Ich mache mir schon lange viele Gedanken darüber, wie ich mich meinem 1jährigen Sohn gegenüber verhalten soll im Bezug auf Alkohol. Ich bin total verkrampft und möchte natürlich nicht, dass der Kleine das noch länger sieht. Aber ich werde es niemlas verhindern können. Denn sein Papa wird immer sein Papa bleiben und ich möchte ihm ihn niemlals aus meinen eigenen Ängsten heraus vorenthalten, denn das Kind und der Papa haben ein REcht darauf Kontakt zu haben. Und da geht dann wohl meine Hilflosigkeit und meine co-Abhängigkeit weiter.....
Mein Sohn wächst momentan noch mit mir als co-Abhängige und seinem alkoholkranken Papa auf. Er zeigt immer voller Freude auf die braunen Bierflaschen und sammelt die Kronkorken vom Tisch oder Boden auf, wenn irgendwo irgendwelche rumfliegen. Er sieht seinen Papa überwiegend mit der braunen Flasche am Hals. Für das Kind also völlig normal. Und für mich, wenn ich drüber nachdenke eine unheimliche Qual.
In jedem Raum, egal ob im Bad, im Schlafzimmer im Wohnzimmer, auf dem Balkon - überall sieht er die Bierflaschen rumstehen. Ich sehe es allerdings auch nicht mehr ein, die ständig weg zu räumen. Ich wohne im Geiste sowieso nicht mehr hier. Ich weiss nicht, ob ich nicht dem Kind zuliebe die Flaschen doch wegräumen soll. Aber soll ich wirklich vor ihm alles vertuschen? Es gibt doch sicherlich auch andere Wege, einem Kind begreiflich zu machen, was da los ist und wie gefährlich das alles sein kann.
Ich habe solche Angst, dass mein Kind den gleichen Weg einschlagen könnte.
Und wisst ihr vor was ich noch Angst habe?! Dass mir immer wieder solche Männer begegnen, die Alkoholprobleme haben. Denn meine Mann ist auch nicht der erste mit diesem Problem - vor ihm war ich schon mal 5 Jahre mit einem Akoholiker zusammen, der auch noch unter Bulimie litt und den Drogen nicht abgeneigt war.
Mein Opa hat auch getrunken und meine Oma hat mich schon sehr früh in den Kontrollmechanismus involviert, in dem sie immer sagte: "Kuck mal, der Opa hat schon wieder den ganzen Einkaufswagen voller Wein. Hach, ist das nicht schrecklich!" Usw... (Ich war oft in den Ferien dort)
Diese Szenene kamen mir vor ca. 6 Monaten das erste mal wieder in Sinn, da ich mich schon lange frage, warum ich immer wieder mit Alkohol konfrontiert werden.
Ich weiss nicht mehr, was richtig oder falsch ist.
nach längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder zu Wort Also zu Deinem letzten Punkt kann ich nur sagen mir ging das genauso irgendwie scheinen Frauen wie Du und ich Alkoholiker anzuziehen oder vielleicht innerlich zu suchen Erklären kann ich mir das auch nicht wahrscheinlich besitzen wir ein ausgeprägtes Helfersyndrom Das Du Dir sorgen machst wegen Deinem Sohn ist schon klar meiner ist schon mittlerweile 13 und hat in dem einem Jahr mit meinem damaligen Freund alles live mitbekommen und das wird Er wahrscheinlich auch nicht vergessen. Schützen kann man die Kinder glaube ich nicht so gut die kriegen das schon bewusst mit Ich kann meinerseits nur hoffen das diese Zeit mit Frank für meinen Sohn eher eine Abschreckung war, wissen tue ich es allerdings auch nicht.Allerdings merke ich wenn ich mal ein Glas Wein trinke reagiert er schon sauer dann kommt der Spruch : Willst Du auch sterben ( obwohl Frank nicht am Alkohol gestorben ist aber er bringt das schon damit in Verbindung) Früher habe ich gerne mal ein Glas Wein getrunken, seit dieser Geschichte ist mein Konsum gegen null gegangen. Ich drücke Dir die Daumen das sich alles zum guten wendet.
Monica you never walk alone
PS: Die Bierflaschen würde ich an Deiner Stelle auch nicht mehr wegräumen.
Es tut mir so leid für Dich und Deinen kleinen Sohn und ich kann so gut nachfühlen, wie es Dir geht. Ich kenne diese Gefühle sehr gut, sie sind so grausam, machen Angst vor der Gegenwart und vor der Zukunft. Für mich ist die Situation nur noch dadurch zu toppen, daß man für ein kleines Wesen verantwortlich ist und mit in die Schoße reinzieht. So wie Du.
