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Saufnix  
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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 875 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Porzer ( gelöscht )
Beiträge:

06.10.2004 21:48
RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Hi !
Hab hier mal ne Frage.
Bin jetzt fast 3 Jahre trocken und wollte mal
hören, was Ihr für Erfahrungen damit habt, wenn
Ihr Euch auf der Arbeit als trockene Alkoholiker geoutet habt.
Bei mir auf der Arbeit wird man ab und zu angesprochen, ob man mal einen trinken geht und wenn nein, warum.
Außerdem beginnen jetzt die Weihnachtsfeiern.
Was habt Ihr für Erfahrungen gesammelt ?
Liebe Grüße und Danke für Euere Antworten !
- Eric


tommie Offline




Beiträge: 10.596

06.10.2004 21:59
#2 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Hallo Porzer ,

meine Erfahrungen sind nur gut. "Man" respektiert es daß ich keinen Alkohol trinke. Auf Feiern gibt es bei uns selbstverständlich auch immer Mineralwasser, O-Saft, Cola, Fanta, selbst Kaffee und Tee. Nüchtern habe ich bemerkt, daß viele Kollegen nichts alkoholisches trinken, warum auch immer .


tommie


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

06.10.2004 22:14
#3 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Hallo Porzer

Ich gratuliere zu deinen 3 Jahren

Ich oute mich nicht mit trockene Alkoholikerin
Ich trinke einfach nur Alkoholfreies und es fragt niemand danach

Letzte Woche sass ich am Stammtisch mit meinen Turnerdamen (seit langem mal wieder) und die haben gar nicht bemerkt, dass ich kein Bier mit ihnen mittrinke!
Ich habe ganz einfach ein Apfelsaftschorle beststellt,so ganz einfach normal

Eine andere Bekannte fragte nach unserem Spaziergang als wir in der Beiz sassen: komm wir trinken einen schluck Wein
ich sagte nein, ich will nie mehr Alkohol trinken, da ich es nicht vertrage....und sie fragte nicht weiter


Marieluu Offline



Beiträge: 57

06.10.2004 22:55
#4 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Porzer,


ich bin fast 5 Jahre trocken.
Vor 8 Tagen haben wir meinem Mann seinen Geburtstag gefeiert mit ca. 120 Bekannten und Freunden.Sehr viele von früher, welche ich z.T. viele Jahre nicht gesehen habe.
Ich wurde oft angesprochen, ob oder warum ich nicht mehr trinke.
Auch ich habe einfach nur gesagt, dass ich es nicht mehr vertrage und in meinem Leben genug "gesoffen"habe.
Es wurde ausnahmslos akzeptiert-keiner hat nachgehakt.
Es war ein gutes Gefühl für mich
Also mein Fazit, man muss sich ja nicht gleich als Alkoholiker outen, Hauptsache ich weiss für mich, das ich Alkoholikerin bin und bleibe und nie mehr trinken darf.

Ich wünsche Dir gute 24 Stunden
Marieluu


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

07.10.2004 04:56
#5 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

hallo Porzer,
wenn mich einer (dämlich) fragt warum ich nichts trinke, dann antworte ich gelegentlich, dass ich etwa 85-90 Jahre alt werden muss, aber mit Wasser, dann habe ich statistisch durchschnittlich getrunken.
Weitere Fragen stellen sie dann nicht, weil sie ahnen was ihnen blüht!!
Max


barbaraa Offline




Beiträge: 538

07.10.2004 07:22
#6 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

hallo porzer,

schönen guten morgen. ich schliesse mich meinen vorschreibern an. man muss nicht jedem auf die nase binden, dass man ein alkoholproblem hatte und trockener alkoholiker ist. das geht eigentlich keinen was an. ausser guten freunden. aber die wissen sowieso, dass du 3 jahre nicht mehr trinkst.
du trinkst einfach was anderes und basta. im grunde genommen interessiert das auch keinen was du trinkst, sondern wie du drauf bist. die einzigen, die dich damit aufziehen könnten, sind die, die selber zu viel trinken. die wollen dann immer auch, dass die anderen mitziehen. das hat keiner von uns nötig. wir sind auch so fröhlich und unterhaltsam, ohne alk.

in meiner firma wusste damals keiner von meinem problem. ich war meister im verbergen. erst als ich krank geschrieben war, nach 4,5 monaten, kam ein schreiben von der bfa. das sollte ich an die firma schicken. da stand dann drin, dass ich in einer suchtklinik bin.
also rief ich bei meiner chefin an und outete mich. was übrigens der schwerste schritt im leben für mich war. nicht der entzug. daraufhin bekam ich ein gespräch, an dem auch der personaldienst beteiligt war. dann fuhr ich wieder in meine klinik. nach einem halben jahr legte ich meine leberwerte vor, wurde gesundgeschrieben und nahm am nächsten tag meine gewohnte tätigkeit wieder auf. musste allerdings eine vereinbarung unterschreiben. in der verpflichtete ich mich zur abstinenz, routinemässigen leberuntersuchung und zum regelmässigen besuch einer der
selbsthilfegruppen in der firma. das wars. das ist 4 jahre her.
ansonsten wissen nur gute bekannte von meiner therapie. und die bewundern mich. das macht mich stolz. ich brauche keine 2 leben mehr führen und bin frei.

