Hallo ihr alle! Heute ist es wirklich schon 1 Jahr, dass ich nicht mehr trinke. Ich kann mich sehr gut noch daran erinnern, als ich vor einem Jahr hier vor meinem Rechner saß. Schweißgebadet, nächtelang eure Geschichten und Diskussionen las und es vorsichtig wagte aufzuhören mit dem Alkohol.
Zunächst ganz zaghaft. Ich glaubte nicht wirklich, dass ich es länger als einen Abend schaffen würde. Doch euer Zuspruch und auch viele Beispiele von anderen, die es schafften, retteten mich über den Tag - einem nach dem anderen.Vielleicht auch die Art und Weise, dass ich selbst für mich entscheiden konnte,ohne mich vor einem Arzt erniedrigen zu müssen und ohne kontrolliert zu werden. Ich hätte auch heimlich weiter trinken können oder es nicht so genau nehmen können. Aber mir war schnell klar, wenn ich dann bescheisse und verarsche : MICH SELBST!!!
Damals wollte ich ja die LZT haben, die ich inzwischen ja auch gemacht habe. Heute glaube ich, dass es aber entscheidend für mich war, vorher mit dem Trinken aufzuhören. Aus freien Stücken, weil ich es wollte und auch gerne dran glauben wollte, dass ich es doch schaffen könnte. Hätte ich erst mal nur darauf gewartet das ich die Therapie bekomme und gejammert, dann wäre ich heute nicht da wo ich bin. Ich habe gelernt aus der Opfer-Erwartungs-Haltung herauszukommen und Verantwortung für mich zu übernehmen.
Trotzdem ist das Leben jetzt natürlich nicht immer nur rosig. Zur Zeit geht es mir eher ziemlich schlecht. Ich setze mich mit einem meiner größten Stress- und Frustfaktoren auseinander. Krankheit! Seit Monaten löst eine Mittelohrentzündung die andere ab, dazwischen Bronchitis, Grippe und diverse andere Sachen. Ich habe aufgegeben mir irgendwas vorzunehmen und ich weiß nicht ob ich jemals wieder normal arbeiten werde. Von 20 Arbeitstagen im Monat bin ich maximal 5 da. Das nervt total und ist sehr frustrierend.Auch so viele Strategien, die ich in der Therapie gelernt habe, um Spannungen loszuwerden, was positives für mich zu tun, mir eine Auszeit zu nehmen, funktioniern nicht, weil es einfach NICHT GEHT, wenn ich, Kind und Mann dauernd krank sind.
Dann habe ich noch an etwas sehr sehr traurigem zu knabbern. Mein Mann und ich wünschen uns noch ein zweites Kind. Es hatte auch schneller geklappt als ich dachte, doch nun gibt es Komplikationen. Durch die ganzen Krankheiten und Medikamente, die ich trotz Schwangerschaft nehmen musste, stimmt etwas mit dem Wachstum nicht. Ich war jetzt schon ein paar Mal in der Klinik und so wie es aussieht, muss ich nächste Woche unters Messer und die Schwangerschaft wird beendet. Das ist sehr schrecklich für mich. Ich weiß, dass das immer mal passieren kann, das sich ein Embryo nicht richtig entwickelt und das ich für die Krankheiten auch nichts kann, aber trotzdem tut es sehr weh, etwas zu verliern auf das man aufpassen und das man beschützen wollte.
Es gibt eigentlich keine Hoffung mehr, dass es sich noch zum guten wenden kann und doch ist immer ein Hoffnungsfunkten da, so lange es noch in meinem Bauch ist. Das macht jeden Tag aber sehr unerträglich.
Es ist jetzt vielleicht auch eine Prüfung für mich, trotz dieser schmerzhaften Erfahrung stark zu bleiben. Ich kann mir trotz der Belastung nicht vorstellen wieder zu trinken. Es würde nichts besser machen - im Gegenteil.
