Hallo zusammen, ich habe hier in den letzten gut 2 Wochen fast täglich gelesen, aber nicht geschrieben. Leider habe ich völlig versagt. Es ging mir gut, wahrscheinlich zu gut. Habe die Campral Tabletten nach einer Woche nicht mehr genommen, dachte ich brauche sie nicht mehr. Irrtum! Doxipin ( oder wie die Dinger heißen) habe ich nach 2 Wochen abgesetzt. Brauchte ich auch nicht mehr. Nächster Irrtum! Dann passierten ein paar Dinge die mich aus der Bahn gebracht haben.( Ich habe mich ohne Alk wirklich wohl gefühlt. War kein Problem trocken zu werden, aber trocken zu bleiben ist wohl auch das größere!) Eine ganz liebe alte Bekannte von mir( so ein Oma Ersatz) wurde sehr krank und stand auf der Kippe. Ein Autounfall letzte Woche, an dem ich zwar keine Schuld hatte, aber trotzdem verletzt wurde und die Karre ist Totalschaden. Viel Ärger und Streß im Betrieb. Viel unterwegs für den Tierschutz.( Und was man da sieht ist nie angenehm!) Irgendwie habe ich auch diese Woche nur im Dauerlauf absolviert. Und gestern abend ist es dann passiert. Völlig groggi und am Ende mit Nerven und Kraft war ich der Meinung das ich ein Glas Wein trinken könne, mir das nicht schadet, mich nicht umhaut..... Tja, ist wohl jedem klar was passiert ist: Die Flasche war leer. Ich saß da und heulte, alles fiel irgendwie von mir ab. Ich habe mich noch nicht einmal schuldig gefühlt. Zumindest erst mal nicht. Dann kam das Gefühl völlig versagt zu haben, und das ist einfach das schlimmste. Wieder von vorn anfangen, Zweifel kommen: Schaffe ich das wirklich allein? Ich habe hier immer noch keine Selbsthilfegruppe gefunden, mein Phsychater Termin war so was von Scheiße und der nächste ist erst in einem Monat. Oh je, ich schreibe hier ja einen ganzen Roman. Aber es hat gut getan. Sorry! Im Augenblick bin ich wirklich völlig ratlos. Aber schaffen will ich es auf jeden Fall, das ist sicher! Liebe Grüße Nina
Och Leute! Bitte! Ich bin nicht Dieter, keine Angst. Ich hatte vor einigen Wochen ein paar Mal hier geschrieben, habe Hilfe bekommen, und benötige sie leider auch heute! Und wenn irgendeiner hier in der Lage sein sollte, mir zu erkären wie man sich hier richtig anmeldet, dann wäre ich außerordentlich dankbar. Denn, das ich etwas dämlich in Computersachen bin, das hatte ich bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben. Ich schreie jetzt nicht tausend Mal um Hilfe, aber etwas Resonanz würde mir wirklich helfen. Ist das normal? Hat jeder von Euch Rückfälle gehabt? Ich bin hier sofort gewarnt worden: Keine Entgiftung zu Hause und ohne ärztliche Aufsicht... Ich habe es trotzdem getan, bin gut durchgekommen, die ganzen fast 3 Wochen. Ich bin auch nicht abgestürzt, mein Kopf hat sich eingeschaltet, nur leider zu spät. Ein weiteres Problem ist, das nur ich meine Sucht als Sucht sehe. Mein Freund und auch mein Bruder( sie sind die einzigen mit denen ich gesprochen habe) meinen das ich mir meine Abhängigkeit nur einbilde, und übertreibe. Aber das ist leider nicht der Fall. LG Nina
na, dann schreib ich mal. Vielleicht sind die anderen draussen und genießen die sonne was ich auch gerne täte, muß aber noch n bisserl arbeiten...
also... nach der flasche wein bist doch nicht soweit wie vor wochen, oder? jetzt kommst du doch ganz leicht "runter" oder bist es schon. Fang halt nochmal von vorne an.
alleine ists sehr schwer trocken zu bleiben. is ja auch ZU leicht diese erleichterung mit alk... man muß die "durststrecke" durchstehn und mit anderen isses leichter. denk ich mir...
ha! und das mit dem einbilden ... bei mir is genau umgedreht: ich denke mir wochenendsaufen macht nichts und n guter kumpel sagt das das viel zu viel ist und ich bald da stehe wo ich mal war... naja
Ich bin nicht alkoholkrank, sondern Co-Abhängig. Möchte dir aber trotzdem schreiben und dir Mut zusprechen.
