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Saufnix  
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Dieses Thema hat 43 Antworten
und wurde 3.613 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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fallada Offline



Beiträge: 2.386

25.09.2004 21:47
#16 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hi beed,
"kann ja schlecht die Kinder mit hinnehmen."

Kann man! Habe ich selbst erlebt! Wo ich zum ersten mal zur Suchtberatung war, mußte ich mich an ein-zwei Kinderwagen vorbei zum Ausgang wühlen...
Was mir in Erinnerung geblieben ist, sind die verzweifelt/traurigen Gesichter der Leute nach mir...
Kinder von Trinkern wissen sehr wohl, was Fakt ist! Habe _ich_ jedenfalls so erlebt...

fallada


beed Offline




Beiträge: 882

25.09.2004 23:15
#17 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hi fallada,

also ich würde keins der Kinder dahin mitnehmen. Auch wenn alle sagen, ich bin genauso krank, wie die anderen.
Mich hat noch niemand mit irgendwelchen Ausfallerscheinungen gesehen - also betrunken sein oder dummes Zeug reden oder aggressiv sein oder gleichgültig/apathisch sein. Ich weiß nicht, aber mich ständig damit zu konfrontieren, wirkt irgendwie kontraproduktiv. Ich will einfach damit abschließen und nicht mehr daran denken müssen, oder Leute sehen, die sich damit rumschlagen. Hab wohl noch nicht die richtige Einstellung oder bin zu voreingenommen.

beed


fallada Offline



Beiträge: 2.386

25.09.2004 23:56
#18 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

.

[f1][ Editiert von fallada am: 26.09.2004 0:00 ][/f]


tommie Offline




Beiträge: 10.596

26.09.2004 09:49
#19 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von beed
Auch wenn alle sagen, ich bin genauso krank, wie die anderen.
Mich hat noch niemand mit irgendwelchen Ausfallerscheinungen gesehen - also betrunken sein oder dummes Zeug reden oder aggressiv sein oder gleichgültig/apathisch sein.


Hallo beed

für mich klingt das nach "...ich doch nicht...." und nicht nach einer Einsicht.

Zitat
Gepostet von beed
Ich weiß nicht, aber mich ständig damit zu konfrontieren, wirkt irgendwie kontraproduktiv. Ich will einfach damit abschließen und nicht mehr daran denken müssen, oder Leute sehen, die sich damit rumschlagen. Hab wohl noch nicht die richtige Einstellung oder bin zu voreingenommen.


Ohne Konfrontation und Ehrlichkeit dir selbst gegenüber wird es nicht funktionieren. Wenn du dein Alkoholproblem so einfach wegschieben und in den Müll werfen möchtest wirst du allzu schnell wieder die bittere Erfahrung machen, dass es kontraproduktiv ist, wenn du dicht eben nicht mit deinem Problem konfrontierst.

Eine auch finanziell akzeptable, weil kostenfreie Lösung wäre für dich eventuell diese Einrichtung:

http://www.fleckenbuehl.de (Suchthilfe Fleckenbühl ).

LG

tommie


beed Offline




Beiträge: 882

26.09.2004 10:31
#20 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo tommie,

ich meine, es hat doch (wie eigentlich alle Dinge im Leben) alles seine verschiedenen Facetten. Es gibt von allen Dingen viel oder wenig oder was dazwischen. Das kommt mir manchmal vor, wie Kinder und Jugendliche denken: Es gibt nur Extreme - Entweder etwas ist "immer" oder es ist "nie".
Ich konfrontiere mich doch, sonst würde ich mich ja nicht damit auseinandersetzen. Es ist meiner Meinung nach kein Wegschieben eines Problems, wenn ich mich EINMAL konsequent damit auseinandersetze, es löse und fertig!

Mal angenommen, Du hast ein Problem mit engen Räumen. Du hast 3 Möglichkeiten:
1. Du meidest enge Räume, mit der Gefahr, doch ab zu mal in einen zu müssen.
2. Du versuchst Dich therapieren zu lassen, in der Hoffnung, irgendwann mal angstfrei in einem engen Raum sein zu können.
3. Du siehst ein, dass diese Angst ein Problem ist, aber es nun mal enge Räume gibt. Du konzentrierst Dich auf andere Dinge und denkst einfach garnicht mehr dran.

