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Saufnix  
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Dieses Thema hat 24 Antworten
und wurde 1.554 mal aufgerufen
 Kuddelmuddel
Seiten 1 | 2
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Beiträge:

13.11.2004 10:10
RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Mätzchen und brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein Kind" und trotz einer Anzahl von gekauten Schuhen und einigen Sofakissen, die ich "ermordete", wurde ich dein bester Freund. Wann immer ich "ungezogen" war, zeigtest du mir mahnend den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest Du?" - aber dann hattest du dich sofort erweichen lassen und rolltest mich zur Seite, um meinen Bauch zu kraulen. Meine Aufenthalte in der Wohnung wurden während deines Studiums immer länger, aber ich riss mich zusammen. Ich erinnere mich an jene Nächte, als ich mich an dich im Bett ganze nahe anschmiegte und dir zuhörte, wie du im Schlaf gesprochen hattest und ich glaubte, dass das Leben nicht vollkommener sein könnte. Wir gingen in den Park, um dort lange spazieren zu gehen oder um herumzutollen, wir fuhren mit dem Auto irgendwohin, kauften uns ein Eis (ich erhielt nur den Rest der Waffel mit ein wenig Eis, weil, "zuviel Eiscreme ist für Hunde nicht gesund", sagtest Du), und ich hielt im Sonnenstrahl, der durch die Balkontüre ins Wohnzimmer hinein schien, ein langes Schläfchen und wartete so, bis du von der Arbeit nach Hause kamst.

Allmählich verbrachtes du mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause mit mir, um "Karriere" zu machen. Auch verbrachtest du nun sehr viel Zeit damit, um einen "menschlichen Partner" finden zu können. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei Liebeskummer und deinen Enttäuschungen und freute mich ebenso mit dir, als du Erfolg bei einer Frau hattest. Sie, jetzt ist sie deine Ehefrau, ist kein "Hundeliebhaber", aber trotzdem begrüßte ich sie in unserem Heim, respektiere sie und zeigte ihr, dass ich sie mag. Ich war glücklich, weil du glücklich warst!

Dann kam die Zeit, in der Babys zur Welt kamen. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von der glatten Haut und vom angenehmen Geruch des Babys fasziniert, so dass auch ich sie bemuttern wollte. Aber du und deine Frau dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden und sie verletzen könnte. Daher musste ich die meiste Zeit nun verbannt in einem anderen Raum verbringen, Oh, wie ich sie lieben wollte, aber es war mir vergönnt, denn ich war ein "Gefangener der Liebe". Während sie anfingen zu wachsen, wurde ich ihr Freund. Sie zogen an meinem Fell, griffen auf wackeligen Beinen nach mir, stießen ihre Finger in meine Augen, forschten an meinen Ohren und gaben mir Küsse auf meine Schnauze.

Ich liebte alles an ihnen, besonders ihre Berührungen, weil Deine so selten wurden. Ich war soweit, dass ich die Kinder notfalls mit meinem Leben verteidigen würde. Ich war soweit, in ihre Betten zu schleichen, um ihren Sorgen und geheimsten Träume zuzuhören. Zusammen mit ihnen das Motorengeräusch deines Autos zu erwarten, während du in die Einfahrt fuhrst.

Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Brieftasche ein Foto von mir und erzähltest mit vollem Stolz über mich. Die letzten Jahre antwortest du nur noch mit "Ja" und wechselst das Thema. Ich war früher "Dein Hund" und bin heute "nur ein Hund"!

Dann hattest Du eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt, und du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Du hattest für dich und deine Familie die richtige Entscheidung zu finden, obwohl es einmal eine Zeit gab, in der "ich" deine Familie war.
Mann oh Mann, hatte die Autofahrt Spaß gemacht, bis ich bemerkte, wo wir angekommen waren. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Furcht und nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wissen würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde. Die beiden Damen hinter der Theke zuckten mit den Achseln und zeigten dir einen geschmerzten Blick. Sie verstanden die Wirklichkeit, der ein Hund mittleren Alters gegenüberstand, ja sogar ein Hund mit "Papieren", Du hattest die Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen müssen, während er weinend schrie "Nein Papa, bitte lass mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Ich wunderte mich in diesem Moment nur, wie du ihm gerade Lektionen über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortlichkeit beibringen konntest. Zum Abschied gabst du mir einen Klaps auf den Kopf, vermiedest dabei, mir in meine Augen zu schauen und lehntest höflich ab, mein Halsband und meine Leine mitzunehmen. Du hattest einen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen! Kurz nachdem du gegangen warst, sagten die zwei netten Damen, dass du vermutlich Monate voraus vom Umzug wusstest und somit auch eine Möglichkeit vorhanden gewesen sein musste, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten sich ... "Wie konntest Du?"

