hi, rein statistisch schaffen es ja wohl die wenigsten, die bestie so locker abzuschütteln. sind hier beispiele anwesend oder gewesen, die während der teilnahme am board einen rückfall hatten ? und wie lief das ab ? Haben sie es sofort berichtet, es verschwiegen oder sind einfach "abgehauen" ? ich will diesbezüglich nicht den avantgardisten geben; es interessiert mich nur gerade. gruß tulpe
habe hier schon mitbekommen, daß es welche sofort berichten. Finde ich auch gut. Wozu sonst ist das Forum da? Man will dann aus dieser Situation ja auch wieder heraus und das schafft man nur mit Hilfe. Es hätte ja keiner was davon, Märchen zu erzählen. Und die Märchenerzähler sind eh schnell wieder weg.
hi adobe, danke für dein posting ! aufgefallen ist mir dieses thema, als ich, da selbst sehr interessiert, den (ehemaligen?) veranstalter eines boardtreffens, der sehr engagiert schien, plötzlich gar nicht mehr auftauchte. dabei habe ich ihn wegen einer frage sogar selbst angeschrieben. gruß tulpe
Hallo; bin neu hier! Zum Thema Rückfall kann ich nur sagen, ja hatte ich schon. Hab meinen ersten Entzug von 30.August 2003 bis 26. Oktober 2003 gemacht und dachte, so das wars! Denkste! am 10. Dezember war es soweit. Weihnachtsmarkt, Punschstand, Glühwein,... was soll ich noch sagen. Bis zum 16. Dezember hab ich mich dann zuhause eingesperrt und alle "Restbestände" geleert. Dann kam mein Entschluß; so geht es nicht weiter! Gleich am nächsten Tag ging ich auf Therapie. Seit 25. April bin ich jetzt wieder trocken, aber die Gier nach Alkohol kommt nach wie vor von Zeit zu Zeit zurück. Nur nicht locker lassen!
Oh Mann, ich habe erst Tag zehn, bin in ambulanter Therapie und bin zur Zeit hochmotiviert, da ich nach Monaten wieder etwas Freiheit verspüre. Keine Beschaffung und Entsorgung mehr, keine Terminprobleme oder Angst vor Überraschungskontakten zur Umwelt. Bei Saufdruck hilft mir Ablenkung (z.B. das Board). Nächste Woche schuae ich bei einem Freund Fußball, der sich dann wundern wird, dass ich nichts alkoholisches trinke. Es wurde mir schon geraten, den Termin abzusagen. Da ich aber keine Zweifel an mir habe und ich früher oder später sowieso in solche Situationen komme (z.B. Weihnachtsmarkt), werde ich aber hingehen und keinen Alk trinken. Außerdem möchte ich im Boden versinken, wenn ich hier am Tag danach berichten muß, es nicht geschafft zu haben. Ich werde an Euch denken, bevor ich zur Pulle greife und sie dann stehenlassen Gruß Tulpe
Gratuliere! Aber zähle nicht die Tage die Du geschaft hast, sondern denk an die die vor Dir liegen. Kleiner Tipp von mir: Sag Dir jeden Morgen beim aufstehen: Heute trinke ich nichts! So komme ich über die Runden, vielleicht hilft es Dir auch. Viel Spaß beim Fußball und Gute Nerven! Wirst Du brauchen, denk dran : Hart bleiben!
Danke Ich zähle nicht die Tage, wollte damit nur zeigen, dass ich noch am "relativen" Anfang stehe. Ich weiß zwar ,dass es mich auch nach 3, 5, 10 oder zwanzig Jahren noch treffen kann, aber ich denke trotzdem, dass es einen Unterschied macht, ob jemand noch wenig oder schon viel trockene Erfahrung gesammelt hat. Ich genieße zur Zeit die steigende Freiheit Gruß Tulpe
@ tulpe Noch ein Tipp fürs Fußball schauen: Falls Du Dir nicht 100% sicher bist, daß Du es schaffst, geh zu Deinem Hausarzt und lass Dir ANTABUS verschreiben. Jeden Morgen eine Tablette und wenn Du im Laufe des Tages nur einen Schluck trinken solltest ist der grausamste Kater den Du jemals hattest ein streichelweiches Kuschelkätzchen gegen das was Dich kurz darauf erwartet! Ich nehm sie auch täglich und allein der Gedanke an diese Zustände läßt mir die Entscheidung nicht allzu schwer fallen. Gruß DeDyie
dieser Tipp am Sonntagmorgen hat mich darüber nachdenken lassen, ob das Sinn macht, was du da vorschlägst:
ZitatFalls Du Dir nicht 100% sicher bist, daß Du es schaffst, geh zu Deinem Hausarzt und lass Dir ANTABUS verschreiben. Jeden Morgen eine Tablette und wenn Du im Laufe des Tages nur einen Schluck trinken solltest ist der grausamste Kater den Du jemals hattest ein streichelweiches Kuschelkätzchen gegen das was Dich kurz darauf erwartet!