Nun, vielleicht nicht auf Alk übertragbar, aber ich meine nur, wenn ich das Nichttrinken zum zentralen Thema meines Lebens machen will(nachdem ich mich damit auseinander gesetzt habe) kommen doch alle anderen Sachen wieder zu kurz!?

Gruß beed


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

26.09.2004 10:37
#21 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo beed

Aus meiner Sicht ist das. was Du schreibst, einfach "nasses" Denken.
Da ich davon noch gar nicht (so lange) weg bin, sehe ich das so.


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

26.09.2004 10:46
#22 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo Beed,

erst einmal begrüße auch ich dich hier im Forum.
Auch ich bin nie auffällig geworden und bezeichne mich jetzt als trockenen Alkoholiker.
Und deine Trinkmenge von drei bis vier Bier und zwei Flaschen Rotwein täglich weist eindeutig auf ein Alkoholproblem hin.

Hierzu möchte ich aber etwas anmerken:

Zitat
wenn ich das Nichttrinken zum zentralen Thema meines Lebens machen will(nachdem ich mich damit auseinander gesetzt habe) kommen doch alle anderen Sachen wieder zu kurz!?



Da irrst du.
Wenn du dein Trink-Problem in Angriff genommen und verarbeitet hast (wie auch immer), dann ist das Thema Nicht-Trinken kein Thema mehr. Es gehört genauso zum Leben wie Zähneputzen, Duschen, Essen, Schlafen etc. Nicht-Trinken ist dann genauso normal.

Gerade weil ich mir jetzt keinen Kopf mehr machen muss, wie ich Flaschen beschaffe und deren Inhalt vernichte, habe ich Zeit für andere Sachen und Alkohol ist KEIN Thema mehr für mich.

Ich wünsche dir alles Gute!

Jutta


tommie Offline




Beiträge: 10.596

26.09.2004 10:51
#23 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo beed


du schreibst: "ich meine, es hat doch (wie eigentlich alle Dinge im Leben) alles seine verschiedenen Facetten. Es gibt von allen Dingen viel oder wenig oder was dazwischen."
Du trinkst seit 10 Jahren. Ich weiss nicht, ob du dich selbst als Alkoholiker siehst oder nicht.
Für einen Alkoholiker gibt es nur 2 "Facetten": trocken und nass - da existiert kein "dazwischen".

Du schreibst:"Ich konfrontiere mich doch, sonst würde ich mich ja nicht damit auseinandersetzen. Es ist meiner Meinung nach kein Wegschieben eines Problems, wenn ich mich EINMAL konsequent damit auseinandersetze, es löse und fertig!"
Mir scheint, deine bisherige Vorgehensweise hat nicht gefruchtet. Konfrontation heisst für mich, sich mit anderen Betroffenen auseinanderzusetzen und von ihnen zu profitieren. Wieso alles alleine versuchen, bisher bist du damit gescheitert. Kann es sein, dass du ein wenig "dickschädelig" bist?

Du schreibst:"Mal angenommen, Du hast ein Problem mit engen Räumen......."
Ich wage einen Vergleich: der enge Raum, in dem du dich befindest, hat keine Fenster und nur 1 abgeschlossene Türe. Die Raum ist ausbruchsicher und der Schlüssel zur Türe nach draussen befindet sich ausserhalb dieses Raumes. Du kommst nur heraus wenn du dir helfen lässt...........

Du schreibst:"....wenn ich das Nichttrinken zum zentralen Thema meines Lebens machen will(nachdem ich mich damit auseinander gesetzt habe) kommen doch alle anderen Sachen wieder zu kurz!?"
Keiner verlangt von dir, dass du das Nichttrinken zum zentralen Thema deines Lebens machen sollst. Das wäre unsinnig und wohl eher kontraproduktiv. Und die "alle anderen Sachen" kommen trocken eher mehr zum tragen als nass - da du dich trocken besser damit beschäftigen kannst.