Aber mit ehrlichem Mitleid ist es nicht getan. Findest Du nicht den Mut, Deinem kleinen Sohn zuliebe zu gehen? Wenn Du für Dich die Kraft nicht hattest, dann dem Kleinen zuliebe? Schau ihn Dir an, wenn er mit Korken spielt ... und dann faß Dir ein Herz und geh'. Kannst Du irgendwo unterschlupfen? Und dort dann erstmal zur Ruhe kommen, um anschließend Deine Dinge zu ordnen?
Die Gefahr, daß man immer auf ähnliche Partner trifft ist groß. Ich Co, mit meinen tollen Ideen, solange es um andere geht, denke mir, daß es am besten wäre, wenn Du gehst und erst einmal eine Therapie machst, bevor Du Dich mit dem Gedanken einer neuen Partnerschaft befaßt. Das dürfte Dein Weg sein, der eine bessere Zukunft für Dich und Dein Kind bedeuten kann.
Also, laß Dich hier trösten, sammle Mut und dann durch!
Du bist nicht für Deinen Mann verantwortlich - aber für Dein Kind. Ich bin der Meinung, Du hast die Verpflichtung, Dein Kind zu schützen und solltest mit ihm das Weite suchen. Und das ganz schnell. Sicher soll ein Kind das Recht auf seinen Vater haben - aber die Bedingungen müssen dementsprechend stimmen. Kinder brauchen gute Vorbilder. Ich persönlich finde es immer ganz unbegreiflich, was Frauen sich und ihren Kindern zumuten, damit der Alte "wilde Sau" spielen kann. Es liegt an einem selbst, wo man die Grenzen zieht. Meine Meinung: Lieber gar keinen Vater als einen trinkenden Vater. Dein Kind wird Dir das irgendwann bestätigen, wenn es alt genug ist.
das fatale am Alkoholismus ist doch, dass die Betroffenen lange Zeit gar nicht (oder nie) erkennen, was sie ihren Kindern (Umfeld) antun. Sie halten sich für richtig und die anderen haben immer irgend eine Schuld.
Wenn der Alkoholiker dann mal in einem nüchternen Moment "bemerkt", was er "anstellt", dann werden die unangenehmen Gefühle sofort (oder etwas später, wegen dem guten Willen) wieder betäubt und die "Wildsau" zeigt erneut, wie sie den Acker pflügt und alles unterbuttert. Deshalb ist es so unbegreiflich, was Frauen/Männer sich und den Kindern zumuten, und bei k l a r e m Verstand zuschauen, wie sie niedergestreckt und untergepflügt werden.
Anders gesagt: Keine Frau/Mann bleibt auf der Straße stehen und wartet, bis er überfahren wird. Und keine Eltern schauen tatenlos zu, wenn ihr Kind in einer solchen Gefahrensituation ist. Aber bei Alkoholikern und Co`s ist es genau umgekehrt. Das ist die Krankheit.
Um Gottes Willen, denkt ja nicht, dass ich schon wieder über eine neue Beziehung nachdenke bzw. es darau anlege, im Gegenteil - außerdem: noch bin ich ja verheiratet.
Mir kommt so schnell keiner mehr ins Haus - wenn ich überhaupt noch mal einen rein lasse.....- ich will mein Leben genießen, ich glaube, dass kann ich nur ohne Partner. Bisher hatte ich noch keinen mit dem ich es genießen konnte. Traurig aber wahr. Aber die Ängste sind halt schon da, ob ich richtig aus dem Vergangenen lerne und mich am End irgendwann in meinem Leben nicht doch wieder in so eine Sch.... stürze. Diemal mache ich aber nicht den Fehler und höre auf an mir zu arbeiten - jetzt mache ich erst recht weiter.
Ihr habt recht, dass ich verdammt noch mal eine riesen Verantwortung meinem Kind gegenüber habe. Ich denke, der Tag, wo ich mir mein eigenes Reich mit meinem Sohn suche rückt immer näher. Und ich habe dann ganz viel Hoffnung, dass sich einiges ändern wird.
Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass es noch einige Zeit mit meinem Mann und mir weitergeht. Immerhin habe ich ja schon noch Gefühle für ihn, aber ich möchte mich räumlich abgrenzen können. Das geht halt in der gemeinsamen Wohnung nur sehr schlecht. Da stelle ich auch ganz klare Bedigungen - keinen Alkohol! Weder mitgebracht als Flasche oder Dose noch aus seinem Mund (Geruch).