Nur mal so, was ich zu Antabus fand: Antabus heilt jedoch in keiner Weise die Alkoholabhängigkeit und ersetzt auch keine Therapie. Längerfristige Einnahme ist nicht ratsam, da es zu Leber- und anderen Organschäden führen kann. Antabus sollte nur in der ersten Zeit der Abstinenz eingesetzt werden. Der Alkoholkranke sollte lernen auch ohne dieses Hilfsmittel dem Alkohol zu widerstehen.
Und: Alkoholkonsum kann bis zu 24 Stunden nach der Einnahme von Antabus lebensgefährlich sein.
Wäre es da nicht ratsamer, auf ein derartiges Medikament zu verzichten? Man (jedenfalls ich) hat doch bewusst den Alkohol abgesetzt, um das eigene Leben nicht noch mehr in Gefahr zu bringen. Es gibt bereits genug Pillen gegen alle möglichen Zipperlein, Alkoholabstinenz sollte jedoch im Kopf anfangen und nicht vom Rezeptblock eines Arztes abhängig gemacht werden.
gebe, was Antabus angeht, Jutta vollkommen recht. Es mag ja ein Krückstock sein, nur erreicht man mit der Angst sowieso keine auf Dauer zufriedene Trockenheit.
Außerdem stört es mich gewaltig, daß es zusammen mit Alkohol tödlich wirken kann. Ich finde, solche Medikamente sollten einem Süchtigen nicht in die Hand gegeben werden. In einer Klinik würde ich mir das noch gefallen lassen, aber nicht für den Gebrauch zu Hause.
Und wofür eigentlich? Den Saufdruck lindern sie ja nicht. Es hält einen also nur die Angst ab zu trinken. Das finde ich eine schlechte Motivation.
Mein Vorschlag war für den Anfang seiner Trockenen Zeit gemeint. Kein Arzt der sein Geld wert ist, wird Antabus ohne gründlichen Gesundheitscheck verschreiben.
Du hast schon recht wenn Du sagst, das Aufhören sollte im Kopf anfangen. Das stimmt! Aber ist es nicht gut wenn man gerade am Anfang, in der Kritischen Phase alle Hilfen und Hilfsmittel zumindest mal in Betracht zieht?
mich hat auch ein wenig dieser Satz aus deiner Feder dazu verleitet, mein Kommentar abzugeben:
ZitatIch nehm sie auch täglich und allein der Gedanke an diese Zustände läßt mir die Entscheidung nicht allzu schwer fallen
Ich wiederhole: Ich nehm sie auch täglich.... Wie lange denn schon? Bist du am Anfang des Wunsches, nicht mehr trinken zu wollen?
Hat man sich mit dem Alkohol noch nicht genug vergiftet? Sorry, aber für solche Tipps habe ich kein Verständnis. Medikamentöse Behandlung im Zusammenhang mit Alkoholentwöhnung und mit der Begleitung eines Arztes ist da etwas anders, aber "geh mal zu deinem Hausarzt und lass dir das verschreiben" liest sich so, als würde man sich mal eben stärkere Kopfschmerztabletten oder Ähnliches auf Rezept geben lassen.
ZitatAber ist es nicht gut wenn man gerade am Anfang, in der Kritischen Phase alle Hilfen und Hilfsmittel zumindest mal in Betracht zieht?
Hi DD !
Wie ich das verstand geht es bei der Wirkweise von Antabus darum, das es einem grottenschlecht wird, wenn man Alkohol trinkt. Ich hörte auch schon, dann wird eben weitergetrunken bis das Übelkeitsgefühl weg ist. Mal ehrlich, das soll helfen um ein anderes Leben führen - das abstinente - zu können ? Was ändere ich denn betreffs dem Wunsch zu trinken ? Das soll ein Hilfsmittel sein ? Es ist doch eher ein Aufschieben meiner Grundproblematik, an der ich im Endeffekt nichts geändert habe. Wirklich helfen kann mir doch nur nicht mehr trinken zu müssen, und ich für mich mußte erstmal gründlich graben um all die vermeintlichen Trinkgründe die ich hatte zu durchleuchten. Meine Selbstlügen aufdecken. Da half mir keine Pille.
Was mich daran noch so stört ist dieser Glaube an die Machbarkeit unserer Medizin. Ich trinke zuviel Alkohol - also schlucke ich eine Pille dagegen. (Ein Hurra auf unsere Pharmaindustrie ) So geht das nicht. So geht das nicht aber auch nicht bei irgendeiner anderen Erkrankung, denn mit einer Erkrankung muß man lernen zu leben ( wie zb konsequent seine Ernährung umstellen bei zb Diabetes), das kann kein Arzt für einen tun.