Ich habe mal eine Frage. Habt ihr auch schon gewisse Anspielungen betreffend eurem überhöhten Alkoholkonsum erfahren? Oft wird davon berichtet, dass das Thema gegenüber dem alkoholgefährdeten Menschen tabuisiert wird.
Ich denke schon, dass unter Männern so direkt gesprochen wird, aber wenn eine Frau ein Alkoholproblem hat...
Ich frage mich, wie kann ich diesen verdammten Imageschaden wieder beheben? Versuchen kontrolliert zu trinken, keinen Alkohol mehr trinken (hab ich schon ausprobiert und auch die schrägen Blicke registriert...)
Also bei mir gabs geteilte Meinungen: Viele haben meinen Alkoholkonsum gar nicht wahrgenommen und sogar später abgestritten, dass ich ein Alk-Problem habe. Sie haben das heruntergespielt.
Nur zwei sehr gute, enge Freunde haben zu mir gesagt: Trink bitte nicht soviel od. überdenk mal Dein Trinkverhalten.
Ich denke, die Situation richtig einzuschätzen heisst mal genauer hinzuschauen. Aber viele Menschen heutzutage möchten nicht mehr hinschauen! Denen ist alles egal!
ZitatGepostet von zami Ich frage mich, wie kann ich diesen verdammten Imageschaden wieder beheben? Versuchen kontrolliert zu trinken, keinen Alkohol mehr trinken (hab ich schon ausprobiert und auch die schrägen Blicke registriert...)
Ist es denn ein Imageschaden, oder siehst Du bei Dir ein Alkoholproblem? Das wäre vielleicht zuerst mal zu klären.
Ich habe soeben festgestellt, dass ich mein Thema unter "Akute Hilfe" gestellt habe. Nun so akut ist das Ganze nun auch wieder nicht. Aber es beschäftigt mich halt schon.
Ich setze mich seit geraumer Zeit mit meinem Trinkverhalten auseinander und arbeite diesbezüglich an mir.
Taitze, ich danke dir für deine Antwort. Du hast mich übrigens auf einen Gedanken gebracht, den ich mir so noch nie gemacht habe. Kann es sein, dass ich mich vielleicht zu sehr mit den möglichen und unmöglichen Reaktionen meiner Mitmenschen beschäftige? Ich fühle mich oft kritisch beachtet/beobachtet... womöglich unnötig ?
Ich habe ein Alkoholproblem und in den letzten Jahren bin ich öfters in der Oeffentlichkeit negativ aufgefallen. In letzter Zeit ist mir das nicht mehr passiert. Ich trinke nicht mehr so viel. Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass hinter meinem Rücken über mich getuschelt wird.
dann läge das Problem ja auch noch woanders. Selbstbewusstsein? Kenne ich, man möchte bei anderen "gut" dastehen. Mach Dir darüber nicht soviele Gedanken, Du wärst geschockt, wenn Du wüsstest, wie wenig sich viele Menschen für andere interessieren. Aber wie oben erwähnt. Ich kenne das. Was denken andere über mich?
einerseits trinkst Du, um richtig gut drauf zu sein und Deinem Ego den richtigen Drive zu geben; andererseits merkst Du, dass man sich über Dich lustig macht. Eine Zwickmühle!
Aber sattel das Pferd doch einfach mal von hinten auf:
Man lästert hinter Deinem Rücken und teilweise sogar schon davor über Dein Trinkverhalten. Ist es denn berechtigt? Hast Du von Zeit zu Zeit und in immer kürzeren Abständen so richtige Aussetzer, was diese Reaktionen auslöst? Machst Du Dich mittlerweile öfter mal so richtig zum Leo, wenn Du viel getrunken hast?
Falls was davon so ist, musst Du erstmal diese Situationen ausschließen, indem Du eben nicht mehr trinkst und Du wirst sehen, im Laufe der Zeit lästert keiner mehr rum.
Ich danke dir für deine Ueberlegungen und für deine Zeit. Ich war gestern Abend noch im Chat mit Hyperlink, Henri und .... TOMMIE !
Du hast vollkommen Recht beed ! Es ist mir einmal mehr klar geworden, dass ich nun ernsthaft etwas unternehmen muss, wenn ich es nicht alleine schaffe. Ich war ja schon vor Jahren in einer Suchtberatungsstelle, war aber nicht überzeugt, dass mir das wirklich etwas bringt und bin nicht mehr hingegangen. Vielleicht war ich auch zu ungeduldig. Ich suche mir nun eine andere Stelle und hole mir Hilfe.
Weisst du, früher wurde noch gröber gelästert, so in etwa: "Die Chefin war gestern wieder besoffen" oder (direkt) "Du hast öfters am Morgen rote Augen...". Ich habe doch eine sogenannte Vorbildfunktion auch für die jungen Menschen in der Firma. Das verstärkt mein Dilemma und ich komme immer mehr in die Zwickmühle.
@ Taize
Du hast geschrieben, dass ich schockiert wäre, wenn ich wüsste, wie wenig sich die Menschen für den anderen interessieren. Ja, diese Erfahrung habe ich in den letzten Jahren auch gemacht. Das heisst, ICH kümmere mich um die Menschen, die leiden, depro sind, familiäre oder finanzielle Sorgen haben. Es sind doch nicht wenig Menschen in der Firma, da bin ich neben meinem Job recht gefordert. Zudem beanspruchen mit seit einem Jahr meine alten Leutchen. Ich weiss inzwischen aber auch, dass ich mich irgendwie "emotionell" abgrenzen muss, damit ich selber nicht auf der Strecke bleibe. Helfen ja, aber ein ständiges Helfersyndrom entwickeln, sogar ausbauen, das wird gefährlich.
Zitat meines Mannes: Du hilfst immer und allen...
Taize, was hast du für Erfahrungen im mitmenschlichen Bereich gemacht. Tönst irgendwie etwas verbittert oder täusche ich mich?
Liebe Grüsse und allen einen schönen Sonntag ! Zami