LG

tommie


beed Offline




Beiträge: 882

26.09.2004 12:26
#24 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

@ Hallo Bernd,

wieso denke ich "nass", wenn ich aufgehört habe zu trinken?

Gruß beed
_____________________________________________________

@ Hallo Jutta,

das Nichttrinken gehört für mich zum Leben, darum geht es ja, ich putz mir ja aber auch nicht den ganzen Tag die Zähne. Ich muss mir nichts besorgen, um es dann wegzuschütten.
Wie Du ja weißt, gehört das Einkaufen zu den Aufgaben eines/r Hausmannes/frau und meine Frau trinkt auch noch jeden Abend ihren Piccolo, da sitz ich auch daneben und hab kein Problem damit und ich verspüre in der Kaufhalle nicht das Bedürfnis, mir auch was mitzubringen.

Gruß beed
_____________________________________________________

@ Hi tommie,

1. mir ist schon klar, dass ein Alkoholiker nicht ein bisschen oder viel abstinent sein kann. Auch weiß ich um die chemischen Vorgänge im Gehirn eines Alkoholikers, warum er nie wieder einen Tropfen trinken darf. Aber ist das wirklich bei allen identisch??

2.Ich habe bisher immer alles allein geschafft. Zum Einen möchte ich niemand etwas schuldig sein, zum Anderen weiß ich dann wenigstens immer, an wem es lag, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Ist das dickschädelig?

3. Bei Deinem Vergleich musste ich unwillkürlich schmunzeln, hab ein paar Jahre im Vollzug gearbeitet (also als Schließer) und das klang sehr nach der Beschreibung eines Haftraumes (außer das mit dem Fenster). Ich fühle mich nicht so isoliert. Ich kann ja versuchen auszubrechen oder ich warte bis meine Zeit um ist.

4. Momentan machen die anderen Sachen eben noch nicht so einen Spaß. Vorher war das lockerer. Die Frage ist ja, wie lange dauert es denn, bis sich innere Zufriedenheit wieder einstellt?

Gruß beed


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

26.09.2004 12:49
#25 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo beed

Dann reicht es wohl, wenn man/frau einfach nicht mehr trinkt - und von Stund' an ist alles OK ?

Warum dann dieses Board und diese Reaktionen auf Deine Beiträge ?

Ich musste bisher eine ganze Menge Schranken einreißen in meinem Kopf - von wegen - das geht nicht, kann ich nicht machen... usw.

Erst seit ich damit richtig angefangen habe, geht es vorwärts, wenn auch in kleinen Schritten - aber die Richtung stimmt.

Ich bin ruhiger, ausgeglichener, schlafe besser und leiste mehr - für mich und andere.

Dass Du während des Trinkens alles prima erledigt hast, mag Dein persönlicher Eindruck sein - allein - mir fehlt der Glaube...


Hyperlink ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2004 12:57
#26 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Zitat
.Ich habe bisher immer alles allein geschafft. Zum Einen möchte ich niemand etwas schuldig sein, zum Anderen weiß ich dann wenigstens immer, an wem es lag, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Ist das dickschädelig?


Ja, ist es. Der Spruch könnte 1:1 von mir stammen. Mein Einstieg in die Trockenheit beinhaltete zu lernen, Hilfe die mir geboten wird anzunehmen. Ich hatte vorher Angst davor als Versager dazustehen, wenn ich irgendwas nicht alleine auf die Reihe kriege. Nasses Denken heißt für mich: Ich trinke zwar nichts, weine dem Alkohol aber nach, weil es ja sooo schöne Zeiten damit gab, und bedauere es zutiefst, daß ich nicht mehr darf. Alkohol spielt in meinem Leben keine zentrale Rolle mehr, dennoch gibt es genügend andere Probleme mit denen ich mich herumschlagen muß. Es erleichtert mich einfach ganz unwahrscheinlich, wenn ich darüber reden kann und darf, anstatt alles "runterzuschlucken". Das wäre ja auch wieder "nass" denn das ist ja eingeübt, alles runterschlucken kann ich ja.
Was mich die ersten Tag meiner Trockenheit verblüfft hatte, es gab tatsächlich Leute, die haben dasselbe mitgemacht wie ich. Ich brauchte mich nicht mehr verstecken, sondern konnte mich öffnen, den ganzen Mist, den ich jahrelang mit mir rumgeschleppt habe loswerden, und, ich bin auch noch verstanden worden.