Dann sehen wir mal weiter, wie lange das dann noch geht.
Hatte ich nicht schon mal geschrieben, dass ich seit erst kurzer Zeit weiss, warum ich mich nicht mehr wundere, dass ich immer wieder mit Alkohol in Kontakt kommen??? Durch meine Großeltern - mein Opa trank (jetzt tot) und meine Oma hat mich schon sehr früh in diesen Kontrollmechanismus eingeführt, indem sie mich immer gegen ihn aufgehetzt hat und ich mal "gucken soll" wieviel Wein der Opa schon wieder im Einkaufswagen hat. Ich wundere mich demnach also über nichts mehr.
Du schreibst, der Zeitpunkt rücke näher, daß Du ein eigenes Reich hast.
Solange der Zeitpunkt nur näher rückt, ist Dein Söhnchen dem Leben, das Du ihm bietest und das nur Du ändern kannst, ausgesetzt!
Ich verstehe allerdings das Thema, daß man Gefühle nicht einfach abstellen kann. Die sind da und man weiß nicht, wie man ohne den geliebten Menschen klarkommen kann. Man fragt sich, wie er ohne einen klar kommt. Und schließlich, ob es nicht doch einen Weg gibt, die Trennung zu verhindern. Den gibt es sehr wahrscheinlich nicht Mondfrau; und auf keinen Fall dann nicht, wenn Du keine Konsquenzen für Dich und Euren Sohn ziehst. Das könnte nämlich Deine Chance sein bzw. die Chance für Eure Familie. Wenn Du konsequent durchziehst könnte es sich Dein Mann überlegen, ob er in eine Klinik geht und Euch beide vielleicht wieder bekommt oder ob er trotzdem weitertrinkt. Und wenn er weitertrinkt? Für den Fall kann ich Dich nur für jeden Tag, den Du früher gegangen sein würdest, beglückwünschen.
Mut Mondfrau! Es geht um Leben und wir vergeuden doch Stunde um Stunde, es werden Jahre - sollten wir am Ende einsehen, was wir falsch gemacht haben? Und Du hättest dann noch die eigenen Vorwürfe, was Dein Kind anbetrifft?
du hast sicherlich recht, aber wenn es so einfach wäre, wäre ich schon längst über alle sieben Berge.
Es ist echt nicht toll ständig durch diese tiefen Sümpfe zu warten und schon gar nicht sein eigen Fleisch und Blut da mit durchzuschleppen (das macht mich zutiefst traurig) - daher habe ich endlich eine Psychotherapie angefangen und mich den Al-Anons angeschlossen, denn alleine schaffe ich es so schnell nicht, denn es muss jetzt wirklich schnell eine klare Entscheidung von meiner Seite aus getroffen werden. Ich muss zugeben, dass ich momentan sehr auf fremde Hilfe angewiesen bin...
Im Übrigen tut es mir gut, dass ich hier so viele Gleichgesinnte treffe. Danke!!!
du schreibst: ich muss zugeben, dass ich im Moment sehr auf fremde Hilfe angewiesen bin.
Mondfrau, das ist weder schlimm noch außergewöhnlich. Es gibt aber im Leben schlimme und außergewöhnliche Situationen, die man seiner selbst willen bzw. der Kinder ändern muss. Du bist jetzt schon mal so weit, um Hilfe zu suchen und hoffentlich auch anzunehmen. Deshalb solltest du bei allen Zweifeln und Ängsten die dich plagen, mal eine gedankliche Positiv-Negativ-Liste deiner Situation aufstellen. Ich möchte wetten, dass die Negativ-Seite dominiert. Und wer möchte schon ständig im überwiegend Negativen leben? Es ist auch normal, dass du Angst vor den Hürden hast, die du überwinden musst und vor allem was dich anschließend erwartet. Aber wenn du stehen bleibst und zauderst, wirst du das "anschließend" nie kennenlernen und es hilft dir auch nicht das "Beste" aus dem Jetzt machen zu wollen.
Wenn das Dach undicht ist und es regnet ständig rein, dann kannst du zwar einen Eimer aufstellen oder ständig aufwischen aber solange ein Loch im Dach ist, wird sich an der Situation nichts ändern. Und wer hat schon Spaß daran, ständig Angst vorm Regen zu haben? So sehe ich das Ausharren in einer Situation, die man selber ändern kann. Ich wünsche dir und deinem Kind, dass DU die richtige Entscheidung triffst.
