Hallo liebe Forumsteilnehmer, nun war es mal wieder soweit. Ich habe getrunken. Eine ganze Flasche Rotwein. Toll!
Es gab keinen Anlass zu trinken. Ich finde es einfach zum Kotzen, dass ich absolut selbstverständlich zur Flasche greife und diese wie Cola runtertrinke und das obwohl es mir gut ging, kein Druck auf der Arbeit od. im Privatleben war... Na ja, ich habe immer noch Liebskummer aber dachte, dass ich den nicht mehr wahrnehme. Kennt Ihr das auch, dass Ihr Euch schämt für Rückfälle? Warum schäme ich mich? Und ich denke nach jedem Rückfall: Jetzt schaffst Du´s nie mehr. Warum ist das so?
LG
[f1][ Editiert von taize72 am: 30.10.2004 15:46 ][/f]
gerade jetzt darfst du nicht den Kopf hängen lassen, sicher ist es immer eine Enttäuschung im nachhinein wenn man wieder einen "Rückfall" erleidet. man hat schließlich die Tage oder Wochen gezählt die man nichts getrunken hat und jetzt ist das alles weg und man muss von vorn anfangen. Das ist ziemlich deprimierend. Du schreibst es hätt keinen Grund gegeben?! Ich denke mir du hast ihn nur noch nicht gefunden. Du hast noch Liebeskummer , schreibst du und hast dich damit warscheinlich auch noch nicht von der Vergangenheit gelöst. Das wirst du aber versuchen müssen um einen Neuanfang eine Chance zu geben. Liebeskummer? verletztes Ego? Sich mal wieder so richtig selbst weh tun wollen? ...denk mal drüber nach.
Ein Rückfall heisst aber nun nicht das du es nun nie mehr schaffst. Versuche nach vorn zu denken , mach dir Pläne was du in Zukunft alles machen möchtest, was du schon immer machen wolltest und nur noch nicht in Angriff genommen hast. Mit Alkohol tust du dir nur selbst weh, du triffst den anderen nicht. Schließ ab damit und fang neu an. und schreib hier vorher was rein bevor du zur Flasche greifst. Und nun ab heute werden die Tage von neuem gezählt. Und wir freuen uns mit dir über jeden tag ohn e Alk.
das Wichtigste ist, meiner Meinung nach, sofort wieder aufzuhören! Nicht, daß du jetzt denkst, nun wär eh alles egal!
Wenn du _wirklich_ mit der Trinkerei aufhören willst, dann war das eine Episode. Selbsthaß deswegen ist normal(!) und jetzt weiter! Hat dir der Alk denn was Wirkliches gebracht? Deine Leber ist evtl. noch nicht im Arsch, deine Bauchspeicheldrüse hats auch ohne Mucken weggesteckt, aber, das bleibt nicht so! *seufz*Ein Alkoholiker hat vom Alk mehr Negatives als Positives, sonst wär er keiner...
Schreib deine Selbstvorwürfe auf und hefte sie an deinen Spiegel, das hilft ein wenig, fallada
hi taize, dein Bericht hätte von mir sein können. Wochenlang bin ich trocken und ohne ersichtlichen Grund habe ich vorgestern wieder zur Flasche gegriffen. Als ich nach Hause kam, war das Haus leer und ich bin erstmal in die Kneipe und weitergetrunken. Keine Erinnerung mehr an meine Gesprächspartner und die Themen!!! Ich schäme mich so. Gestern dann die große Reue, allerdings trocken, nie wieder zu trinken. Ich will es schaffen. Weder beruflich noch privat habe ich Probleme, Warum greife ich zum Alkohol??? Gruß und schönen Sonntag Rainer
nun hast du die flasche rotwein getrunken. ok. aber jetzt gross bereuen und jammern is nich. jetzt gehst du die sache neu an. machst dir mut, indem du hier liest, was die anderen alles mitmachen und mitgemacht haben. das hilft dir etwas. ich persönlich kann über keinen rückfall berichten. ich habe 27 jahre munter durchgesoffen, ohne einen rückfall gehabt zu haben. jetzt bin ich 4 jahre trocken und arbeite daran, kämpfe, das ich gar nicht erst einen r. habe. mal sehen wie es klappt. vorbild sind mir alle leute hier, die länger als ich trocken sind. und das sind etliche.
groß über Rückfälle mitreden kann ich auch nicht. Ich hatte nach 10 Jahren Trockenheit Silvester vor fast 3 Jahren einen Abend getrunken. Und das ganz bewußt, habe es schon im September gesagt, daß ich das tun werden.