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

26.09.2004 13:07
#27 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hyper - genau so isses !


beed Offline




Beiträge: 882

26.09.2004 13:31
#28 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo Hyperlink,

ich habe nie aus Frust oder wegen scheinbar unlösbarer Probleme getrunken. Es war einfach nur Gewohnheit, es gehörte zum Tag dazu.
Was heißt dem Alkohol nachweinen? Ich finde es halt blöd nichts mehr trinken zu können. Ich wäre auch niemand, der sagen würde: " Wenn ich doch wenigstens ab und zu, zu Geburtstagen o.ä. Anlässen was trinken könnte ".
Ich hab immer gemeint, wenn ich einen Tag mal nicht trinken muss, dann bräuchte ich ja garnicht trinken. Nun sind es 18 Tage Abstinenz, also 18 Tage mehr, als der längste Zeitraum, in dem ich nichts getrunken hätte.

Auch hab ich nie heimlich getrunken, was ich schon oft las - also auch nie versteckt.

Gruß beed
_____________________________________________________

@ Hi Bernd,

nein, es ist nicht von Stund an alles OK! Aber ich sag ja auch nicht, dass ich es nicht schaffen werde oder das Aufhören nicht geht.
Ausgeglichen war ich auch vorher, da ich ein bestimmtes Level nie überschritt. Geschlafen hab ich ca. 4 Stunden, das ist jetzt auch nicht anders.
Die Frage, die öfter in meinem Kopf kreiselte war ja die, dass ich gelesen hatte, Krampfanfälle bekommt man in Folge Entzug. Ich bekam sie, wie schon mal beschrieben, nachdem ich schon was getrunken hatte.
Tja, mehr leisten. Ich rotierte vorher den ganzen Tag, das tue ich jetzt auch... nur wäre es z.B. dann am Abend schön, wenn man zusammen ein Gläschen Sekt trinken könnte. Der Gedanke daran ist doch nichts verwerfliches, es wird halt noch eine Weile dauern, bis es mir egal ist bzw. diese alten Angewohnheiten außer abgelegt auch aus dem Kopf sind.

Gruß beed


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

26.09.2004 14:27
#29 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

Hallo beed

Es ist gut und völlig in Ordnung, dass Du 18 Tage keinen Alkohol getrunken hast.
Abstinenz ist - glaube ich - etwas anderes...

Aber Deine ganze Argumentation ist eben "klitsch-nass".

Den ganzen Tag rotieren...

... Leistung ist der Quotient aus Arbeit und Zeit.
... Manche können stundenlang reden - ohne etwas zu sagen...

Die Frage ist doch eher - bist Du abends zufrieden, mit dem, was Du vollbracht hast ?

Wenn ja, bedarf es dann des Sektes ?

Was bewirkt dieser ? Entspannung ? Belohnung ?

Und wie geht es Dir - ohne ?

3-4 Bier und zwei Flaschen Rotwein - einfach so ?

Und zum Thema Kontrollverlust:

Da wird - glaube ich - oft die falsche Definition herangezogen. Der Kontrollverlust bezieht sich nicht auf die Unmöglichkeit, seine Sinne und Äußerungen kontrollieren zu können, sondern darauf, nach dem ersten Glas nicht mehr aufhören zu können. Ob das bis zu einem bestimmten Pegel oder bis zur Bewußtlosigkeit geht, das ist dann wurscht.

Sonst hätten ja die meisten Spiegeltrinker gar keinen Kontrollverlust und wären im Sinne von Jellinek gar nicht alkoholkrank...


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

26.09.2004 14:46
#30 RE: Alkohol,Dias und Epilepsie Zitat · Antworten

hallo Bernd,
"Sonst hätten ja die meisten Spiegeltrinker gar keinen Kontrollverlust und wären im Sinne von Jellinek gar nicht alkoholkrank"
Das hatte ich in meiner Tränke als "Abstiennzverlust" gelernt (Jellinek)
ich grüße dich, Max


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