auch ich habe des öfteren geträumt, durch etwas wachgeworden zu sein, aufgestanden zu sein und durch die dunkle Wohnung gegangen zu sein. Egal welchen Lichtschalter ich betätigte - es blieb dunkel. Diese "Träume" waren sowas von real - dass ich bis heute nicht weiß, ob ich träumte oder halluzinierte. Denn die Wohnung war so - wie sie immer war - völlig real. Ich fühlte mich auch real. Nur die blöden Lampen gingen nicht an, so oft ich auch am Lichtschalter rumknipste. Irgendwann schreckte ich dann regelrecht im Bett hoch und wußte nicht mehr, was Wirklichkeit ist und was nicht. Ich hatte diese Träume aber auch früher schon - ganz am Anfang meiner Karriere. Auch das Gefühl, völlig bewegungslos im Bett zu liegen - Bewußtsein voll eingeschaltet - Muskeln durch Tiefschlafphase gelähmt. Ich habe meine ganze "Geisteskraft" aufbringen müssen, um aufwachen zu können. Das war manchesmal so schlimm, dass ich abends Angst hatte, überhaupt einzuschlafen. Der absolute Horror. Ich weiß bis heute nicht, was das war - Traum oder Wirklichkeit. Ich hörte auch mal einen Chor singen und ganz laute Kirchenglocken - das hat mir ziemliche Angst gemacht - aber es war ganz nah an meinem Ohr, es war in dem Moment wirklich. Das Wissen um Halluzinationen nützt da gar nichts - denn wenn man sie hat, empfindet man sie als real. Das ist ja das Schlimme. Tja - so im nachhinein kann ich mich da ganz schön gruseln. Obwohl ich auch erst vor ein paar Wochen so einen "Nicht-aufwach-könn-Traum" hatte. Es war nicht ganz so schlimm - aber immer noch schlimm genug. Ich denke, dass dieser Traum eine Art Erinnerungstraum an die früheren Träume war. Also - ich muss das nicht mehr haben - ! Ich möchte auch nicht wirklich, dass das Delirium-Zustände waren. Da kriege ich es ja jetzt noch mit der Angst zu tun.
Ich trinke seit dem 14. Juni 2004 keinen Alkohol mehr.
Während der ersten Woche hatte ich Schlafstörungen, Herzrasen und dauernd Kopfschmerzen und habe ein paar Mal gedacht: Mensch da gings dir ja vorher blendend...
Anschliessend hatte ich zwei Wochen Urlaub, und jetzt bin ich immer - oder immer noch - total erschöpft! Ich habe während langer Zeit viele interessante Artikel und Zeitschriften weggelegt, mal später zum Lesen. Trank aber damals lieber jeden Abend meinen Wein ( 1 bis 2 Flaschen ). Und jetzt möchte ich lesen, aber ich bin zu müde und zu erschöpft und kann mich nicht konzentrieren. Aber ich denke, dass kommt schon wieder ins Lot.
gieb Deinem Körper die Zeit die er braucht um sich zu erholen.
Du wirst merken, dass nach einigen Wochen die Müdikkeit verschwindet. Aber vorsicht dann nicht übermütig werden sondern weiter kleine Schritte machen, damit Du nicht ins straucheln kommst.
Hab mich über Deine E Mail gefreut, am meisten aber darüber, dass Du den Wein stehen lassn konntest.
Ein Satz in Deinem schreiben ist mir unklar. Was meinst Du damit wenn Du schreibst, demnächst etwas gegen Dein Alkoholproblem zu unternehmen. Warum nicht sofort, wenn Du schreibst, dass Du wohl schon länger als Du dachtest ein Alkproblem hast.
Ich würde mich freuen wenn Du uns eimal erzählen könntes was Dich hindert sofort etwas zu tun.
da mußt du was falsch verstanden haben. Oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Muß nochmal nachlesen, was ich da geschrieben habe.
Ich tue schon etwas:
Ich bin nun fast 7 Wochen trocken und war in der 2.Woche beim Suchtberater und bin dann seit der 3.Woche in eine SHG . Heute gehe ich wieder ins Meeting. Langsam langsam gehe ich sogar gerne hin. Am Anfang hatte ich nur meinen Körper hingeschleppt, was auch immer noch vorkommt.
Aber ich merke die SHG stabilisiert mich und deshalb werde ich weiter hingehen.
Meine Frage bezog sich auf Dein Schreiben vom 7.7.04 10.58 Uhr. Dort schreibst Du im unterem Abschnitt: Meine Alkoholikerkarriere werde ich demnächst mal los werden, aber momentan bin ich innerlich mit so viel be- schäftigt und es arbeitet so arg in mir, dass ich das gerne noch ein wenig Verschieben möchte.
Sorry wenn ich das falsch gedeutet habe.
Ich finde das toll, dass Du schon Hilfe annehmen konntest und erfahren hast wie wetvoll eine Selbsthilfegruppe sein kann. Mach weiter so Du bist auf dem richtige Weg.
ja meistens hatte ich bisher immer so meine Gedanken zu einem Posting und dann einfach losgetippt.
Auch bin ich irgendwie noch nicht ganz soweit, meine "Alkoholikerkarriere" so zusammenfassend hier zu posten wie die meisten es als Einführung machen.
Innerlich spielen sich bei mir momentan immer wieder meine Lebensepisoden ab. Und es kommen immer mehr Erinnerungen! Ich bin mir ja über vieles selbst noch nicht so klar was da alles bei mir geschehen ist.
Ich finde es bewundernswert, wenn jemand so sachlich sein Leben im Ganzen darstellen kann. Ich glaube ich habe diese Sachlichkeit noch nicht, mein Leben alleine auf den Alkohol zu reduzieren. Ich bestand ja nicht nur aus dem Trinken!
Aber ich muß mich selbst wahrscheinlich auch eines Tages damit konfrontieren, mein Leben rein aus dieser Perspektive darzustellen.Wie heißt es doch so schön: Inventur machen! Ich brauch einfach noch ein bißchen Zeit!
Muß jetzt weg, da das Meeting ruft! Schaue später nochmal in Forum!
Es Ist kein einfacher Weg Abstinent zu werden. Die Erinnerungen an die vielen Dinge die da falsch gelaufen sind, können einem mit klarem Kopf doch ganz schön zusetzen.
Ich kann mich noch ganz genau zurück erinnern wie das damals bei mir war. Ich hab mich damals geschämt als mir klar war, welchen Mist ich in der Saufzeit alles verzapft habe. Hatte auch enorme Schuldgefühle gegenüber meiner Frau und unserer beiden Kinder.
Nach einiger Zeit, habe ich gelernt mit Hilfe meiner Gruppe und der Suchtberatungsstelle, mich so anzunehmen wie ich bin.
Dann gings langsam Bergauf mit mir. Manchmal mußte ich von meiner Gruppe gepremst werden, weil ich wieder so viel Dinge auf einmal machen wollte.
Heute kann ich sagen, dass die Summe dieser Erfahrungen und die vielen Positiven Dinge die ich durch meine Abstinenz erfahren durfte, mir bis Heute ein sicheres Fundament gegeben haben.
Also laß Dir ein bißschen Zeit und Du wirst sehen die Grübeleien lassen nach und Du hast dann die Möglichkeit Deinen Energiespeicher mit Positiven Dingen zu laden.
Die ersten Schritte in die richtige Richtung hast Du ja schon getan.