Ich bin in einer Kneipe aufgewachsen und habe von klein auf nichts weiter gesehen wie Besoffene, Schlägereien u.s.w.. Vielleicht gab das den Ausschlag das ich ziemlich früh zum Alkohol kam. Schon mit ca. 20 Jahren hatte ich das Gefühl das ich nie richtig trinke sondern immer bis zur "Gesichtslähmung" trinken mußte. Aber über die ganzen Jahre hielt sich das in Grenzen, ich konnte auch immer wieder mal ein paar Tage aussetzen. Schlimm wurde es Mitte der 90er Jahre, es kam die erste Entgiftung, die erste Entwöhnungsbehandlung, der normale Verlauf eines Alkoholikers auf der Suche nach Abstinenz. Die letzten Jahre wurde ich zum Quartalssäufer, 3-4 Monate Trockenheit dann wieder der Absturz. Ich war schon irgendwie am Verzweifeln. Anfang dieses Jahres machte ich meine 2.Langzeittherapie. Diesmal denke ich stehen die Karten nicht schlecht. Unternehme in Beziehung auf meine Krankheit sehr viel. SHG, Phychotherapie, Einzelgespräche in einer Beratungsstelle. Bis hierher war es ein steiniger Weg und die Erkenntnis wenn ich alles dem selbstlauf überlasse bin ich wieder in meinen alten Schema drin. Lebe heute von Tag zu Tag und jeder Tag trocken macht mich stärker und ich sehe viele Sachen mit ganz anderen Augen.
die Erkenntnis etwas tun zu müssen und Hilfe dabei in Anspruch nehmen, damit bist du schon mal auf dem richtigen Weg. Sicher, die größte Gefahr dabei ist, hinterher wie4der in den alten Trott zu verfallen. davor hatte ich persönlich auch die meisste Angst. beim ersten mal habe ich dies auch nicht geschafft. Beim zweiten mal "musste" es klappen. Ich war in dem Krankenhaus wie beim erstenmal, habe mit niemanden über meine Probleme gesprochen, obwohl man mir Psychologen ans Bett geschickt hatte. Ich wollte noch nicht. Ich habe auch niemanden etwas versprochen- nach dem Motto -"ich trinke nie wieder" , denn ich wusste selbst nicht wie es weitergehen sollte. dann habe ich durch eine Ärztin die erste "Provokation" erfahren. Sie kam ins Zimmer- "Sie schon wieder ?"- "Um Sie kümmere ich mich nicht mehr"- "Sie sind in 2 Monaten eh wieder hier" . das hat mich schon gewurmt und sie hatte warscheinlich erkannt das bei mir eine Provokation noch Sinn macht. So rappelt man sich langsam auf. Das danach war aber schon schwer und erstmal mit Einsamkeit verbunden. Alle alten "Saufkumpane weg. keine Freunde etc. . Ich habe einfach versucht meinen Tag so gut als möglich auszufüllen, auch manchmal mit Sachen die nicht unbedingt notwendig waren (Fensterputzen, Kino gehen auch wenn ich keine rechte Lust dazu hatte), bloß eben das die Zeit vergeht. So nach und nach hat sich das aber auch wieder gerichtet. Nur Mut delmo, fang dein leben noch mal von vorn an. Es lohnt sich.
Hallo Delmo,ein herzliches willkommen, du bist auf einen guten Weg. Ich drücke dir beide Daumen,aber ich bin sicher dass Du das mit deiner heutigen Einstellung und deinen festen Willen bestimmt auf die Reihe kriegst!!Du schaffst das Alles gute und bleibe am Ball:love3etlef