Wirklich weiterhelfen kann ich dir wohl nicht, aber ich will dir sagen, dass du es schaffen kannst, wenn du es wirklich willst.
Du hast erkannt dass du abhängig bist und das zählt. Lass dir von deinem Bruder und deinem Freund nichts anderes einreden.
Wie du ja selber erkannt hast, ist das grössere Problem das trocken bleiben. Deshalb musst du dir unbedingt Hilfe suchen. Was ist der Grund weshalb du keine Selbsthilfegruppe findest? Und warum hat dein Therapeut erst wieder in einem Monat Zeit für dich?
Auf der Homepage hat es ja Telefonnummern die dir weiterhelfen können. Hab keine Scham das Angebot zu nutzen.
Ich bin übrigens auch im Tierschutz tätig (früher mehr) und weiss wie krank man davon werden kann (bei mir Depressionen).
Puh! Danke, ich dachte schon, ich sei allein auf der Welt. Diese Anmeldegeschichte werde ich jetzt sofort versuchen zu erledigen- ohne Garantie. Kaum zu glauben, aber da bin ich wirklich ein Volltrottel! Tja, und die Sache mit der Selbsthilfegruppe gestaltet sich etwas schwierig,ich lebe in einem Dorf und die einzige Gruppe die es hier gibt ist in der Kirche, diese Kirche ist genau gegenüber von meinem Geschäft, und ich hab eine heiden Angst da Kunden, Angehörige von Kunden oder was weiß ich wen, zu treffen. Ich weiß nicht ob Ihr Verständnis dafür aufbringen könnt, aber als kleiner und verhältnismäßig neuer Einzelhändler am Ort eines 10.000 Seelen Dorfes ist es nicht sooo leicht. Und wenn ich nun hier noch durch die Gegend getratscht werde, na denn kann ich meinen Laden gleich zu machen. DAS ist garantiert. Ich werde nun meine Hunde bewegen,(werde ständig gestupst) und mich erst morgen vormittag hier blicken lassen können. Und zwar nicht weil ich mich heute abend betrinken will, sondern weil der PC im Betrieb steht und ich jetzt nur noch nach Hause möchte. (Bin ohne Unterbrechung seit 8.00Uhr hier, und nu ist es genug)
..ein bißchen Resonanz will ich dir so gut ich kann geben.
"Hat jeder von Euch Rückfälle gehabt ?"
Ich schon, lange Zeit sogar 'geplante' Rückfälle. Zum Beispiel meine '40-Tage-in-der-Wüste' - so nannte ich es, wenn ich zu Beginn jeden Jahres eine sechswöchige Trinkpause einlegte.Während dieser Zeit ging's mir blendend und ich habe weitere wochenlange Pausen für das restliche Jahr beschlossen...nur traten die dann aber nicht ein, meist nur 1-2 Wo, falls ich über die 'Wochenend-Schwelle' kam.
Den ersten 'richtigen' Anlauf nahm ich dann im Jahr 2000, ausgelöst durch einen heftigen Streit mit meiner Frau. Nach ca. einem halben Jahr hab ich dann wieder angefangen - und bin in den darauffolgenden zwei Jahren tiefer reingerasselt als je zuvor...
Ich weiß nicht, wie häufig sich dieses Aufhören/Rückfall-Schema wiederholen muß, bis man es schnallt - bei vielen (bei mir jedenfalls) ging es über Jahre - solange, bis das Ego mit dem Rücken an der Wand steht, und nicht nur 'intellektuell' alles einsieht sondern VOLLSTÄNDIG - ohne Hintertürchen, die ganze Strategie bricht zusammen wie ein Kartenhaus, weil man in EINEM schmerzhaften Moment der Wahrheit sieht, was Sache ist.
sehr wahrscheinlich leidest Du jetzt unter einem "Rückfallschock". Das ist vollkommen normal. Du stehst jetzt unter dem Schock "versagt" zu haben. Du hast schlimmeres ja schon verhütet, in dem Du heute nicht weitergetrunken hast.
