morgen bin ich 33 Wochen nach meinem Rückfall wieder trocken Ist wie ne magische Zahl und nicht zu verachten, langsam wirds was
In der Nummerologie bedeutet die 33 eine Meisterzahl...ich fühle mich nicht wie ein Meister...nein ich fühle mich wie die Lisl...mal so und mal so. Ohne Alkohol hatt sich in meinem Leben eigentlich nicht viel verändert....es geht mir mal schlecht und es geht mir mal gut. Doch ich bemerke dass sich was verändert hatt....ich bemerke jetzt ohne Alkohol, wenn es mir schlecht und wenn es mir gut geht.
Meine ambulante Therapie wäre morgen eigentlich beendet, doch ich verlängerte bis Ende dieses Jahr, da ich mich nicht so sicher fühle. Auch habe ich mich in der Therapie mit einer Frau angefreundet, die ich gerne als meine neue Freundin haben würde. Und ich denke sie wäre mit mir auch einverstanden...mal schauen was draus wird....wir sind uns noch am testen was wir für gemeinsame Ansichten haben Meine über 25 jährige Freundin hatt seit einiger Zeit , keine Zeit mehr und ich vermisse, die vertrauensvollen Freundinengespräche, die ich mit ihr und sonst mit niemandem hatte...fühle mich sehr oft einsam, obwohl ich hier ne menge Freundschaften haben könnte, doch da ist absolut nix wo ich mich anvertrauen wollte....ist alles so oberflächig ...für kurze Gespräche ist es OK, doch ich möchte wieder ne richtige feste Freundin, mit der man Pferde stehlen kann
Nun wie sieht es aus mit nie mehr trinken? In meinem Kopf ist es noch nicht drin....nie mehr was trinken Wenn ich saufdruck habe, dann denke ich wenn es geht, nur an diesen Moment... In letzter Zeit bemerke, dass ich meine Gedanken nicht mehr im Griff habe...ich schweife zu viel ab....bin mal hier und mal da....oder dort und mal irgendwo anderst Manchmal bin ich sehr unkonzentriert und habe Angst, dass ich eventuell Durchblutungstörung im Gehirn habe...
Vor allem bei meiner Chefin fällt mir auf, dass ich einfach nicht aufmerksam bin....sie erzählt so viel, dass ich ihr gar nicht folgen kann und dann vergesse ich eigentlich für sie sehr wichtige Dinge....da ich wenn sie so viel redet....zu mache....einfach zumache, da ich das viele oberflächige Reden nicht ertragen kann.
Das zumachen habe ich schon früh als Kind gelernt...kann ich auch, ohne dass ich es will...ist gar nicht gut. Früher hatte ich als Hilfe immer den Alkohol gehabt....hatte dann einen Grund am nächsten Tag zum zumachen....hatte einen Grund für meine Schuldgefühle...hatte dann einen Grund für meine angeblichen Durchblutungsstörungen.
Doch das zumachen fällt mir in letzter Zeit vermehrt auf...wenn mir jemand zu nahe kommt...nicht körperlich, sondern sprachlich so von Auge zu Auge...je nach dem ist es mir zu nah und ich trete psychich weg... weis gar nicht wie ich das euch erzählen soll vielleicht kennt das auch jemand und kann das in Worten erklären
Mit meinem Sohn ist es so weit in Ordnung, bezahlt angeblich seine Schulden, hatt noch die Arbeitsstelle, trinkt nicht mehr so viel?....er hatte noch zwei mal in letzter Zeit versucht die Mom anzupumpen, das erste mal ging es und das zweite mal nicht mehr
Mit meiner Mom ist es mal so und mal so....ich hatte in letzter Zeit vermehrt Auseinandersetzungen mit Geschwister und Mom, doch das gebe ich jetzt auch auf...mache jetzt nur noch meine Aufgaben, die ich machen kann...alles andere soll sie halt so machen wie sie denkt...ich rege mich jetzt nicht mehr auf
Ach ja, der es noch nicht weiss, ich bin heute 14 Tage Rauchfrei....ganzstolzbin...und noch kein kilo zugenommen, da ich vermehrt Sport treibe obwohl ich pfundweise Schockolade esse Ich habe mir schon überlegt, ob manches erst mit dem Alter geht was meinst du Max
Liebe Leute, ich könnte euch noch so viel erzählen, doch das Zhread wird zu lange...und dann nicht gern gelesen Zufriedene Abstinenz? ich weis nur, dass ich immer mehr innere Zufriedenheit bekomme...sie ist anderst als sie schon war...wie sagte Merry: Demut! Ja es ist Demut da ...und auch Abenteuer ...und auch immer wieder Neue Glücksmomente ....und auch immer wieder mal tiefe dunkle Löcher ...und auch immer wieder mal das spürsame L E B E N
so lang ist das schon wieder her ? Dann müsstens bei mir wohl auch so an die 30 Wochen sein.
Zitatdoch ich möchte wieder ne richtige feste Freundin, mit der man Pferde stehlen kann
Da sprichst du wahre Worte. Ich habe auch gemerkt, wie elementar wichtig das für mich ist - und wenn man ja jetzt nüchtern ist und abends Zeit hat, kann man sich ja auch wieder um eine Freundschaft kümmern! Ich drücke dir die Daumen, dass es sich so entwickelt, wie du dir das wünscht!
