Ich habe mit 15 Jahren nach dem Training und Spiel mit trinken gegonnen. Das ging dann bis 19 Jahre mit Rausch und meist Filmriss von Donnerstag bis Sonntag.
Mit 19 Jahren mußte ich ein halbes Jahr auf die Bundeswehr warten wo ich dann täglich getrunken habe. Bei der BW 15 Monate, außer wenn ich Wache hatte, blau.
Währen des Studiums wieder von Donnerstag bis Sonntag zu. Nach dem Studium 9 Monate arbeitslos. Erste stärkere Entzugserscheinungen traten auf, deshalb nahm ich einen Job 360 km von zu Hause an obwohl ich mir das als Schwabe vorher nicht vorstellen konnte.
Jetzt trank ich nur noch am Wochenende und versuchte am Sonntag langsam herunterzukommen. Das klappte auch ein paar Jahre ganz Gut bis ich nach längerem Suff (Urlaub) nicht mehr runtergekommen bin. Habe dann den Urlaub verlängert und nach einer Woche ging es wieder. Das passierte mir dann noch ein paar mal und ich beschloß etwas zu ändern ,natürlich nicht ganz mit dem Alkohol aufzuhören sondern eine Trinkpause einzulegen um einen Job in der Nähe zu suchen.
Als ich einen Job gefunden hatte versuchte ich kontrolliert weiterzutrinken, was dann in der Entzugsklinik endete. Dort bin ich dann frühzeitig nach einer Woche gegangen, da ich einen neuen Job anfangen mußte. Habe noch nichts gelernt und habe ein halbes Jahr mit trinken aufgehört um dann kontrolliert weiterzutrinken.
Zwei Jahre später war ich wieder in der selben Klinik. Diesmal bin ich vier Wochen geblieben. In dieser Zeit habe ich einen Job gefunden, einen Motivationskurs angefangen und mir eine SHG gesucht. In der SHG habe ich in den zwei Jahren ganze drei mal gefehlt. Ohne SHG wäre ich sicher nicht da wo ich jetzt bin. Meine größte Sorge ist das der Kamerad Leichtsinn zuschlägt.
Ich habe vom Alkohol keine körperlichen Schäden nur leichte Konzentrationsprobleme. Ich war bis zum Schluß aktiver Fußballer und Bouler und sogar Jugendtrainer. Irgendwie habe ich wichtige Termine, z.B. Jugendspiele, noch auf die Reihe bekommen.
Mein Fazit: Ich habe nur am Wochenende, auch bei größeren Problemen während der Woche, getrunken und konnte nach zwei Bieren, auch über längere Zeit, problemlos aufhören, Ich habe ohne Alkohol keinerlei Saufdruck und ich bin trotzdem Alkoholiker ohne wenn und aber.
herzlichen Glückwunsch, ich wünschte, ich könnte das auch. Nach jedem Trinken schwöre ich mir, ich höre auf. Leider klappt es nicht, muß wohl auch erst in die Klinik und dann in eine SHG
was hindert dich daran, in eine Klinik und SHG zu gehen?
Du weist, dass du alleine vom Alkohol nicht loskommen wirst. Also, auf was wartest du?
Mit jedem Glas Alkohol lädst du den Tod ein Stück näher zu dir ein. ER mag zwar noch meilenweit entfernt sein....aber auf dem Weg ist er schon.
Du wirst wahrscheinlich sagen, die hat gut reden und sterben müssen wir alle einmal. Nur Pauline, es ist schon ein Unterschied, wie ich den Löffel abgeben muss und vor allem, WAS KANN ICH SELBER MACHEN, um den Löffel möglichst lange und zufrieden behalten zu können?
Es gibt so viele schwere und schmerzhafte Krankheiten, wo die Menschen die größten Torturen auf sich nehmen um gesund zu werden oder wenigstens ein bisschen länger leben zu können.
Bei der Krankheit Alkoholismus, deren Ende jeder selbst in der Hand hat, nehmen viele Leute bewusst in Kauf, lange krank und schwer leidend zu bleiben, um ein bisschen kürzer zu leben.
danke für Deine Worte. Du hast ja so Recht. Ich könnte mich wirklich
Ja was hindert mich daran, zur Entgiftung zu gehen. Im Grunde wäre ich sogar froh, mal von zu Hause weg zu kommen. Das nervt mich hier total alles. Meine Leute sagen auch nichts zu meinem Saufen. Versteh ich irgwendwie nicht, oder Du?