Die beiden netten Damen widmeten uns ihre ganze Aufmerksamkeit, wann immer es ihre Zeit zuließ. Sie fütterten uns täglich und ausreichend, aber ich verlor meinen Appetit bereits vor Tagen. Anfangs, wann immer jemand an meinen Gehege vorbei ging, hetzte ich zur Frontseite und hoffte, dass du es bist, dass du deine Meinung geändert hättest und dass alles nur ein böser Traum war, oder ich hoffte, dass es zumindest jemand sein würde, der mich mögen könnte, der mich retten würde.

Aber die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den liebenswerten, kleinen und so tolpatischen Welpen aufnehmen konnte. Weltvergessen in meinem eigenen Schicksal zog ich mich in einer weichen Ecke zurück und wartete ab.

Eines Tages, es war am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man holte mich ab, ich ging über einen langen Korridor, bis ich an dessen Ende einen Raum betrat. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau platzierte mich auf einen Tisch, kraulte meine Ohren und erklärt mir, dass ich mich nicht zu sorgen hätte. Mein Herz schlug in voller Erwartung auf das, was da kommen sollte.

Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl der Entlastung. Mir, dem Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Gemäß meiner Natur war ich mehr um die nette Frau besorgt, als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie eine Belastung trägt, die tonnenschwer sein musste. Sie platzierte leicht einen Aderlass um mein Vorderbein, während eine Träne ihre Wange hinunterkullerte. Ich leckte ihre Hand in der gleichen Art und Weise, wie ich es bereits Jahre vorher tat, um dich zu trösten. Sie schob sachverständig die hypodermatische Nadel in meine Vene. Nachdem ich den Einstich und den Eintritt der kühlenden Flüssigkeit in meinen Körper verspürte, lehnte ich mich schläfrig zurück, schaute dabei in ihre freundlichen Augen und murmelte: "Wie konntest Du?". Möglicherweise verstand sie meine Hundesprache, denn sie sagte, "Es tut mir leid!". Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht ignoriert, missbraucht oder verlassen würde. Einem Platz, an dem ich mich nicht verstecken müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.

Mit meinem letzten Bissen von Energie wedelte ich mit meinem Schwanz und versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest Du?", nicht gegen sie gerichtet war. Ich dacht an dich, mein geliebtes Herrchen. Ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Möge jeder dir in deinem Leben immer diese Loyalität zeigen.

Einige Worte des Autors:

Wenn "Wie konntest Du?" Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedermann ist es erlaubt diese Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier in eine Familie aufzunehmen, eine wichtige für das Leben ist, dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen

Jim Willis.


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

13.11.2004 10:56
#2 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Hallo Hyp,

mußte gerade mal ein bißchen weinen. Das Traurige ist ja, daß das leider allzu oft in der Realität wirklich so passiert.

LG
Adobe


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.582

13.11.2004 11:03
#3 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Hype,



Patricia


helena R ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 11:28
#4 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten




Helena


1Aldebaran ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 12:49
#5 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Sch...


ich bin zu sentimental für diese Realitäten


Aldebaran


helena R ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 13:01
#6 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Ich kann sowas auch kaum ertragen, wenn ich genügend Geld hätte, würde ich gerne sehr viel mehr dagegen tun!!

( Hey, Aldebaran und Hyp, sollen wir zusammen was aufziehen??)

Für mich sehe ich das so ( wie es eigentlich fast überall ist) : Ich kann nicht das ganze Elend dieser Welt retten, aber wo ich was tun kann , da sollte ich es auch tun!!

LG helena


Hyperlink ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 13:31
#7 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten







Ich mag gar nicht drüber nachdenken, aber bis auf den Schluß trifft die Geschichte auf ihn zu.



Dabei ist er das Beste, was mir seit langem passiert ist. Schmusig, treu und unendlich dankbar. Eine wahre Freude so einen Freund um sich zu haben.Das ist nicht irgendein Tier, das ist ein Familienmitglied !


StellaLuna Offline




Beiträge: 3.582

13.11.2004 14:12
#8 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Hi Hype,

ist der knuffig .

Klar ist der Familienmitglied , sicher das Oberhaupt

Grüssle
Patricia


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

13.11.2004 14:33
#9 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

hi Hyp

mich hatt deine Geschichte auch zu Tränen gerührt
hatt nicht viel dazu gebraucht

Klaro sind das unsere Familienmitglieder


1Aldebaran ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 17:08
#10 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

@ Helena,

( Hey, Aldebaran und Hyp, sollen wir zusammen was aufziehen??)
jouh!

bin dabei-besser heut` als morgen.