In dem ganzen Kummer und Stress komme ich kaum noch dazu hier zu posten, obwohl ich ab und zu schon noch hier mitlese und mich derzeit auch oft mit der "Sinnfrage" des Lebens beschäftige. Also meinem Sinn, was mich zufrieden macht. Ist wahrscheinlich eine Lebensaufgabe...
Ich vermisse Max!!
Ich danke euch allen, dass ihr da seid und auch weiterhin fleissig über all´die Themen diskutiert. Für so machen stillen Mitleser (wie auch mich phasenweise) ist das ein größerer Hilfsanker, als man vielleicht denkt!
Wir haben fast gleichzeitig unseren neuen Lebensweg angetreten, und das hattes mir so viel Mut gemacht, indem ich deine Entwicklung gesehen habe .
Das mit der "embryonalen Fehlentwicklung" - grausam medizinisch - tut mir soo leid, denn ich hatte selbst schon 4 Fehlgeburten, davon eine Abrasio, das war grauenvoll, aber die _Natur_ wollte es so Mache dir bloss keine Vorwürfe, du warst schliesslich krank
Meine 4 Sternchen**** werde ich nie vergessen, ich trage sie im Herzen .
Dein kleiner Sohn wird dir sicher helfen, über den Verlust hinweg zu kommen.
Daß es mit der Schwangerschaft so schwierig bis schlecht läuft, tut mir sehr leid, wenn Du darüber reden möchtest, kannst Du mir gerne eine nmail schicken!
Manches im Leben muß man als Schicksalsschlag annehmen, so schwer das auch ist!!
danke für eure Glückwünsche und euer Mitgefühl! Ich fühle mich gleich etwas besser dadurch - ein bißchen getröstet.
Ja, ich muss den Schicksalsschlag wohl annehmen. Letzte Woche ging es mir ganz grauenhaft - ich hatte Selbstmordgedanken. Gehört wahrscheinlich zu dem Prozess. Inzwischen habe ich es akzeptiert. Welchen Anspruch stelle ich denn an mich und an das Leben? Warum muss bei mir denn immer alles gleich klappen? Kann ich mir keine Fehler zugestehen? Die Natur ist nicht perfekt und das kann jedem passieren - auch mir. Da kam wohl wieder mal die Miss perfect bei mir durch und leichter Größenwahn, der dann nicht damit klarkommen will, dass es nicht supergut läuft.
Wegen den Krankheiten, habe ich mich schon durchchecken lassen. Nichts auffälliges feststellbar. Es liegt wohl an unserem 3jährigen, der seit September in Kiga geht und bald jede Woche was anderes mitbringt, woran dann immer die ganze Familie teilhaben darf... Irgendwann werden wir ja wohl alle Kinderkrankheiten und Grippewellen durchhaben, oder? Wir haben sozusagen den PingPong-Effekt bei uns in der Familie, dann ist jeder noch angeschlagen vom vorhergehenden und wupps hat er das nächste auch wieder ...echt klasse!
Ich bin trotz allem sehr froh, dass ich nicht mehr trinke (nicht mehr trinken muss, nicht mehr trinken will - wobei ich es wohl dürfte, wenn ich es wollte, denn ich bin ja ein eigener Mensch mit eigenen Entscheidungen...).
Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich das freiwillig schaffe und das ich mich auch gar nicht mehr anstrengen muss nicht zu trinken (oder Fress-Kotz-Anfälle zu haben - die will ich ja mal nicht unterschlagen) - ich hätte es niemals geglaubt. Irgendwie habe ich schon gedacht, ich bin so ein "willenschwacher Suchtcharakter" bei mir ist eh´schon alles zu spät.
Ich wünsche dir weiterhin,noch viele trockene Jahre.
Was deinen Schicksalschlag angeht,ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Auch wenn ich es zum Glück nie erleben musste.Doch ich bin Frau und Mutter.
Vielleicht hat dein Körper dir sagen wollen, ich schaffe das noch nicht,ich bin noch nicht soweit.Gönne mir noch Ruhe?
Das ist kein Trost, ich weiss. Aber vielleicht macht es das Empfinden etwas erträglicher.
ja das ist wohl so mit Kindergartenkindern. Ich erinnere mich, daß es mir damals so ähnlich ging.