Wichtig dabei war für mich, am nächsten Tag nicht zu jammern wie konnte das passieren. Habe mir einfach gesagt, so jetzt hast Du es ausprobiert, gebracht hat es gar nichts und das wichtigste war, sofort wieder aufzuhören.
Also nicht sich schämen, nicht groß bereuen, sondern einfach sagen, so das wars und heute trinke ich nicht mehr.
hallo taize ,hallo rainer da ich auch noch ziemlich neu hier bin,(im fall von taize), lese ich die beiträge von leuten meiner "preisklasse" mit besonderem interesse. wie gehen die anderen in diesem stadium der freiheit mit der ganzen chose um? in sachen aufhören wollen fühle ich mich als meister... und in sachen rückfall erst recht jetzt nach 14 tagen trockenheit weiß ich nach studium dieses boards aber schon mal , das es unterschiedliche qualitäten von "aufhören wollen" gibt.(wie gesagt,ich schreibe das alles unter den eindruck von -14 tagen-. aber, wie ist, oder wie war das, am morgen danach? nach dem rückfall? scham trifft es vielleicht nicht ganz: "im schamgefühl erkenne ich an, dass ich bin, wie andere mich sehen" satre rainer schreibt von reue, aber das finde ich noch nicht stark genug, da reue auch nur wieder ein vorsatz ist künftig dem gewissen folgen zu wollen. mich persönlich hat immer dieses gefühl der machtlosigkeit mitgenommen. handeln wider besseren wissens.wer ist denn bloß dieser teufel, der mich im bruchteil einer sekunde entscheiden läßt , zu trinken? schwer zu sagen, aber" gollum" klingt nicht schlecht.
auch schwer zu sagen was man jemandem raten soll, der einen berg besteigen will , und immer wieder herunterpurzelt. die aussicht da oben mag ja ganz schön sein und vielleicht auch der mühe wert, aber wenn man hundert mal diese rolle rückwärts gemacht hat, dann macht sich langsam das dümmste aller gefühle breit. resignation. vor 14 tagen habe ich beschlossen einen neuen weg zu suchen. ich werde jetzt um den berg herumgehen. der weg ist zwar weiter, aber ich bin wieder auf dem weg, bzw in bewegung, und diese anstrengung macht sogar spass. also packt endlich eure sachen und kommt (wieder)mit! ben
Hallo ben, ich komme mit!!! In 14 Tage werde ich Dir hier an dieser Stelle meine trockenen 14 Tage posten können. Versprochen, auch wenn die Versprechungen eines Alkoholikers nicht viel wert sind. Garantiert melde ich mich in 14 Tagen immer noch trocken!!! Gruß Rainer
Hallo Taize Ich denke wir alle schämen uns nach einem Rückfall und sind wütend darüber das wir uns selber wieder beschissen haben.Kopf hoch(man,das schreibt einer der gerade mal ein paar Stunden regestriert ist,Protz)du wirst den dreh wieder bekommen.
du sagst dummes gefühl, ich hab den begriff in einem anderen zusammenhang "erfahren". man sagte mir, jeder alkoholiker muß zuerst resignieren, jeder muß sich bewusst machen, alkoholiker ist eine unheilbare krankheit, sie muß nicht zu tod führen, aber man kann diese krankheit nicht heilen.
jeder alkoholiker hat jeden tag das problem nichts zu trinken, ob er nun 2 tage oder 20 jahre trocken ist.
an einem tag ist es leicht, an einem anderen beinahe unmöglich, trocken zu bleiben,
jemand der resigniert, sich bewusst macht, unheilbar krank zu sein, wird auch nicht vor rückfällen verschont, aber wille u. kraft dagegen anzukämpfen sind evtl. stärker.
hallo taxi, resignation ist natürlich kein dummes gefühl,ich meinte eigentlich auch mehr , dass sie aus dem dummen gefühl der machtlosigkeit eine konsequenz sein kann.(warum schreibe ich das dann nicht gleich?:rolleyes
man sagte mir, jeder alkoholiker muß zuerst resignieren,
wenn das stimmt, dann verstehe ich den begriff der resignation falsch. resignation bedeutet für mich die totale aufgabe, keine hoffnung mehr und das endgültige fallen lassen. um das bild des bergsteigers noch einmal zu bemühen: ich hänge an der klippe und laße los.
anders die kapitulation. ja, ich glaube die ist notwendig um eine wende herbeizuführen.kapitulieren heißt aber auch das erkennen eines problems und verlangt nach erneuerung, soll das leben weiter gehen. ich hänge an der klippe, und kehre um.ich werde mir einen gangbaren weg suchen. ben