Liebe Nina, kaum jemand schafft es auf Anhieb, es ist ja auch nicht so leicht. Du solltest Dich jetzt nicht mit "ich habe versagt" herumquälen. Du läßt heute wieder das erste Glas stehen und morgen wieder. Hast Dir ja bewiesen, daß ein Glas trinken nicht geht.
Ich mußte mir das auch beweisen. Das tun wohl die meisten. Also nicht den Kopf hängen lassen.
will Dir schnell nen paar Sätze schreiben bevor ich ins Büro muß.Also das die Selbsthilfegruppe gleich gegenüber ist ....meiner Meinung gar nicht so schlecht dann brauchste nur über die Strasse und gut. Sicherlich kann es vorkommen das Dir da ein Kunde in der Gruppe begegnet aber wo ist das Problem ? Du glaubst doch wohl nicht das dann derjenige im Dorf überall rumerzählt wo er Dich getroffen hat.....er würde sich ja selber outen Ich hatte mal das gleiche Erlebnis (vor Jahren da war ich noch unbedarft ) im Swingerclub. Auf einmal stand da nen Arbeitskollege vor mir. Beide sind wir rot angelaufen, dann haben wir gelacht und sind unserer Wege gegangen. Da ist nie drüber geredet worden war unser Geheimnis. Wichtig ist jetzt erstmal das Du nicht weitertrinkst und vielleicht zum Arzt gehst und dem die Problematik schilderst.
die Menschen in der SHG reden ausserhalb der Gruppe nicht von dem anderem....ist glaube ich sogar Pflicht
Ich kann mir vorstellen dass durch deine Offenheit in der Gruppe die Kunden in deinem Geschäft mehr werden
Ich hatte auch einen Rückfall nach 13 Jahren und versuchte es ein Jahr lang alleine zu schaffen. Immer wieder Neuanfang....immer wieder eine bis drei harte Wochen geschafft....immer wieder Kampf bis zur Verzweiflung
es funktionierte bei mir alleine nicht, obwohl ich eigentlich schon immer ein starker Einzelkämpfer bin.
Heute mache ich eine ambulante Therapie! das heisst: jede Woche Gruppe mit Therapeuten und jede zwei Wochen Einzelgespräch mit meinem Therapeuten! Das geht 6 Monate.
Wenn du Selbstständig bist, dann kannst du das selbst bezahlen..(wegen Versicherung)..das mache ich auch...kostet nicht soooo viel Ich bezahle 1 % vom Gehalt, pro Stunde ( 45 Min.)und pro Gruppenstunde (90 Min.)
Also ich kann dir sagen...es kostet weitaus weniger als der Alkohol vorher und das ganze drumherum kostete. Nein ich spare sogar noch sehr viel Nerven, Energie und habe dadurch noch beste Gesundheit bekommen. Auch ist es dann doch wieder was eigenes was ich mache und ich übernehme die Verantwortung für meine Krankheit. Das heisst für mich auch: "Ich will ganz sicher aufhören zu trinken!"
Wenn du in einem Dorf wohnst, dann wird es das bei euch eventuell nicht geben? Dann fahre doch zur nächsten grösseren Stadt in eine Beratungsstelle und informiere dich dort...ob es sowas gibt. Da triffst du vielleicht auch nicht die Nachbarn...oder doch?
Nach den Sommerferien fangen wieder neue Therapien an!
Nina seit ich dort bin habe ich es nun geschafft...bin momentan am überlegen ob ich nicht doch verlängere, da ich dort nicht nur Hilfe vom wegkommen meines Alkoholtrinkens bekomme. Es werden auch ganz andere Themen beredet!
Themen die uns helfen, das Leben Lebenswerter zu leben...ohne Alkohol!
alles gute von der Lisl die nun genau 5 Monate und 13 Tage trocken ist