LG`s
Aldebaran



Die Regenbogenbrücke

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde.
Wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens.

Auf jener Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigen, grünen Gras.

Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem wunderschönen Ort.
Dort gibt es immer was zu fressen und zu trinken,
und es ist warmes, schönes Frühlingswetter.
Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund.
Sie spielen den ganzen Tag zusammen.

Es gibt nur eine Sache, die sie vermissen.
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen,
die sie auf Erden so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen,
bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht.
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf, und die Augen werden ganz groß!
Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt über das grüne Gras.
Die Füße tragen es schneller und schneller.

Es hat dich gesehen.

Und wenn du und dein spezieller Freund sich treffen,
nimmst du ihn in deine Arme und hälst ihn fest.
Dein Gesicht wird geküsst, wieder und wieder,
und du schaust endlich glücklich in die Augen deines geliebten Tieres, das solange aus deinem Leben verschwunden war, aber nie aus deinem Herzen.

Dann überschreitet ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens, und ihr werdet nie wieder getrennt sein...


Absti ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 17:13
#11 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Als ich ca. 8 Jahre alt war, brachte mein Bruder ein Schäferhundbaby mit, das die Augen noch geschlossen hatte. Es war das 7. und schwächste aus einem Züchterwurf (wie immer man diesen Quatsch richtig nennt). Zunächst mit einem Puppenfläschchen, später aus der Hand, dann allein aus einem Napf trinkend wurde Senta groß. Ca. 2 Jahre später nahmen meine Eltern mir den Hund weg, weil sie das Baby meines Bruders aufnahmen. Angeblich war der Hund nur auf mich fixiert. Man hatte Angst um den Säugling, außerdem soll der Hund zu viel Arbeit gemacht haben. Ich ging ja zur Schule. Er wurde wieder an einen Züchter gegeben. Später habe ich erfahren, daß er eingeschläfert wurde, weil er angeblich auf niemanden hörte. Ich bin nun 43 Jahre alt und wechsele die Straßenseite, wenn mir jemand mit einem jungen Schäferhund entgegenkommt. Ausführlich habe ich die Geschichte noch niemals erzählt oder aufgeschrieben. Werde ich auch in den nächsten 20 Jahren sicher nicht können. Ich muß ständig heulen. Heute noch. Ich denke, das ist eine von den oft zitierten Leichen bei mir. Es grüßt euch, - Marianne -
Werde die Geschichte weiterleiten, aber erst morgen. Heute geht das nicht mehr.

[ Editiert von Absti am 13.11.04 17:15 ]


Hyperlink ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 18:07
#12 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Marianne, wenn Du die Geschichte von Aldebaran durchgelesen hast, dann weißt Du, was Dich irgendwann einmal erwartet. Ich jedenfalls glaube fest daran.
Aldebaran, das war das zeitemal innerhalb von 24 Std. daß ich bei einer Geschichte feuchte Augen gekriegt hab'.
Ich wünsch Euch einen schönen Sonntag, und eine ruhige Woche.


1Aldebaran ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 18:26
#13 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Hallo Hyp,

*Handshake*

Ich kann mich bei sowas auch nicht mehr bremsen...wieso sollte ich (sollten wir!) auch?

LG`s
Aldebaran


helena R ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 19:30
#14 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Auf das Wiedersehen mit den geliebten Tieren freue ich mich schon!!!!!!!!


LG helena


Absti ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2004 19:42
#15 RE: Eine Hundegeschichte zum Nachdenken Zitat · Antworten

Ich werde (Montag denke ich), über das Profil nach Aldebarans Beiträgen suchen. Ich könnte jetzt auch, habe aber eine unergründliche Angst davor. Zwei Dinge sind mir in dem Zusammenhang noch eingefallen, mit denen ich auch noch nirgendwo herausgerückt bin. Ich denke, diese Sache war der Grund, dass ich nie einen Kinderwunsch hatte (nicht falsch verstehen, Kinder mögen mich, ich sie auch, besonders arme). Als ich im vergangenen Jahr in der Sparkasse den Mann nach ewiger Zeit wiedergesehen habe, der damals meinen Hund umgebracht hat und dieser Mann furchtbar elend und ärmlich aussah - da habe ich mich gefreut. Alles schimpfen mit mir selbst hat nichts geholfen - ich habe mich gefreut.
So, Schluß jetzt. Sonst kriege ich auch noch Internet-Verbot. Meine bessere Hälfte hat sich vorhin schon gewundert, dass ich mit nassen Augen vom PC kam.


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