Was meinst du denn mit "Ausgleichsmittel" ? Was ausgleichen ?
Da werden Sedativa gegeben, bei Bedarf und je nach klinischem Bild des Alkoholentzugs. Bei Bedarf auch blutdruck/pulssenkende Medikamente, bei drohendem Delier auch stärkere Neuroleptika ...
hi Ramona, " . . erstmal Ausgleichsmittel bekommen" Ausgleich wofür? Dass der Entzug nicht so schwer ist? Dass du nicht soooo leiden musst? Wir haben damals gar nichts bekommen, damit wir anständig leiden, weil sich das besser merkt!! Und es merkt sich bis heute!! Die innere Beruhigung, dass ich - nach Ernüchterung - tatsächlich nicht mehr zu trinken brauchte, war viel wichtiger als alle Entzugserscheinungen zusammen genommen. Mein Tasse konnte ich schon nach 3 Tagen wieder alleine halten, und gelacht hatte da auch keiner. ich grüße dich, Max
Zitat" . . erstmal Ausgleichsmittel bekommen" Ausgleich wofür? Dass der Entzug nicht so schwer ist?
Hallo Max,
also ich kann mich noch dran erinnern, das ich etwas bekommen habe gegen die Symptome. Da bei mir jeder Muskel am ganzen Körper wo anders hinzitterte.Was weiss ich auch nicht mehr genau. Aber es hat vorrübergehend schon geholfen. und es wurde ja auch wieder abgesetzt, weit bevor ich entlassen wurde.
...Tachykardie, Hypertonie - mag ja alles sein. Und das da sogar in den Kliniken Unterschiede bestehen, wenn es um Beschwerdelinderung geht, ist auch bekannt. Und so sind auch im ambulanten Bereich Unterschiede da.
Hat aber, nochmal, nichts damit zu tun, worum es in diesem Thread geht. Normalerweise möchte jeder Entzugswillige die Sache so beschwerdefrei wie möglich hinter sich bringen, davon geh ich mal aus. Bei dem einen wäre es subjektiv besser, wenn es richtig unangenehm ist, weil er es vielleicht schon ein paar mal nicht begriffen hat. Bei dem anderen nicht.
Aber wenn schon alle darauf rumreiten, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, dann hat bei der Behandlung auch die Linderung von Beschwerden berücksichtigt zu werden. Da kriegen ja die Unentschlossenen noch mehr Panik, wenn sie hören, dass man die Patienten leiden lässt, weil das dann eine bessere Prognose für die Zukunft ergibt.
Schlagt mich, aber ich denke, 1 Woche Dias haben noch keinen süchtig gemacht, höchstens rückfällig (vielleicht weil es ihnen ein wenig zu gut ging, schon möglich). Wird wohl von Patient zu Patient unterschiedlich sein.
hallo beed, "Normalerweise möchte jeder Entzugswillige die Sache so beschwerdefrei wie möglich hinter sich bringen, davon geh ich mal aus." Das ist völlig o.k. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass mir persönlich jede Beschwerde letztlich egal gewesen wäre, wenn ich bloß endlich aufhören kann mit dieser elendigen Sauferei. Und dieses war der Fall!! ich grüße dich, Max
ZitatHat aber, nochmal, nichts damit zu tun, worum es in diesem Thread geht
... das mag sein, unrichtige Aussagen mag ich trotzdem nicht.
Worum es in diesem thread eigendlich geht wurde bereits zur Genüge abgehandelnd -> s. auch den ausführlichen post von tommie.
Was mir noch dazu einfällt ist die letztendliche Konsequenz ( oder Inkonsequenz ? ) einer solchen - auch zu einer lebensbedrohlich werden könnenden Situation ? Das dann daheim alles weiter geht nach Schema F, alles wie gehabt verläuft, das gesamte Umfeld das gleiche ist, sich im Prinzip nichts verändert hat - einschließlich dem eigenen Denken und der Lebenseinstellung.
Wie soll man denn da trocken bleiben können ? Der Suchtdruck, die "Gründe" die man sich gibt um zu trinken bleiben doch allesamt da. Ich halte eine solche Aktion für nicht nur für - vielleicht - lebensgefährlich, sondern auch noch für sinnlos.
das Ergebnis ist wichtig, genau. ich hab mir das auch nicht ausgesucht. Was der Arzt verordet hatte das hab´ich genommen und schlecht genug gings mir schon. ich wog bei Einweisung noch 37 kg und hatte auf Grund der Lebererkrankung bis dahin nur ein minimum an Nahrung zu mir genommen. ich sag immer: Ich wünsch´s mein ärgsten Feind nicht
hallo Ramona, 37 kg ist ja wirklich fast scheintot. Dann ist das ein ganz anderer Fall, selbstverständlich. Wieviel wiegst du denn jetzt? Und bei welcher Länge? ich grüße dich, Max - 65 kg bei 180 cm Länge
wir brauchen hier ja keine Packungsbeilagen zitieren und jetzt ewig darauf rumreiten, ob Benzos zur Linderung von Entzugssymptomatik sinnvoll sind oder nicht.
Du hast recht, sie dürfen nicht gegeben werden, ok?
Wenn sich außer Medis nehmen und aufhören zu trinken nichts ändert, kann man durchaus trocken werden und sein. Nicht jeder kann alles zusätzlich noch mit umkrempeln.
nichts gegen Zitate, aber dann doch, wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind.
Es ging um Beas Frage, wie man denn trocken bleiben kann, wenn sich am Umfeld nichts ändert!
An meinem Umfeld z.B. hat sich nichts verändert, ich wohne immer noch in der selben Wohnung, ich habe immer noch die selbe Familie...
Klar ist es komisch, genau die gleichen Situationen zu erleben und da wird man auch jedesmal dran erinnert - 'Jetzt hätte ich mir ein Bier aufgemacht!' z.B. - aber wenn ich keine Wahl habe, muss ich mich arrangieren und es auch durchziehen können.
Bea hat geschrieben: Das dann daheim alles weiter geht nach Schema F, alles wie gehabt verläuft, das gesamte Umfeld das gleiche ist, sich im Prinzip nichts verändert hat - einschließlich dem eigenen Denken und der Lebenseinstellung.
Wenn sich beim eigenen Denken und der Lebenseinstellung nichts ändert ist für mich eine dauerhafte Abstinents nicht möglich.
Hoffe ich habe jetzt nicht wieder falsch zitiert sonst denkst du noch ich mach das mit Absicht