Mein Arzt hat mir zur Stärkung der Abwehrkräfte irgendwas verschrieben, war sehr teuer das Zeugs, hat aber dann doch geholfen. Weiß jetzt auf Anhieb nicht, wie es hieß, werde aber mal forschen.
auch ich gratuliere dir ganz herzlich zu deinem einjährigen
Bei deinem Schicksalsweg fand ich Manuelas Agument, dass dein Körper noch Ruhe möchte ganz gut und passend. Es könnte jedoch auch sein, dass das "Sternchen" wie Patricia es so nett nennt, jetzt noch nicht bereit ist, in dieses Leben zu treten und noch keine Kraft dazu hatt! Sprich mit ihm und akzeptiere dann deine Entscheidung.
In knapp 2 Monaten werde ich auch das einjährige haben und du warst eine von denen die bei meinem ersten Tag auch dabei war. Danke
Glückwunsch zum Einjährigen. Ich wünschte ich könnte das auch mal vermelden. Ich arbeite ganz stark dran. Irgendwie spuckt mich der Gedanke ans Saufen an, hoffentlich bleibt das so. Ganz viel Kraft, für das was Dir bevorsteht. Wegen andauernden Infektionen würde ich mal zu einer Heilpraktikerin gehen, mir und meinen Kindern hat das sehr geholfen. Da gibt es tolle Naturmedizin in Globuliform (ohne Alk) Trockene Grüße
ich bin nun wieder da und nicht mehr schwanger. Ich muss nur noch einen Blutwert abwarten, ob die Operation wirklich erfolgreich verlaufen ist. Da will ich jetzt aber einfach mal optimistisch sein.
Es geht mir ganz gut. Ich bin froh, dass ich es überstanden habe und die Schmerzen erträglich waren. Ich kann es auch akzeptieren, dass wohl noch nicht der richtige Zeitpunkt war.
Als ich so im Krankenhaus lag, wurde mir wieder bewußt, wie wichtig es ist, die schönen Momente zu genießen bzw. sich möglichst viele davon im Leben zu schaffen.Wenn man da so liegt mit Angst und Schmerzen, dann wäre es auf einmal das schönste zu Hause auf dem Sofa sitzen zu dürfen und einen Tee zu trinken oder seinen Hund zu steicheln und vor allem, keine Schmerzen zu haben. Das Leben kann so kurz sein und ich möchte noch so vieles erleben. Ich möchte meine Zeit nicht damit zu vergeuden, mich mit so vielen Dingen, die mir unbehagen verschaffen, herumszuschlagen. Ich habe das früher gar nicht so gemerkt, denn da habe ich das "Unbehagen" ja immer schön betäubt bzw. rosarot getrunken. Es gibt so viele Dinge die man nicht braucht und so viel überflüssiges über das man sich aufregt oder rumstreitet.
Irgendwie habe ich durch das Nachdenken im Krankenhaus (wo man ja auch immer sehr die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen geführt bekommt), wieder mehr Klarheit bekommen für mich.
Abgesehen von Arbeiten und Dingen die man zur existenzellen Versorgung manchmal trotz Unlust unternehmen muss, bin ich in allen anderen Dingen frei zu entscheiden, was mir gut tut. Ich kann jederzeit gestalten und entscheiden und dann bewußt mein Schicksal annehmen.
Ich bin froh´, dass mir das heute klar ist.
Ich wünsche euch allen einen schönen selbstbestimmten Tag!
ich wünsche dir gute Blutwerte und auch einen weitergehenden, jedoch selbstbestimmten Weg
das mit dem selbstbestimmten Weg ist auch mein Thema im Moment und wird ein nahes Ziel für meinen weiteren restlichen Weg im Leben sein! Es ist noch recht schwierig den selbstbestimmten Weg zu gehen, wenn man seinen Wunschtraum verloren hatt!
Doch er wird sich bald wieder melden ...ich spüre es nüchtern nun ganz deutlich
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Hallo ihr alle! 
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zu deinem Ersten , trockenen Jahr.