Du hast schon recht Rosalie mit Deinem Hinweis. Und ich habe auch mehrmals darauf hingewiesen, daß ich kein gutes Beispiel bin. Was bedeutet, daß ich anderen, die in derselben Misere sitzen - m.E. sogar noch schlimmer, wenn ein Kind mit betroffen ist - ja nicht sagen kann, daß sie genau so handeln sollen wie ich.
Was soll ich Deiner Ansicht nach denn tun? Es gibt dann ja nur noch zwei Möglichkeiten:
- Ich bedaure und das war's oder - ich halte mich komplett raus
Es hätte in den Jahren viele Möglichkeiten für mich gegeben, das Thema für mich zu einem positiven Ende zu bringen. HÄTTE! Ich habe aber solange gewartet, bis ich dabei sehr krank wurde, bis ich meinen Job hinwerfen mußte und damit im Moment jedenfalls zusätzlich in eine gewisse Abhängigkeit geraten bin. Die Diagnose ist ein halbes Jahr her; ob es das wirklich war, ist noch ungewiss. Man kann nicht alle Löcher aufreißen, sondern es gibt Situationen, in denen man zwangsläufig nur noch das Dringendste tun kann. Was für mich im Moment bedeutet, physische und psychische Stabilität wiederzuerlangen. Dafür sind Ärzte da und was meine Psyche anbelangt, ein Therapeut. Dort ist u.a. auch mein Co-Problem ein Thema. In dem halben Jahr habe ich aber auch einen Menschen, der mir sehr viel bedeutet, so lange zu Hause gepflegt, bis sie sterben konnte. Sie war immer für mich da und ich viele Wochen für sie. Jetzt liegt mein Enkelkind auf der Intensivstation und ich bin für meine Kinder da, die mich brauchen. Dabei wäre ich in der Zeit mit mir selbst mehr als ausgelastet gewesen.
Ja, ich bin kein gutes Beispiel bzw. im negativen Sinne ein Beispiel dafür, daß man so lange hinwarten kann, bis die eigenen Kräfte ziemlich lädiert sind und der Körper auf die Harte streikt. Da wieder rauszukommen, glaub' mir, fordert die ganze Kraft, die ein Mensch überhaupt besitzt.
Mein Mann war schon einmal in der Klinik und war danach etwa 1 Jahr trocken; seit drei Jahren nimmt sein Problem stetig zu und natürlich hoffe ich, auch weil ich keine Kraftreserven mehr habe, daß er sich nochmal mit seinem Arzt in Verbindung setzt. Kann gutgehen oder auch nicht und wenn ich in mich reinhorche, wäre es ein Wunder, wenn er es schafft. Hoffnung ...
ich denke, ein Kind zu haben ist eine große Verantwortung und fordert viel Kraft. Es ist egoistisch und unverantwortlich dem Kind gegenüber, diese Kraft an einen Partner zu verschwenden, der nicht richtig mitzieht. Du gefährdest die Zukunft deines Kindes und solltest schleunigst für ein stabiles Umfeld sorgen und dafür, dass du genug Energie hast, ein Kind zu fördern und nicht nur großzufüttern.
Klingt jetzt unverschämt, das weiß ich, aber ich sehe bei deinem Beitrag das Horrorszenario einer uns bekannten Familie vor uns, in der kräftig gebechert wird (Mama mit Papa und Onkel sowie diversen Saufkumpanen). Die Zwillinge sind über drei und können keine zehn Worte sprechen, diese noch für Uneingeweihte unverständlich, die mittlere Tochter wird jetzt sofort in der ersten Klasse in einer Schule für Erziehungsschwierige eingeschult und die Älteste ist strohdumm gepaart mit Unverschämtheit. Alle vier sind sozial unintegriert und kaum zu ertragen.
Einmal wurde mir stolz von Mama erzählt, die Kleinen wären früh, als die Eltern ihren Rausch ausschliefen in der Küche gesessen mit einer Flasche Bier und einer Zigarette in der Hand und hätten "Papa und Mama" gespielt.
Erspars doch deinem Kind, die vier hätten sich sicher auch besser entwickeln können. Vielleicht klappt es ja noch mit den Kleinen, die wurden vor vier Monaten vom Jugendamt in eine Pflegefamilie gebracht, da sie von Behinderung bedroht sind und vernachlässigt wurden.
Ich denke, es macht keinen riesigen Unterschied, ob du jetzt auch trinkst oder nicht - ideale Voraussetzungen sind das so nicht für dein Kind.