Denen ist es wohl egal, wann ich den Löffel abgebe. Erstaunlich ist, ich kann schon mal für l0 Tage oder so trocken bleiben, aber dann... Also Entgiften kann ich selber. Ich brauche wohl ne Langzeittherapie. Ich denke auch immer, wenn ich für länger weg bin, kommen die hier zu Hause nicht klar. Aber kommen sie klar, wenn ich erst mal den Löffel abgegeben habe? Ich überlege mir schon manchmal richtig, wie es wohl ist, tot zu sein. Blöd was? Irgendwie scheue ich mich, vor meinen Arzt zu treten und ihm alles zu sagen. Obwohl, er kennt mein Problem.
Versuchs doch mal mit dem ersten Schritt. Dein erster Schritt könnte so aussehen: Termin in einer Suchtberatungsstelle machen, eine Selbsthilfegruppe besuchen, Ein Arztbesuch und wenn nötig eine Entgiftung unter ärztlicher Aufsicht in einer Klinik. In der Suchtberatungsstelle wirst Du erfahren was Du alles tun Kannst, z.B. Einzelgespräche. ambulante Therapie, oder wenn erforderlich eine Langzeittherapie.
In der Selbsthilfegruppe triffst Du Menschen die das gleiche Problem haben, auch dort erhälst Du Hilfe.
Der Arzt kann Dir eine Einweisung wenn nötig verschreiben. Hier erfährst Du auch wie es mit Deiner Gesundheit steht.
Es liegt an Dir, Du mußt nur den ersten Schritt wagen.
treffend zum sommerlichen Wetter möchte ich fast schreiben:
Spring einfach in den Swimmingpool, es ist erfrischend und tut gut. Es sind schon viele im Wasser, alles ehemalige Nichtschwimmer, die jetzt regelmässig zusammen ihre Bahnen ziehen.
"Nach jedem Trinken schwöre ich mir, ich höre auf."
Das ging mir genauso und unzählig vielen anderen auch. Und am Abend darauf... Grabbel mal hier im Board, das findest du zuhauf!
"Ich überlege mir schon manchmal richtig, wie es wohl ist, tot zu sein. Blöd was? " Blöd schon, aber leider "ziemlich normal" bei nassen Alkis
"Irgendwie scheue ich mich, vor meinen Arzt zu treten und ihm alles zu sagen"
Ich hatte immer erwartet/gehofft, unser Hausarzt sagts mir mal "auf den Kopf zu"... Hatter aber nicht. Inzwischen habe ich mir dazu bißle was angelesen und verzeihe ihm
"...muß wohl auch erst in die Klinik und dann in eine SHG"
Du bist doch schon hier, hast hier "Leidensgefährten", dir ist also recht klar, daß du ein Problem zu lösen hast... Ich mußte erst in die Sch* fallen, bis ich mir eingestand: Das packst du nicht allein... Habe also in einem lichten Moment das Telefonbuch gegriffen und eine örtliche Suchtberatung "aufgesucht". Auf dem Weg dahin kam ich mir _richtig_ wie der letzte Versager vor... _Die Überwindung_ hat mir viel geholfen! Versuch das doch auch ersteinmal. Deine Umgebung wird davon nichts mitkriegen Mir hats viel gebracht. Die ganzen Formulare liegen unausgefüllt, aber griffbereit, rum.
Du packst das
fallada (wach seit So., 16. Mai. 04, spät nach Mittag )
Glückwunsch zu den zwei Jahren! Ich bin auch bald soweit... und ich kann das gut nachvollziehen, wie gut du dich jetzt fühlst!
@ Pauline: Du hast geschrieben:
ZitatIch denke auch immer, wenn ich für länger weg bin, kommen die hier zu Hause nicht klar.
Das habe ich auch mal gedacht, bin in einer Saufphase zu Hause ausgebüxt, weil mir alles über den Kopf wuchs, konnte woanders erstaunlicherweise in veränderter Umgebung von heute auf morgen auf den Alkohol verzichten - und habe dabei erkannt, dass ich etwas gegen das Zuhause tun muss. Aber das ging nur nüchtern. Inzwischen habe nicht nur ich mich verändert. Und es liegt kein Grund mehr vor, dass ich deswegen saufen müsste!
Nüchternheit bringt auch manchmal wieder Familienfrieden, das musste ich jedenfalls feststellen. Nachdem keiner mehr befürchtet, dass ich rückfällig werden könnte, läuft es wie geschmiert. Und ich trau mich jetzt sogar, zu meckern, wenns notwendig ist
Denk mal drüber nach und geh doch vielleicht mal den Weg, den meine Vorposter vorgeschlagen haben.