ZitatDoch das zumachen fällt mir in letzter Zeit vermehrt auf...wenn mir jemand zu nahe kommt...nicht körperlich, sondern sprachlich so von Auge zu Auge...je nach dem ist es mir zu nah und ich trete psychich weg... weis gar nicht wie ich das euch erzählen soll
Lisl, das kenne ich. Bei mir ist es nicht zumachen, sondern "wegbeamen" oder hilflos wie das Opferlamm in einer Situation verharren (z.B. bei Autoritätspersonen wie Ärzten, Lehrern, Vorgesetzen oder auch Therapeuten). Ich könnte mich verteidigen, eine Grenze setzen, sagen, dass ich was nicht in Ordnung finde...und was mache ich? Ich nicke und lasse alles über mich ergehen. In der Therapie konnte ich herausfinden, dass es mit meiner Kindheit zu tun hat. Es ist ein Trauma. Wenn bestimmte Auslöser eintreten, dann weiß quasi mein Gehirn nicht, dass das schon 20 -30 Jahre her ist, sondern reagiert so, als ob die Vergangenheit wieder da wäre. Ich konnte inzwischen schon aber gut eingrenzen, was bei mir Ursachen und Auslöser sind und arbeite da weiter dran in Einzel- und Konfrontationstherapie. Zum "wegbeamen" dienten dann später bei mir auch Ess- Brechattacken und Alkohol.
Also ich würde das mal dem Therapeuten erzählen und die Situationen, in denen das auftritt mal genauer betrachten. Es kann natürlich auch schlicht und ergreifend nur sein, dass du zu wenig Grenzen setzt. Auch einer Chefin kann man mal sagen, dass man mal kurz Pause braucht!
Es freut mich aber sehr, zu lesen, dass du so REALISTISCH im Leben stehst. Immer schön hinschauen und zwischendurch mal Resumeé ziehen und sich auch mal auf die Schulter klopfen lassen
Auch wenn es manchmal schwierig und vertrackt ist, ist das Leben doch viel schöner mit klarem Kopf und ohne in der Abhängigkeitskralle festzustecken.
Wenn ich immer beim Einkaufen am Weinregal vorbeifahre, tönt immer den Satz in meinem Kopf:"jahrelange traurige Einsamkeit!" und bin jedesmal heilfroh, dass ich nun keine Flasche mehr einpacken MUSS!
Alles liebe! ... und schön weiter Schoki essen...schmeckt besser und riecht besser
Du hast das schon richtig erklärt mit dem "wegbeamen", doch ich mache das bei mir nicht extra, sondern es kommt einfach so ...ist auch so im Hirni gespeichert Ich hatte sogar deswegen mal ne Prüfung nicht bestanden, da ich, während der Prüfer mich was fragte, einfach zumachte und ich nichts mehr hörte und nichts mehr sah....ich war einfach weggetreten ....die Antwort der Prüfungsfrage wusste ich mit links, doch ich war da wegen dem Blick des Prüfers, einfach nicht mehr vorhanden
Mein Therapeut weiss davon...wir hatten es auch schon im Griff, doch nun ist es wieder vermehrt da...es fällt mir halt auf sagen wir mal so. Das mit den Autoritätspersonen habe ich mehr oder weniger schon lange im Griff...doch je nach dem, kommt es so einfach und ist da Mein Therapeut meint es hätte was mit Gefühlen zu tun und ja es kommt auch von nem Kindheitstrauma.
Das mit meiner Chefin habe ich mir nun nochmals überlegt...ich glaube da steh ich unter Stress, obwohl sie ne liebe ist, doch sie redet soooo viel und ich weis gar nicht mehr wo mir der Kopf steht. Also einfach sagen: Ich brauch ne Pause....geht nicht! Ich mache zu und dann mache ich Fehler....kaufe falsch ein für sie...vergesse einen dringenden Termin usw. Muss mir noch überlegen was ich da machen kann Vielleicht vermehrt aufschreiben, was sie mir da immer erzählt und sie auch nochmals vermehrt fragen, was sie denn nun ganz konkret will
Auch wenn es manchmal schwierig und vertrackt ist, ist das Leben doch viel schöner mit klarem Kopf und ohne in der Abhängigkeitskralle festzustecken.
Ja, man/frau hats nicht leicht, ich kämpfe und kämpfe, aber gänzlich ohne Hilfe geht es nicht. Morgen hätte ich dann 2 trockene Wochen rum. Na, ich meine: habe, denn jetzt momentan werde ich wohl nichts mehr saufen.
Ich fühle mich echt gut, aber da ist ja der Alkteufel, der sagt, ey, Du fühlst Dich wohl, dann kannste ja mal wieder was trinken.
Ein zweifaches dickes Lob und herzlichen Glückwunsch für 33 Wochen Abstinenz und Rauchfreien 14 Tage. Wenn man Deine Post liest, spürt man wie tief Du in Dich hineinhörst. Du reagierst auf die kleinsten Anzeichen wenn Dir Deine Gefühle rückmeldungen geben. Natürlich ist nicht gleich alles klar, aber Du gehst den Dingen auf deb Grund und schiebst sie nicht zur Seite. Das wird Dir auf Dauer ein Fundaent sein auf dem Du sicher stehen kannst.
Wenn ich eine Frau wäre würde ich Dich auch gerne zur Freundin haben.