeräumt und wusste garnicht wohin mit mir dann hab ich meine familie angerufen, dass ich endlich aus diesem job rauskomme und mich endlich verbessern kann, hat alle froh gemacht
dann hab ich meine freundin angerufen, und gesagt ich trink jetzt mit ihr eine flasche sekt... und ab morgen ist dann wieder schluss.. wir haben eine stunde telefoniert, leider muss ich sagen, jaa, es war lustig, ich habe den sekt benutzt, um die freude aus mir rauslassen zu können...
um halb 10 lag ich volli im bett und musste schlafen bin um 3 aufgewacht und hab mich furchtbar gefühlt nicht psychisch, ich hab mir das irgendwie erlaubt und hatte deswegen kein schlechtes gewissen aber körperlich, igitt, ist das eine giftige angelegenheit hab mir einen tee gekocht und den rest vom sekt weggeschüttet
wahrscheinlich schimpfen jetzt alle mit mir ja, es ist schlecht dass ich getrunken habe aber ich habe ganz stark gemerkt, dass es den spass nicht wert ist... und mache weiter mit meiner abstinenz...
manchmal bedarf es so eines Ausrutschers, damit man merkt, das es das nicht wert ist. So war es bei mir auch. Ich muß mich seitdem viel weniger anstrengen, um trocken zu bleiben. Wenn mich mal die Lust nach einem Glas überkommt denke ich sofort, da hast Du doch nichts von.
Früher dachte ich nein, das darfst du nicht und wie schlimm, du darfst nie wieder usw.
Heute ist es mit einem einfachen es bringt dir nichts vom Tisch.
Vielleicht war das nötig, um zu sehen, daß Du den Alkohol überhaupt zu keinem Zweck brauchst.
Und jetzt möchte ich natürlich auch nicht versäumen, Dir zu Deinem neuen Job zu gratulieren und Dir alles Gute wünschen.
ist doch prima.Du hast es nochmal probiert und gemerkt,daß du die ganze Zeit auf Nichts verzichtet hast. Im Grunde hättest du dir das auch sparen können....
Natürlich darfst du nu nich mit der Einstellung rangehen,daß es ja geklappt hat...der Alkohol hat nichts Großartiges bewirkt,also kann ich ja mal hin -und wieder....
Das darf's nicht sein.
Aber durch den Versuch gemerkt zu haben,wieüberflüssig er eigentlich ist,das ist prima!
halloo so, jetzt bin ich im büro.. vielen dank für eure netten mails ich habe gedacht, ihr reisst mir den kopf runter
ja, genau, die gefahr sehe ich auch darin, dass quasi "nix passiert" ist und man dann denkt, oooch, so ab und zu... so war es gottseidank nicht, die gefahr war aber gross
muss es mal wieder schreiben, bin so froh, dass ich das board hier gefunden habe...
das zeigt mir immer genau, wo ich stehe...
vielen lieben dank (muss weiterarbeiten. neuer job hin oder her, hier ist immer eine menge zu tun.....)
heiki
Gast
(
gelöscht
)
Beiträge:
22.07.2004 10:29
#29 RE: so fings an - wer hat es \'alleine\' geschafft?
Immer, wenn ich nach einigen Monaten Abstinenz mit einer Flasche Wein angefangen habe, hat mir das zunächst gereicht. Aber im Kopf war dann schon: Das ist ja gut gelaufen, keiner hat was gemerkt, selbst hat du nicht gezittert. Also: Wann ist die nächste Gelegenheit? Ah ja, in drei Tagen. Dann arbeitet dein Mann länger, deine Mutter hast du versorgt. Ab da habe ich nur noch auf diesen Tag hingearbeitet. Das ganze so oder ähnlich zwei, drei, viermal ........... und bums, aus die Maus. Volltrunken, zittern, Entzug. Und dann wieder längere Zeit ohne Alk. Momentan habe ich gerade mal wieder gut 5 Monate ohne hinter mir. Diese Zeit ohne ist so schnell verflogen wie sonst eine Nacht auf Entzug dauert. Von Herzen wünsche ich allen das, was ich auch mir wünsche. Nie mehr diese verfluchte Sicherheit bekommen es ginge doch.