aber das gefühl hast du ja auch schon 3 jahre, oder? da wird so eine blöde weihnachtsfeier dir sicher nicht ins handwerk pfuschen.

bis dann. freue mich, wieder von dir zu hören.
schönen tag noch, mark
barbaraa


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

07.10.2004 08:29
#7 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Hallo Eric,

ich halte es so wie Lisl und habe auch dieselben Erfahrungen gemacht. Es interessiert in der Regel niemanden, was man trinkt. Ich wurde auch noch nie irgendwo dumm deshalb angemacht.

Zur Weihnachtsfeier in die Firma habe ich grundsätzlich mein Auto mitgenommen und so was Alkohol auch kein Thema. Und da viele von weiter außerhalb auch mit dem Auto da sind, trinken mehrere nicht.

Geoutet habe ich mich übrigens außer im engsten Freundeskreis nirgends.

LG
Adobe


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

07.10.2004 08:59
#8 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

hallo Eric,
mir fällt zum outing noch was ein:
du kannst auch pausenlos allen davon erzählen, besonders denen die es überhaupt nicht hören wollen, und auch wie schön das jetzt ist ohne den Scheiß-Alk. Solange bis alle, wenn sie dich sehen, bereits die Hand heben :grins2so hatte ich das in meiner Abteilung versehentlich gemacht, nicht mal bemerkt, aber so fröhlich war ich geworden wegen der Abstinenz weil sie ja hielt!!).
ich grüße dich, Max


Porzer ( gelöscht )
Beiträge:

07.10.2004 20:22
#9 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten


Hi, Ihr !
Na, dann dank ich euch erstmal für Eure interessanten
antworten !
Bei mir im Kollegenkreis ist es manchmal etwas direkter im
Umgangston.
Da wird man blöde angeglotzt, wenn man als junger Mann ein
Nicht-Trinker ist.
Aber egal.
Nach Euren Antworten entsteht mir eh der Eindruck,
das die blöden Reaktionen dann wohl meist von Leuten
kommen, die gerne einen zuviel trinken.
Ich glaube, das paßt schon.
Dann wünsch ich Euch noch eine schöne & trockene Zeit.

Liebe Grüße : Eric


Pandinus ( gelöscht )
Beiträge:

16.10.2004 19:44
#10 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Wichtig ist, wie man - Danke nein, ich trinke keinen Alkohol, sagt. Selbstbewusst, mit fester Stimme oder mit zögerlicher Stimme, die schon zum Wiederspruch auffordert. Das nein darf auch schon einmal unwirsch klingen, um eine Wiederholung im Keim zu ersticken. Auf ein etwaiges `warum' antworte ich ganz einfach, weil ich eben keinen Alkohol trinke (und aus). So schwer ist das gar nicht und mit der Zeit wird es zur Routine.


henri ( gelöscht )
Beiträge:

17.10.2004 15:20
#11 RE: Trocken sein und Arbeitswelt Zitat · Antworten

Hallo Eric,

wir sind in der Verwaltung ca. 40 Leute. Fast jeder weiß, dass ich Alkoholiker bin, bis auf vielleicht diejenigen, die in den letzten 5 Jahren neu angefangen haben. Vor Weihnachten treffen wir uns in der Firma, zu einem kleinen Umtrunk. Neben alkoholischen Getränken, gibt es aber auch Wasser, O-Saft, Cola etc.; und das nicht nur, seit dem Alkoholiker dabei sind.
Bis heute hat noch keiner gefragt, warum ich keinen Alkohol trinke, geschweige denn mir etwas davon angeboten. Für eine diesbezügliche Frage habe ich mir schon Antworten ausgedacht. Am besten hat mir einmal die Antwort eines Kollegen gefallen, der sagte: „Nee danke, von Alkohol werde ich immer so irr im Kopp“. Damit war das Thema beendet.

Es kommt aber sicher immer auf die jeweilige Situation und auf den Fragesteller an, was ich antworten werde. Jedenfalls sehe ich nicht ein, mich in der Situation als Alkoholiker zu outen. Soll ich mich quasi dafür entschuldigen, dass ich keinen Alkohol trinke? Nein, da denke ich doch gar nicht dran.

Im privaten Bereich habe ich anders vorgesorgt. Bevor ich zur Therapie fuhr, habe ich es einmal in meiner Stammkneipe erzählt. Damit war ich sicher, dass innerhalb kürzester Zeit meine Bekannten davon erfuhren. Mein Hintergedanke war, jemand der weiß, dass ich Alkoholiker bin, wird mir kein Bier anbieten, und mir auch keine dummen Fragen stellen. Die Rechnung ist aufgegangen. Bis heute hat noch keiner versucht, mir ein Bier auszugeben und alle akzeptieren, dass ich alkoholfrei trinke.

Gruß Henri


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