Hallo Nelli, Bea hat recht der Alkohol-Entzug ist gefährlich und er k a n n lebensgefährlich werden. Deswegen solltest du ihn nicht unbedingt allein durchziehen. Wenn du jemanden hast, bei /mit dem du das Wochenende verbringen kannst, halte ich persönlich das für eine realistische Möglichkeit. Ich habe da aus eigener Erfahrung eine robustere Einstellung. Schließlich ist das Saufen selbst ja auch nicht ganz ungefährlich, mein Gott was da alles passieren kann, und... hat dich das abgeschreckt, oder davon abgehalten weiter zu saufen. Es sterben immer noch mehr Menschen am Suff, denn am Entzug, und auch ins Delir, fällt man nicht so ohne weiteres, man rutscht da rein. Und dann kann man immer noch den Notarzt kommen lassen und im Sagen man ist nicht versichert. Wie gesagt du bist auf der sichereren Seite, wenn du nicht alleine bist.
Alles Gute, Trotz ist für den Anfang gar nicht schlecht Michael
hallo Nelly, du schreibst: "Ich habe in den letzten Wochen immer mal wieder kleinere Trinkpausen von ein paar Tagen gemacht" Das kommt mir bekannt vor, von mir selber. Das ging bei mir bestimmt 3 Jahre so. Aber manchesmal dachte ich schon, jetzt bleibt die Pumpe stehen, bei Puls 200, und dann leere Schläge und Aussetzer reichlich. Bist du immer wieder auf Null Promille gekommen? Dennoch kann das nächste Mal plötzlich schlimm ausfallen. Sicher wäre jedoch schon ein zweiter, der im Bedarfsfall den Rettungswagen rufen kann. ich grüße dich, Max
das mit den Gründen ist sehr, sehr gut! Ich habe sie ausgedruckt und werde sie meinem Mann mal hinlegen - ohne Worte!
Liebe Nelli!
Bezüglich Deines letzten Posts: Du hoffst, wie jeder in Deiner Situation, daß Du es alleine schaffst. Du flüchtest Nelli vor der Wahrheit, nämlich der, daß Du heute noch keine Ahnung hast, wie Dein Leben ohne Alk aussehen wird. Und Du hast Angst, aus Deinen vier Wänden hinauszugehen und irgendwo, beispielsweise in einer Klinik, relativ öffentlich zugeben zu müssen, daß Du ein Problem hast.
Du brauchst keine Angst haben, liebe Nelli, vor einem professionellen Entzug! Die Zeit vergeht dort so schnell und sobald Du dort aufgenommen wirst, wird alles für Dich getan, daß Du eben keinen Entzug erleiden mußt. Was hält Dich also davon ab, Dir helfen zu lassen?
Angst mußt Du nur vor einem haben: Daß Du noch länger versuchst, alleine klarzukommen. Und wieder zu scheitern. Und wieder ein Versuch ... der im Scheitern endet.
Geh' nicht so schlecht mit Dir um, kümmere Dich um Dich. Nach einem Entzug wird es Dir körperlich prima gehen, Du wirst viel besser aussehen. Du wirst klare Gedanken fassen können und Du wirst auch einen Job finden. Dein Leben ordnen, glücklich sein ohne Alk! Was hält Dich ab von solchen Aussichten???
Hallo Nelli, deinen Thread habe ich von Anfang an verfolgt. Das was ich jetzt lese macht mir richtig Angst. Ich habe selbst,zu Hause, mit Aufsichtsperson versucht zu entziehen, diese zwei Tage waren die Hölle. Ich hätte den Putz aus den Wänden kratzen können.An folgendem Wochenende habe ich mich dann selbst als Notfall eingewiesen.Das war das Beste was ich für mich getan habe.Das hat mich davor bewahrt wieder zu trinken, in der Entgiftung hatte ich keine Möglichkeit zu einem Rückzieher.
Gruß Manuela
[f1][ Editiert von Falballa am: 15.07.2004 19:54 ][/f]
Hallo ihr, ich weiss auch nicht warum ich so sehr dagegen wehre zu einem Arzt zu gehen, ich nehme eure Warnungen ernst und ich bin auch nicht allein zuhause also könnte jemand den Notzarzt rufen wenn es nötig sein sollte. Ganz besonders will ich nicht nur rumsitzen und mich selber bemitleiden. Ich habe mir schon eine Liste mit Selbshilfegruppen aus der Gegend hier besorgt aber auch dort habe ich noch nicht angerufen. Vielleicht versuch ich nur Zeit zu schinden. Fünf Prozent Chance es selber zu schaffen sind wirklich nicht viel, das macht mir schon Angst. Trotzdem ist die Aussicht auf ein Leben ohne den ständigen Kampf um und mit dem Alk sehr verlockend. Heut Abend kommt es mir einfach nur noch darauf an nichts zu trinken, ich will auch nicht mehr nachdenken, bin einfach nur hundemüde. Bis morgen früh müsste der ganze Restalkohl doch verschwunden sein, dann gehts mir sicher besser und ich bin ein wenig klarer im Kopf.
Hallo Solgar, ist wohl genau die Angst sich vor anderen zu outen, mir selber hab ich ja schon lange eingestanden dass ich nicht "normal" mit Alkohol umgehen kann. Hab heut noch einiges zu erledigen und da wird der Tag hoffentlich nicht so dahinschleichen wie gestern, körperlich geht es mir auch schon etwas besser und der Notarzt war nicht notwendig.
hallo Nelly, freut mich wenn du nüchtern geworden bist. Meine ersten 3-4 Tage danach waren eigentlich die schlimmsten. Der Kreislauf purzelte noch etwas, dem Magen war gar nicht gut, schwitzen, unkontrollierte Ängste hält das nun auch, usw. Und an diesen Tagen hatte ich am Morgen genau ein einziges Ziel: heute trinke ich nicht! Alles andere war drittrangig. Und so ist auch bis heute geblieben: heute trinke ich nicht. Ich halte es auch für eine (versteckte) Gefährdung, dass wenn man alleine trocken geworden ist, na dann kann ich das doch jederzeit wieder?!! Nein, eben nicht. Das ist rational kaum bis nicht zu erklären. Dieser "Anlauf" war entsetzlich lang, stimmt's? Und bei vielen klappt er nicht noch einmal. Wenn du aber jetzt auf deinem trockenen Wege gehen willst, dann geht das am besten mit einer Selbsthilfegruppe. ich grüße dich, Max
Hallo Nelli, für mich war der Augenblick ,als ich einem anderen Menschen ins Gesicht schaute , meine Sucht eingestand und um Hilfe bat eine riesige Befreiung. Es war ersteinmal das Ende meiner Selbstlügen, der Einzelkämpfer in mir gab auf und lernte, zu vertrauen.
Hallo Dünnerwolf, der Einzelkämpfer in mir ist wohl noch reichlich stark und will sich nicht beiseite schieben lassen, steckt halt in mir drin und ich bin es auch seit vielen Jahren gewohnt alles selber zu reglen und druchzusetzen.
Hallo Max mX, du hast vollkommen recht, warum sollte ich es diesmal schaffen mehr als eine Woche oder zehn Tage nichts zu trinken? Alle meine halbherzigen Versuche bis jetzt sind ja auch fehlgeschlagen. Da fällt mir immer der alte Raucherspruch ein: ich kann jederzeit aufhören zu rauchen, hab es schon 100mal geschafft. Ich würde mir auch niemals anmaßen zu sagen dass es diesmal anders ist und dass ich diesmal länger durchhalte. Wie du schon sagst: nur heute ist wichtig! und morgen ist dann eben ein neues "heute". Ich will jetzt nicht resigniert klingen, allenfalls realistisch.
hallo Nelli, Protest, Protest! "Hallo Max mX, du hast vollkommen recht, warum sollte ich es diesmal schaffen mehr als eine Woche oder zehn Tage nichts zu trinken? Alle meine halbherzigen Versuche bis jetzt sind ja auch fehlgeschlagen" SO war das aber nun gar nicht gemeint! Im Gegenteil, falls du wirklich kapituliert hast vor dem Alk (und es sieht doch ganz so aus), dann ergreife JETZT deine Chance und trinke heute nicht, und mögen es viele Jahre werden. Aber es kann ja sein, dass auch du es in dieser Weise gemeint hattest. Na schön, wenn dann haben wir es eben 2mal gesagt, und gemeint!! ich gerüße dich, Max
ich denke dass ich dich schon richtig verstanden habe. Deshalb denke ich auch erst mal nur daran heute nicht zu trinken weil mir "niemals wieder" viel zu unüberschaubar ist. Heut morgen war ich Einkaufen und es war toll an der Kasse diesmal NICHT betreten auf den Boden zu schauen weil der halbe Einkaufswagen wieder voller Alk ist ...
hallo Nelli, das ist eine frohe Botschaft für mich. Mir haben "sie" gleich in den ersten Tagen beigebracht weshalb ich immer nur "heute nicht trinken" soll. Das war an sich ganz einfach. "Max, Gott gibt dir deine Kraft für heute. Die kannst du einsetzen, indem du morgens beschließt usw." Falls ich nicht an Gott glaube dann könne ich auch Mutter Natur bemühen. Und das stimmt auch! Morgens kann ich mir meinen Tag vorstellen, und ganz egal was passiert, ich trinke nicht!!! Das geht viel besser als ich zuerst glaubte. Das ist auch praktisch und ein ganz einfaches "Muster" (für's Gehirntrainung, Umprogrammierung), welches sich täglich neu verstärken kann. Und im selben Sinne wie sich das verstärkt, lässt der (unbewusste) Griff nach dem Stoff nach. Und weil das meine Erfahrung war bzw. ist, da wollte ich dir das mitteilen. ich grüße dich, Max
Hallo Max, ich glaube mit diesem "Muster" kann ich mich sehr gut anfreunden, ist sicher ein guter erster Schritt auf dem Weg langfristig mein Leben zu ändern. Mit "Gott" habe ich mich noch nicht sehr viel beschäftigt. Das einzige was bei mir vom Religionsuntericht so hängen geblieben ist, ist dass wir Menschen von Gott den freien Willen bekommen haben Entscheidungen zu treffen, mögen die nun "richtig" oder "falsch" sein liegt an uns (oder im Auge des Betrachters). Ich glaube zwar nicht dass wir uns zu irgenteinem Zeitpunkt bewusst dazu entschieden haben Alkoholiker zu werden, trotzdem glaube ich dass wir bewusst entscheiden können NICHT mehr zu trinken. Wie wir/ich diese Entscheidung dann auch in die Tat umsetzen steht wohl auf einem anderen Papier.